Fensterersatz und Fassadenrenovation nicht zusammen

Elph

New member
26. Feb. 2020
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Hallo zusammen 

Wir planen unsere Fenster zu ersetzen, diese sind aus 1986. Idealerweise würden wir ja auch gleich die Fassade isolieren, wobei dies im Moment nicht geplant ist.

In meinem Kopf habe ich aber die Idee, dies in der Zukunft nicht zu verunmöglichen. Der Fenstersturz und die Gewände sind aus Naturstein. Mit wieviel Dämmstärke müsste bei diesen gerechnet werden, so dass keine Kältebrücken entstehen? Die Fensterrahmen würden ja dann um dies kleiner ausfallen, wenn mich nicht alles täuscht.

Im Anhang noch ein Foto einer Fassadenseite, beim Küchenfenster unten links wurde leider beim Umbau noch nicht daran gedacht.

IMG_0915.jpeg

 
Das kann man durchaus vorausschauend machen. Du solltest, je nach Dämmmaterial min. 2cm Dämmung + Kleber und Putz, an den Fensterlaibungen mit einrechnen. Heisst, der Rahmen der neuen Fenster muss entsprechen breiter sein. Und ja, die Fensterfläche wird normalerweise entsprechen kleiner, ausser du akzeptierst später einen sehr schmalen sichtbaren Rahmen. Wichtig ist aber auch dass die Dichtbänder korrekt angebracht sind. Nur eine Schaumfuge entspricht nicht dem Stand der Technik. Ggf sollte auch die Laibung an der Innenseite des Fensters gedämmt werden.

Gruss Pit

 
Wir haben zwar Fassade und Fenster zusammen gemacht, aber das Problem der Fensterlaibungen bei Sandstein-Fenstergewänden haben wir mehrfach diskutiert und einige Varianten durchgespielt. Am Ende läuft es wohl darauf hinaus, wie viel Geld ist es einem wert, die Fenster so gross als möglich zu behalten und wie gut muss die Isolation sein.

Die günstigste Variante war die von Pit angesprochene 2cm Isolation mit dem Resultat von 4cm kleineren Fenstern. Etwas spielen kann man, wie er erwähnt hat, natürlich mit dem Rahmen, je nachdem, ob es einem auch gefällt, wenn der Rahmen nur 1cm hat oder man eben doch mehr möchte, damit man auch wirklich einen Rahmen wahrnimmt (Geschmackssache). Kleiner wird das Lichtmass aber wohl in jedem Fall. Bei uns haben sie Aerogel empfohlen, da dies die höchste Dämmstärke aufweist. Wenn Du den üblichen Standard-EPS nimmst, würde ich aus dem Bauch heraus sagen, reichen 2cm bei weitem nicht, müsste aber zuerst mal jemand rechnen. Aerogel ist aber nicht das günstigste Produkt, für die kleine Fläche aber eine Überlegung wert (anders sieht es bei einer gesamten Fassade aus...). Einfach zu verarbeiten ist es auch nicht, d.h. bei der Wahl des Fassadenbauers wäre dann auch aufzupassen. Trotz "Luxusmaterial" kamen wir aber zum Schluss, dass die Fensterlaibungen dann insgesamt spürbar schlechter isoliert gewesen wären, als der Rest des Hauses. Nicht Schimmelprobleme-schlecht, aber man hätte bei den Fenstern doch einen Temperaturunterschied wahrgenommen und allenfalls wäre doch noch Innenisolation nötig geworden (und wegen Wärmebrücken willst Du Aussen- und Innenisolation eigentlich nicht mixen...). Du musst also wissen, ob Du damit leben könntest, wenn Du schon so viel Geld für die Fassadenisolation in die Hand nimmst. Weiter ist dann die Frage, was man mit den Sandsteingewänden macht. Diese würden ja durch die Isolation verdeckt. Entweder man behält Sandstein durch eine Sandsteinaufdoppelung oder bildet diese dann mit Putz (verschiedene Struktur, allenfalls verschiedene Farbe) nach. Letzteres kann überrraschend gut aussehen und ist deutlich günstier als eine Sandsteinaufdoppelung, aber ist natürlich kein Stein mehr, den man an der Fassade sieht.

Die teureren Varianten waren der Ersatz der Sandsteingewänden mit isolierten Fenstergewänden. Diese können in Faserbeton oder Kunststein sein - letzterer sieht sehr viel schöner aus, ist aber auch 3x so teuer. Der grosse Vorteil beider ist, dass somit das Lichtmass der Fenster beibehalten werden kann und sie von den Isolationswerten her einiges besser sind wie 2cm Aerogel (oder andere Materialien), da dort mehr als 10cm XPS angemacht sind. Die Fenster mussten bei uns schon montiert sein, bevor sie die Fenstergewände (Kunststein) angebracht haben. Für die Montage wäre es also kein Problem, wenn die Fenster zuerst da wären (ob die nun 1 Woche oder 5 Jahre montiert sind, ist egal.) Wie einfach es aber ist, die bestehenden Sandsteingewände auszubrechen, wenn die Fenster, die am Ende auch bleiben sollen, bereits montiert sind, würde ich vorher abklären, wenn neue Fenstergewände ein Thema sein könnten. Denn Du willst ja sicher nicht neue Fenster herausbrechen müssen, weil diese nicht bleiben können bei der gewählten "Isolationsart". Da ist natürlich die Variante 1 einfacher und weniger problemanfällig.

Nicht empfehlenswert war die eigentlich günstigste Variante (beim Einbau) mit Fensterlaibungen ungedämmt lassen und Innendämmung anbringen. Da sind Schimmelprobleme vorprogrammiert (wenn die Fassade aussen gedämmt wird) und es ist auch unklar, wie man es innen dann schön hinbekommt ohne dass man seltsame Ecken um die Fenster hat.

Wie wahrscheinlich ist es denn, dass die Fassadendämmung kommen wird? Wäre es für Dich auch OK auf 4cm Lichtmass der Fenster zu verzichten, wenn Ihr dann doch am Ende die nächsten 20 Jahre keine Fassadendämmung macht (aus welchen Gründen auch immer)?

 
Danke euch beiden für die (ausführlichen) Antworten.

An die Möglichkeit die Gewände auszutauschen habe ich gar nicht gedacht, weiss jetzt aber auch nicht wie es bei unserem Haus genau aussieht, danke für den Hinweis.

Im Moment sind wir recht unschlüssig, ob eine Fassadenisolierung überhaupt kommen wird, ein Heizungsersatz steht etwa in 5-7 Jahren an, da wäre dann natürlich eine "kleinere" Wärmepumpe notwendig.

 
Die Fenster sind doch relativ klein? Warum nicht noch etwas warten und dann Fassade und Fenster zusammen machen, mit einem Konzept für eine neue Heizung? Dann könnt ihr auch die Fenster bei Bedarf vergrösser, das kostet dann in der Relation auch nicht mehr viel mehr.

 

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