Elektro - Planung

Wingman

Mitglied
Hi,

zurzeit beschäftigt mit der Planung der elektrischen Leitungen... Und das ganze Forum gelesen, jedoch keine Antworten auf meine Fragen.

Habe mich mit einem "Fachmann" unterhalten und der hat folgende Aussagen gemacht:

- anstelle von Leerrohren sollte z.Bsp. auf einer Höhe von 10cm über dem Boden ein Elektrokabel (für Strom oder für Musik boxen) rund um ein Zimmer verlegt werden. Bei Leerrohren sei das Einsetzen der Kabel sehr langwierig (und zum Teil unmöglich)

- max. 5 Steckdosen sollten an einer Sicherung liegen

- für Licht und Steckdosen am besten 2 separate Kreise / Sicherungen vorsehen

Was meinen die Profis unter Euch?

Gruss Patrick

 
Na ja - das mit dem Verzicht auf die Leerrohre verstehe ich nicht. Klar müssen die so verlegt sein dass man Kabel durchkriegt. Keine Knicke und ein Einzugsdraht drin. Wo kritisch über Dosen geführt. Wer hat vor 10 Jahren gewusst dass er heute LAN in jedem Zimmer braucht oder wer hat vor 30 Jahren geahnt dass man mal in jedem Zimmer TV und Telefon will? Leerrohre sind für alle Zukunftseventualitäten. Ich kann mich erinnern dass wir in meinem Elternhaus (Bj. 1978) ca. 1985 alle Leerrohre gefüllt hatten obwohl wir wirklich grosszügig Rohre verlegt hatten und z.B. Tel. und TV schon in fast allen Zimmern war.

Zur Anzahl Steckdosen pro Sicherung - für Industrie und Büro stimmt das sicher - kommt halt darauf an was da wirklich eingesteckt werden soll. Wenn überall gleichzeitig ein Fön dran muss dann muss jede Dose einzeln gesichert sein. Vielfach braucht es aber in Wohnräumen nicht wirklich Leistung sonderen die Anzahl Steckdosen erhöht die Felxibilität. Und ob man List und Steckdosen trennt - ich kenne nur Sicherungsgruppen pro Raum. Für die 11W von der Decken(spar)lampe braucht es wohl keine eigene Sicherung.

 
... Einzugsdraht ...
Dem kann ich nur beipflichten. Denn selbst mit einer Einzugssaite kann es durchaus mühsam sein, ein Leerrohr mit einem Kabel zu bestücken. Falls ein Einzugsdraht (oder ein altes Kabel zum Zurückziehen) bereits drinnen ist, geht es viel einfacher.

Bin zwar kein Profi, spreche aber aus eigener Erfahrung.

 
Wir haben an vielen Stellen doppelte Steckdosen, wobei eine über den Lichtschalter geht. So kann man, wenn meine Herzallerliebste wieder mal Umstellitis hat (tritt so anfallsweise habjährlich auf) die Raumbeleuchtung flexibel halten, ohne dass im ganzen Raum Kabel herumliegen. Und nach zwei Jahren soll sicher das Bett genau vor die einzige Raumsteckdose.

Wem das zu teuer ist, der soll wenigstens an allen strategischen Stellen Leerdosen mit Deckel setzen (und nicht zutapezieren) und einen Zusatzdraht einziehen, der über den Schalter läuft, dann kann man später leicht und ohne Dreck abändern.

 
Bin gleicher Meinung wie john_w64. Wieviele Dosen pro Sicherung sollte schlussendlich dein Elektroinstallateur verantworten müssen. Wichtiger scheint mir dass du genügend Dosen planst und diese nach deinen Wünschen platziert werden. Und wie schon erwähnt wurde, würde auch ich genügend Leerrohre einplanen, welche in den Technikraum führen...

