Erfahrungen mit Enthalpie-Wärmetauscher

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voenni

Guest
Hallo zusammen.

In unserem neu erstellten Einfamilienhaus (Holz-Elementbau, Minergie-Standard mit kontrollierter Lüftung Helios KWL 500) haben wir während der Heizperiode eine sehr niedrige Luftfeuchtigkeit (23 bis 27%) festgestellt. Die KWL hat einen konventionellen Kreuzstrom-Wärmetauscher.

Um die Luftfeuchtigkeit in einen angenehmen und gesunden Bereich zu bringen, läuft zu Zeit rund um die Uhr ein Luftbefeuchter. Mit diesem bewegt sich die Luftfeuchtigkeit im Moment bei rund 40%, also im unteren "guten" Bereich.

Für unsere KWL gibt es einen Enthalpiewärmetauscher, von dem versprochen wird, dass er bis 65% der in der Abluft befindlichen Lufteuchtigkeit in die Zuluft überträgt und deshalb für besseres Raumklima sorgen soll.

Nun meine Frage: Wer kann über Erfahrungen mit solchen Enthalpie-Wärmetauschern berichten? Wie stark kann die Luftfeuchtigkeit in einem Haus mit einem solchen Wärmetauscher angehoben werden? Könnte in unserem Fall allenfalls sogar auf die zusätzliche Luftbefeuchtung verzichtet werden?

Danke für Eure Feedbacks.

Voenni

 
Was ist ein Enthalpie-Wärmetauscher? Enthalpie bedeutet einfach "Gehalt an Wärmeenergie".

Entweder ist das ein weisser Schimmel der Werbung, oder es ist etwas gemeint, was ich nicht verstehe.

Auch würde mich das Prinzip des Feuchteaustausches interessieren, denn da wird ja Substanz von einem Luftstrom zum anderen transportiert.

 
Kurzes Feedback.

Der Enthalpiewärmetauscher macht sicher Sinn (habe auch einen) weil sich die Luftfeuchtigkeit durch die Rückgewinnung verbessert.

Je nach dem, wie das Haus genutzt wird (Waschen, Kochen etc.) kann allenfalls auf die Befeuchtung verzichtet werden. Möglicherweise aber nicht, denn wo keine Feuchtigkeit ist, kann auch keine zurückgewonnen werden.

Wir haben das Gerät noch immer im Einsatz, da wir unter Tags eh nicht zu Hause sind, also keine Luftfeuchtigkeit "produzieren".

Gruss

Arch-1234

 
Was ist ein Enthalpie-Wärmetauscher? Enthalpie bedeutet einfach "Gehalt an Wärmeenergie".

Entweder ist das ein weisser Schimmel der Werbung, oder es ist etwas gemeint, was ich nicht verstehe.

Auch würde mich das Prinzip des Feuchteaustausches interessieren, denn da wird ja Substanz von einem Luftstrom zum anderen transportiert.
So geht es auch bei mir. Ich bekam leider nie die genauen Zahlen wie die auf solche Wirkungsgrade kommen. Und da Prozentangaben nach einer Herkunft schreien (Was ist 100% von was) und genau diese nicht bekomme, ist dies für mich ein Marketing Gag.

Hab eine Homevent 250 von Hoval mit Enthalpietauscher. ich musste die Luftmenge auf unter 25% reduzieren um bei 36% Luftfeuchtigkeit zu halten (Aussen Temp. minusgrade).

Ich kam also nicht drum herum konventionell die Fenster zu öffnen um genügen frische Luft im haus zu haben. Oder ich würde wie Voenni einen Luftbefeuchter hineinstellen. mit dem Zweck die feuchte Luft gleich wieder via KWL ins Frei hinauszutragen.

 
So hat offenbar jeder andere Erfahrungen und Meinungen. Meiner Meinung nach sollte man eigentlich (fast) jede KWL mit Enthalpie-Wärmetauscher ausstatten.

Wie ein Vorredner schon geschrieben hat, kann das Ding natürlich auch keine Feuchtigkeit herzaubern, wo keine ist. Wer ein grosses Haus hat und alleine oder zu zweit wohnt, und tagsüber jeweils niemand zuhause ist, da wird die Luft auch mit Enthalpie-Wärmetauscher zu trocken sein. Erst recht wenn man einen Tumbler hat, somit kaum feuchte Wäsche aufhängt, und die Wohnung auf 24 Grad heizt. Wichtig ist natürlich auch, dass das Haus gut dicht ist, ansonsten bringt der Enthalpie-Wärmetauscher natürlich auch nur noch bedingt etwas.

