Hat niemand von euch (ich denke da so an den Pfälzer, Bauexperte, ... und alle die schon wohnen /emoticons/default_biggrin.png) bereits eine vorgefertigte Liste, die man hier im Forum veröffentlichen könnte?
Denkanstösse wäre sie sicher ganz hilfreich.
LG
natho
Hallo natho,
hallo Zugvogel,
Bauexperte hat ja schon eine schöne Arbeitshilfe eingestellt, welche ja das allermeiste abdeckt. Und wie er schon hierauf verwies, lässt sich diese ja individuell noch erweitern oder um solche ausgefallenen Details, welche im Normalfall selten sind, ergänzen.
Grundlegend sollte man als Laie, ohne Hilfe eines Fachmanns, möglichst vor dem eigentlichen Abnahmetermin selbst und in aller Ruhe das Objekt begehen. Während der Abnahme kann dies evtl. für viele viel zu schnell gehen und man kommt nicht dazu, wirklich alle Punkte (für sich als zahlende Partei) zu prüfen. Ggf. auch deshalb, weil der GU/Architekt gerne relativ schnell durchgehen und auch nicht unbedingt alles finden und notieren möchte.
Auch sollte man dies nicht alles auf den eigentlichen "Hauptabnahmetag" verschieben sondern vorab, während der einzelnen Einbauschritte schon überprüfen (zumindest soweit man dies kann).
So sollte man zum Beispiel nach Fenstereinbau überprüfen, ob diese im geöffneten Zustand auch so stehen bleiben oder wieder "zufallen"? Wenn ja, ist dieses Element nicht exakt lotrecht eingebaut und/oder es muss bei geringen Abweichungen zumindest eingestellt werden. Wenn man es komplett neu fixieren müsste, dann ist es bei der Schlussabnahme zu spät.
Das gleiche gilt für die Innentüren, auch diese sollten geöffnet am gleichen Platz stehen bleiben.
Gearde im Sanitärbereich lässt sich schon nach Montage prüfen, ob der WC-Sitz fest oder locker oder schief ist, ob Handtuchhalter/-haken, Ablagen oder Papierhalter bzw. sonstige Armaturen fest montiert sind. Die Duschabtrennung sich leicht und korrekt schließen lässt, ob überall Wasser (Warm- oder Kalt-) gleichmäßig fließt, und, und.....
Sitzen die Schalter und Steckdosen gerade und lotrecht, besonders bei mehrteiligen Gruppen? Funktionieren sie einwandfrei, lassen sich die Außenstoren per E-Antrieb sauber bedienen?
Sind alle Silkonfugen vorhanden? Zumindest die welche im Auftrag enthalten waren? Sind die Sockelleisten im Bereich der Innen- und Außenecken auch exakt auf Gehrung geschnitten und montiert? Oder klafft hier ein Spalt?
Falls ein Schornstein vorhanden ist, wurde dieser geprüft und ggf. vom Schornsteinfeger abgenommen? (Ist in Deutschland Pflicht!)
Sind Treppengeländer oder Handläufe fest montiert? Ist die Steigungshöhe der einzelnen Stufen über die Gesamtlauflänge der Treppe gleich? Oder gibt es ggf. verschieden hohe Stufen?
So vielfältig wie ein Bauobjekt ist, so vielfältig sind auch die Punkte welche zu prüfen sind.
Wie Bauexperte schon erwähnt hatte, ggf. lieber mehr aufschreiben (damit es zumindest nicht vergessen wurde) und "abarbeiten" und wenn keine Einigung erzielt werden kann, dann eben unter Vorbehalt diesen oder diese Punkte abnehmen.
Käme es gar zu arg, dann kann man die Abnahme verweigern und einen Sachverständigen, bei einem neuen Termin hinzunehmen. Wobei es dann schicklich wäre, einen solchen Passus gleich in den Vertrag aufzunehmen, worauf man sich dann später einfacher berufen könnte.
Im Endeffekt sollten/müssen ja beide Parteien ein Interesse daran haben, dass die Leistung abnahmefähig ist, diese ausgeführt und somit "Geld fließen" kann.
Gruß vom Pfälzer