EFH-Sanierung ohne GU?

navarro

Mitglied
19. Aug. 2010
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Hallo zusammen,

Nächstes Jahr werde ich meine Alte (EFH Jahrgang 1973) neu einkleiden und auf einem aktuellen Stand sanieren (auf Wärmepumpe wechseln, neue Fenster, Aussenisolation, Komfortlüftung, Sonnenkollektoren etc.). Dazu werde ich vorerst eine Richtpreisofferte einholen sowie im Winter Infrarotaufnahmen des Hauses machen lassen welche Stellen besonders beachtet werden sollten.

Organisatorisch habe ich sicherlich die Fähigkeit die Koordinationssitzungen, Termineinhaltungen, Handwerkerzuteilungen, Vertragsabwicklungen, Vergleichsangebote und sonstige Bürokratie selbst durchzuführen.

Da ich weder Sanitär, Elektriker, Maurer, Fensterbauer noch Spengler bin kann ich jedoch nicht bezüglich der Ausführung der Arbeiten mitreden.

Wie wird das heutzutage im Normalfall Sanierungsarbeiten durchgeführt? Braucht es einen GU bei der Sanierung welche sowohl organisatorisch wie fachlich die Arbeiten überwacht? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Vielen Dank für euren wertvollen Inputs.

 
Also ich würde sagen, wenn Du in der Lage bist, Koordinationssitzungen, Termine, Verträge zu leiten und überprüfen, dann brauchst du ganz sicher kein GU, der dir böse gesagt noch Geld aus

der Tasche zieht!

Denn auch Architekten oder GU sind nicht jede Stunde auf der Baustelle zugegen, dementsprechend wird vieles

auch unter den Handwerkern direkt abgemacht.

Zum Beispiel: Der Maurer telefoniert dem Sanitär direkt, wenn soweit ist, dass die Leitungen verlegt werden können.

Vorschlag:

Du lässt alles von den versch Handwerkern offerieren.

Wenn Du die Handwerker beauftragt hast, lädst du sie zu einer Sitzung ein, wo

du mit ihnen direkt das Bauprogramm abmachst.

Somit haben alle einander einmal gesehen und haben auch aktiv zum Bauprogamm Stellung genommen.

Wir sind zurzeit auch mit Umbau beschäftigt und ich mache es genau gleich; habe bis jetzt sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

Auch die Handwerker haben praktische, sehr wertvolle Tipps auf Lager, auf die ein Planer/Architekt eventuell nicht käme.

Grz und viel Spass!

 
Statt einen GU kannst Du auch "nur" einen Bauleiter nehmen. Wobei auch der Bauleiter kein Fachmann für Sanitär, Heizung usw. ist.

Gruss Walter

 
auch "nur" einen Bauleiter nehmen. Wobei auch der Bauleiter kein Fachmann für Sanitär, Heizung usw. ist.

Gruss Walter
...ja stimmt so gesehen auch... aber andererseits hat der Sanitär auch wieder keine Ahnung von Elektro, von Fliesen, von Schreinerarbeiten, von Abdichtungen und wohl auch nicht von der Einhaltung der MuKEn oder Minergie... egal, man muss einfach wissen was man möchte und wen man ggf. zur Seite haben möchte.

 
Heute hatte ich einen zweiten Vertreter einer Baufirma zu Hause. Er wird mir vorerst ein Richtpreis erstellen um die geschätzten Investitionskosten zu eruieren. (Detailofferte von div. Unternehmen werden im Dezember eingeholt, sobald die Wärmebilder der Liegenschaft vorliegen. Er hat mir aber auch empfohlen einen Architekt beizuziehen welche die Submissionen durchführt.

War über diese Aussage etwas irritiert, da ich genau weiss was ich möchte und die Angebote von den Unternehmungen selbst einholen, vergleichen und aushandeln möchte.

Die Ausschreibung wird anhand eines von mir vorgeferdigte Tabelle ausgeschrieben (Betroffener Sanierungsstandort, Berufsgattung, auszuführende Arbeiten, Arbeitsstunden, Std-Ansatz, Materialkosten). Ein Sanierungskonzept liegt bereits vor welche die Mindestanforderungen beinhalten (Isolation, Energiekonzept, Lüftung, Grundrisspläne, Seitenpläne, Ausschnitpläne etc.).

Das Unternehmen müssen die Empfehlung ebenfalls begründen können. (z.bsp. Empfehlung der Wärmepumpen-Art und Modell)

Mit diesen Angaben kann ich Äpfel mit Äpfel unter die verschiedenen angebote unterscheiden und aushandeln.

Es ist mir bewusst, dass diese Tätigkeit mit viel Aufwand verbunden ist. Da ich beruflich eh viele überstunden habe, kann ich mir für dieses Projekt zeit nehmen. 20%-Pensum sollte reichen.

