Es ändert wiedermal alles :) Hausautomation von KNX

Sams

Mitglied
07. Aug. 2011
17
0
0
Liebe KNX Spezialistinnen und Spezialisten,

ich habe diverse Hausautomationssysteme angeschaut und bin jetzt doch zum Schluss gekommen, dass KNX für mich das beste System ist. (Musste das ganze von Grund auf nochmals durchdenken, somit wären die 2 anderen Systeme nicht aufbau, ausbaufähig gewesen)

Ich werde eine Grundversion mit automatisiertem Licht und Markisen sowie ein Touchpanel einbauen. Danach werde ich Schritt für Schritt erweitern.

Mein Haus steht momentan noch am Anfang , d.h. alle allfälligen Leerrohre und Vorbereitungen könnte ich noch schön und problemlos einbauen, einplanen.

Was mir als Laie jedoch immer noch nicht klar ist, wie genau sieht diese Verkabelung aus? Wenn ich beispielsweise später die Heizung an das KNX anbinden möchte, wie muss ich dann heute die Verkabelung machen lassen? Reicht es, wenn ich jetzt lediglich "normale" Kabel einbaue? Werden diese beim Anschluss ans KNX durch spezielle Kabel ersetzt, oder funktioniert KNX auch mit herkömmlichen Kabeln, welche ich dann einfach im Keller an das KNX anschliesse?

In einem ersten Schritt sollen folgende Punkte eingebaut werden:

- Markisensteuerung für 10 Markisen

- Steuerung von 5 Lichtkreisen

- Touchpanel

In einem zweiten Schritt

- Dimmer für das Licht im EG und im OG Elternschlafzimmer

- Steuerung Heizung, alle Zimmer

- 1 Schalter bei Hauseingang, 1 Schalter bei Zimmer 4, wo alles Licht + Markisen, etc. gleichzeitig heruntergefahren werden kann

- Fensterkontakte bei den Fenstern, um zu sehen, ob geöffnet / geschlossen

- Anwesenheitssimulation

- Wetterstation

In einem dritten Schritt

- Hauseingangstüre mit Fingerprint und Kamera

- Steuerung der Sonnenmarkise im Aussenbereich

- Panikschalter im Elternschlafzimmer, Zimmer 4

- Steuerung der Multimedia-Anlagen

- Option Fernzugriff

- Musiksteuerung (zentraler Server)

Ist dies so realisierbar und auf was müsste ich bei der Vorbereitung und Verkabelung achten? Wie hoch sind die Kosten ca. für eine solche vorbereitete Verkabelung (mit Leerrohren)?

Danke für eure Antworten, v.a. interessiert mich die Antwort auf die oben gestellte Frage (wie es mit der Verkabelung funktioniert, was spezielles daran ist).

Liebe Grüsse

Sams

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hoi Sams

Also dann holen wir mal Anlauf.....

KNX System und konventionelle Verdrahtung laufen in der Philosophie (Verrohrung, Verdrahtung, Geräte) diametral auseinander. Die beiden zu mischen ist immer mit mehr Kosten, mehr Aufwand und Komforteinbusse verbunden.

I) Verkabelung

Grundsätzlich besteht ein System aus Sensoren und Aktoren. Die Sensoren sind Taster, Temperaturfühler, Helligkeitsfühler, Bewegungsmelder, etc. Die Aktoren sind Schaltkanäle für Licht, Jalousien, Heizung, Dimmer etc.

Sensoren werden dezentral verteilt, während die Aktorik möglichst zentral im Verteiler platziert wird. Jeder Sensor und Aktor benötigt das Buskabel (Grünes Kabel mit 4 Adern drin).

Somit ergibt sich zwei Typen von Installationskreisen:

a) Bereich Bus Verbindung

/emoticons/default_cool.png Bereich 230V Verbindung.

A) Busverbindung

KNX kann wild verkabelt werden, heisst von einem Gerät zum anderen, Linienförmig, Sternförmig, Baumfömrig und Stichleitung. Nur ein geschlossener Ring geht nicht.

/emoticons/default_cool.png 230V Verbindung

Grundsätzlich sollen alle Verbraucher zentral zum Verteiler geführt werden. Heisst also jede Lampenstelle, Jede Jalousie und der Heizverteiler muss zentral zum Verteiler verrohrt werden.

Die grösste Schwierigkeit hier ist das lösen vom konventionellen Denken der Verkabelung.

