Eigenleistung als Maurer

Mimimausi

Mitglied
07. Aug. 2011
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Hallo zusammen

Bin neu in diesem Forum und habe mit der Suchfunktion schon einige Beiträge durchgelesen. Des öfteren wurde auch zum Thema Eigenleistung geschrieben.

Wir sind ein junges Ehepaar und möchten in den nächsten 2 jahren ein Eigenheim bauen. Mein Mann ist Maurer und kann daher sehr viele Arbeiten übernehmen.

Jedoch fragen wir uns wie wir dies organisatorisch lösen könnten? Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Unsere Überlegungen: ist es sinnvoll, dass mein Mann 6 Monate unbezahlten Urlaub nimmt und das meiste alleine macht? Oder, Soll er mit seinem Arbeitgeber das Haus zusammen bauen aber in dieser Zeit ebenfalls keinen Lohn beziehen?

Wir haben auch noch keine Ahnung von einem Bau-Budget und ich frage mich, wieviel Eigenleistung wir in einem solchen Fall überhaupt anrechnen können?

Für Erfahrungen von Euch sind wir sehr dankbar!

Gruess

Mimimausi

 
Hallo Mimimausi

Willkommen im Forum.

Das ist doch eigentlich eine super Ausgangssituation um Geld einsparen zu können, wenn Dein Mann Maurer ist. Wenn der Chef mitspielt, kann er doch zudem sicher auch Geräte oder Baumaterial günstig bekommen.

Mehr einsparen, als durch persönliche Eigenleistung am Rohbau, kannst Du sonst nirgends am Hausbau.

Man muss da nur das Konzept passend erstellen und für die Banken auch entsprechend Fakten bereitstellen, dann dürfte es, wenn der Rest passt, auch kein Problem darstellen.

 
....ist es sinnvoll, dass mein Mann 6 Monate unbezahlten Urlaub nimmt und das meiste alleine macht? Oder, Soll er mit seinem Arbeitgeber das Haus zusammen bauen aber in dieser Zeit ebenfalls keinen Lohn beziehen?
Ganz alleine wird dein Mann das sowieso nicht durchziehen können, da ja Maschinen. Geräte und schwere Arbeiten anfallen. Das Ganze ist aber eine sehr gute Ausgangssituation. Ich würde an euerer Stelle mal durchrechnen, ob sich das frei nehmen lohnt. Gleichzeitig muss er ja doch Maschinen und mal Leute anmieten, ganz alleine wird es nicht gehen. Somit wäre es mal eine Option mit dem Arbeitgeber zu sprechen, und schauen was er dazu meint. Evl. kann ja dein Mann Ohne Lohn an den Tagen an eurem Bau arbeiten und der Arbeitgeber macht Seines zum Selbstkostenpreis?
Zuerst mal müsst ihr euch mit eurer finanziellen Situation auseinander setzen. Die Fragen müsst ihr euch selber beantworten können:

- Wieviel geld haben wir auf der hohen kante (Cash)

- Was haben wir auf der 2. und 3. Säule?

- Wollen wir 2. und 3. Säule "opfern" zugunsten des Hause, und Zulasten der Altersvorsorge?

- Was benötegn wir im Monat, was ist das Budget?

- Wo sind wir bereit zu verzichten

- Wie sind die jetzigen Einnahmequellen "gesichert"?

- Stehen Kinder an, wird es mal nur einen Lohn über mehrere Jahre geben.

- Haben wir weitere Verpflichtungen?

- Was können wir alles selber machen, und dadurch einsparen bzw. nicht ausgeben?

Mit all den Fakten dann zur Bank gehen und schauen, was ihr euch leisten könnt.

 
Weitere Fragen:

- Warum soll der Arbeitgeber zum Selbstkostenpreis leisten, wenn es um den Neubau eines Angestellten geht? Es gibt viele, die das tun, aber man soll nicht die Rechnung ohne den Wirt machen.

- Was passiert mit dem Bau, wenn er während der Eigenleistung verunfallt?

- Gemäss OR sind Ferien zur Erholung von der Arbeit gedacht; es wäre also unzulässig, wenn er statt Ferien zu machen an seinem Bau arbeitet. Aber wo kein Kläger ...

- Mauern kann man gut in Eigenleistung hochziehen, wenn das Material am Bau ist; Decken betonieren und dergleichen hingegen nicht. Da stellen sich Koordinationsfragen - der Arbeitgeber wird kaum eine andere Baustelle unterbrechen, um bei Euch, wo er zudem nichts verdient, zu kommen, wenn es dort gerade nötig ist.

