Feuchte Wände im Keller?

maxi

Mitglied
14. Feb. 2009
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Hoi zusammen,

wir bewohnen ein Patrizierhaus aus Stein, Baujahr 1934, welches wir seit 2 Jahren schrittweise renovieren. Im Keller gibt es einen Raum, der ca. 60 cm tiefer liegt als der restliche Keller und der in der Mitte einen gegossenen Betonsteg zum Laufen hat (der scheint aber nicht aus dem Ursprungsbaujahr zu sein, da er noch recht neu aussieht und ganz glatt gegossen ist) und rechts und links daneben ist Kies geschüttet. Es soll wohl ein Naturkeller zum Lagern von Kartoffeln und Co. sein. Allerdings waren wir seit gut einem Jahr nicht mehr in diesem Raum, weil wir ihn für o. g. Zwecke nicht benötigen und sonst auch nichts damit anfangen können, weil es auch ziemlich moderig darin riecht. Also Tür zu und vergessen...

Gestern habe ich die Tür mal wieder aufgemacht und die auf den Fotos ersichtlichen Schäden entdeckt. Foto 1: Der Putz ist auf ca. 1,5 m Länge komplett von selbst von der Wand abgefallen. Die Wand ist eine Aussenwand, wobei draussen zum einen der geteerte Hof und zum anderen die Aufgangstreppe zur Haustür angrenzt. Von dort kann eigentlich kein Wasser eindringen, da auch bei stärkstem Regen dieser Bereich immer trocken ist (der Hof hat das Gefälle zur anderen Seite, vom Haus weg). Foto 2: Diese Ecke ist eine Innenwand. Dort wo das Regal steht, ist der Kellerflur und die linke Wand ist die Innenwand zur Waschküche. Kellerflurboden wie auch Waschküchenboden verlaufen diese ca. 60 cm höher und auch im gesamten Restkeller ist alles in Ordnung (keine feuchten Stellen, Putz ist fest).

Was ist nur mit diesem Ekel-Kellerraum los?

keller 001.jpg

keller 002.jpg

 
Hallo maxi

Liegt Stein nicht am Rhein ?

Wie hoch ist bei euch der Grundwasserspiegel ?

Die sichtbare Feuchte an der Wand, kann ich nur auf Grundwasser und fehlende Sperrschicht im Mauerwerk zurückführen.

Ist der Raum gefangen - d.h. hat kein Fenster ?

Lüften ist meistens die Lösung vor grösseren Baumassnahmen.

Andy

 
Hoi wellingtonia,

das Haus ist mit oder aus Steinen gebaut (also kein Holzhaus), nicht in Stein am Rhein, sondern in St. Margrethen, ca. 6 km vom Bodensee entfernt, 405 m über Null.

Die Höhe des Grundwasserspiegels weiss ich leider nicht. Der Raum hat ein einfachverglastes Holzfenster, ca. 100 auf 50 cm gross. Aufgrund des Baujahres gehe ich mal davon aus, dass keine Sperrschicht vorhanden ist. Das einzige, was erkennbar ist, ist, dass vor einigen Jahren wohl einmal Bitumen innen umlaufend bis ca. 50 cm Höhe an die Wände gestrichen wurde. Das hat aber wohl nichts genützt, denn der Anstrich ist mit dem Putz einfach abgefallen.

Meinst Du, es würde etwas bringen, wenn man den Kies mal wegschaufelt, um zu sehen, ob sich dort drunter Wasser sammelt und was überhaupt unter dem Kies ist (Erde oder Bodenplatte)? Meine Spontanidee war ja, einfach einen Betonwagen kommen zu lassen und den Kellerraum bis auf das Niveau des Restkellers zuzubetonieren. Aber das könnte eventuell auch nach hinten losgehen, oder?

Liebe Grüsse,

maxi

 
Hallo maxi

Aufgrund deiner Aussagen vermute ich, dass an der Basis der Aussenmauern keine Sickerleitung, kein Kieskoffer und keine Bitumenschicht an der Aussenseite angebracht wurde.

Wenn dann müsste die Ursache auf der Aussenseite behoben werden.

Vorübergehend kann gezielt Lüften helfen.

Auch wenn das Terrain auf der Aussenseite vom Haus weg läuft - bei Regen läuft das Wasser an der Wand entlang hinunter bis an die Basis.

Durch fehlende Sickerleitung und fehlende Zuluft bleibt die Feuchte an der Basis "hocken" und wandert nach innen.

Wenn ihr den Keller als Naturkeller nutzt, ist er den Bedingungen entsprechend ideal genutzt.

Wenn der Keller auf der Innenseite bis an die Basis abgegraben ist, könnt ihr die Wand und das Wasser darin kontrollieren.

Sanierungsmassnahmen (wenn nötig) müssen aussen gemacht werden !!

Andy

 
Hoi wellingtonia,

danke für Deine Ausführungen. Wir werden mal im Kies graben und schauen, was da noch so ans Tageslicht kommt oder auch nicht... Und auch erst einmal richtig lüften.