Fazit:

Sternverrohrung der Verbraucher, Sensoren können geschlauft werden. Wobei auch hier sich eine stern- oder baumförmige Struktur am besten anbietet (Es muss ja nicht gleich jeder Schalter zum Verteiler einzeln gezogen werden)

II) Schrittweiser Aufbau

Der Schrittweise Aufbau kostet grundsätzlich mal mehr Geld in der Gesamtbetrachtung. In der herkömlichen Installation läuft das so (Salopp ausgedrückt):

a) 230V zum Schalter bringen. Vom Schalter den geschalteten Draht 230V zur Lampe bringen. Zur Lampe müssen noch Neutralleiter und Erde gezogen werden

/emoticons/default_cool.png In der Bus Welt (KNX) geht das so:

Bus kabel zum Schalter, fertig.

Im Verteiler einen Schaltaktor anbringen. Buskabel und 230V drauf. Von dort geht der geschaltete Draht (230V) zur Lampe.

Den Unterschied also gesehen? Die Verkabelung ist komplett anders. Zum Schalter werden nie 230V geführt, sondern lediglich das Buskabel. Damit ist eben die komplette Freiheit gewährt.

Wenn du nun also in gewissen Räumen konventionell verdrahten willst, dann ist die Verrohrung anders, die Verdrahtung und die Komponenten. Somit kannst du kaum umstellen, ausser du hast alles sternfömrig verrohrt. Dann müsstest du bei der Umstellung nur noch Schalter und Verkabelung wegschmeissen und neue hinein. Lohnt sich betriebswirtschaftlich nie.

Deswegen sind deine Definitionen vom schrittweisen Aufbau komplett falsch. Nur schon der nachträgliche Einbau von Fensterkontakten, das wird sauteuer. Die Verrohrung musst du von Anfang machen, sonst ist es aus.

Ich würde dir folgendes raten:

- Definiere deine Bedürfnisse, Wieso möchtest du eine Automation, was sind die Ziele die du erreichen willst?

- Lege dein Budget fest

- Versuche nicht eine gemischte Installation zu machen, du wirst nur unglücklich werden.

Zu den Kosten:

Eine Sternförmige Verrohrung kostet mehr Geld. Je nach Hausgrösse und Anzahl Sensorik und Aktorik können das zwischen 3'000 - 6'000 Franken sein. Nicht zu vergessen den grösseren Verteilschrank, der zwingend notwendig ist.

Ich würde dir raten jemanden zu nehmen der auf dem Gebiet Erfahrung hat. Ich gehe davon aus, dass du ein Laie bist und nicht mehr viele MOnate hast, um dich in das Thema komplett einzuarbeiten.

 
Hallo Automation,

wow super, herzlichen Dank für die ausführliche Antwort.

So einfach und logisch hat es mir keiner der "Spezialisten" erklären können.

Wenn ich dich richtig verstehe, macht man am Besten von Anfang an

alles auf KNX Basis, das man will oder man lässt es ganz sein.

Nach deiner Erklärung bin ich damit auch voll und ganz einverstanden.

Nun noch zu ein paar Punkten die du angesprochen hast:

- die Sternenförmige Multimedia Verkabelung ist bereits eingeplant,

ich nehme aber an, dass da wohl nur Internet, TV und Telefon damit

gemeint sind (oder was versteht der Architekt wohl unter "Sternförmige

Verkabelung"?)

- Fensterkontakte haben wir vom Fensterhersteller bereits in die

Fenster integrieren lassen

Am Besten bereiten wir alles so weit vor, d.h. das Licht, die Storen

und die Heizkreise bereits richtig verkabeln und z.B. für die

Wetterstation, zu den Fensterkontakten etc. (Dinge, die tatsächlich

nachträglich eingebaut werden können) genügend Leerrohre einplanen.

Wie viel wird dieser Spass ungefähr kosten? Kann uns da jemand weiterhelfen?

Liebe Grüsse

Sams

 
..Wenn ich dich richtig verstehe, macht man am Besten von Anfang an

alles auf KNX Basis, das man will oder man lässt es ganz sein.
Korrekt!