Wenn ich das ganze dem Archtiekt überlassen würde, würde es mir locker zwischen 15'000-20'000 kosten. Ist es wirklich so unabdingbar einem Architekt beizuziehen?

 
einen zweiten Vertreter einer Baufirma zu Hause. Er wird mir vorerst ein Richtpreis erstellen um die geschätzten Investitionskosten zu eruieren. Er hat mir aber auch empfohlen einen Architekt beizuziehen welche die Submissionen durchführt.

War über diese Aussage etwas irritiert, da ich genau weiss was ich möchte
Hallo navarro

Dass Du sparen und Eigenleistung erbringen möchtest ist löblich.. aber dieser Auszugstext zeigt schon, dass Du nicht wirklich weisst, warum das so ist und warum der gute Vertreter das so haben möchte.... und darum ist es ... oder sagen wir wäre es.. durchaus empfehlenswert, dass Du Dir die professionelle Hilfe nimmst.

Zu wissen was man möchte, ist gut, heisst aber noch lange nicht, dass Du dies auch bekommst. Und wenn die Verträge nicht so sind wie sie sein sollen, zahlst Du am Ende ggf. noch ein Mehrfaches davon, wass die Hilfe gekostet hätte.. und kannst noch nicht mal was dagegen tun.

 
Hallo Pfälzer

Da gebe ich dir recht. Sehe es z.Zeit nicht ein, weshalb der gute Mann das so haben will. Und nur weil es jemand so haben möchte, heisst es lange nicht das er dies auch bekommt. Erst wenn mir jemand den Mehrwert dieser Architketen-Dienstleistungen plausibel begründen kann, würde ich dies berücksichtigen. Klar möchte ich nicht am falschen Ort sparen, aber ich bin auch nicht so ohne weiteres Bereit für Dienstleistungen tief in der Tasche zu greifen nur weil jemand behauptet es müsste so sein.

Eine vorsichtige durchdarchte Planung und Vorbereitung ist schon die halbe Miete.

Grüsse aus dem Seeland

 
Hallo navarro!

So wie ich Dich einschätze bist Du gewillt, den Umbau selbst in die Hand zu nehmen.

Wir hatten für unseren Umbau einen Architekten, der bis und mit Baueingabe für uns gearbeitet hat.

Die Offerten holen wir jetzt selbst rein.

Mich dünkt, wenn du genug dezitiert bist, bringt es nichts, einen Architekten/Planer zu engagieren.

Auch ein Planer/Architekt/Bauleiter wird nicht 24h vor Ort auf deiner Baustelle sein.

Und wenn Du zudem schon klare Vorstellungen hast, wie es zuletzt aussehen muss, dann könnte dies mit einem Architekten auch noch für Konfliktstoff sorgen...

Denn meistens möchten die Planer 'ihr Ding' durchziehen...

(Bei mir war es jedenfalls so...)

Jetzt 'manage' ich es mit den Handwerkern selber; bringt nichts, noch eine Stelle dazwischen zu schalten, die eventuell dann doch nicht in deinem Sinne arbeitet...

Sorgt nur für zusätzlichen Ärger.

Das mit dem Geld sparen ist noch schwer zu sagen; wenn Du einen Planer engagierst, zahlst du zwar ihn, aber die Handwerker werden bei einem Planer wahrscheinlich ein wenig günstiger offerieren als wenn du die Offerten direkt bei Dir einverlangst.

Mein Tipp:

Mach, was Du von Dir aus richtig hälst und zieh es dann so durch!

Schlussendlich ist es DEIN Projekt; es ist DEIN Geld, das du investierst.

Ganz einfach; wer zahlt; befiehlt und es muss für Dich stimmen!!!

 
Mit dem Architekten hätte man ein einheitliches Gesamtkonzept, eine detaillierte Ausführungsplanung, und wirklich vergleichbare und vollständige Offerten.

Dass Du weisst, was du willst, ist löblich, aber wissen auch die Handwerker, was Du willst? Entschlossen auftreten ist ja gut und recht, aber wenn sie Dich nicht als kompetent wahrnehmen, lassen sie Dich beim geringsten Problemchen ins Messer laufen. Und Fehler passieren jedem.

So wie das erfahrene Orchester mit dem neuen Dirigenten: Wenn Sie uns schikanieren, spielen wir so, wie Sie dirigieren!

Der Bauleiter muss nicht immer auf der Baustelle sein, aber wenn er gut ist, weiss er, wann die kritischen Momente sind. Ein Aufseher, der Leute beaufsichtigt, die wissen, was sie zu tun haben, nervt nur und kostet unnütz.

 

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