Fassadenhinterlüftung - ja oder nein

iona

Mitglied
17. Dez. 2007
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Nachdem mein erster Threat zu diesem Thema wohl zu komplex war, hier nochmals die Light-Version:

Kann man bei der energetischen Sanierung eines Altbaus tendenziell eher auf eine Lüftungsanlage verzichten, wenn die Fassade hinterlüftet wird?

 
Hallo iona,

die Lüftungsanlage steht in keinem direkten Zusammenhang mit der Sanierung eines Altbaues oder der Erstellung eines Neubaues. Das geht eher in Richtung luftdichte Hülle. Je dichter diese ist, um so mehr Schäden können bei falscher Lüftung entstehen.... Da mit der Dämmung ja auch die Heizkosteneinsparung im Vordergrund steht (oder rückt), wäre es also unsinnig, stark zu dämmen und dann durch normales Lüften die warme Luft durchs Fentster raus zu lassen....... also braucht man ab einem gewissen Punkt die Unterstützung durch eine technische Lüftung...

 
Jep - und wohl genau niemand kann uns erklären, wann dieser Punkt sinnvollerweise erreicht ist...

 
Tja.. ist aus Distanz eh nicht zu klären oder gar eine Empfehlung abzugeben.... das wäre sträflich und fahrlässig.....

In Deinem Fall würde ich mir wirklich (auch wegen der völlig unterschiedlichen Wandaufbauten....siehe Dein anderes Thema...) durch einen Bauphysiker zuerst berechnen und nachweisen lassen, was da überhaupt passieren würde.... ob es also überhaupt Sinn macht das Projekt Aussendämmung, bei dieser Bestandsvorgabe, anzugehen.

Bevor Du also Geld in die Hand nimmst um das Projekt zu realisieren, solltest Du Dir die passenden Berechnungen erstellen lassen. Danach solltest Du entscheiden, was und wie, mit welchen Hilfsmitteln, das ganze ausgeführt werden könnte.

 
Tja: Bauphyiker, Energieberater und eine spezialisierter Bauführer geben alle unterschiedliche Werte an - wegen des inhomogenen Fassadenaufbaus. Auch bezüglich Lüftung will keiner Stellung nehmen, ob eine solche in bezahlbarem Rahmen bei unserem Grundriss überhaupt funktioniert... Das war ja auch der Grund, dass wir damals das Minergieprojekt gecancelt haben (bewilligt war's schon...).

 
Grüezi Iona

Wirklich ulkig, dass sich keiner festlegen will.

Ich habe aber noch Argumente die dafür sprechen:

+ keine Schimmelproblematik / konstantes Raumklima

+ kein Wärmeverlust beim Lüften

+ Wärmerückgewinnung möglich

+ ideal für Allergiker, keine Pollen, kein Feinstaub

Sollte es sich um ein Mehrfamilienhaus handeln und sollte dieses zum Grossteil vermietet sein, können grosse Teile der Investitionen als wertvermehrend auf den Mietzins aufgerechnet werden. Die Betriebskosten wie Strom und Service-Dienstleistungen können, je nach Vertrag, in die Nebenkosten-Abrechnung übernommen werden.

Freundliche Grüsse

Markus Scholdei

 
Hallo iona

Habe bereits gelesen, dass Du sehr viele unterschiedliche Wandkonstruktionen an deinem Haus hast. Wenn die alle zu anderen Werten kommen, frage ich sind die Differenzen gross? Warum können Sie keine endgültige Aussage machen? Haben sie die Werte gerechnet oder geschätzt? Wurde der U-Wert der einzelnen Bauteile gemessen?

Wenn ich so etwas vorfinde dann Messe ich jeden U-Wert, da es bei alten Baustoffen immer nur Annäherungen zu den Lambda-Werten gibt. Somit kommt es bei den Berechnungen zu abweichenden Werten. Wenn man wirklich alle Daten hat und das Gebäude wirklich unter die Lupe genommen hat, kann man dann auch ein Sanierungskonzept ausarbeiten und vorschlagen. Die frage mit der Lüftung ist dann noch eine reine Rechenaufgabe. Zwar sehr umfangreich aber klar und eindeutig.

Gruss Bauprofi

 
Nur gerechnet - nie gemessen. Dass wohl Messungen möglich gewesen wären, wurde mir damals vom Energieberater nicht mal erwähnt!

Allerdings ist so manches erst während der Sanierung selber zum Vorschein gekommen - so hat es beispielsweise in Teilbereichen des Ständerbaus Kokosmatten als Isolation verbaut. Wo überall genau hat bis heute niemand so richtig herausgefunden...

Jetzt sucht mal Kokosmatten in den einschlägigen U-Wert-Berechnungsprogrammen /emoticons/default_biggrin.png

 
Hallo iona

Genau dass habe ich gemeint. Bei einem neuen Gebäude kann man durchaus Rechnen. Bei einem alten lasse ich mich nicht darauf ein. Ich Messe, dann habe ich die Fakten. Ich schaue mir ja auch nicht einen Motor von einem Auto an und versuche dann die Leistung zu berechnen. Der Wert wird gemessen!

Ja viele Energieberater sind halt nicht in der Detailanalyse tätig und kennen somit nicht alle Möglichkeiten. Es kommt noch hinzu, dass es beim Messen einen echten Aufwand vor Ort gibt, der dann den Gewinn der Beratung schmälert, besonders wenn diese pauschal angeboten wird.

Gruss Bauprofi

 

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