Energie sparen

Tim81

Mitglied
01. Aug. 2012
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Hallo,

ich plane momentan auch mein neues Haus und bin da derzeit beim Thema Energie sparen angelangt.

Das Thema Solarenergie ist mir auch in den Kopf gestiegen, da man in dem Gebiet ja doch teilweise einiges erreichen kann.

Ich war ganz verblüfft, denn ich habe gelesen, dass der Energieverbrauch, welcher ja größtenteils durch die Heizung kommt, ohne jegliche teure Anschaffungen heruntergesetzt werden kann. Noch bin ich unsicher, ob dieses Prinzip wirklich funktioniert, aber es sieht auf jeden Fall sehr interessant und originell aus.

Habt ihr da Erfahrungen mit? Meiner Meinung nach erscheint mir ................. ziemlich logisch, aber ich würde mir dennoch sehr gerne mal eure Erfahrungen anhören! /emoticons/default_smile.png

Ich würde auch sehr gerne mal eure Möglichkeiten des Energiesparens hören, da ich denke, dass dies ein wichtiges Thema ist.

Grüße aus Bayern,

Tim!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schon unsere Urururgrossmuetter haben im Winter am Abend die dicken Vorhaenge gezogen um den Waermeverlust durch die Fenster zu verkleinern. Und gute solide Lamellenstoren schaffen seit Jahrzehnten zwischen Fester und Storen eine Pufferzone. So gaaanz neu ist also die Sache nicht.

Ich war auf der inzwischen nicht mehr verlinkten Seite. Aufgefallen ist mir ein Energieverbrauchsdiagramm, das nicht modernen Haeusern entspricht. Der Anteil Heizenergie ist gesunken, die andern Anteile gestiegen.

Aufgefallen ist mir auch die Aussage, dass lt.Messungen eines (renomierten) Instituts der Waermeverlust BIS 7% verringert wird. Aber ein Bezug und die Grundlage fuer die 7% fehlen. Bezieht er sich nur auf die Fenster? Aufs ganze Haus? Ist er erreichbar bei Fenster mit Einfachverglasung, bei einem schlecht gedaemmten Haus?

So pauschalen Aussagen stehe ich immer kritisch gegenueber. Man kann alles schoenrechnen.

Trauen tue ich nur nachgewiesenen absoluten Zahlen.

Gruss, Fred

 
Hallo Zusammen

wenn ich lese, das Lamellenstoren usw. Energieverluste minimieren sollen, dann frage ich mich schon. Die dicken Vorhänge von früher, verringerten nur den Luftzug in einem undichten Gebäude. Es kommt bei einem Energieeffizienten Gebäude rein auf die Planung und Konzeption an. Die Ausrichtung, Lage die Speichermassen der Baustoffe die direkte Solarenergienutzung usw. an. Wenn man das richtig macht und der Standort stimmt ist gar keine Heizung notwendig.

Gruss Bauprofi

 
Dicke Vorhänge schaffen ein Luftpolster, stehende Luft (hat sogar einen U-Wert), auch Lamellenstoren mit Dichtlippen tun das. Auch Fensterläden. Aber als planerische Massnahme beim Hausbau ist die Wirkung wohl zu klein. Der Threaderöffner hat wohl bloss einen Link setzen wollen.

Gruss, Fred

 
Hallo Fred

Ja stehende Luft kann in eine Berechnung einfliessen, jedoch ist ein Stoff auch wenn er schwer ist keine Möglichkeit nach ISO die Luft als stehendes Luftpolster zu rechnen. Bei den Storen oder Läden gilt das gleiche. Ein stehendes Luftpolster muss innerhalb einer Winddichten ebene liegen um es für eine Berechnung heranzuziehen.

Auch wenn der Threaderöffner nur einen Link setzen wollte, sollten hier keine bauphysikalischen Halbwahrheiten stehen, da diese den unbedarften Leser verunsichern oder zu falschen Schlussfolgerungen verleiten.

Das Forum soll doch neben vielen anderen guten Zwecken, dazu dienen, dass sich der Nutzer bewusst wird, dass er an der Planung eines Bauprojektes nicht am falschen Ende sparen sollte. (Der Planung)

Er sollte sich auch bewusst werden, dass er sich Partner zum Hausbau heranzieht, welche bewiesen haben das sie energetisch Sinnvolles Bauen verstehen.

Leider ist dies noch nicht sehr weit verbreitet und viele Energienachweise sind das Papier auf dem Sie geschrieben sind nicht Wert. Auch ein nicht genau überprüfter Minergienachweis bietet keine absolute Sicherheit.