 
Hallo zusammen,

wieder einmal das Thema Elektroplanung.........und genau so alt wie das Thema selber ist die Tatsache, dass dieser Bereich von den meisten Bauherren anfänglich völlig unterschätzt wird und meistens in letzter Minute in einer "Notaktion" gelöst werden muss. Die eigentliche Schuld an dieser Miesre hat aber grundsätzlich der Architekt oder der Generalplaner welcher es regelmässig versäumt seinen zahlenden Kunden auf diese Problematik rechtzeitig aufmerksam zu machen. Da es sich bei der Elektroinstallation um ein rein technisches Produkt handelt, welches durch die Architektur nicht gross beeinflusst werden kann, respektive eher umgekehrt, die Architektur meistens etwas beeinflusst, werden diese Installationen von den Architekten immer als unwichtig weggeschoben. Viel viel wichtiger sind da die Elemente die der Gestalter beeinflussen kann wie z.b. Badezimmer, Küche, etc..da geht der Architekt schon mal gerne mit dem Bauherrn zu einer Ausstellung oer Präsentation und diskutiert dann vor Ort studnenlang über Formen und Aussehen von Wannen, Hahnen, Gleitstangen, Seifenhalter, etc......aber über die Anschlussmöglichkeiten einer zeitgemässen Elektroinstallation, insbesondere auf Seite der Kommunikationsverkabelung wird während der Bauvorbereitung kaum 10 Minuten gesprochen.........Gleichzeitig werden sogar professionelle Elektroplaner als überflüssig und zu teuer abgelehnt......daraus ergibt sich genau die nun vorhandene Problematik, dass der Bauherr sich nun selber darum kümmern muss.......schade eigentlich, aber es ist leider Tatsache. Kommen wir nu naber zum eigentlichen Thema hier.......es ist absolut richtig wie bereits bemerkt wurde, dass es im Wohnungsbau nicht nötig ist Licht und allgemeine Steckdosen zu trennen. Ausgenommen sind Steckdosen welche eindeutig und unmissverständlich einer Anlage oder Funktion zugeführt sind z.b. Waschmaschine / Tumbler, Geschirrwaschmaschine, etc. Zudem ist auch zu beachten, dass die Steckdose für den Kühlschrank / Kühltruhe separat, oder zumindest nicht über eine FI-Sicherung geführt wird, da sonst bei einem Auslösen des Fehlerstromschutzschalters (FI) der Kühlschrank / Kühltruhe abtaut und die Ware verdirbt. Es ist ratsam, die Gesamte Installation im Haus auf mehrere Sicherungsgruppen aufzuteilen. Dabei ist zu beachten, dass auf jeder Etage mind. zwei verschiedene Sicherungsgruppen vorhanden sind,( dies damit bei einer Auslösung der einten Sicherung immer noch etwas Licht auf der Etage vorhanden ist) Die Berechnung der Leistung pro Sicherungsgruppe erfolgt nach der Formel P= U x I d.h Leistung (P in Watt) = Spannung (U in Volt) x Strom ( I in Ampere) also

230 Volt x 13 Ampere ( normale Lichtsicherung ) = 2'990 Watt...daraus ist ersichtlich, dass also an eine handelsübliche 13 Ampere Sicherung eine maximale Belastung von 2'990 Watt aufgeschaltet werden kann. Dabei ist nun noch zu beachten, dass elektrische Geräte und Lampen einen sogenannten Anlaufstrom haben, also ist es ratsam die Kapazität der einzelnen Sicherung nicht voll auszuschöpfen.....auf der anderen Seite kann auch die Gleichzeitigkeit berücksichtigt werden. Es ist kaum anzunehmen, dass sämtliche Verbraucher der Sicherungsgruppe alle zusammen gleichzeitig in Betrieb sind. Mit einer möglichen Belastung von 2'500 Watt dürfte der ideale Wert gefunden sein. Achtung!!!!!! diese Berechnung darf nur für Allgemeine 230V Installatioen verwendet werden. Bei mehrpoligen Installationen wie 3x400V etc müssen weitere Faktoren wie die Verkettung der Spannung sowie der Phasenverschiebungswinkel und Wirkungsgrad berücksichtigt werden.......Bezüglich der Kommunikationsverkabelung ist sichzu überlegen ob an Stelle der herkömmlichen "Einzelmedien-Verkabelung" eine zeitgemässe Multimedia-Verkabelung

vorgesehen werden soll. Was bis vor kurzer Zeit nur in Gwerbe-und Bürobauten zum Einsatz gekommen ist, hat nun auch den Weg in den Wohnungsbau gefunden. Es wird Möglich über ein einzelnes System sämtliche Kommunikationsmedien wie TV / Telefon / Internet / Haustelefon etc zu verkabeln. Dazu wird nur noch eine Steckdose pro Raum benötigt ( weitere Steckdosen sind natürlich möglich und erhöhen den Komfort ) Weitere Infos sind unter HomeNet kostenlos und unverbindlich abrufbar.

 
Lieber StromIdee,

du hast nicht zufällig den Beitragstext rezykliert? Es liest sich so...

