Fassadendämmung

odioso

Mitglied
01. Juli 2008
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Braucht man für die Dämmung einer Fassade eine Baubewilligung. Ist man an Auflagen gebunden?

Ich frage ja nur, das könnte ich doch selber machen, nachdem ich folgendes gesehen habe:

Das Nachbargebäude wird gerade rennoviert. Arbeiter haben zuerst mal mit einem Hochdruckreiniger die Wände gesäubert, danach Die Mauern mit Sagex eingekleidet. Danach haben sie ein Netz mit Kleber angemacht. Und zuletzt das ganze mit irgendeiner Spachtelmasse zugedeckt. Wenn man dranklopft klingt das hohl, als wäre es Kunststoff.

Ich denke, da transpiriert nichts mehr. Ist so eine Dämmung sinnvoll?

 
Hallo odioso

Das Anbringen einer Aussenwärmedämmung ist bei vielen Gemeinden bewilligungspflichtig. Das Einholen einer Bewilligung ist aber in einem solchen Fall keine grosse Angelegenheit, am Besten informierst Du Dich auf dem Bauamt.

Eine Dämmung ist in den allermeisten Fällen sinnvoll, reduziert sich doch der Wärmebedarf des Gebäudes längerfristig und führt so zu nachhaltigen Energieeinsparungen.

Die Verarbeitung sieht zwar unkompliziert aus, genau das Gegenteil ist der Fall. Bei meinen Baukontrollen zur Qualitätssicherung muss ich mich leider oftmals feststellen, dass auch "Bauprofis" das Einmaleins der Aussenwärmedämmung nur ungenügend kennen.

Falls eine Ausführung in Frage kommt bei Deinem Gebäude nimm unbedingt eine Firma mit einem guten Leistungsausweis.

Beste Grüsse

 
@Helbling

Hättest du ein paar Beispiele des Einmaleins der Aussenwärmedämmung? Das würde mich interessieren.

 
Hallo zusammen

Aus meiner Sicht die wichtige und oftmals beanstandete Punkte sind:

  • Zu hohe Feuchtigkeit im Mauerwerk, welche bei Backstein max. 3% vor der Arbeitsaufnahme betragen darf.
  • Ungenügendes Lüften nach dem Anbringen, Feuchtigkeitswanderung nach Aussen.
  • Zu grosse Fugen zwischend den einzelnen Platten, die nicht verschlossen werden vor dem Anbringen des Putzaufbaus.
  • Unfachgerechtes Kleben der Platten kann zu Feuchtigkeitsproblemen führen.
  • Fehlende Trennung zwischen Putz und wasserführenden Schichten, aufsteigende Feuchtigkeit im Putz was zu grünlichen Verfärbungen führt.
Die Firma Fixit hält auf Ihrer Homepage einen sehr übersichtlichen Ratgeber zum Download bereit, der sich mit der aktuellen SIA 243 für Aussenwärmedämmungen befasst.

Beste Grüsse

 
Hallo othmar

Tolle Doku von Fixit.

Eine Frage hätte ich noch.

Der Schichtaufbau für Aussendämmungen auf Kuststoff- oder PU-Basis schreibt vor, dass der Edelputz auf der Innenwand als Sperrschicht ausgeführt wird. Dies bedeutet das der ganze Dampfdruck aus dem Gebäudeinneren sich seinen Weg nach draussen sucht. An den schwächsten Stellen der ganzen Gebäudehülle, kann dieser dann entweichen. Resp. bei einer Gebäudesanierung und der Anbringung einer Aussendämmung auf Kunststoffbasis, wird eine tolle Grundlage für einen Blower-door-test geschaffen - alles ist dicht. In den meisten Altbauten hat es jedoch keine kontrollierte Lüftung und evtl. wurden ja gleich noch die Fenster ersetzt. Wie wird eine gesunde, regelmässige Luftumwälzung ermöglicht?