Denn es ist zwar richtig das zur Energiebetrachtung eines Gebäudes die zweidimensionale Berechnung von Wärmebrücken ausreichend ist. Für Detaillösungen ist jedoch die Prüfung der Bauschadensfreiheit notwendig und die ist oft nur bei einer dreidimensionalen Betrachtung zu erbringen. Dies wird genau so von Namhaften Professoren gefordert. Wer energetisch sinnvoll Bauen will, der muss mehr beachten als U-Wert und Wärmebrückenkatalog!

 
Persönlich habe ich keine große Erfahrung mit Solarenergie aber ein befreundetes Pärchen in der Nachbarschaft habe Solarenergie und sind sehr zufrieden. Ich habe jetzt nicht genauch nachgefragt, wie teuer die Anschaffung gewesen ist aber ich schätze das die Einmalanschaffung um einiges teurer ist als bei "normalen" Energiequellen.

 
Wir haben eine Photovoltaik Anlage, die Strom produziert. Im ersten Betriebsjahr (Juni 2011 - Mai 2012) haben wir 2300 kWh mehr produziert als Strom verbraucht. (Mehr dazu hier: StreckerPower.ch » Jahresbilanz – Plus-Energiehaus?)

Wir können den Stromverbrauch aber sicher noch senken ohne eine Komforteinbusse.

Seit Mitte Jahr haben wir 10 Lampen von Halogen/normal auf LED umgestellt.

Die Boilertemperatur ist von 55° auf 47° gesenkt worden. Wir können immer noch baden und duschen, ohne dass man davon etwas merkt. Das spart ca 30% Strom für den Boiler. Alle 4 Wochen wird kurz auf 65 geheizt zwecks Bakterienabtötung.

Der Tumbler hat nun einen Dreh-Aus-Schalter. Im Standby hat er 25 Watt/h verbraucht. Das sind im jahr 219.kWh

Wir können so ca. 1000 kWh sparen im Jahr ohne Komfort Verlust.

 
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Die Boilertemperatur ist von 55° auf 47° gesenkt worden. Wir können immer noch baden und duschen, ohne dass man davon etwas merkt. Das spart ca 30% Strom für den Boiler. Alle 4 Wochen wird kurz auf 65 geheizt zwecks Bakterienabtötung.

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Wir können so ca. 1000 kWh sparen im Jahr ohne Komfort Verlust.
Wie kommst Du darauf, dass Dein Boiler mit der Reduktion von 55°C auf 47°C 30% weniger Strom verbraucht?

Auch wenn man bloss die Verluste des Boiler betrachtet.

Mit 55°C hat er bei einer Umgebungstemperatur im Keller eine Uebertemperatur von 40°C

Mit 47°C hat er eine Uebertemperatur von 23°C. Das sind 20% weniger Verluste. Die verbrauchte Energie für das warme Wasser bleibt sich gleich.

Dazu werden die Ausstossverluste in der Warmwasserleitung (hoffentlich möglichst kurz) etwas kleiner.

Und man müsste noch berücksichtigen, dass der Boiler nach dem morgendlichen Verbrauch etwas höher mit Kaltwasser gefüllt ist, was die abkühlende Oberfläche verringert.

Man müsste jetzt noch überlegen, ob der Boiler nicht zu gross ist. je grösser, desto grösser die Bereitschaftsverluste.

Und sehr wichtig bei den Boilerverlusten ist die Art, wie die Leitungen angeschlossen sind. Wenn man die Verluste minimieren will, müssen die Anschlüsse siphoniert sein. Durch Mikrozirkulation in Anschlussleitungen kann sehr viel Wärme verloren gehen.

Und wie gesagt, wir sprechen nur von reduzierten Verlusten, nicht für reduzierten Verbrauch.

Gruss, Fred

 
Wie kommst Du darauf, dass Dein Boiler mit der Reduktion von 55°C auf 47°C 30% weniger Strom verbraucht?
Ich war auch etwas erstaunt, dass das so viel ausmacht. Aber wir messen den Stromverbrauch des Boilers und da ist dieser ca. 30% gesunken.

 
Ich war auch etwas erstaunt, dass das so viel ausmacht. Aber wir messen den Stromverbrauch des Boilers und da ist dieser ca. 30% gesunken.
Das ist in der Tat interessant. Das Messen beeinflusst das Verhalten. Unbewusst. Misst Du auch die Menge des warmen Wassers? Schon ein "Wald- und Wiesenboiler" hat eine Zulassung, bei der ein bestimmter Verlust erlaubt ist. In kWh pro Tag bei einer bestimmten Temparatur. Bei den Konvektionsverlusten spielt die Temperaturdifferenz eine Rolle. Proportional. Bei den Strahlungsverlusten nur die Temperatur. Bei Warmwasserverbrauch null gibts nur Bereitschaftsverluste. Je höher der Verbrauch, desto kleiner sind prozentual die Bereitschaftsverluste. Und betragen diese in einem Fall 10% des gesamten Energieaufwandes, sinkt dieser bei einer Halbierung der Verluste bloss um 5%.

