Ersatz der Heizung: bringt WP genug Wärme?

Kinley

Mitglied
Hallo zusammen!

Wir haben in unserem EFH (Bj. 1966) bis jetzt noch eine Ölheizung mit erdverlegtem Tank. Die Vorschriften bedingen aber eine sehr kostenaufwendige Renovation des Öltankes bis 2014. Da überlegen wir uns nun gleich den kompletten Ersatz der Heizung durch eine WP mit Erdsonde.

Wir haben bereits 3 Offerten eingeholt, die Gesamtkosten sind aber sehr hoch, wesentlich höher als ich hier im Forum lesen konnte (zw. 41T und 58T). Alle drei "Fachleute", die unser Haus besichtigten, sagten, dass der Umstieg auf eine WP gar kein Problem sei und wir das Haus gut warm bekommen werden.

Da habe ich aber so meine Bedenken, denn:

- die ersten 15 Jahre, die wir in dem Haus wohnten, war noch eine alte Ölheizung in Betrieb mit einer Vorlauftemp. ca. 70°C. Da gab es nie Probleme im Winter, die Räume warm zu bekommen.

- dann haben wir seit 10 Jahren eine neue Niedertemperatur-Ölheizung in Betrieb. Die Vorlauftemp. hier ist nun ca. 40°C. Als Wärmeverteilung sind überall Radiatoren installiert (noch die ersten). Aber meine Frau klagt im Winter immer über eine kalte Wohnung und läuft immer mit dicken Jacken herum...Die Raumtemp. liegen dann bei ca. 18-20°C.

Sind nun meine Bedenken gerechtfertigt, oder haben die "Fachleute" recht?

Offeriert wurde uns eine CTA-WP "All-inOne" 10es, die eine Vorlauftemp. bis 60°C bereit stellen kann. Dazu noch ein Pufferspeicher und ein WW-Boiler.

Die 2. Offerte hat die gleiche WP, aber nur einen Kessel, der HW+WW aufbereitet, ein sog. Schichtenspeicher von der Fa. Forstner-Speichertechnik (glaube von Österreich). Ist dies zu empfehlen und taugt die Schichtentechnik etwas? Dies ist dann allerdings auch gerade die teuerste Variante der drei Offerten.

Übrigens: stimmt es, dass es im Kt. Bern keine Subventionen für WP gibt?

Und: Die Bohrung (180-190m) ist mit 17T (2 Offerten) und einmal mit 20T offeriert (grosse Fa. mit bekanntem Namen...). Also jenseits von den hier genannten Preisen!!

So, nun genug mal fürs erste, sonst wird es zu komplex. Ist ja ein unerschöpfliches Thema und es gibt viele Fragen..

LG

Kinley

 
Hallo kinley

So wie du deine Heizsytuation beschreibst hast du einen hohen Heizbedarf durch mangelnde Wärmedämmung der Aussenwände und vermutlich im Dachbereich gegen kalt.

Wenn du dein Geld in Dämmmassnahmen investierst, kannst du dein Haus mit WP-Luft heizen.

Andy

 
hallo Andy und Kinley,

mit einer Luft-Wasser müsste er aber noch grossflächige Heizkörper montieren sonst erfordert es zu hohe Vorlauftemperaturen, die er bei -10-20° nicht mehr hinkriegt. Jedoch Isolationsmaterial ist am billigsten. Innenisol. einfacher, geht u.U. viel Platz verloren. Aussen sind die Kosten schon erheblich: ab Gerüst, Mauern vorbereiten, Platten aufkleben, Fensterecken, Grundierung und wieder Fertigputz. Offerieren lassen. Dachgeschossdecke vom Estrich her isolieren ist das schnellste und billigste. Erdgeschossboden vom Keller her mit Sagex ist billig und einfach, ebenfalls selbst zu erstellen.

Übrigens würde ich den Bohrauftrag nicht selbst vergeben, wenn der Heizer oder der "Bohrer" probleme hat (180m), dann bezahlst Du diese zweimal.