Eigentlich sollte ja ein Architekt, der etwas von seinem Job versteht, eine Elektroinstallation auf diesem Niveau (wieviele Steckdosen und Lichtschalter, wo ...) für EFHs selbst planen und den Bauherrn diesbezüglich beraten können. Die Berechnung der nötigen Querschnitte sowie die Anordnung der Sicherungsgruppen usw. soll dann der Installationsbetrieb durchführen.

Was die Kommunikation angeht, so kann man heute schon sehr viel mit WLAN lösen. Dass der Bauherr wissen muss, was er will, kann man ihm nicht einmal damit ersparen, dass in jedes Zimmer ein Anschluss für Fernseher, Waschmaschine und Cheminée kommt. Aber der Architekt muss den Kunden darauf ansprechen.

Die Sache mit dem scheinbar gesparten Planungshonorar wiederholt sich auch in der Gartengestaltung, da oft noch schlimmer: Rund 2/3, oft noch mehr, des so teuren Baugrundes werden Grünfläche, aber wenn dieses gestaltet werden soll, ist vorher das Geld aufgebraucht und die Baueuphorie hat spürbar nachgelassen; es reicht dann nur noch für Thujas, Rasen und Betonplatten vom Baumarkt - wie überall zu sehen.

 
Lieber StromIdee,

du hast nicht zufällig den Beitragstext rezykliert? Es liest sich so...

Eigentlich sollte ja ein Architekt, der etwas von seinem Job versteht, eine Elektroinstallation auf diesem Niveau (wieviele Steckdosen und Lichtschalter, wo ...) für EFHs selbst planen und den Bauherrn diesbezüglich beraten können. Die Berechnung der nötigen Querschnitte sowie die Anordnung der Sicherungsgruppen usw. soll dann der Installationsbetrieb durchführen.

Was die Kommunikation angeht, so kann man heute schon sehr viel mit WLAN lösen. Dass der Bauherr wissen muss, was er will, kann man ihm nicht einmal damit ersparen, dass in jedes Zimmer ein Anschluss für Fernseher, Waschmaschine und Cheminée kommt. Aber der Architekt muss den Kunden darauf ansprechen.

Die Sache mit dem scheinbar gesparten Planungshonorar wiederholt sich auch in der Gartengestaltung, da oft noch schlimmer: Rund 2/3, oft noch mehr, des so teuren Baugrundes werden Grünfläche, aber wenn dieses gestaltet werden soll, ist vorher das Geld aufgebraucht und die Baueuphorie hat spürbar nachgelassen; es reicht dann nur noch für Thujas, Rasen und Betonplatten vom Baumarkt - wie überall zu sehen.
hallo emil17,

nein, was ich oben erwähnt und aufgeführt habe, stammt ausschliesslich aus meinen persönlich gemachten Erfahrungen. Dazu muss ich eventuell erwähnen, dass ich beruflich in diesem Segment tätig bin und somit fast täglich mit diesem oder ähnlichen Themen konfrontiert werde. Leider ist deine Vorstellung von einer guten Beratung durch den Architekten eine Wunschvorstellung...die Realität zeigt ein ganz anderes Bild....Du erwänst ja mit dem Hinweis auf die Umgebungs- und Gartengestalltung, selber ein weiteres Übel........sollte denn ein Architekt nicht in der Lage sein eine Umgebung, auf die Wünsche und Bedürfnisse seines Kunden angepasst, zu planen ? Vorallem auch die Kosten dafür rechtzeitig zu erfassen und im Gesamtbudget einzuplanen ??? Genau verhält es sich bei der Elektroinstallation..... Bezüglich deiner Anmerkung dass mit WLAN etc vieles möglich ist, kann ich dir sagen, dass dies sicher so ist, aber es kann nicht sein dass diese Variante als eigentliche Grundversorgung herhalten muss. Insbesondere in etwas heiklen Umgebungen wie Kinderzimmer oder generell Schlafzimmern rate ich jederzeit von solchen WLAN-Netzen ab. Diese Orte sollten nach Möglichkeit dem Menschen die Möglichkeit bieten sich vollumfänglich zu erholen und nicht weiter den Strahlenbelastungen etc ausgeetzt zu sein.....egal wie sich die einzelnen Personen zum möglichen Elektrosmog stellen....unnötige Belastungen sind generell zu vermeiden....... dies trägt auch immer zu einem erhöhten Wohnkomfort bei......

 

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