Also wird das Messen das Verhalten beeinflussen.

Gruss, Fred

 
Also wird das Messen das Verhalten beeinflussen.

Gruss, Fred
Tja, meine Freundin weiss bis jetzt nichts davon. Genau aus dem Grund. Selber dusche ich nach wie vor täglich. Und nein, nicht weniger lang und auch nicht weniger warm. Gerade weil ich weiss, dass es nun "günstiger" ist.

Vielleicht war die Wassertemperatur vorher auch eher 57 oder 58 Grad, das weiss ich nicht mehr ganz sicher. Dann würde es rechnerisch auch besser aufgehen.

 
Zum Energie sparen ... Energiesparendes Bauen und Wohnen ist ein Gesamtkonzept; es reicht nicht aus in irgendwelchen Bauten irgendwelche Geräte nachzurüsten (obwohl man auch damit viel erreichen kann). Es fängt mit der Wahl des Bauplatzes und des Architekten an.

Wichtig scheint mir zu sein, unnötige Umwandlungsverluste zu vermeiden. Eine thermische Solaranlage ist deshalb naheliegender als eine PV-Anlage und eine Wärmepumpe kombiniert, auch wenn sich das zweite zur Zeit wegen Einspeisesubventionen noch rechnet.

Wichtig ist auch, sich nicht unnötigen Komfort zu leisten, der dann zwangsweise Energie verbraucht; also nicht ein zu grosses und innen nicht unterteiltes Haus planen, so dass man das ganze Volumen auf Wohnzimmertemperatur heizen muss.

Dinge wie völlig abschaltbare Geräte (das Tumbler-Beispiel) sollten eigentlich selbstverständlich sein bzw. Geräte die das nicht können, ohne dass ein technisch zwingender Grund vorliegt (wie z.B. bei Rauchmeldern), gehören verboten.

Beim Boiler von saymen wäre die Einsparung verständlich, wenn es sich um einen WP-Boiler handelt, dessen Wirkungsgrad stark zunimmt, wenn die Endtemperatur niedriger gewählt ist. Bei direkter Widerstandsheizung ist der Energieverbrauch fürs Aufheizen proportional zum Verbrauch und zur Temperaturdifferenz Einspeisewasser-Warmwasser; die Bereitstellungsverluste sind proportional zur Temperaturdifferenz Warmwasser - Raumluft und zur Bereitstellungszeit.

 
Zum Energie sparen ... Energiesparendes Bauen und Wohnen ist ein Gesamtkonzept; es reicht nicht aus in irgendwelchen Bauten irgendwelche Geräte nachzurüsten (obwohl man auch damit viel erreichen kann). Es fängt mit der Wahl des Bauplatzes und des Architekten an.

Wichtig scheint mir zu sein, unnötige Umwandlungsverluste zu vermeiden. Eine thermische Solaranlage ist deshalb naheliegender als eine PV-Anlage und eine Wärmepumpe kombiniert, auch wenn sich das zweite zur Zeit wegen Einspeisesubventionen noch rechnet.

Wichtig ist auch, sich nicht unnötigen Komfort zu leisten, der dann zwangsweise Energie verbraucht; also nicht ein zu grosses und innen nicht unterteiltes Haus planen, so dass man das ganze Volumen auf Wohnzimmertemperatur heizen muss.

Dinge wie völlig abschaltbare Geräte (das Tumbler-Beispiel) sollten eigentlich selbstverständlich sein bzw. Geräte die das nicht können, ohne dass ein technisch zwingender Grund vorliegt (wie z.B. bei Rauchmeldern), gehören verboten.

Beim Boiler von saymen wäre die Einsparung verständlich, wenn es sich um einen WP-Boiler handelt, dessen Wirkungsgrad stark zunimmt, wenn die Endtemperatur niedriger gewählt ist. Bei direkter Widerstandsheizung ist der Energieverbrauch fürs Aufheizen proportional zum Verbrauch und zur Temperaturdifferenz Einspeisewasser-Warmwasser; die Bereitstellungsverluste sind proportional zur Temperaturdifferenz Warmwasser - Raumluft und zur Bereitstellungszeit.
Geb ich Dir im Grundsatz 100% recht, jedoch, nicht jeder kann von Anfang an oder mangels Wissen oder mangels Beratung dies so durchziehen.

