Drainage/Abdichtung

NiklasAG

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23. Sep. 2019
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Wir haben unser Haus renoviert und den Keller gemäss Vorschlag und Planung eines sia-Anwalts von innen abgedichtet. Nun hat sich gezeigt, dass bei starkem Regen wie vor ein paar Wochen das Wasser so an die Aussenmauer drückt, dass es dort in die tragenden Wände im Innern gedrückt wird. Dort wo die Abdichtung gemacht wurde, hält das Ganze prima, nur dort wo eine "Innenwand" an die Aussenwand angrenzt, konnte diese Abdichtung ja nicht gemacht werden und es kommt Feuchtigkeit rein. Es fliesst nicht, schimmelt dann aber hinter dem abgestellten Karton. Ist das Problem so verständlich? Der Keller ist 2m unter dem Boden (also nur diese eine Wand am Hang), das Wasser dringt etwa 1m unter der Oberfläche durch die Mauer. Aufgetreten ist es nur an einer der T-förmig angrenzenden Mauern.

Was kann/soll man da tun? Eine Drainage mit Rohr? Abdichtung und Drainagefolie aussen?

Und: wer kann da beraten? Landschaftsgärtner? Baumeister? Fassadenbauer?

Danke für eure Meinungen.

 
Nach all den Tipps und der regen Beteiligung, der aktuelle Stand.

Ein darauf spezialisierte Bautechniker wird sich das kommende Woche anschauen kommen.

Sein vorsichtiges Zwischenfazit: Planungsfehler des Architekten und Ausführungsfehler der ausführenden Handwerker, da sie hätten wissen müssen, dass das so nicht tauglich ist (Abdichtung des Mauerwerks innenseitig gegen Hangdruckwasser). 

Mal schauen, was die Begehung bringt, er meinte, man müsste eigentlich alles raureissen und korrekt abdichten, oder aber eine pragmatischere Herangehensweise suchen.

Falls es irgend jemanden interessiert, berichte ich. Wenn nicht, nicht.

 
Nach all den Tipps und der regen Beteiligung
Hallo NiklasAG... der war gut, aber bedenke bitte, die wenigsten User hätten hier wohl Vorschläge unterbreiten können.

gemäss Vorschlag und Planung eines sia-Anwalts
nehmen wir mal an, dass es kein Anwalt sondern ein SIA-Architekt war, der Dich hier beraten hatte.

Ist das Problem so verständlich?
natürlich, also mir zumindest 🙂

Sein vorsichtiges Zwischenfazit: Planungsfehler des Architekten und Ausführungsfehler der ausführenden Handwerker, da sie hätten wissen müssen, dass das so nicht tauglich ist (Abdichtung des Mauerwerks innenseitig gegen Hangdruckwasser).
Das ist ohne Besichtigung etwas schwer zu sagen.... grundsätzlich dichtet man natürlich dort ab, wo das Wasser eindringt....  gerade bei "Hangdruckwasser", aber ist es denn ein solches?

Wie Du selbst oben schreibst, läuft es nicht rein, sondern zieht sich wohl eher durch das Mauerwerk (oder aus was immer die Kelleraussenwand bestünde?) bis in den Innenbereich.

Wie immer die Vorgaben damals an den SIA-Architekten lauteten, man kann durchaus, wenn keine sehr kostspieligen Baggerarbeiten gewünscht sind, auch versuchen die Wandinnenseiten auf diese Art trocken zu halten. Aber das sage ich mit aller Vorsicht, da ich nicht dabei war.

Wenn es bislang, zumindest für Dich innerhalb des Raumes passte, nur eben nun die Innenwände die Feuchtemenge abbekommen, kann man sich auch hierfür eine "kleine" Lösung als Alternative vorstellen.

Klar kam der Handwerker nicht an die Stirnseite der Innenwand heran, da hat er ggf. etwas zu kurz gedacht, inkl. dem Architekten. Es macht auch keinen Sinn nun auch diese Innenwand in gleicher Art abzudichten.... 

Wenn es also nur die untere Hälfte der Keller-Aussenwand betrifft (je nach Kellerhöhe - im ersten Meter ist es ja wohl kein Problem), dann kann man einfach einen kleinen Schlitz in die Innenwand, zwischen der Innenseite der Aussenwand und Innenwand selbst, schneiden (nicht spitzen). Es würde ggf, für eine Abdichtung (wie zuvor schon ausgeführt) der nun freien Aussenwand reichen, wenn man eben auf benötigte Höhe einen Schlitz von 8-10cm heraus schneidet. Die Fläche der nun freien Aussenwand glätten, beschichten/abdichten und nach Trocknung den vorhandenen Spalt wieder ausmauert/ggf. ausbetoniert.

Am Ende muss man dies allerdings vor Ort sehen, oder besseres Bildmaterial einstellen.

 
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Ja, das war, wenn überhaupt, ein Architekt.

Ich habe nun nochmals die ganzen Unterlagen, inkl. Broschüre des Abdichters von damals studiert. Da steht tatsächlich, es sei NICHT gegen Hangwasser geeignet. Also ein reiner Architektenfehler. Klar, hätte ich das sehen sollen. Aber wozu zahlt man einen Experten um ihn dann überprüfen zu müssen? Wenn ich die Gewerke so kennen würde um solche Fehler zu sehen, müsste ich niemanden dafür zahlen. 

Der Bautechniker meinte ja, es gebe in der Regel eine pragmatische Lösung, die dann einfach nicht SIA-konform sei. Wahrscheinlich werden wir aussen runtergraben, abdichten, Drainage rein und trocken lassen, dann innen wieder herrichten. Und wenn irgendwann Feuchtigkeit unter der Drainage durch, zwischen den "Isolationswannen" die Mauer im Innern hochziehen sollte, müssen wir dort mit Injektionen etwas machen. 