Andy

 
Hallo Andi

Die Dichtigkeit des Gebäudes wird nicht die Aussenwärmedämmung hergestellt gemäss der aktuellen SIA Norm 243, dies vorallem bei Anschlüssen an Fenster und dergleichen.

Das Raumklima kann auch durch ein regelmässiges Lüften, somit öffnen der Fenster zu Stande kommen. Ob es dann wirklich funktioniert hängt halt grossteils von den Benutzern ab, was immer wieder zu Problemen führt, da sich die Nutzer erst an die "Dichtigkeit" des sanierten Gebäude "gewöhnen" müssen.

Die Abgabe von Merkblättern zu Thema Lüften haben an nach meiner Erfahrung nur eine beschränkte Wirkung und Nachhaltigkeit.

Beste Grüsse

 
Hallo Othmar

Das mit der Dichtigkeit für den Blower-door-test war ein Scherz.

Im Merkblatt Fixit wird klar eine dichter Innenverputz für eine Aussendämmung auf Kunststoffbasis gefordert. d.h. die Feuchte wird daran gehindert durch das Mauerwerk zu diffundieren. Was geschieht mit der Feuchte an den Schwachstellen (bereits von dir angeführt) der Gebäudehülle. Holzfensterrahmen faulen davon, Dachkonstruktionen mit ungenügender Dampfsperre werden bei den Leck's unter Wasser gesetzt.

Ist das Risiko einer Aussendämmung auf Kunststoffbasis und den Folgeerscheinungen nicht zu hoch für den Erhalt der ganzen Gebäudestruktur. Kannst du hier einen Erfahrungswert (nicht eine SIA-Stelle) weitergeben.

Andy

 
Was für ein Thema /emoticons/default_confused.png

Genau die Fragen, die sich beim Dämmen mit Styrodur ergeben, haben mir schon einige schlaflose Nächte ergeben. Fact ist, dass ich Kantonsbeiträge und auch Beiträge vom Klimarappen mit dem Erreichen der entsprechenden U-Werte nur bekomme, wenn ich eine Kompaktfassade draufknete. Vorgehängte, hinterlüftete Fassade ist viel zu teuer.

Allerdings habe ich dann wie schon an anderer Stelle geschrieben das Problem, dass die Fenster sehr tief in den Leibungen stehen und keine Bauphysiker die Garantie übernimmt, wohin der Taupunkt der Fassade dann wandert. Vorgehängte, hinterlüftete Fassade mit Versetzen der Fenster kommt mir VIEL zu teuer! Manchmal frage ich mich, was für gesellschaftliche Folgeschäden durch die ganzen Dämmungen von alten Häusern mit Verzicht auf Lüftungsanlagen entstehen werden! Baubiologisch ist das IMHO ein Blödsinn. Trotzdem zwingt mich mein Portemnnaie bei den momentanen Oelpreisen vielleicht doch, in Bezug auf Isolation noch einiges zu unternehmen. Fragen über Fragen /emoticons/default_confused.png:confused:/emoticons/default_confused.png:confused:

Wohl dem, der ein altes Holzhaus kauft und so sehr viel mit Isofloc dämmen kann!

 
In einem solchen Fall sollte eben nicht auf eine Lüftung verzichtet werden. Dazu eignet sich eine dezentrale Lösung hervorragend. Z.Bsp der Oekolüfter der auch verygood eingesetzt hat.

 
Leider löst mir auch dieser die ungewisse Frage nicht, ob der Taupunkt just in den Bereich der Doppelschale wandert, der schon mit 5cm Steinwolle isoliert ist...

 
Hallo zusammen,

was für eine Fassadendämmung würdet Ihr empfehlen für einen 100-jährigen Holzriegelbau?

LG vom grinchli

 
Hallo zusammen,

wir bauen ein Einfamilienhaus, und müssen gut dämmen. Kennt hier jemand die Unterschiede? Weil es so viele Dämmarten gibt (Styropor, Styorodur, Neopor) oder ist Minerallwolle besser?

Gruß Maxim

 

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