Erfahrungen mit Kalksandsteinwände?

Serge-CH

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16. Feb. 2008
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Hallo zusammen

Ich bin bei meinen Recherchen auf folgenden Wandbaustoff stehen geblieben: Kalksandsteinwand. Gemäss diesem Werbeprospekt der Firma Kalksandsteine Mauerwerk Bausystem Hausbau Kalksandstein Mauerstein energiesparen Passivhaus waermeschutznachweis neubau bauherreninfo ökologisch Sichtmauerwerk muss diese Wand ja das A und O der Bauwände sein (Wohnflächengewinn, bessere Statik & Standfestigkeit, besserer Schallschutz und bessere Wärmespeicherfähigkeit) - alles überzeugende Argumente. Im Forum habe ich nur ein Mitglied aus München (skorpion32) gefunden, der so ein Wandbaustoff im Einsatz hat.

Meine Frage: Gibt es auch jemand aus der Schweiz, der bereits mit Kalksandstein Wände gebaut hat? Wie sind da die Erfahrungen und welche Firmen sind für die Schweiz spezialisiert? Beim nächsten Arch-Kontakt werde ich ihn darauf ansprechen - mal schauen was er dazu meint.

Gruss,

Serge-CH

 
Hallo Serge

ich verstehe dein Frage nicht recht ... die Kalksandsteine sind in der Schweiz (wie auch in Deutschland) doch sehr weit verbreitet. Praktisch in JEDEM Haus sind z.B die Kellerinnenwände damit gemauert

Die Website von dir ist ja aus Deutschland, hier das Pendant aus der Schweiz BASAG Baustoff Handels AG - Bauplatten, Baustoff Handel, günstige Baumaterialien, günstige Baustoffe, Kalksandstein, Kalksandsteine, Kalkstein, Mauerwerk, Natursteine, Natursteinhandel, Sandsteine, Wandmaterialien

Möchtest du denn ab dem EG nach oben ebenfalls mit KS-Wänden weiterfahren ? Hierzu wüssten sicher Pfälzer und/oder Budweiser Gründe die dafür oder eben dagegen sprechen

Gruss

Flat E.

 
Hallo Flat E.

Vielen Dank für Dein Feedback. Ich meine vor allem für den Einsatz auf Ebene EG und OG. Die Vorteile kenne ich aus der Broschüre und aus dem Internet. Ich würde wenn es geht gern ein Feedback erhalten von einem Forumsmitglied, der diese Bauart auch effektiv umgesetzt hat in der Schweiz. Gab es bei der Umsetzung erwähnenswerte Schwierigkeiten? Wie sehen die Kosten aus im Vergelich zu Holz- oder Ziegelwänden...

Gruss,

Serge-CH

 
@Serge

Ob du jetzt mit Kalsandstein oder mit "normalen" Ziegelsteinen baust, kommt aufs Gleiche hinaus. Das solltest du doch gerade als Marketingmensch wissen. Jeder stellt die einzigartigkeit seines Produktes hervor. Das nennen wir ja in unserer Fachsprache kommunikative Differenzierung.

Die Kosten liegen allesamt in demselben Bereich.

Bei Minergie oder Minergie-P hast du definitiv dickere Wandstärken als bei einem Holzbau.

Wir haben bei unserem Haus eine Wandstärke inkl. Putz von 43 cm. Mit einem Kalksandstein oder mit einem Ziegelstein ist die Wand bei gleichem Dämmwert ca. 8-10 cm dicker.

Also ich denke, dass du dich grundsätzlich entscheiden musst, wie du bauen willst. Minergie, Minergie-P und dann rechnen. Was ist dir wichtig? Schlanke Konstruktion und eine etwas schlechtere Speicherfähigkeit des Materials, was allerdings im Passivhaus nur von einer höheren Tragweite ist, wenn du über 6 oder mehr Tage gar keine Sonne hast. Sonst heizt sich das Haus innerhalb von sehr kurzer Zeit auf.

Und noch etwas: es gibt bei keinem der erwähnten Materialien Schwierigkeiten. Es sei denn der Handwerker "verbockt" es. Es gibt bei den Baumaterialien nichts Neues unter der Sonne. Es ist alles da, was man braucht. Es kommt nur noch drauf an, wer sein Produkt besser verkauft. Und da sind wir beide wieder in unserer Domäne, nämlich beim Marketing.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Halle verygood

Vielen Dank für Dein E-Mail und für Deine kleine Marketing-Lehrkunde... Es könnte ja sein, dass es Unterschiede gibt, die man nur kennen kann, wenn man sie auch selber "erlebt" hat und nicht nur vom theoretischen her kennt. Ob jetzt z.B. ein Auto mit Benzin, Diesel, Elektro, oder Methan fährt macht schon einen Unterschied... auch wenn das Auto eigentlich nur "fahren" muss. Ein Dieselauto ohne Partikelfilter kannst Du in Bezug auf den Wiederverkaufswert "rauchen". Ein Elektroauto ist nicht brauchbar, wenn Du eine Tagesreichweite von 100km hast etc. Ich denke, dass es gleiche Unterschiede in den Bauprodukten gibt... /emoticons/default_additional/78.gif

Ich befinde mich zur Zeit immer noch in der Entscheidungs- resp. Evaluationsphase wie ich bauen will... Deshalb meine Fragen...