Wir haben gestern mit einem Lasermessgerät die kaputten Stellen gemessen: Die Oberfläche ist da nicht feuchter als an anderen Stellen im Haus. So weit so gut.

 
Aber wozu zahlt man einen Experten um ihn dann überprüfen zu müssen?
Das fragen wir uns seit Beginn der Bauzeit ebenfalls... Gerade letzte Woche mussten wir wieder intervenieren, da sie im Badezimmer die Trockenbau-Bodenheizung ohne die entsprechenden Abdichtungen für Feuchträume finalisieren wollten. Hätte mein Mann nicht das Manual genau gelesen und den Architekten darauf aufmerksam gemacht, hätten sie es so durchgelassen. Unser Architekt stellt sich auch auf den Standpunkt, dass sie als Bauleitung die Gewerke nicht zu überprüfen hätten (oder zu prüfen, ob die Schnittstellen funktionieren, d.h. Gewerk A abgeschlossen ist, bevor Gewerk B beginnt, gab da auch schon einige Probleme), sondern sich auf die Unternehmer verlassen könne, ansonsten müssten wir einen separaten Bauherrenvertreter mandatieren... Und dabei ist Architektur/Bauleitung bei Weitem der grösste Posten in der Baubuchhaltung.

Irgendwie ist Bauen einfach die Industrie, wo man extrem viel Geld für wenig Qualität ausgibt und niemand je verantwortlich ist. In meinem Beruf wäre ich mit dieser Einstellung schon längst weg vom Fenster...

 
Wahrscheinlich werden wir aussen runtergraben, abdichten, Drainage rein und trocken lassen
Bist du dir sicher, dass dann man in eurer Region so einfach eine Drainage einbringen darf? Bei uns war dies nicht erlaubt, wir mussten den Keller dicht ausführen.

Gruss Pit

 
Wenn das Wasser auf dem eigenen Grundstück versickert wird, dürfte das kein Thema sein. Es ist ja kein (mangelhafter) Neubau, sondern eine Sanierung. Die Umnutzung der Räume im UG wurde im Baugesuch genehmigt. Aber ich frage mal bei der Gemeinde nach.

Anruf bei der Gemeinde: nein. Wenn man von Aussen nichts sieht und das das Wasser auf dem Grundstück versickert, interessiert die das nicht.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das fragen wir uns seit Beginn der Bauzeit ebenfalls... Gerade letzte Woche mussten wir wieder intervenieren, da sie im Badezimmer die Trockenbau-Bodenheizung ohne die entsprechenden Abdichtungen für Feuchträume finalisieren wollten. Hätte mein Mann nicht das Manual genau gelesen und den Architekten darauf aufmerksam gemacht, hätten sie es so durchgelassen. Unser Architekt stellt sich auch auf den Standpunkt, dass sie als Bauleitung die Gewerke nicht zu überprüfen hätten (oder zu prüfen, ob die Schnittstellen funktionieren, d.h. Gewerk A abgeschlossen ist, bevor Gewerk B beginnt, gab da auch schon einige Probleme), sondern sich auf die Unternehmer verlassen könne, ansonsten müssten wir einen separaten Bauherrenvertreter mandatieren... Und dabei ist Architektur/Bauleitung bei Weitem der grösste Posten in der Baubuchhaltung.

Irgendwie ist Bauen einfach die Industrie, wo man extrem viel Geld für wenig Qualität ausgibt und niemand je verantwortlich ist. In meinem Beruf wäre ich mit dieser Einstellung schon längst weg vom Fenster...
Meine Empfehlung aus gemachter Erfahrung: Mit dem Architekten klären und wenn noch Zweifel bestehen, oder sich das wiederholt, die Zusammenarbeit beenden. 

 
Wir kennen halt die realen Gegebenheiten viel zu wenig, aber wenn du Hangwasser hast, wohin willst du, und vor allem wie versickern lassen? Hangwasser wird vermutlich dauerhaft anliegen, bei Regen aber einfach mehr und höher.

Wenn man schon auf macht, würde ich von aussen eine zulässige Kunststoffabdichtung anbringen lassen und gut ist.

Unser Haus steht ~1.5m im Grundwasser und wir haben damit keinerlei Probleme an den Übergängen

Gruss Pit

 
Wenn es ohne Drainage geht, "nur" mit Abdichtung, um so besser. Sonst würden wir das Wasser im Garten, seitlich vom Haus wegführen. Daneben ist dann nur noch Feld.

Aber eben, es kommt ein Experte vorbei und dann schauen wir weiter.

 
Der Gutachter war da:

Abdichten auf der Aussenseite, Drainagerohr und im Sickerschacht im Garten versickern wird die Lösung. Nur abdichten, wenn ich sowieso 2.5m runter grabe, ist irgendwie schade. Die Drainage kostet (zusätzlich) nicht die Welt.

Es gäbe noch die Budgetversion, die Oberfläche zu versigeln (wir haben da einen etwa 30 Jahre alten Asphaltüberzug) und die Übergänge zum Haus abzudichten und bei Bedarf von Innen mit Injektionen abdichten, aber da ist nicht sicher, ob das dauerhaft funktioniert, schränkt uns bei der Gestaltung ein und wird im Endeffekt nicht viel günstiger. Mit der Drainage haben wir voraussichtlich aber dann Ruhe. Hätte man ganz am Anfang vom Umbau machen müssen, wir satteln das Pferd nun einfach von hinten.

 

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