- die Sternenförmige Multimedia Verkabelung ist bereits eingeplant,

ich nehme aber an, dass da wohl nur Internet, TV und Telefon damit

gemeint sind (oder was versteht der Architekt wohl unter "Sternförmige

Verkabelung"?)
Ja nur die Multimediaverkabelung, sprich also die RJ45 Verkabelung.
- Fensterkontakte haben wir vom Fensterhersteller bereits in die

Fenster integrieren lassen
Auch die müssen irgendwo hingeführt werden...
Am Besten bereiten wir alles so weit vor, d.h. das Licht, die Storen

und die Heizkreise bereits richtig verkabeln und z.B. für die

Wetterstation, zu den Fensterkontakten etc. (Dinge, die tatsächlich

nachträglich eingebaut werden können) genügend Leerrohre einplanen.
Ja, aber sehr gut darauf achten, was du nachträglich machen willst. EInfach mal ein paar Räume auf die Automation, und die anderen nicht, ist alles andere als empfehlenswert. Die Wetterstation kann später eingebaut werden, dient zur Erhöhung des Komforts.
Wie viel wird dieser Spass ungefähr kosten? Kann uns da jemand weiterhelfen?^
Diese Frage wurde bereits im KNX Forum x-mal diskutiert. Versuch doch mal die Suchfunktion bei KNX-User-Forum
Es kommt drauf an, wie gross das Haus ist, was für Funktionen umgesetzt werden sollen, was du selber machen willst, wo du externe Leistungen benötigst, etc.

Da liegt ein Bereich zwischen 10'000 und 40'000 so alles drin.

 
Wäre es somit eigentlich auch sinnvoll, wenn z.B. normale Steckdosen

mit dem KNX-Kabel montiert werden (wenn z.B. dort eine Leselampe

eingesteckt wird).

Dann könnte man das komplette Haus, sämtliche Stromanschlüsse (ausser

vielleicht Kühlschrank, Kochherd etc.) mit dieser Verkabelung machen

und dann nach und nach die verschiedenen Optionen aufschalten. Oder

ist dieses Prinzip kreuzfalsch?

 
Hallo Sams

Betreffend Kosten kann ich dir aus eigener Erfahrung mit unserem Haus folgendes mitteilen:

Kosten Elektroplanung: 4000.- (Schemas und KNX-Planung, alles extern vergeben in enger Zusammenarbeit mit dem KNX-Integrator)

Kosten für die Hardware inkl. Inbetriebnahme/ Programmierung (Aktoren/ Sensorik): 35'000.-

(BW 10x, Taster (sehr viele), Dali-Lichtsteuerung, Gateways für Haushaltsgeräte (Miele), Hoval Lüftung, EnOcean Funk (Gateway), Dimmer--Aktoren, Storen-Aktoren, Wetterstation Siemens, Touchpanel 15" fix verbaut, Feller-Homeserver 3, SIP-Sonnerie ...vermutlich habe ich noch einiges vergessen.)

Kosten Elektriker (Hardware und Arbeit): 55'000.-

Hardware Lampen (sämtliche Einbaulampen, Dali-Flächenleuchten, Stehlampen, ...): 30'000.-

User "Automation" ist ein Fachmann auf dem KNX-Gebiet und kann vermutlich vieles selber installieren/ programmieren. Daher fallen bei ihm lediglich Hardwarekosten an, die bezogen werden müssen. Sämtliche Installations- und Programmierkosten fallen weg, die in unserem Fall in etwa den Hardwarekosten entsprachen.

Mir fällt auf, dass viele KNX-Cracks im Hausbauer-Forum ein immenses Wissen in der Hausautomation verfügen und/ oder beruflich damit zu tun haben. Jedenfalls kann ich (leider) nicht mit diesem Hintergrundwissen auftrumpfen und bezahle als Endkunde viel höhere Beträge, wie ich jeweils von Usern wie "Hausautomation" zu lesen bekomme.

Eventuell mache ich etwas falsch, jedenfalls hat mir unser KNX-Integrator Eibrom (Welcome) mitgeteilt, dass ich auf sämtliche Hardware zwischen 5 und 25% Rabatt und auf die Integration/ Programmierung 50% Rabatt erhalten hätte (Freundschaftspreis).

Totalkosten Elektrik: ca. 130'000.-

Ohne Rabatt vom KNX-Integrator wären diese auf ca. 150'000.- zu stehen kommen. Mir ist auch klar, dass diese Elektrik-Anlagenkosten sehr wohl von der Grösse des Hauses abhängen, unser Haus ist mit 1100 m3 durchschnittlich gross.