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Salü Serge, hoi zäme,

Rolf - very good und Flat haben die Grundsätze bereits richtig beschrieben, ich selber habe noch nie KS Steine im Wohnbereich EG aufwärts benutzt, weil "man" halt bei verputztem Mauerwerk normalerweise MBN verwendet, aber gesehen habe ich es schon öfters, dass KS zB unverputzt Innen und Außen als Zweischalenmauerwerk (15 KS / 15 WD / 12 KS) genommen worden ist - anspruchsvoller ist es beim Sicht KS bei der Planung, damit sämtliche Details zum Vornherein klar sind, andere Nachteile der KS gegenüber dem MBN kenne ich nicht - vielleicht außer der etwas schwierigeren Bearbeitung - in Bezug auf die physikalischen Eigenschaften - auch im Wohnbereich - handelt es sicher um ein geeignetes und vor allem natürliches Material.

Über die weiteren Bearbeitungs- Eigenschaften müssten auch die Handwerker unter uns zu berichten wissen (Haftung des Putzes bei verputzten Wänden, Schlitze und Fräsen im KS Stein etc.).

/emoticons/default_smile.png bud

 
@Serge-CH

Sorry, wenn das so rübergekommen ist. Tut mir leid.

Ich kann all die Fragen, die entstehen sehr gut nachvollziehen. War bei mir nicht anders. Allerdings nicht unbedingt bei der Gebäudehülle, eher anderswo.

Ich denke aber, dass man den Hauptentscheid "Gebäudehülle" fällen muss und am Besten so früh als möglich. Ob man das mit einem Auto verlgleichen kann? Ein Haus steht "normalerweise" die nächsten 100 Jahre. Der technische Fortschritt läuft beim Auto anders als beim Baumaterial. Bei den Häusern geht man eher wieder Back to the Roots oder zurück zur Natur.

Was beim Auto nciht unbedingt der Fall ist. Ich denke, dass keiner von uns gerne mit einer offenen Stahlkarrosse mit Hartgummipneus rumkarren möchte.....

Aber sei's drum.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Hallo Rolf

Alles klar. Ich denke, dass ich jetzt (auch dank dem Forum) gut gerüstet bin für das nächste konkretere Arch-Gespräch, wo es eben darum geht "auf das richtige Pferd" (Baumaterialen, Heiztechnik etc.) zu setzen.

Letzte Woche war der Arch auf "meinem" Bauland, um die Geländeaufnahmen (8 bis 10 Punkte, um zu verifizieren wie die Unebenheit der Parzelle ist) zu machen. Nach Auswertung (diese Woche) werden wir dann beide Vertragsvarianten (GU und Arch) besprechen. Mein Briefing zu unserem Wunschhaus habe ich bereits erstellt und ihm überreicht... Mal schauen was alles in diesen 650.--/m3 Platz hat und wo für mich Mehrkosten entstehen...

Gruss,

Serge-CH

 
Hallo Serge,

das meiste ist ja bereits erwähnt worden und ob sich das Preisverhältnis "Backstein zu KSL" so wie von Rolf erwähnt verhält, kannst Du einfach durch Alternativangebote bei der Ausschreibung (oder auch vorab) erfragen. Sobald die Massen der Wände ermittelt sind, ist dies ein Klacks.

Wobei man noch unterscheiden muss, ob es sich um KSV oder KSL - Steine handelt, auch ob Du, wie zurvor schon angesprochen, Wandflächen ggf. als Sichtmauerwerk haben möchtest, was durchaus seinen Reiz hat (früher wurde dies bei uns, bei moderen Gebäuden öfter so ausgeführt) und gut in eine moderne Architektur passen würde.

Die Belastbarkeit des Mauerwerkes ist schon sehr hoch. In punkto Schallschutz und Wärmespeicherfähigkeit gilt hierfür das gleiche.

Ein weiterer Vorteil liegt in den möglichen Wand-Aufhängelasten, speziell für schwere Gegenstände (sofern solche geplant sind).

Nachteile z.B. beim fräsen von Schlitzen gibt es eigentlich nicht. Es ist eben bei Auswahl des "Werkzeuges" auf das entspr. Material zu achten.

Wenn Du evtl. mit "Sichtmauerwerk" für Innenwände oder mit Teilflächen des Hauses als solchem liebäugelst, dann trifft der Hinweis von Budweiser zu, dass dies bei der späteren Feinplanung beachtet werden muss.

Ist aber ebenfalls kein Problem, zumal es bei KS auch schon passende Steine, zum leichten einziehen von Elektroleitungen (Geschosshoch) gibt.

Gruß vom Pfälzer

 

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