- Der Arbeitgeber wird gerade zu Zeiten der Baukonjunktur ungern einen Mann freistellen, schon gar nicht einen Facharbeiter. Wenn Ihr aber zeitlich flexibel seid, könnte er Euren Bau zu deutlich besserem Preis in Zeiten geringeren Auftragsdruckes machen - z.B. im Winter.

All diese Dinge sollten vorher genau besprochen werden, um späteren Ärger zu vermeiden.

Generell gilt, saubere Kasse erhält die Freundschaft; das gilt auch zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Üblicher ist die Methode, dass der Bauunternehmer offeriert und den Wert der Eigenleistung von der Rechnung subtrahiert.

 
Hallo zusammen

Vielen Dank für eure Antworten und Hinweise. Ja, das organisieren wird sicher nicht einfach und die Frage ist wiefern der Arbeitgeber mitspielt...

Nun suchen wir zuerst mal Bauland und auch einen Architekten. So wie ich die vielen Foren- Beiträge verstanden habe, kann uns der Architekt einen ersten groben Kostenvoranschlag machen, mit dem wir dann zur Bank und zum Arbeitgeber können?

Die Finanzierung haben wir aufgrund der Hypothekenrechner schon mehrfach berechnet und da wissen wir etwa was unser Budget ist.

 
Hallo Mimimausi,

Wir sind in einer ähnlichen Situation. Mein Mann ist Bauführer und wird sehr viel Eigenleistungen einbringen. Sein Chef stellt uns Baumaschinen sehr günstig zur Verfügung und alle Arbeiter zu einem spezial-Preis. Die Stunden von meinem Mann werden dann von seiner Überzeit abgerechnet.

Für die Bank haben wir eine komplette Offerte gemacht, was der gesamte Hausbau kosten wird. Die "Kosten" von meinem Mann hat die Bank als Eigenleistung zum Eigenkapital dazu gerechnet. (Das rechnet jede Bank etwas anders) Natürlich wissen wir jetzt noch nicht ganz genau, wie hoch dieser Betrag sein wird. Aber da wir mit einem Baukredit arbeiten, spielt es nicht so eine Rolle. Wir sind übrigens schon sehr früh zur Bank gegangen um uns beraten zu lassen. So wussten wir grad, wieviel das Bauland und der Hausbau maximal kosten darf, und wieviel dann unsere monatliche Belastung etwa sein wird. Als wir dann das Bauland hatten, gingen wir zum zweiten Termin und das ganze wurde etwas konkreter. Und inzwischen sind wir Baulandbesitzer und warten auf die Baubewilligung! :)

Dein Mann soll unbedingt mit seinem Arbeitgeber sprechen. Dieser hat bestimmt auch Erfahrungen auf diesem Gebiet und kann euch Tipps geben, wie ihr es am besten machen sollt. Was ihr einfach bedenken müsst: Wenn dein Mann unbezahlten Urlaub macht, um in dieser Zeit am Haus zu arbeiten, dann wird die Steuerbehörde aufmerksam und den Lohnausfall vermutlich "aufrechnen", da er in dieser Zeit wertvermehrende Arbeit getätigt hat. Am besten klärt ihr dies bei den zuständigen Behörden ab.

lg

 
Hallo Meierei

Danke für deine Antwort. Dann seit ihr ja schon einiges weiter als wir, bin dann schon gespannt wie dies bei euch läuft! Wir wohnen zur Zeit in einem Miets-Haus und haben diesen Sommer erfahren, dass der Vermieter auch nicht vor hat dies in Zukunft zu verkaufen. Deshalb befassen wir uns erst seit kurzem mit dem Gedanken selber zu bauen.

Mit einem bekannten Banker haben wir schon mal gesprochen und wissen in etwa was grob drin liegt. Wir wollen uns zuerst ein bisschen informieren was ein Hausbau als Gesamtes auch so kostet, damit wir auch wissen wie teuer das Bauland sein darf (bzw wo wir unsere Wünsche runter schrauben müssen ;-) )

Danach sprechen wir nochmals mit unserem Bekannten und unserer Hausbank.

Das wegen den Steuern ist ein guter Hinweis, werde ich noch abklären.

Lg

Mimimausi

 

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