Was ich mit der ganzen Auflistung mitteilen möchte: eine KNX-Automation ist extrem vielseitig und bequem (alles steuerbar mit irgendwelchen Toys wie iphones/ ipads), aber diese Möglichkeiten kosten trotzdem einiges. Eventuell sind inzwischen die Preise für die KNX-Komponenten gefallen, als wir vor drei Jahren bauten, waren diese alle sehr teuer.

Gruss, mpaxx

 
Hallo zusammen, Ja also diese Preisdifferenzen sind leicht verwirrend. Wie viel hat euch denn lediglich die zusätzliche KNX Verkabelung gekostet. Ohne Installation etc. einfach die Grundverkabelung, Verrohrung für KNX?

 
Wäre es somit eigentlich auch sinnvoll, wenn z.B. normale Steckdosen

mit dem KNX-Kabel montiert werden (wenn z.B. dort eine Leselampe

eingesteckt wird).

Dann könnte man das komplette Haus, sämtliche Stromanschlüsse (ausser

vielleicht Kühlschrank, Kochherd etc.) mit dieser Verkabelung machen

und dann nach und nach die verschiedenen Optionen aufschalten. Oder

ist dieses Prinzip kreuzfalsch?
Auf die Steckdose wird kein KNX Kabel gezogen. Falls die Steckdose geschalten werden sollte, dann wird die Steckdose von einem Schaltaktor in der Unterverteilung geschalten.

Auf dem KNX Kabel werden nur Telegramme ausgetauscht (BUS Kommunikation), alles Schwachstrom 29 V. Da läuft nix Spannung 230 V oder sonst "Strom" drüber.

 
Zur Verwirrung der Preise:

Nach oben ist immer alles offen. Beim User mpaxx sind in den 130'000 sämtliche Elektroinstallationen inkl. Lampen drin.

Ich sprach von einem AUFPREIS zur konventionellen Elektroinstallation. Dies beinhaltet:

- Mehr Rohre

- KNX Sensorik und Aktorik

- Planung und Programmierung in den Grundzügen.

Ich hatte ein paar Tausend Franken Mehrpreis, dies aber weil:

- Planung, Installation und Inbetriebnahme des KNX durch mich geschah

- Komponenten ich vergünstig bekam (Brötschengeber)

- Kompetente Hilfe hatte (Der KNX-Guru hier in der Schweiz)

 
Unsere Elektroinstallation (Leerrohinstallation, ganzes Elektromaterial inkl. Lampen) beläuft sich auf etwa 25000.-

Muss aber dazu sagen, dass bis auf die Planung (war mehr schlecht als recht) und die Leerrohrinstallation alles mein Bruder macht. Ich habe alle KNX-Teile besorgt und auch die Beleuchtung. Auch die Programmierung werde ich selber vornehmen. Dadurch spart man sicher auch einiges.

Und es muss ja nicht gleich die "Luxus-Ausführung" sein wie von mpaxx. Homeserver und Tochpanel können dann später dazukommen.

 
Danke für die Antworten.

Also eine ganz grundästzliche Frage hat sich noch ergeben, bei welcher ich wohl auf dem Schlauch stehe.

Angenommen ich verkabele das ganze Haus mit KNX Kabeln (grün und Strom), dann geht ja das "Telegramm"-Kabel zum Schalter.

Kann ich dann diesen Schalter (z.B. Lichtschalter) so schon gebrauchen - ohne die Installation des KNX Systems, oder funktioniert dieser Schalter dann NUR, wenn ich auch im Keller (oder wo auch immer) beim zentralen Kasten dieses Kabel anschliesse und programmiere?

D.h. wäre es auch möglich überall für KNX eine Verkabelung bereits einzurichten und erst später die Installation für die Automation vorzunehmen (die Kosten...)? Somit würden die Schalter einfach vorübergehend als "normale" Schalter funktionieren. Ist dieses Prinzip korrekt? Denn so könnten wohl grosse Kosten eingespart werden im Moment (falls es denn möglich ist).

 
Hallo sams

Nein das geht nicht. Bei KNX hast du Taster die ein Signal senden können, aber keine Leistung schalten. Deshalb heissen die Dinger eben auch nicht Schalter.

Stell dir den KNX-Taster eher wie eine Fernbedienung vor, die den Leistungsschalter im Schaltschrank bedient.