Wenn nun jemand, so wie ich, wo vor 9 Jahren begonnen hat zu bauen, das Budget und Ideen rasch aufgebraucht waren und nur einige der Massnahmen (Tumblerbeispiel) umgesetzt werden konnten, so wäre ich froh, in diesem Forum möglichst viele, hilfreiche und für uns umsetzbare Tipps zu erhalten.

Denn wenn das Haus steht, noch nicht sanierungsbedürftig ist, aber dennoch Optimierungspotential da ist, dann wird es spannend, wie eine intergrale, nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Lösung gefunden werden kann. Da reicht es eben nicht mehr, nur eine Lösung (Photothermie) anzuschauen, da rechnet sich PV plötzlich ganz anders...oder jede andere Lösung (WP-Boiler, Rücklauf der Heizung durch Boiler, etc...)

Gruss

 
(...) nicht jeder kann von Anfang an oder mangels Wissen oder mangels Beratung dies so durchziehen.
Genau das sollte eigentlich nicht passieren ... aber als frisch entschlossener Bauherr hat man es aus verständlichen Gründen oft zu eilig, anzufangen.Nachher ist es schwer, für ein Gebäude, das man nicht kennt und wo auch die Ansprüche und Lebensgewohnheiten der Bewohner eine Rolle spielen, konkrete Hinweise zu geben.

Die Standarddinge, wie Raumtemperatur senken, hast Du sicher schon alle durch. Aber schon beim Nullenergie-Tumbler, der guten alten Wäscheleine, müssen die baulichen Gegebenheiten, nämlich ein Platz dafür, gegeben sein.

 
Genau dies passiert eben mehr als man(n) meint, siehe ja nur die Einträge im Forum.

Und sind wir doch ehrlich, vor neun Jahren war noch kein Hype von Minergie, geschweige Minergie-P oder gar 0-Energie-Häuser zu spüren. Photovoltaik war eines der ersten Streichkonzerte, da die Kosten dermassen exorbitant hoch waren, lieber in eine sternförmige Verkabelung, bessere Isolation und Fenster investiert....

Heute gäbe es noch Potential abzuschöpfen.... aber die Umsetzung, da ist der Markt für einen Laien quasi nicht überblickbar....

Ich hab nun den Weg über ein HLKS-Ingenieurbüro gewählt, welches mir eine IST-Aufnahme macht und darauf basierend ein zukunftgerichtetes, finanzierbares Gesamtkonzept unterbreitet, ich begleite die Aufnahme wie die Anforderungsdefinition (Parameterisierung) sehr nahe....

Kick off ist Dienstag!

Gruess

 
Hallo Zusammen

wenn ich lese, das Lamellenstoren usw. Energieverluste minimieren sollen, dann frage ich mich schon. Die dicken Vorhänge von früher, verringerten nur den Luftzug in einem undichten Gebäude. Es kommt bei einem Energieeffizienten Gebäude rein auf die Planung und Konzeption an. Die Ausrichtung, Lage die Speichermassen der Baustoffe die direkte Solarenergienutzung usw. an. Wenn man das richtig macht und der Standort stimmt ist gar keine Heizung notwendig.

Gruss Bauprofi
Dieses Statment kann ich aus eigener Erfahrung voll unterstützen! Die Kosten für Heiz- und Warmwasser haben sich bei unserem Minergie-Haus bei 300.-/ Jahr eingependelt, dies entspricht in etwa einem Jahresverbrauch von 1300 KWh. Per KNX-Bussystem (sehr wichtig: die Wetterstation auf dem Dach - misst Elevation und Lumen des Sonnenlichts) werden die Lamellenstoren vollautomatisch der Sonneneinstrahlung entsprechend in Abhängigkeit der Innentemperatur gesteuert. Je nach Innentemperaturen wird die Sonneneinstrahlung zu 100%/ 50% oder 0% einbezogen.

Unsere Familie - besonders unsere Kinder - duschen oder baden gerne und verbrauchen relativ viel Warmwasser.

Gruss, mpaxx

 
Ich war auch etwas erstaunt, dass das so viel ausmacht. Aber wir messen den Stromverbrauch des Boilers und da ist dieser ca. 30% gesunken.
Ist doch klar woher das kommt. Dusch und Badewasser sind immer noch gleich warm, für den Teil spart ihr also nur weniger als die 30%. Aber das Warmwasser, das man sonst mal schnell afudreht (Hände waschen, Küche,....) ist jetzt schon mal kälter.

Und die paar Liter, die aus der WW Leitung jeweils vorher klar rauskommen, haben jetzt auch viel weniger Wärme drinnen.

 
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