EFH mit/ohne Einliegerwohnung?

steiner110

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28. Juli 2024
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Hallo liebes Hausbau-Forum. Mal eine Grundsatzfrage an euch alle: Würdet ihr in einem EFH eine Einliegerwohnung bauen, wenn es der Platz und die Mittel erlauben? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Hintergrund: Mein Partner und ich stecken gerade in der Planungsphase für den Hausbau. Unser Architekt hat zwei Projektvarianten gezeichnet, eine mit Einliegerwohnung, eine ohne. Beides wäre finanzierbar laut Bank. Wir wohnen jetzt in einer Wohnung und hätten grundsätzlich nichts dagegen, auch in Zukunft mit anderen Leuten unter einem Dach zu wohnen. Als Eigentümer bzw. zukünftige Vermieter ist das aber natürlich noch mal eine ganz andere Nummer und birgt neben der zusätzlichen Einnahmequelle auch einige Risiken. Jemanden spezifischen als Mieter haben wir nicht in Sinn.

Danke im Voraus für eure Inputs!
 
Hallo

Mir hat vor vielen Jahren ein MFH Besitzer, Mitte 50ig erzählt, sein grösster Fehler war, sein Geld in ein EFH und nicht in ein MFH gesteckt zu haben.
Soweit diese Sichtweise.

Ich geniesse mein freistehendes EFH ohne zweit Partei und den entsprechend einschränkenden Begleiterscheinungen.

Diesen Gedanken, Richtung älterem MFH, welches man entsprechend ertüchtigt, würde ich mir auch machen.
 
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Hallo @steiner110

Grundsätzlich hat alles wie immer im Leben Vorteile und Nachteile.

Der erste Vorteil bei dem heutigen Zinsumfeld ist, dass Dir ein Mieter anteilsmässig einen grösseren Teil der Hypothkarzinsen bezahlt, als er Dich solche kostet. Also unter dem Strich bringt dieser Geld.

Der grösste Nachteil kann natürlich sein, dass er Dir auch zusätzlichen Stress verursachen kann. Ich habe bei einem meiner Bauten dies erlebt, wo aber im Gegensatz zu Dir die Bauherrschaft eben bewusst jemand ins Auge gefasst hat. Unglücklicherweis haben Sie diese Person auch in viele Entscheidungen miteinbezogen. Sie kam mit in Bad- und Küchenausstellung und führte sich dort auf, wie wenn sie die Bauherrschaft war. Am Schluss hat diese Frau dann nach dem Bezug das Gefühl gehabt, sie können den Eigentümern auch noch diktieren, wie sie zu wohnen haben. Irgendwann war dann auch für diese sehr geduldige Bauherrschaft das Fass voll und sie mussten sie rauswerfen.

Weitere Punkte wieso ich grundsätzlich aber das Bauen mit einer Einliegerwohnung sehr sinnvoll finde. Wenn Du in den Ferien bist, passt jemand aufs Haus auf. Je nach persönlicher Situation kann man zu einem späteren Zeitpunkt in die Einliegerwohnung zügeln, wenn das Haus zu gross und zu aufwändig geworden ist. Trotzdem wohnt man immer noch dort, wo man mit Sicherheit in der Zwischenzeit auch Wurzeln geschlagen hat. Und, wie wir wissen sollte man alte Bäume ja nicht mehr verpflanzen.

Also, wenn Du es Dir leisten kannst: Auf alle Fälle mit ganzer Überzeugung ja!

Herzlicher Gruss vom Zürichsee
Urs Tischhauser
 
Ich stimme Urs‘ letztem Paragrafen bei.

Dies hat einen Bezug auf die Tatsache, dass sich die Bedürfnisse der meisten Bewohner alle X Jahre ändern (ohne Kinder, mit Kinder, Teenager, Erwachsene Kinder mit Partnern, Renter, …. Etc) was Einfluss auf verschiedenste Aspekte von einem Haus hat (nicht nur die Einliegerwohnung). Am Schluss muss man sich bei den meisten Dingen halt auf eine Variante festlegen….
 
Diese Frage stellten wir uns auch.
Wir haben uns damals für eine Einliegerwohnung entschieden.
Mir wäre es lieber gewesen ohne, aber es gab auf lange Sicht mehr Vorteile mit.

Die Mieteinnahmen sind bei einer Wohnung fast vernachlässigbar. Das war nicht der Hauptgrund.
Es ist mehr eine Vorsorge. Wir haben Kinder und irgendeinmal wird eines das Haus bekommen.
Wir werden dann in die Einliegerwohnung zügeln. Natürlich im Wohnrecht. So müssen wir als Rentner keine Miete bezahlen.

Wäre ich aber steinreich, wären wir alleine :)
 
Hallo @steiner110

Grundsätzlich hat alles wie immer im Leben Vorteile und Nachteile.

Der erste Vorteil bei dem heutigen Zinsumfeld ist, dass Dir ein Mieter anteilsmässig einen grösseren Teil der Hypothkarzinsen bezahlt, als er Dich solche kostet. Also unter dem Strich bringt dieser Geld.

Der grösste Nachteil kann natürlich sein, dass er Dir auch zusätzlichen Stress verursachen kann. Ich habe bei einem meiner Bauten dies erlebt, wo aber im Gegensatz zu Dir die Bauherrschaft eben bewusst jemand ins Auge gefasst hat. Unglücklicherweis haben Sie diese Person auch in viele Entscheidungen miteinbezogen. Sie kam mit in Bad- und Küchenausstellung und führte sich dort auf, wie wenn sie die Bauherrschaft war. Am Schluss hat diese Frau dann nach dem Bezug das Gefühl gehabt, sie können den Eigentümern auch noch diktieren, wie sie zu wohnen haben. Irgendwann war dann auch für diese sehr geduldige Bauherrschaft das Fass voll und sie mussten sie rauswerfen.

