Erfahrungen mit Lignatur-Holzdecke?

Chriigel

Member
23. Sep. 2015
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Hallo zusammen

Wir sind zurzeit an der Planung unseres EFH mit Holzständerbauweise. Da wir im EG (Wohnzimmer / Küche) nicht unbedingt eine Holzbalkendecke haben möchten, hat uns unser Architekt eine Lignatur-Holzdecke empfohlen.

Scheint ein gut durchdachtes System zu sein und spricht und auch optisch sehr an. Preislich wird eine Lignatur-Decke aber wohl über der "gewöhnlichen" Holzbalkendecke liegen.

Gibt es hier im Forum jemand der so eine Lignatur-Decke eingebaut haut? Wie sind die (positiven / negativen) Erfahrungen?

Besten Dank für die Rückmeldungen.

Gruss

Chriigel

 
Ich bin eigentlich nicht so der Fan von Holzdecken und habe auch selbst keine Lignatur-Decke, sieht aber nach einem guten System aus. Die Belüftung sollte gegeben sein und das scheint sie durch das System ja auch, so wie ich das verstanden habe... Aber vielleicht wäre es echt noch schön, wenn jemand da mal Erfahrungen preis gegeben kann. Das würde bei der Entscheidung extrem helfen, denke ich.

 
Hallo Chriigel

Die Lignatur Decken sind ein super Produkt. Damit machst du bestimmt nichts falsch.

Ich gehe davon aus, dass die Holzbalkendecken wie die Wände aus vorgefertigten Elementen bestehen. Diese Decken können auf der Unterseite nach Wunsch bekleidet werden. Für eine ähnliche Optik wie Lignatur würden sich hier Dreischichtplatten anbieten. Dies wäre vermutlich ein klein wenig günstiger als Lignatur Decken.

Ein grosser Vorteil der Lignatur Decken ist, dass verglichen mit einer Balkendecke die notwendige Höhe geringer ist. Kämpfst du bei der Höhe um jeden cm spricht das für die Lignaturdecke, alternativ ist hier auch eine Brettstapeldecke sinnvoll.

Ansonsten spricht nichts gegen eine Holzbalkendecke, diese kann auch Problemlos mit Gips bekleidet werden.

Ps: Ich weisss nicht wieviel Erfahrung dein Architekt mit Holzbauten hat. Sinnvoll ist aber wenn jemand bereits rechtzeitig das statische System (in welche Richtung spannen die Balken, stehen lastabtragende Wände übereinander...) beurteilt/definiert.

 
Besten Dank für die bisherigen Antworten

Unser Architekt ist holztechnisch " sehr gut im Schuss" (war lange sogar Dozent an der Holzfachschule in Biel), und hat anscheinend schon viele solcher Lignaturdecken eingebaut. Das sollte also sicher kein Problem darstellen :)

Bis jetzt habe ich aber noch keine Beiträge über Lignatur in diesem Forum gefunden (und hier findet man mit etwas Suche wirklich ALLES), daher wollte ich mich kurz über allfällige Erfahrungen erkundigen.

Chriigel

 
Ach ja, noch etwas: Das eingipsen (sprich das "Verstecken" der Holzotik) möchten wir auf keinen Fall. Wenn wir schon ein Holz-Haus bauen dann wollen wir auch etwas vom Holz sehen. Ansonsten könnten wir gerade so gut ein Massivhaus bauen :-D

 
Hallo Chriigel, 

wie ist denn dann im Endeffekt Deine Entscheidung bzgl. Lignaturdecke ausgefallen und wie bist Du heute damit zufrieden? 

Vielen Dank für ein kurzes Feedback! 

Sebastian 

 
Hallo Sebastian

Wir haben vorletztes Jahr ein sehr grosszügiges Einfamilienhaus in Küsnacht in Ständerbauweise mit weiss lasierten Lignaturdecken geplant und gebaut. Die Erfahrungen sind durchwegs positiv. Kleine Risse kann es aber bei einer Holzdecke mit glatter Untersicht schon geben. Das muss man sich bewusst sein. Nicht vergessen vor dem Lasieren zuerst einen Vergilbungsschutz auf's Holz aufzutragen!

IMG_1721.JPG

In zwei anderen Objekten einem Penthouse in Uetikon am See und einem Dreifamilienhaus in Stäfa haben wir mit Wänden und Decken aus massiven Brettstapeln gebaut. Von der Raumakustik her ist die profilierte Decke deutlich besser als die glatte Untersicht des Hohlkastens. Im Besonderen wenn man keine Teppiche will und relativ sparsam möbliert, ist dies durchaus ein (grosser) Mehrwert.

1006 (64).JPG

Je nach Spannweite haben die Brettstapel eine andere Höhe. Unten ein Bild aus der Fertigungshalle in Hochdorf (LU) 

P1110044.JPG

Der Vorteil des Hohlkastens liegt darin, dass liegende Sanitär- und Lüftungsrohre in den Kastenquerschnitt "versorgt" werden können. Bei geschickter Anordnung der entsprechend notwendigen Leitungen ist dies aber auch beim Brettstapel nicht nachteilig.

Grundätzlich kann man sagen, dass Holzbauten im Kommen sind, auch wenn sie immer noch 5-10% höhere Baukosten verursachen wie vergleichbare Massivbauten. Aber die Energiebilanz der grauen Energie spricht ganz klar für den Holzbau.

Herzlicher Gruss

Urs Tischhauser 

 
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