Eigenleistung

bosco84

Mitglied
03. Mai 2012
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Hallo,,

hat jemand Erfahrungen in Eigenleistung Hausbau? Wir sind ein junges Ehepaar und möchten unseren Traum vom Eigenheim erfüllen. Leider haben wir nicht so viele Eigenmittel.

Unser Traum besteht aus einem Holzhaus.

Wer kann uns weiter Helfen, bezüglich den Kosten

 
Ja.

das Grundproblem besteht in Folgendem:

a) Man überschätzt sich gerne selbst.

/emoticons/default_cool.png Wenn Murks passiert (man nenne mir den Bau, wo das nicht der Fall ist), dann wird man es gerne dem unprofessionellen Eigenleister anzuhängen versuchen. Auch Verzögerungen bei der Ausführung und der Qualität verursachen, wenn andere Gewerke davon abhängen, Folgekosten, die man selbst zu verantworten hat.

c) Für den Architekten stellt sich das Problem, dass er auch Eigenleistungen beaufsichtigen muss, d.h. seinen eigenen Auftraggeber beaufsichtigt. Viele Bauherren sind zudem der Ansicht, dass man dem Archi für Eigenleistungen kein Honoraranteil schulde. Der Architekt kann zudem voraussetzen, dass der Eigenleister seine Arbeit beherrscht, d.h. es gibt keinen Gratisunterricht "Wie verlege ich Plättli" usw.

Deshalb würde ich empfehlen, nur Dinge in Eigenleistung zu machen, die keine Folgegewerke beeinflussen, z.B. das zweite Bad selbst ausbauen, oder die Aussenbereichsgestaltung. Und, ganz wichtig, all das einschliesslich der Honorarfrage vorher mit dem Archi besprechen.

Manche Dinge lohnen sich in Eigenleistung auch schlicht nicht - ich würde nicht zwei Wochen lang von Hand machen, was ein Bagger in 2 Stunden erledigen kann. Auch muss man daran denken, dass man vielleicht Spezialgerät anschaffen muss, das man dann nie mehr braucht.

Im Neubau muss man schon sehr gut sein, damit sich die Sache lohnt. Bei Renovationen sieht die Sache für Hobby- und Wochenendtäter schon sehr viel günstiger aus.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe den gesamten Innenausbau (ausser Elektrik) sowie die Aussengestaltung selbst gemacht und dies wurde auch als Eigenleistung von der Bank akzeptiert.

Einen Architekten hatte ich nicht. Wozu auch??

Natürlich kann man für seine Eigenleistungen niemanden haftbar machen, wenn was schief geht! Ich habe sicher auch die dreifache Zeit gebraucht, als ein Handwerker. Aber ich habe so viele Details noch während der Ausführung ändern können und einiges auch gewissenhafter gemacht, als wenn es ein Fremder für nen Fremden macht. Der Handwerker muss sich seine Arbeit nur wöhrend der Ausführung anschauen - ich deutlich länger!

Ich habe an meinem Haus 2 Jahre gearbeitet. Eingezogen sind wir jedoch schon nach 10 Monaten. In den 2 Jahren hatte ich KEINE Freizeit - aber ich würde es wieder so machen.

Jedoch ist der Einwand mit der Selbstüberschätzung der eigenen handwerklichen Fähigkeiten nicht zu vernachlässigen! Trotzdem, dass ich beruflich ein Sesselfurzer bin, weiss ich mit meinen Händen etwas anzufangen. Wenn dem nicht so wäre, hätte ich mehr dem "Fachmann" überlassen.

Ich wünsche Euch viel Glück bei Eurer Entscheidung!

Gruss

Christoph

 
Hallo bosco84

Es ist durchaus möglich viel Geld durch Eigenleistung zu spraren... man muss dann als Bauherr eben entsprechende Leistungen erbringen wollen, auf Ferien verzichten...die Zeit brauchst Du dann zum Hausbau...oder Ausbau.

In Deutschland ist das, eben auch aus Budgetgründen weit verbreitet... und es funktioniert auch.

Wie Emil schon geschrieben hat, es lohnt allerdings nicht alles in Eigenleistung zu machen....bzw. manches wirst Du, wenn nicht in dem Beruf gerade arbeitend, auch nicht machen können. Abgesehen von den Baggerarbeiten (wobei dies für Fundamente auch mit Hand geht.... z.B. für Mauern und Treppen im Aussenbereich--- naütlich nicht für die Baugrube) sind das natürlich Zimmererarbeiten, Fenster, Heizung-Sanitär, Estrich (CH-Altbezeichnung Unterlagsboden)..... aber, es bleibt ja noch viel Einsparpotential übrig.

Ich selbst habe mein Haus auch in Eigenleistung erstellt... inkl. Beton- und Mauererarbeiten und Dacheindeckung ....den Innenausbau, ausser Fenster, Putz und Estricharbeiten, ebenfalls in Eigenleistung.

Da ich keinen Zeitdruck hatte, war die Baustelle in rund 3 Jahren fertig... inkl. allen Aussenanlagen, Aussenmauern, Treppen, Sitz- und Grillplatz...Rasen und Sträucher/Bäume wurden natürlich ebenfalls selbst gekauft und gesetzt...

