Fensteranschlag innen oder aussen?

bergbauer

Mitglied
31. Juli 2008
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Liebe Mitbauer

Zum Thema Fensteranschlag bei einem Einschalenmauerwerk mit Aussendämmung:

Sollte man die Fenster so einpassen, dass

a) Fensterrahmen bündig mit Mauerwerks-Innenkante oder

/emoticons/default_cool.png Fensterrahmen bündig mit Mauerwerks-Aussenkante?

Mein Architekt hat a) eingezeichnet. Ich hätte jetzt aber eher auf /emoticons/default_cool.png tendiert, weil da der Fensterrahmen aussen einfach überdämmt werden kann, man braucht die EPS-Dämmung nur ein wenig weiter zu ziehen. Oder gibt es so Schwierigkeiten mit dem Einpassen der Fensterrahmen? Oder gibt es andere Vorteile der Variante a)?

Hat jemand Detailzeichnungen der energetisch (Wärmebrücken minimierenden) optimalen Variante?

Es soll ein Minergie-Bau werden.

Gruss

Bergbauer

 
hallo bergbauer

ich hab vor einiger zeit hier eine ähnliche frage gestellt, und viele brauchbare antworten gekriegt. geht zwar um eine sanierung eines bestehenden hauses, aber vielleicht hilft's dir trotzdem weiter.

guckst du hier

gruss, muskat

 
Bauphysikalisch richtig und einfach ist Variante /emoticons/default_cool.png; bei a) müsste die gesamte äussere Mauerlaibung entsprechend gedämmt werden was sehr aufwändig ist.

Detailzeichnung: Einbau3

Noch besser wäre es die Fenster von aussen auf das Mauerwerk zu montieren.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hoi Bergbauer

Bin auch für /emoticons/default_cool.png. Habe aber Grösste bedenken, wenn du dich als Bauherr mit dem Architekten über Fensteranschläge unterhalten und dann noch belehren musst!/emoticons/default_eek.png

Noch 2 Tipps von meiner Seite:

1. Nimm einen Bauherrenvertreter, der deinem Architekten auf die Finger schaut! (es gibt noch andere Details, die vielleicht nicht so offensichtlich sind)

2. Prüffe doch, ob du nicht Minergie-P anstreben kannst? Wenn das Haus im Engadin gebaut wird, ist der Passivhausstandard sehr geeignet. Es gibt da auch sehr gute Pioniere in dem Bereich (Gasser/Rüedi/De Stefani/Hartmann etc.).

Gruss vom Passivhausdorf /emoticons/default_smile.png

Asino

 
Hallo Bergbauer,

ich dachte, Du bist vom einschlägigen GU auf eine bessere Leistung gekommen.

Diese Aussage, bzw. Planung ist definitiv falsch!

Die einzige Lösung ist "b"...sonst nix!

Muskat hat Dir ja schon einen passenden Link eingestellt... ausführliche Erklärungen sind dort in mehreren Beiträgen von mir enthalten.

....und weiterhin viel Erfolg....

 
Bin auch für /emoticons/default_cool.png. Habe aber Grösste bedenken, wenn du dich als Bauherr mit dem Architekten über Fensteranschläge unterhalten und dann noch belehren musst!/emoticons/default_eek.png
Das ist eine berechtigte Frage des Architekten, denn er will herausfinden was die Bauherrschaft will, wir hatten im alten Haus innenbündige Fenster und uns gefiel das sehr gut, denn damit braucht es keine unsinnigen Fensterbretter innen und aussen.
Unser Architekt zeigte uns dann die Vor-/Nachteile der beiden Varianten auf, worauf wir uns für aussenbündig entschieden obwohl wir eigentlich lieber innenbündig gehabt hätten.

Es ist die Aufgabe des Architekten die Wünsche der Bauherrschaft zu ermitteln, Varianten zu entwickeln und die Vor-/Nachteile aufzuzeigen.

Wenn die Bauherren sich für die schlechtere Variante entscheiden müssen sie später mit den Konsequenzen leben, nicht der Architekt.

Diese Aussage, bzw. Planung ist definitiv falsch!

Die einzige Lösung ist "b"...sonst nix!
Mitnichten, es gibt immer verschiedene Lösungen, jede mit ihren spezifischen Vor-/Nachteilen, es gäbe noch Variante c) die Fenster in die Mitte - absolut nicht sinnvoll aber auch eine Lösung die sich mit entsprechenden Nachteilen verwirklichen liesse.
Wenn ich als Solution Architect meine IT-Projekte nach euren Ansichten durchführen würde, hätte ich keine zufriedenen Kunden, denn die hätten das Gefühl wir würden nicht auf ihre Bedürfnisse eingehen.

