Familienhotels

proinnsias

Erfahrener Benutzer
09. Juli 2005
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Nun sind unsere Kids bereits eingeschult, bzw. im Kindergarten und wir haben kürzlich "alte" Kleinkind-Filme angeschaut. Was haben wir gelacht - vorallem über die Kompliziertheit, welche wir Eltern manchmal zu Tage gelegt haben. Waren das wirklich wir?? Ein Beispiel, welches ich kurz schildern möchte betrifft die "familienfreundlichen" Hotels.

Es gibt ja bereits jede Menge Hotels , teils gute, teils schlechte Familienhotels, die eine Reihe Vorzüge bieten:

- (Kleinkind)-Betreuung

- Animationsprogramm für die Kinder

- spezielle Essenszeiten für die Kinder

- Lockere Athmosphäre im Esssaal

- Babyphones

etc...

Klingt doch alles verlockend für junge Eltern, die sich an die neuen Lebensumstände vielleicht noch nicht so ganz gewöhnt haben. Sich mal eine Auszeit gönnen und nochmal ein bisschen von der Hotelwelt schnuppern, als man noch kinderlos war. So erreichte die Botschaft auch uns.

Nur: manche Kinder wollen einfach nicht fremd betreut werden. Manche Kinder finden auch ein Animationsprogramm doof. Spezielle Essenszeiten für Kinder entpuppten sich als Komödie, in der die Kinder in der ersten Reihe (sprich am Tisch) sassen, vor pseudo-"Kindertellern" (Pommes frites, Rüebli und Erbsli, Chicken Nuggets oder Spaghetti usw.) und die Eltern in der zweiten Reihe hinter den Kindern (weil die Tische ja für die Kinder gedacht waren) die Kinder ermutigend, doch wenigstens die Rüebli zu essen...

Schlussendlich landeten die Kids dann doch am Elterntisch und assen vom schön arrangierten Viergangmenu, welches für die Eltern bestimmt war. In den Ferien geht man auch nicht früher zu Bett, dazu ist alles viel zu aufregend - auch an der Hotelbar - so brauchte man auch keine Babyphones.

Fazit: Familienhotels sind wohl eine gute Sache, für die, die die Möglichkeiten ausschöpfen können. So können Ferien in einem Familienhotel entweder die erhoffte Erholung bringen oder in einen Nervenkrieg ausarten.

Wir waren kompliziert genug, um unsere Ferienzeit damit zu verbringen, die Vorteile des Hotels unseren Kids klarmachen zu wollen - wenn auch nur die ersten zwei Tage, denn danach assen die Kids immer mit uns, wir animierten sie und sie uns, niemand schob den anderen ab. Schlussendlich waren es schon schöne Ferien und wir ärgerten uns nur über den Preis, den wir für eigentlich nicht bezogene Dienstleistungen bezahlen mussten. So sind auch wir gewachsen.

Im Folgejahr verbrachten wir unsere Ferien in einem Ferienhaus...

 
deine schilderung vom kinderhotel hat mich sehr amüsiert - und kam mir ja sooo bekannt vor:

wir hatten noch eine steigerung - ich buchte eine woche im familienhotel, weil meine frau nach einer operation ruhe brauchte und nicht tragen durfte (die kleine war erst 1 1/2 J.). also wollte ich - alleine mit den kindern - in ein kinderhotel (das einzige in der ch, welches kinder unter drei jahren betreut - superangebot, aber eigentlich unbezahlbar).

zu guter letzt wollte dann meine frau mitkommen, weil sie nicht ohne kinder sein könne und diese ja betreut werden.

kaum angekommen, steckte sich meine frau mit dem im hotel grassierenden magen-darm-virus an und wurde von der hoteldirektion in quarantäne (im hotelzimmer) gesteckt (das essen wurde ihr aufs zimmer serviert). den kindern wurde verboten, die kinderbetreuung zu besuchen wegen der ansteckungsgefahr... abgesehen davon wären sie vermutlich sowieso nicht alleine dort geblieben.

also war ich dann als "alleinerziehender" aufs zimmer oder die natur draussen beschränkt - nur wie soll man schlitteln oder sonstwas mit einer 5- und 1-Jährigen!? war nicht so ganz einfach...

dafür hat's viel gekostet - also luxus pur!!!

 
Dazu fällt mir gerade folgendes ein: meine Frau und ich waren letztes Wochenende das erste mal alleine weg – in den Bergen in einem uns bekannten Hotel. Da wurde uns voller Stolz der neue Kinderbereich präsentiert (auch wenn wir aktuell keinen Bedarf hatten, da der Kleine ja zuhause bei meiner Mutter blieb).

Irgendwie liebevoll gemacht: Bereich des "alten" Aufenthaltsraumes abgetrennt, Spielhäuschen, Werkbank, Kinderküche und und und – und das alles neben dem nun verkleinerten Aufenthaltsraum, wo auf jedem (!) Tisch ein Aschenbecher stand.

Nach uns haben es einige einfach immer noch nicht kapiert... .

 

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