Ist zwar ein alter Tread, aber trotzdem: Wir haben früher auch dem Pösteler Zucker ins Töffli gefüllt, den Briefkasten vom Schulhaus mit Chirschichlepfern in die Luft gesprengt etc. etc. etc... Dafür ist man gesenkten Hauptes beim (SVP) Gemeindepräsi angetreten, hat den Briefkasten bezahlt und erledigt wars. Heute kommt ein 12 Jähriger mit sowas gleich im 20 Minuten. Ich weiss nicht ob's heute wirklich schlimmer ist als Früher. Ich kann mich jedenfalls noch gut an "Die heutige Jugend..." Sprüche erinnern, und Strassenschlachten gab's damals auch schon, in den 70er Jahren. Allerdings herrschte im Umgang zwischen Politikern noch mehr Respekt und Anstand, und da dürfte man das eigentlich erwarten. Insofern ist Herr Blocher soetwas wie der Bin Laden der schweizer Politkultur. Das ist schade, denn sie sollten Vorbilder sein!
Desshalb bin ich auch gegen ein härteres Vorgehen der Polizei. Der Staat, als Spiegel unserer Gesellschaft, soll Gewalt ablehnen, so wie auch wir sie ablehnen. Gewalt hat noch nie etwas gutes hervor gebracht und trägt keinesfalls zur Lösung irgendwelcher Probleme bei. Das kann man gut am Beispiel der USA sehen, wo die Polizei mit SS-Methoden versucht, eine Gesellschaft in Schach zu halten, bei der Mord und Totschlag an der Tagesordnung sind. Leider gibt es bei uns eine kleine Gruppe von Menschen, die gewalttätig sind, unsere Sozialwerke missbrauchen etc. Auf sie ist unser System und auch wir selber nicht zugeschnitten. Wir bauen auf Treu und Glauben (desshalb funktioniert bei uns alles so gut), diese Leute auf das Recht des Stärkeren. Wir sollten uns nicht ihnen anpassen! Es gibt keine einfachen (Blochersche) Lösungen für dieses Problem, die brauchbar sind. Man kann nur mit viel Geduld, gutem Willen und Geld daran arbeiten sie uns anzupassen. Da ich darauf vertraue, dass letztlich die Vernunft bei uns obsiegt, wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als uns über gewisse Dinge tödlich zu ärgern ohne sofort viel ausrichten zu können.