Fazit:

Variante /emoticons/default_cool.png ist die Sinnvolle die verwendet werden sollte, Variante a) hat je nach Ansichtssache optische und praktische Vorteile, den Nachteil der aufwändigeren Dämmung und etwaigen Wärme-/Kälte-Brücken wenn nicht sehr sauber durchgeführt.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo

Ich gehe davon aus, dass das Fenster bei Variante /emoticons/default_cool.png auf dem Mauerwerk ist und die Isolation über den Rahmen gezogen wird. Raycecile, gehe mit dir einig dass der Architekt einen beratenden Auftrag hat. Er muss aber auch die Vorteile von korrekten Fenstereinbau kennen. Da wird weder innen noch aussenbündig zu empfehlen sein. Es gibt nämlich noch einen Punkt, beim Minergie-P geht es auch um die Beschattung eines Fensters und da ist die innenangeschlagene Variante schlechter als die mittige. Im übrigen rechne mal die Wärmebrücke der verschiedenen Varianten. (siehe Wärmebrückenkatalog für Minergie-P-Bauten)

Das Motto des Architekten kann nicht sein: "in Schönheit zu sterben!" Bitte etwas mehr Durchsetzungsvermögen.

Grüsse von den mittig angeschlagenen Fenstern...

Asino

 
Hallo Zusammen

ich empfehle die Fenster innen anzuschlagen!

+ ich habe innen eine "plane" Wandfläche

+ innen müssen keine Laibungen verputzt werden

(inkl. Kantenschutz, Grundputz, Deckputz)

+aussen muss sowieso eine Gewebewinkel (Kantenschutz)

für die Laibung versetzt werden. Die Laibung ist dann einfach

tiefer

und für mich wichtig:

+aussen kann ich die Rahmenverbreiterung vom Fenster noch

zusätzlich dämmen!

Die Rechnung kannst du so machen:

Fassafläche

-40mm Schürze

-130mm Storen

-ev. Insektenschutz

-ca. 40mm Dämmung auf Rahmenverbreiterung

und dann kann das Fenster kommen. Entscheidend bei dieser Rechnung

ist natürlich die Dämmdicke.

Mack

 
Mitnichten, es gibt immer verschiedene Lösungen, jede mit ihren spezifischen Vor-/Nachteilen, es gäbe noch Variante c) die Fenster in die Mitte - absolut nicht sinnvoll aber auch eine Lösung die sich mit entsprechenden Nachteilen verwirklichen liesse.
Hallo Ray,

das ist sicherlich richtig...man kann sie sogar beliebig tief montieren..dem Fenster ist dies egal....

Aber, wie Du oben lesen kannst, baut er ein Minergiehaus..oder strebt es zumindest an.... dann gibt es diese Auswahl, technisch-richtig gesehen, nicht mehr....

Oder man muss sie mit extremen Nachteilen erkaufen.... das wird Bergbauer aber nicht wollen....

Daher meine übertriebene "Kurzfassung auf >b<" ....sollte die Entscheidung nur abkürzen.

 
Hallo Zusammen

ich empfehle die Fenster innen anzuschlagen!

+ ich habe innen eine "plane" Wandfläche

+ innen müssen keine Laibungen verputzt werden

(inkl. Kantenschutz, Grundputz, Deckputz)

+aussen muss sowieso eine Gewebewinkel (Kantenschutz)

für die Laibung versetzt werden. Die Laibung ist dann einfach

tiefer

und für mich wichtig:

+aussen kann ich die Rahmenverbreiterung vom Fenster noch

zusätzlich dämmen!

Die Rechnung kannst du so machen:

Fassafläche

-40mm Schürze

-130mm Storen

-ev. Insektenschutz

-ca. 40mm Dämmung auf Rahmenverbreiterung

und dann kann das Fenster kommen. Entscheidend bei dieser Rechnung

ist natürlich die Dämmdicke.

Mack
Hallo Mack,

aus Deinen bisherigen Beiträgen konnte man ja die Berufsgattung eigentlich entnehmen. Daher scheint mir Deine Einbauempfehlung auch in diese Richtung zu deuten... ist halt viel einfacher.. aber deshalb nicht richtiger... für ein Minergiehaus überhaupt nicht..

Vermutlich machst Du auch keine innere Bauteilfugenabdichtung...denn die stellt sich schon bei der Empfehlung als sehr schwierig dar! Wenn man sie, wider bessers Wissen nicht ausführt... dann kann das eine einfache Lösung sein.

Aber auch dann ist dies ein optischer Obergau..... stelle Dir vorab bitte die Situation mit einer 20cm starken Rahmenverbreitung vor.. welche man evtl. benötigt um Wärembrückenfrei auf das Fenster dämmen zu können! Stelle Dir dann bildlich vor, wie diese "Empfehlung" noch von der Rauminnenseite ausschaut... und dann stellt sich die Frage keinem Bauherren mehr!

 

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