Entwässerungsanlagen

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Guest
Hallo Alle zusammen,

ich hätte da mal ein Frage an alle die, die entweder selbst Neubauen oder sich im Bereich Entwässerung gut auskennen.

Wir sind im Moment am bauen, und müssen das Haus noch ans Kanalisationsnetz anschliesen. Leider habe ich bis jetzt nichts im Internet gefunden wie sich eine solche Anlage aufbaut und auf was alles zu achten sind? Welche Vorschriften zu beachten sind?

Ich hoffe Ihr könnt mir Helfen.

MFG Worf

 
Hallo Worf,

was genau suchst Du denn?

Suchst Du ein Bauwerk, eine Anlage im Sinne des Wortes?

Der Begriff "Entwässerungsanlage" stellt das System der Enwässerung (Rohre...Übergabeschächte...Reinigungsschächte...) dar. Es ist selbst keine Anlage oder Bauwerk.

Wenn Du neu baust, solltest Du ja innerhalb der Baugesuchsplanung ja auch die Entwässerungsplanung bereits haben! Oder nicht?

Falls Du diese nicht benötigt hattest, dann frage ggf. bei der Stadt, der Verbandsgemeinde (Tiefbauamt/Stadtentwässerung...) nach. Sie können Dir ggf. die Teile beschreiben, welche Du dort eh vorsehen musst.

 
Hallo Pfälzer,

also wir haben einen Entwässerungsantrag eingereicht und in ihm ist auch der Verlauf eingezeichnet sowie die ungefähre position von Kontrollschächten.

Ich würde jetzt gerne wissen, welche technischen Grundvoraussetzungen zu erfüllen sind, z.B.

- Wie sollte der ausgehobene Schacht in dem die Rohre SW und RW verlaufen verfüllt werden (Material)?

- Muss ein Sturzgefälle eingebaut werden oder sollte die SW-Leitung konstant steil verlaufen, also vom Haus zum Übergabe schacht konstant max. mögliches gefälle oder erst flach und kurz vorher sturz?

- Muss und sollte für SW und RW-Leitung ein Rückstoßventiel eingebaut werden, oder sollte bei der SW drauf verzichtet werden wegen späterer Probleme?

Kann sein das ich mir bei dem Thema zu viele Gedanken mache, nur möchte ich dies selbst durch führen. Dies ist einer der Gründe warum mich dies interessiert und schaden kanns ja nicht wenn man was neues lernt.

Achso, mit meiner Gemeinde wollte ich die Tage auch noch telefonieren, nur habe ich ein besseres Gefühl wenn ich auch schon was weis und somit meine Fragen besser formulieren kann und die Antworten besser verstehe.

Danke schon mal im Voraus

MFG Worf

 
Hallo Worf,

Du meinst jetzt aber nicht, dass das Schachtinnere verfüllt werden sollte? Das bleibt natürlich frei und offen zugänglich. Die äußere Verfüllung des Arbeitsraumes (also das Aushubloch) wird am besten mit einem verdichtungsfähigen Material, also Sand oder Filter 0/16 oder 0/32 verfüllt und verdichtet.

Ob ein Sturzgefälle, bzw. auch Pfeife genannt, erforderlich ist, hängt von der Höhendifferenz ab, zwischen Haus/Leitung und Kanalanschluss der Gemeinde!

Dies solltest Du eigentlich im Schnitt des Entwässerungsantrag ersehen können!

Wenn das Gefälle relativ "steil" wäre, dann mit einem Absturzrohr arbeiten. Das Gefäle vom Haus weg, sollte relativ konstant sein.... sonst ist das "Wasser" im Abwasser schneller weg als die "Festteile" und dann bleiben die irgendwann einfach liegen...gibt Verstopfungen!

Rückstoß heißt hier "eine Rückstausicherung". Die brauchst Du nur, wenn das Haus unterhalb oder fast auf gleicher Höhe wie die Straße wäre! Das schließt nun aber schon Deine Frage nach dem Absturz aus...! Also brauchst Du diese nicht.

Wenn, käme bei uns auch nur ein Rückstauautomat in Frage, da nur dieser bei SW-Leitungen, gem. DIN, noch zulässig wäre....kostet eingebaut rund 1.200 bis 1.400 Euro. Alles andere, die alten Rückstauklappen, oder Doppelrückstauklappen... alles vergessen, ist alles seit vielen Jahren nicht mehr zulässig! Bei uns in DE jedenfalls.

 
Hallo Pfälzer,

danke schon mal für die ersten guten Tipps mit dem Füllmaterial.

Ich glaub ich habe mich zu allg. bis jetzt gehalten. Wir haben ein Grundstück in Schleswig-Holstein, also auf dem Platten-Land.

Das Haus, ohne Keller, wird eine Endhöhe haben von 50cm über Straßen Niveau. Die genaue Tiefe des SW und RW-Schachtes kann ich Dir leider nicht mitteilen, da bis jetzt nicht gemessen und dies im Plan nicht angegeben ist. Aber ich würde jetzt mal schätzen RW ca. 1m und SW ca. 1,5m tief.

Die SW-Leitungen liegen ca. 75cm tief (laut Plan) und reichen max. 50cm vom Haus weg. Jetzt muss ich eine Strecke von ungefähr 9,5 bis 10 m überbrücken bzw. die Leitung verlegen. Und wenn ich mich nicht verrechnet habe sind das ca. 7,5 cm Gefälle auf 1m gesehen, reicht das?

Da Du ja schon sagtest, dass bei der SW-Leitung auf eine Rückstausicherung verzichtet werden sollte, da hier mehr Problem dadurch entstehen können als Lösungen werde ich drauf verzichten. Bei RW-Leitung werde ich dies wohl schon installieren da 50cm Höhenunterschied nicht die Welt sind, außer Du bist der Ansicht, dass dies nicht Not tut.

Ansonsten habe ich dich Richtig verstanden: Wichtig, konstantes Gefälle!!!

Auf ein Sturzgefälle kann ich wohl verzichten, würde ich jetzt mal denken durch die minimalen Höhenunterschiede?

Danke im Voraus

Gruß Worf

 
Hallo Worf,

ja, diese kleine Info hättest Du schon früher einstellen können... hier wird meist schnell um kompetent geantwortet.... daher ist es immer ratsam, gleich alle Fakten darzulegen..

Also, bei dieser Ausgangslage, bei dem geringen Gefälle, brauchst Du definitiv keinen Absturz. Ziehe die Leitung ruhig direkt auf den Anschluss. Im Normalfall geht man von einem Gefälle zwischen 1.5 und 2.5 % aus... hier also kein Problem es so zu machen.

Beim Regenwasser ist dies egal, das läuft ab 1% so oder so gut ab.

Einen Rückstauverschluss (bzw. wie schon erwähnt einen "Automaten") brauchst Du weder für SW, noch für RW! Dieses Geld kannst Du Dir beruhigt sparen und/oder anderswo ausgeben.

Eine Sicherung der Rückstauebene wird erst dann benötigt, wenn die "tiefsten Anschlüsse", wo also etwas austreten könnte, unter 20cm über dem Straßenniveau liegen würden.

Bei den 50cm vom EG über Staße, damit also völlig unnötig. Beim RW sowieso, denn hier würde es sich max. auf Höhe der Standrohre hochstellen können, welche dann wiederum auch genügend über der Straße liegen würden.

Daher brauchst Du nichts derartiges vorzusehen.

 

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