Gruss gulx

 
Hallo Sams

Du machst irgendwo einen kapitalen Denkfehler. Wo wohnst Du ungefähr? Irgendein KNX-User wird sich schon finden lassen, der Dir alles mal zeigen kann und damit es klick macht.

Ich erkläre es auch gerne wie folgt:

Stell Dir einen konv. Schalter vor: Du drückst den Knopf, dieser ist mechanisch mit dem Schaltkontakt verbunden und dieser gibt vom anliegenden Phasenleiter 230V auf den Lampendraht oder eben nicht.

Bei KNX gibt es keine mechanische, sondern eine elektronische Verbindung via Telegramme über das grüne Kabel vom Knopf, den der Benutzer im KNX-Taster/Sensor betätigt zum Schaltkontakt, der in Form eines Relais im Schaltaktor sitzt. Dies gibt eine riesige Flexibilität, weil alles per Software konfiguriert werden kann und Sensor wie Schaltkontakt räumlich separiert werden können. Theoretisch gesehen kann alles mit UP-Aktoren gelöst werden, d.h. der Sensor hat in der UP-Dose gleich noch nen Aktor dabei.

Nur macht das heute niemand mehr, weil pro Kanal teurer und im Fehlerfall aufwändig, weil die Dosen geöffnet werden müssen.

Auf dem grünen Kabel flitzen nur die Telegramme von den Sensoren zu den Aktoren und umgekehrt. Der Strom 230V wird in der UV geschaltet, d.h. dort wo normalerweise ein Sensor ist, ist kein 230V. Von der UV gehen Kabel direkt zu jeder Jalousie, zu jeder Lichtgruppe und je nach dem zu jeder Steckdose oder diese sind pro Zimmer abgeschlauft. Sternförmig ist somit der Stromteil verdrahtet. Das grüne Kabel wird als Bus verlegt: Alles ist erlaubt, ausser einem geschlossenen Ring. Um den Verdrahtungsaufwand zu reduzieren kann mit Stockwerks-UV gearbeitet werden. Diese können verdeckt hinter Bilder oder Schränken ohne Rückwand angeordnet werden. Als Nachteil dieser Variante muss aber erwähnt werden, dass gewisse Schaltaktoren einiges an Lärm produzieren beim Schaltvorgang.

In einer ersten Phase geht es nun darum, alles sauber zu verkabeln. Sparen kannst Du höchstens, wenn Du vorerst statt Dimmaktoren Schaltaktoren verwendest, anfangs wenige Steckdosen schaltbar machst (aber bereits so verkabelst!) und u.U. noch nicht überall alle Taster montierst, sondern Funktionen zusammenfasst. Ob das Sinn macht, sei dahingestellt. Statt Dimmaktoren kann man auch gleich auf DALI setzen, v.a. wenn man Leuchten mit einem EVG verwendet. Leerrohre sind gut und recht, es empfiehlt sich aber vor dem Verputzen überall schon die Kabel einzuziehen. Nach dem Verputzen wird es schwierig, noch etwas zu öffnen, falls ein Rohr nicht durchgängig ist. Fenster und Türen musst Du auch schon vorab mit den notwendigen Kontakten und Motorschlössern ausrüsten. Ein späteres Auswechseln, Aufrüsten ist entweder teuer oder unmöglich. Was nun wirklich warten kann, ist der Homeserver, Multimediaequipment, etc. Willst Du aber Deckenlautsprecher, so müssen die auch schon eingeplant und am Besten eingebaut und verkabelt werden.

Geh mal mit Deinen Plänen zu einem erfahrenen User oder gleich zum Guru (Google mal nach PeterPan und KNX) und Dir kann geholfen werden. Übrigens ist eine Teilnahme an der L&B in Frankfurt in 2 Wochen Pflicht. Am Besten zu Zweit und dort mal alles auf sich einwirken lassen.

Gruss

Christian

 
D.h. wäre es auch möglich überall für KNX eine Verkabelung bereits einzurichten und erst später die Installation für die Automation vorzunehmen (die Kosten...)? Somit würden die Schalter einfach vorübergehend als "normale" Schalter funktionieren. Ist dieses Prinzip korrekt? Denn so könnten wohl grosse Kosten eingespart werden im Moment (falls es denn möglich ist).
Nein, komplett falsch. Das ist in etwa so wie ne Lochkarte in ein DVD Laufwerk schieben und hoffen, dass es geht.
Im Moment fehlen dir schlichtweg die Grundlagen.