Gruss godi

 
hallo Andy und Kinley,

mit einer Luft-Wasser müsste er aber noch grossflächige Heizkörper montieren sonst erfordert es zu hohe Vorlauftemperaturen, die er bei -10-20° nicht mehr hinkriegt. Jedoch Isolationsmaterial ist am billigsten. Innenisol. einfacher, geht u.U. viel Platz verloren. Aussen sind die Kosten schon erheblich: ab Gerüst, Mauern vorbereiten, Platten aufkleben, Fensterecken, Grundierung und wieder Fertigputz. Offerieren lassen. Dachgeschossdecke vom Estrich her isolieren ist das schnellste und billigste. Erdgeschossboden vom Keller her mit Sagex ist billig und einfach, ebenfalls selbst zu erstellen.

Übrigens würde ich den Bohrauftrag nicht selbst vergeben, wenn der Heizer oder der "Bohrer" probleme hat (180m), dann bezahlst Du diese zweimal.

Gruss godi

 
Hallo Kinley

Das teure an einer WP mit Erdsonde ist die Bohrung.

Da herrscht praktisch ein Monopol auf dem Markt. Und da diese Bohrfirmen 100%-ig ausgelastet sind und die Nachfrage stetig steigt, steigt auch der Preis (leider).

Was spricht denn dagegen einen Bauphysiker hinzuzuziehen?

Dieser könnte euch mit Sicherheit sagen, was für euer Objekt am besten geeignet ist (Pufferspeicher, Schichtenspeicher, Pelletsheizung, Radiatoren weg, ...).

 
Hallo,

danke Euch Allen für die bisherigen Antworten.

- neue Isolation/Dämmung der Aussenwände wurde uns nicht empfohlen, da die Mauern bereits doppelt mit innenliegender Glaswolle-Isolation ausgeführt sind. Bleibt noch die Isolation der Betondecke in der unbeheizten Waschküche (Wohnzimmer darüber) und die Isolation des Dachstockes. Der Dachstock ist allerdings nur ein in der Dachschräge grosser "Abstellraum" mit einer max. Höhe von 130cm, also nur kriechend begehbar. Mit Isolation wäre es dann noch enger...

- Bohrauftrag: 2 der angefragten Firmen könnten sogar noch dieses Jahr bohren! Also nicht so kritisch. Trotzdem dass der Bohrauftrag nicht von mir, sondern vom Heizer vergeben wird, liegt das Risiko bei mir (Kleingedrucktes...)!

- Bauphysiker: Gute Idee! Kannte ich bis jetzt noch nicht. Muss mich gleich mal erkundigen, ob es so etwas in unserer Nähe gibt.

Gruss!

Kinley

 
Hallo kinley

Bei der eingeschränkten Nutzung eures Estrich's bietet sich eine "auf Boden" Isolation an. Halbfeste Dämmplatten (Glas-/Steinwolle) auslegen und mit Verlegespan einen neuen Boden auf den Dämmplatten errichten.

Dieser Aufbau ist z.T. auch als fertige Verbundplatten erhältlich.

Andy

 
Hallo Wellingtonia

Nach welchen Kriterien entscheidt man sich beim Estrich ob man am Dach oder auf Boden isoliert. Klar wenn man den Estrich ausbaut und als Wohnraum Nutzen will dann isoluert man am Dach und nicht am Boden. Aber wenn man den Estrich nur als Lagerraum nutzt dann wäre ja in jedem Fall einen Bodenisolation besser da demit das beheizet Hausvolumen kleiner bleibt?

 
Hallo Werner,

grundsätzlich wird die beheizte Fläche/Räumlichkeit die sich darunter/daneben befindet gegen die Kaltseite gedämmt. Bei Deinem Beispiel wär es dann natürlich der Boden.

Bei der minimalen Höhe von Kinley bietet sich jedoch die Dachschräge als Hauptdämmfläche an da hier, wie ich aus der Beschreibung entnehme, sich wohl seitlich davon eine Wand zu einem Wohnraum befindet. Wenn man hier nur den Boden dämmen würde, müsste im Gegenzug auch die Wohnraumwand (evtl. 10er/12er Backsteinwand), zum Estrich zu, gedämmt werden. Ansonsten wäre diese Fläche eine große Wärmebrücke.

Gruß vom Pfälzer

 
Klar bei einem so kleinen Raum - was bei einem grösseren - wäre es da nicht sinnvoller am Boden zu dämmen? Oder hat das andere Nachteile?

 

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