Einsturzgefährdete Decke

grissu

Mitglied
15. Dez. 2010
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Hallo Zusammen

Wir haben im Herbst dieses Jahres ein älteres Bauernhaus gekauft. Dabei hat der Architekt den damaligen Verkäufer ausdrücklich gefragt, ob das Haus dicht sei was ganz klar mit ja beantwortet wurde.

Es gab eine Schatzung und unser Architekt hatte das Haus ebenfalls besichtigt.

Nun sind wir am Umbauen und haben bemerkt, dass es im Heizungsraum ein kleiner Teil der Mauer nass ist. Wir sind davon ausgegangen, dass es vielleicht vom Umbau ist da das Dach ebenfalls ersetzt wurde.

Durch einen Maurer wurde uns aber gesagt, das er die Decke vom Heizungsraum genau prüfen würde da kleine Absplitterungen zu sehen sind was vom Architekten auch nicht gross beachtet wurde da dieser auch annahm dass das Haus "dicht" ist.

Nun kam ein Ingenieur, prüfte die Decke. Da dass Armierungseisen von der Feuche in der Decke schon zerstört ist muss diese Decke frisch gemacht werden. Oben auf der Decke befindet sich die Terasse.

Nun meine Frage, ist da der alte Besitzer noch Haftbar da dass Haus an dieser Stelle nicht wirklich dicht war oder müssen wir dies als Eigentümmer nun so hin nehmen?

Würde mich freuen eine Antwort zu erhalten......

Gruss Grissu

 
.. das kommt auf den Vertrag drauf an, und ob ihr dem früheren Eigentümer nachweisen könnt, dass er von dem Problem wusste...

Das ganze Risiko liegt somit bei euch.

 
Ja, kommt wirklich auf Vertrag bez Abmachung an.

Wir haben ja unsere Wohnung damals auch so Verkauft, dh wie gesehen so gekauft.

Wenn das bei Euch auch so ist...Weis nicht, denke dann bleibt alles an Euch hängen.

 
im vertrag steht bis auf die arglistige täuschung nicht. es kann mir aber ein hausbesitzter nicht sagen, dass er selber nicht wusste, dass sein haus nicht dicht ist. zudem sind an der decke "geflickte" stellen zu erkenne also wurde dort schon etwas gemacht.....

 
.. naja, was Du glaubst spielt keine Rolle.. Du musst es im Zweifel vor Gericht glaubhaft machen können und Beweisen...

 
Üblicherweise macht man vor dem Kauf mit Einverständnis des Verkäufers, am besten auch in dessen Gegenwart, zusammen mit einm Experten eine eingehende Hausbesichtigung, wo derartige Mängel entdeckt werden, wenn sie nicht sehr versteckt sind und der Experte tatsächlich einer ist.

Ich würde wegen so etwas keinen Rechtsstreit anfangen, denn bei Altbauten ist eine erhöhte Sorgfaltspflicht geboten und Arglist muss positiv bewiesen werden (man muss beweisen, dass er das wusste und bewusst verschwiegen hat, es reicht nicht, dass der Mangel existiert - wie soll man das beweisen können); die Existenz eines grossen Mangels, den der Architekt als Fachperson (!) nicht gesehen hat, legt nahe, dass der Verkäufer (nicht vom Fach) dies tatsächlich nicht wusste oder die Bedeutung der Undichtigkeit nicht richtig einschätzen konnte. Ist der Beton älter, d.h. noch nicht vibriert worden, so wird der Verkäufer einwenden, die Lebensdauer der Konstruktion sei sowieso erreicht und der Verkäufer müsse deshalb mit solchen Schäden rechnen.

Du kannst nun den Architekten zwicken, aber das dürfte der kommenden Zusammenarbeit nicht förderlich sein und auch hier ist wenig zu holen, wenn Du ihn nicht explizit und schriftlich zur Expertise der Substanzbeurteilung beauftragt hast.

Du kannst also wenig gewinnen; das Geld und die Zeit ist für die Behebung des Schadens besser eingesetzt. Nutze es als Chance. die neuen Decke besser zu machen. Möglicherweise muss nicht die ganze Decke weg, sondern man kann durch Vormauerung einer Säule oder Wand innen die Konstruktion stabilisieren und den Beton reparieren. Das kann aber nur vor Ort beurteilt werden.

Das Sprichwort "wer ein altes Haus oder eine junge Frau hat, der hat immer etwas zu tun" hat schon seine Richtigkeit.

 
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