Ich würde ebenso vorschlagen, du nennst uns die Region und schaust bei jemanden vorbei.

 
Danke für die Antwort, langsam aber sicher lösen sich immer mehr offene Fragen.

Ich wohne in der Region Solothurn, gibt es da einen guten Installateur

in der Nähe?

Zusammenfassend ist es - wenn ich mir eure Antworten so durchlese -

sehr unpraktisch und kontraproduktiv, wenn die Vorbereitung als erstes

gemacht wird und das System erst später aufgefahren wird.

Demzufolge sollte ich wohl doch das Geld investieren und eine

Grundlösung bereits fixfertig anschliessen lassen, d.h Steuerung der

Storen, Licht, Heizung. Oder wie denkt ihr darüber? Was kostet wohl so

eine Grundausstattung ungefähr (Verkabelung, Installation, Montage),

zusätzlich zu den üblichen Elektrokosten?

 
Dann wäre Langenthal ja nicht weit von Dir. Da hat einer unserer Stammtischkollegen letztes Jahr gebaut. Geh doch mal dort vorbei. Kontaktiere ihn über das KNX User Forum: KNX-User-Forum

Schreib dem Diego doch mal ne PM. Er hat auch klein angefangen und Dank Stammtisch viele Infos und Hilfe erhalten.

(Stammtischthread: Schweiz Stammtisch - KNX-User-Forum)

 
Hallo liebe KNX Gemeinde,

bin auch gerade dabei mich in die Welt des KNX einzulesen, da ich demnächst mit meinem EFH Neubau beginnen werde. Eine Homeautomatisation wäre schon das non plus ultra, aber die Kosten von bis zu 150000.-CHF wie von mpaxx beschrieben, schrecken mit echt ab. Da bei einem Neubau die Kosten sowieso immer höher sind als geplant, kann-muss ich die KNX Istallation nur vorbereiten.

Da ich handwerklich sehr geschickt bin, werde ich bei den Einlegearbeiten, sämtliche Leerrohre von Zimmer zu Zimmer ziehn, sowie alle Rohre in den Keller, wo ich später den Verteiler mit den Schaltaktoren plane. Gehe nächste Woche zum Elektriker, mal schauen welche Möglichkeiten er mir gibt.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In Deinem Fall unbedingt direkt KNX installieren. Du kannst ja alles in den Keller ziehen, wo der Eli dann die Kabel ans Tableau anschliesst und alles testet, bevor Strom drauf geht. Schau doch mal mit Automation, ob Du nicht bei ihm vorbeischauen darfst.

 
Nun, die 150K sind wohl mehr die absolute Luxus-Lösung. Ich rechne bei meinem Neubau mit Mehrkosten von 30k. Ich habe dann zwar nicht überall die absolute Luxuslösung und hätte auch eine gute klassische Grundverkabelung/Elektroinstallation vom Architekten eingeplant gehabt. Dabei gebe ich ca. 12000.- für KNX Komponenten aus und den Rest für Zusatzaufwand Elektriker und Einbau und noch ein paar Tage (5-7) Unterstützung durch KNX-Spezialisten.

Wenn Du beide Verrohrungen machst, so dass Du klassisch zuerst baust, dannwirst Du sicherlich 10-15K in eine Elektroinstallation versenken, die Du ja gar nicht unbedingt willst...

Gruss

Stef

 
Ich möchte hier klarstellen, dass die 150'000 Brutto (effektiv bezahlen mussten wir 130'000.-) sämtliche elektrische Installationenen und Lampen (Einbaulampen, Stehlampen, DALI-Steuerung inkl. LED- und FL-Röhren, ---> alles Markenprodukte italienischer Herkunft) beinhaltet. Die "reinen" KNX-Kosten beliefen sich auf ca. 35'000.-. Wie oben beschrieben, haben wir dafür einiges eingebaut bekommen.

Die effektiven KNX-Mehrkosten würden sich vermutlich auf ca. 25'000.- belaufen, die konventionelle Verkabelung (Lichtschalter, Thermostaten, usw) hätte ja auch einige Tausender gekostet.

Gruss, mpaxx

 

Statistik des Forums

Themen
27.497
Beiträge
257.738
Mitglieder
31.783
Neuestes Mitglied
Christian77