Wir sind zufrieden mit unserer KLW mit Enthalpie-Wärmetauscher (Zehnder ComfoAir 350). Wir wohnen auf 192m2, zwei Personen. Kochen eher wenig zuhause. Haben einen Tumbler und hängen üblicherweise nur am Wochenende die nicht-tumblebare Rest-Wäsche zum Trocknen auf. Sehr schlechte Voraussetzungen für feuchte Luft also. Bei den extremen Minustemperaturen (-3 bis -5 Grad tagsüber) im Dezember haben wir trotz diesen schlechten Voraussetzungen die Luftfeuchtigkeit auf ca. 35% im Haus halten können. Luftvolumen haben wir dabei in dieser Zeit manuell etwas reduziert auf ca. 125m3/Std. Luftqualität war trotzdem stets gut, mussten nie zusätzlich Lüften. Die Feuchtigkeit vom Duschen, Kochen und Wäsche Aufhängen verteilt sich so sehr gut im ganzen Haus, da die zurückgewonnenen Rest-Luftfeuchte in jedem Raum wieder eingeblasen wird. Für uns definitiv eine gute Sache.

Bei etwas "normaleren" Winter-Temperaturen (z.B. 0 bis 3 Grad tagsüber) hatten wir bis anhin so ca. um 40% Luftfeuchte, dies mit dem normalen nicht-reduzieren Luftvolumenstrom ("Stufe 2") der KWL. Wir heizen auf ca. 23 Grad. Wer weniger heizt, hat noch feuchtere Luft, wer mehr heizt, hat um so mehr Mühe, eine vernünftige Luftfeuchte zu halten.

Und nein, zusätzliche Luftbefeuchter haben wir keine mehr. Brauchten wir noch 7x24Std in der vorherigen Mietwohnung. Ist hoffentlich passé für uns.

 
Wir hatten in unserem neuen Haus genau das gleiche Problem.

Im zweiten Jahr haben wir dann den Wärmetauscher ausgetauscht und wir sind nun absolut zufrieden (bereits im 3. Winter).

Die 4 Luftbefeuchter konnte ich verkaufen.

Ich würde es sofort wieder machen.

Info:

Wir haben eine Helios KWL EC300 und Leben zu viert (2 Erwachsene, 2Kinder) im Haus.

 
Hallo Zusammen,

habe auch eine KWL, und auch das Problem mit der Feuchte, deshalb wollte auch einen Enthalpie-Wärmetauscher einbauen, doch leider gibt es den für meine KWL von Schako nicht. Doch könnte ich mir vorstellen das der Enthalpie-Wärmetauscher von Zehnder ComfoAir 350 bei mir auch passt da er auf dem Bild im Internet genauso aussieht wie der von mir von den Luftströmrichtungen ist alles gleich, jetzt meine Frage kannt den mal einer von euch die genauen Maße von dem Teil ausmessen, den der Hersteller ist leider nicht in der Lage.

2. Frage wie oft habt ihr den euer KWL laufen? Ich z.B. ab 23 Uhr (zum schalfen) auf Nachtmodus ( 75 m³/h) bis der letzte aufsteht, dann wird automatisch für 2 stunden auf Tag geschaltet ( 150 m³/h) dann aus. wir schalten dann nur noch bei Kochen ein auf Party ( 250 m³/h) / Tag je nach bedarf und beim Duschen wird automatisch wenn im BAD ein halbe Stunde Luftfeuchtigkeit höher als 65% ist eingeschaltet bis wieder unter 55% fallt.

Gruß Jürgen

 
Hallo Jürgen,

Gemäss meinem Verständnis ist eine KWL eigentlich eher dafür konzipiert, dass sie 7x24Std läuft (wobei es da vielleicht unterschiedliche "Philosophien" gibt).

Müsst ihr mit eurem Konzept nie die Fenster öffnen? Und trotzdem immer frische Luft? Wundert mich etwas. Wobei dies auch davon abhängt, wieviele Personen in wievielen Zimmern und auf wievielen m2 leben, denn das Gesamtluftvolumen ist ausser bei Grossfamilien sowieso immer genug gross.

Unsere KWL läuft ununterbrochen. Pro Tag insgesamt ca. 14Std auf Normalstufe und 10Std auf reduzierter Stufe, automatisch nach Zeit gesteuert.

"Party Lüftung" würde ich nur sehr reduziert einsetzen. Denn mit höherer Leistungsstufe des Geräts wächst der Strombedarf überproportional. Heisst: Bei der "Party Lüftung" brauchst du pro m3 Frischluft deutlich mehr Watt als bei Mittlerer oder Niedriger Stufe (Faktor 3 und mehr, je nach Gerät, Druckverlust und Situation).

Deshalb (und auch aus Lärm- und Zugluft-Gründen) lasse ich die Lüftung lieber permanent mit niedrigem Volumen laufen als punktuell jeweils mit "Party Lüftung" die schlechte / zu freuchte Luft zu vertreiben.