Was Du dazu brauchst ist der entsprechende Wille..... ggf. einen Partner der Dich beratend begleiten kann, denn es ist mühsam einen Fehler aus Unwissenheit nochmals beheben zu müssen..

Im Idealfall würde ich Dir zu einem Ausbauhaus raten.... hier steht die gesamte statische Hülle (auf Garantie), ist direkt Wetterfest.... und Du kannst diei Baustelle am Abend schön abschliessen..

Die Variante "Ausbauhaus" ist daher in DE sehr beliebt....und auch in der Schweiz bereits öfters anzutreffen. Wobei es in der Schweiz auch noch andere Vorteile hat, als nur den Einsparwillen beim Hausbau....

 
hi Bosco

wir haben auch viele eigenleistungen gemacht.grundsätzlich sollten zwei bedingungen beachtet werden (wie Emil das schon gesagt hat):

- schau das niemand von deiner arbeit zeitlich abhängig ist

- schau zuerst mit einem fachmann, wie etwas gemacht werden muss und was für vorarbeiten, material und werkzeug du brauchst.

wir haben z.b. alle bodenbeläge selber gelegt. mein schwager zeigte wie es ging, machte heikle bereiche mit geklebtem selber und ein freund der schreiner ist besorgte uns die bodenbeläge zu günstigenkonditionen. wenn dann fussleisten erst ein jahr nach einzug fertig verlagt sind spielt das keine rolle.

dasselbe mit dem garten. 2 jahre nach einzug wird er wohl ziemlich fertig sein. dafür ist er dann perfekt, exakt wie wir es wollen und bezahlbar.

viel glück

rollwett

 
Vielen herzlichen Dank für eure Rückmeldungen. Wir haben bis heute auf die 1. Berechung gewartet. Leider sehr lange.

phhuu, ein wenig zu viel.

Da unser Eigenkapital sehr, sehr klein ist, haben wir den Architekten gebeten, auch die mögliche Eigenleistung mit einzuberechnen. Da sind wir wenig erstaunnt. Über Fr. 100000.

Ich arbeite auf dem Bau, wo ich tag täglich mit Hausbauten konfrontiert werden. Weitere handwerkliche Unterstütung haben wir von unserem Freundeskreis.

Nun bleibt für mich die Frage offen, ob die Bank auch nur Eigenleistungen als Eigenkapital auch rechnen würde. Oder zumindest mehr wie 10% Eigenleistung und Rest als Erspartes für das Eigenkapitla?

Liebe Grüsse

 
Also bei mir isses ähnlich. Ich bin Zimmermann und mache alles (inkl. Fundamente, Elektrik, Strom, Sanitär, Heizung usw.) selbst. Ich habe das Glück , eine Stelle zu haben, wo ich das alles gelernt habe, da bei uns einer aus dem jeweiligen Gewerk angestellt ist, um nicht Fremdfirmen beauftragen zu müssen. Nun ist es so, dass bei jeder Bank, wo ich war, musste ich 10% Eigenkapital bringen. Da wirst du nicht drumherum kommen. Und das andere Problem war, dass die Bank nicht alle Eigenleistungen auch anerkennt. Sie verrechnen dir die EL zwar zu 100%, aber nur das, was auch deinem Beruf entspricht. Das heißt: Nur wenn du alles kannst, heißt das nicht, dass die Bank dir das auch anrechnet. Aber selbst ich habe eine Bank gefunden. Es gibt ja genügend.

Also viel Glück bei der Banksuche

Viele Grüße

 
Eigenleistung

Damit hatte ich sehr gute Erfahrung gemacht, als mein jüngerer Bruder vor 25 Jahren sein Haus baute.

Nun sind viele Familienmitglieder von uns Handwerklich Begabt, so machte ich die Elektroarbeiten, mein Vater verlegte die Fliesen, meine Brüder deckten die Ziegel auf das Dach und machten den Innenausbau des Dachgeschosses und die Malerarbeiten machte meine Schwägerin mit ihren Schwestern und Freundinnen.

Gebaut wurde das Haus von einer kleinen Maurerfirma aus dem Ort, Zimmererarbeiten, Putz, Heizungsanlage, Sanitär und Estrich, machten auch ortsansässige Firmen.

So war ein guten überschaubares zusammenarbeiten zwischen den Gewerken und Eigenleistern möglich, so dass das Haus ein halbes Jahr nach der Grundsteinlegung mängelfrei bezogen werden konnte.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo bosco84

Mein Mann arbeitet auch auf dem Bau und wir haben vor einem Monat mit unserem EFH angefangen. Wir wollen auch einiges an Eigenleistungen machen. Wir haben anhand der Budgetschätzung vom Architekt jede Position im BKP-Plan mit den erwarteten Beträgen der Eigenleistung aufgelistet und der Bank abgegeben. Die Bank rechnet aber bei uns zur Sicherheit nur mit einem EL-Anteil von 10% der reinen Baukosten (ohne Land und ohne Nebenkosten).

Die von dir genannten 100'000.- ist ein sehr hoher Betrag an Eigenleistungen. Du musst bedenken, dass du nur deine Arbeitsstunden als EL rechnen kannst. Das Material und die Maschinen brauchst du sowieso auch. Evtl. bekommst du das Material mit einem gewissen Rabatt, aber trotzdem wirst du viele Stunden arbeiten müssen dafür....

Gruss

Mimimausi

 

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