Weitere Punkte wieso ich grundsätzlich aber das Bauen mit einer Einliegerwohnung sehr sinnvoll finde. Wenn Du in den Ferien bist, passt jemand aufs Haus auf. Je nach persönlicher Situation kann man zu einem späteren Zeitpunkt in die Einliegerwohnung zügeln, wenn das Haus zu gross und zu aufwändig geworden ist. Trotzdem wohnt man immer noch dort, wo man mit Sicherheit in der Zwischenzeit auch Wurzeln geschlagen hat. Und, wie wir wissen sollte man alte Bäume ja nicht mehr verpflanzen.

Also, wenn Du es Dir leisten kannst: Auf alle Fälle mit ganzer Überzeugung ja!

Herzlicher Gruss vom Zürichsee
Urs Tischhauser
Vielen Dank für deine Sichtweise!
 
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Diese Frage stellten wir uns auch.
Wir haben uns damals für eine Einliegerwohnung entschieden.
Mir wäre es lieber gewesen ohne, aber es gab auf lange Sicht mehr Vorteile mit.

Die Mieteinnahmen sind bei einer Wohnung fast vernachlässigbar. Das war nicht der Hauptgrund.
Es ist mehr eine Vorsorge. Wir haben Kinder und irgendeinmal wird eines das Haus bekommen.
Wir werden dann in die Einliegerwohnung zügeln. Natürlich im Wohnrecht. So müssen wir als Rentner keine Miete bezahlen.

Wäre ich aber steinreich, wären wir alleine :)
Danke für deine Antwort. Steinreich sind wir auf jeden Fall auch nicht. :)

Guter Punkt, das mit dem Wohnrecht. Aber was macht ihr, wenn keines der Kinder das Haus haben möchte oder nicht mit den Eltern zusammenleben will? Verkaufen?
 
Danke für deine Antwort. Steinreich sind wir auf jeden Fall auch nicht. :)

Guter Punkt, das mit dem Wohnrecht. Aber was macht ihr, wenn keines der Kinder das Haus haben möchte oder nicht mit den Eltern zusammenleben will? Verkaufen?
Falls das eintritt muss man wieder schauen.
Alles kann man nicht planen. Obwohl das "der Schweizer" manchmal meint:)

Verkaufen, vermieten, getrennt Leben...... BIs gehen wir aber nicht davon aus.
 
Hallo,

Ich würde es auch von den örtlichen Gegebenheiten abhängig machen. Wir haben z.B. ein 3-stöckiges Hanghaus mit Einliegerwohnung und den grossen Vorteil, dass beide Wohneinheiten ihren eigenen Privatsphärebereich haben. Unser Wohnbereich und Hauptgarten liegt ganz oben und hangeseitig orientiert (wobei der Hang ab dieser Höhe eben nicht weiter ansteigt). Die Einliegerwohnung liegt zwei Stockwerke tiefer und talseitig. Dadurch haben beide Wohnungen komplett voneinander getrennte Gärten und Wohnbereiche. Wir bemerken unsere Mieter daher kaum.
 
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Hallo,

Ich würde es auch von den örtlichen Gegebenheiten abhängig machen. Wir haben z.B. ein 3-stöckiges Hanghaus mit Einliegerwohnung und den grossen Vorteil, dass beide Wohneinheiten ihren eigenen Privatsphärebereich haben. Unser Wohnbereich und Hauptgarten liegt ganz oben und hangeseitig orientiert (wobei der Hang ab dieser Höhe eben nicht weiter ansteigt). Die Einliegerwohnung liegt zwei Stockwerke tiefer und talseitig. Dadurch haben beide Wohnungen komplett voneinander getrennte Gärten und Wohnbereiche. Wir bemerken unsere Mieter daher kaum.
Es gibt halt Vor- und Nachteile, welche es sorgfältig abzuwägen gilt.
Je nach dem wie Euer Haus steht, z.B. Hanglage und die Bereiche ziemlich getrennt voneinander sind, kann man die "Nebenerscheinungen" welche normalerweise eine Einlegerwohnung halt so mitbringt, weitestgehend vermeiden.
Sobald aber ein gemeinsamer Hauseingang oder sogar noch andere gemeinsam benutzte Bereiche(z.B. Waschküche) ein Thema sind, wäre die Einlegerwohnung für mich wohl gestorben, aber das ist meine persönliche Sicht.
 
Hallo,

Ich würde es auch von den örtlichen Gegebenheiten abhängig machen. Wir haben z.B. ein 3-stöckiges Hanghaus mit Einliegerwohnung und den grossen Vorteil, dass beide Wohneinheiten ihren eigenen Privatsphärebereich haben. Unser Wohnbereich und Hauptgarten liegt ganz oben und hangeseitig orientiert (wobei der Hang ab dieser Höhe eben nicht weiter ansteigt). Die Einliegerwohnung liegt zwei Stockwerke tiefer und talseitig. Dadurch haben beide Wohnungen komplett voneinander getrennte Gärten und Wohnbereiche. Wir bemerken unsere Mieter daher kaum.
Danke für deine Antwort! Ja, bei uns wäre es ähnlich. Leichte Hanglage, zuunterst Tiefgarage gemeinsam, im 1. Stock die Einliegerwohnung und ein Teil von unserer Wohnung, im Dachgeschoss dann nur unser Bereich mit Gartenzugang. Getrennte Eingänge und Waschküchen. Ihr seid aber also zufrieden mit eurer Entscheidung?
 

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