 
Hi siruplflex,

stimmt das gibt es verschiedene Meinungen. Ich hatte die Lüftung am Anfang auch den ganzen Tag laufen, hatte dann das Problem mit der Feuchtigkeit (ca. 37%) und dann habe ich mal mit den Thema beschäftigt und herraus gefunden das viele Hersteller auch empfeheln die Lüftung nur Teilweise einzuschalten in Abhängikeit des Feuchtigkeits und CO2

Wertes . und da meine Lüftung sowies mehr Volumen / h bringt als es Berechnet worden ist ( 150 m³/h statt 135 m³) braucht sie nicht den ganzen Tag laufen.

Dann kommt hinzu das unsere Wohnung 180 m² hat und nur 2 Personen darin leben und bei Tag bis 16h keiner Zuhause ist. des halbe schalte bei Tag nach 2 stünder Lüftung (wg. Auslüften Schalfzi.) ab. bei Nacht muß sie bei uns aufjedenfall laufen da unseres Schalftzi sehr klein ist (10m²) und beim Duschen wie bereits geschrieben ist sehr praktisch wenn die Lüftung erst nach 20min einschaltet (auf Stufe Tag ) , weil es sonst etwas zieht in der Dusche ( da die Dusche zwischen Tür und Abzug liegt)

Und bei Bedarf z.B. WC benutzung oder Besuch kommt schalten wir von Hand auf Tag. Die Party - Stufe benutzen wir nur beim Kochen und schnell den Dampf und Geruch abzuziehen, damit der sich nicht in die Möbel legt, dawir einen komplett offenen Küche/Wohn/Ess/Büro haben.

Durch diesen großen Raum haben auch kein Problem mit schlechter Luft.

Ich denke da kommt es sehr auf das Verhältnis von Wohnung / Lüftung und Personen ...des wegen gibt da auch sehr viele Möglichkeiten von den einzeln Herstellern.

Gruß Jürgen

 
@Jürgen

Du schreibst in der Nacht schaltet das Gerät auf ca. 75m3/h um. Reicht euch das?

Wieviel Luft wird denn bei 75m3/h Gesamtvolumenstrom in euer Schlafzimmer geblasen?

Wieviele Lufteinlasse habt ihr total?

 
@Jürgen

Du schreibst in der Nacht schaltet das Gerät auf ca. 75m3/h um. Reicht euch das?

Wieviel Luft wird denn bei 75m3/h Gesamtvolumenstrom in euer Schlafzimmer geblasen?

Wieviele Lufteinlasse habt ihr total?
Ja,reicht uns.

Wir haben 3 Luftauslasse und im Schalfzimmer ist auf 15 m3/h meine ich, voreingestellt, und somit wird Luft ca. alle 2h ausgetauscht, am Anfang war die Lüftung noch zuhoch eingestellt da hatten wir ein Zug gefühl im Schalfzi. und jetzt ist super.

 
@Jürgen

Entscheidend ist nicht nur die Schlafzimmergrösse, sondern auch, wieviele Personen sich im Raum aufhalten.

Hast Du mal mit einem CO2 Mess-Gerät gemessen, ob es ausreichend ist, um die Luftqualität hoch zu halten?

Ihr habt total nur 3 Luftauslasse? Bei 150m3/h max. Volumenstrom und 180m2 Wohnfläche? Da geht irgendetwas nicht

auf. In welchen Räumen habt ihr denn Auslasse?

 
@Jürgen

Entscheidend ist nicht nur die Schlafzimmergrösse, sondern auch, wieviele Personen sich im Raum aufhalten.

Hast Du mal mit einem CO2 Mess-Gerät gemessen, ob es ausreichend ist, um die Luftqualität hoch zu halten?

Ihr habt total nur 3 Luftauslasse? Bei 150m3/h max. Volumenstrom und 180m2 Wohnfläche? Da geht irgendetwas nicht

auf. In welchen Räumen habt ihr denn Auslasse?
nee, habe ich nicht.. warum denkst du es ist zuwenig?

dann muß ich mir mal ein Messgerät holen und testen.

es liegen 2 Personen im Zimmer

dann habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt, es sind in 3 Räume Luftauslässe.

Also 3 Auslässe in ESS/WOHN/Büro (ist ein großer Raum) , 1x Kinderzimmer , 1x Schalfzi

 
@klöti

Vielleicht habe ich ja etwas falsch verstanden, aber das Ding da kostet offenbar knapp 3000.- und verbraucht je nach Grösse 30W bis 220W pro Stunde!

Der Enthalpietauscher kostete bei meiner KWL ca. 800.- Aufpreis und verbraucht kein bisschen Strom.

Da scheint mir der Enthalpietauscher wesentlich billiger zu sein und ein wesentlich besseres Preis/Leistungsverhältnis zu bieten.

 
Hallo Spiruflex

Danke für die Richtigstellung.

Die Feuchte aus den Lüftungssystem raushalten wäre kein Ansatz.

40-50% ist keine Feuchte im Sinn, dass sich Bakterienkulturen im System ansiedeln.

Welches System hast du bei dir eingebaut (ohne das ich all deine Beiträge studiert habe).

Wie hast du den Dampfabzug in der Küche gelöst.

klöti

 

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