Liebe Grüsse,

maxi

 
Hoi wellingtonia,

wir haben den Kies an einer Stelle mal weggeschaufelt und festgestellt, dass nur noch Erde darunter ist, sonst nichts. Diese Erde müsste ja theretisch seit 1934 getrocknet sein, also ziemlich staubig sein. Ist aber nicht so. Sie ist zwar nicht nass, aber schon so ganz leicht dunkel, als ob man gestern den Garten gegossen hat. Also kommt die Feuchtigkeit tatsächlich von unten und zieht in die Mauern hoch. Na toll. Jetzt werden wir mal den ganzen Kies entfernen, vielleicht sieht man dann mehr.

Wir haben seit gestern das Fenster geöffnet und lüften seit dem per Dauer-Querlüftung. Der moderige Geruch ist immerhin schon fast weg.

Liebe Grüsse,

maxi

 
Hallo maxi

Die letzten Tage waren verregnet.

Somit wurde auch von oben permanent Wasser nachgeführt.

Wie wollt ihr diesen Kellerraum zukünftig nutzen ?

Je nach Nutzung drängt sich eine Sanierungsmassnahme auf.

Andy

 
Hoi,

den Kellerraum benötigen wir nicht und wollen ihn auch nicht ausbauen. Uns geht es "nur" darum, den Modergeruch wegzubekommen und dass die Schäden nicht noch grösser werden (sprich, dass die Feuchtigkeit nicht noch weiter hochwandert und dann das Erdgeschoss erreicht).

Liebe Grüsse,

maxi

 
Hallo maxi

In Absprache mit Pfälzer, unserem Bauprofi.

So wie es aussieht "hockt" die Feuchte wirklich nur im unteren Bereich der Mauer.

Kies und Mittelteil rausschaubeln.

Eine Sperrfolie im ganzen Kellerraum auslegen und an den Wänden hochziehen.

Beton reingiessen bis einen Stein hoch ab Unterkant Basis.

Vorteile dieser Methode:

die Feuchte wird durch die Folie daran gehindert nach innen zu dringen.

In den Mauern kann sie in Abhängigkeit vom Werkstoff noch hochsteigen.

Bruchstein, Kalkstein oder Ziegelstein sind hier ganz schlecht (bitte kontrollieren). Ist es jedoch eine Wand die aus Betonsteinen errichtet wurde, steigt die Feuchte nur so hoch wie sie auch auf der Aussenseite ansteigt.

Weiterer Vorteil der Betonbodenplatte - die Mauern werden fixiert.

Der Raum kann zum Lagern von unempfindlichen Teilen genutzt werden, wenn der Boden eben und stabil ist.

Lüften kann aber trotzdem nicht schaden.

Andy

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hoi zusammen,

das klingt sehr gut. Wir haben schon befürchtet, dass wir das Haus auf der Hofseite ausgraben müssen und das wäre eine grössere Aktion geworden.

Wir lüften immer noch quer und wir haben den Eindruck, dass die Feuchtigkeit nachlässt (allerdings hat es ja auch nicht mehr geregnet). Der Kellerraum ist übrigens ca. 200 cm im Erdreich, sprich: Vom Fussbodenniveau dieses Kellerraums bis Erdoberfläche aussen sind es ca. 200 cm. Die Mauer ist ca. 35 cm stark. Das Material prüfen wir morgen.

Nochmals vielen Dank für die Hilfe und

liebe Grüsse,

maxi

 
ein weingeniesser würd ihn liebenswert machen.

als erstes, nach alter site sollte man einen keller im winter lüften und im sommer geschlossen halten, weil sonst sich die feuchte sommerluft auf kühle mauerwerk setzt

und kondensiert.

eine gute und sehr billige methode um kellerräume zu trocknen und trockener zu halten ist die.

man montiert durch das kellerfenster mit gitterchen geschlossen ein an der kellerwand entlang nach unten ca.15cm dickes kunststoffrohr das ca. 20cm über boden mit rohrende richtung raum endet. früher gab es in alten kellern einen lüftungsschacht an der aussenwand "meist sieht man nur ein gitter auf kellerbodenhöhe". leider wurden diese meist verschlossen und zugemauert.

nun zu diesem bitumen abspeersockel. die feuchte steigt immer in der kellerwand in die höhe bis sie austreten kann "sieht man meist an den salzrändern und abplatzungen ungeeigneter zu wasserdampfdichter abriebe und farben" das geschieht meist ca . 15-30cm über einer abspeerung........... wenn du nun was falsch wäre, die wand bis oben absppeeren würdest, hättest du später den gleichen schaden in den nebenkellern die höher liegen und am fassadensockel, den dort flüchtet dann die feuchte.

das wichtigste ist das die kellerwände einen guten wasserdampfdurchgang haben, immerzu die augenommene feuchte abgeben können, deshalb sind dispersionen und kunststoffputze absolut fehl am platz weil sie dicht machen.

das heisst ich würde den alten anstrich abkratzen und auf den rohen untergrund kalkfarbe oder silkatfarbe streichen. den bitumensockel würd ich leider lassen, den der ist sicher zu mühsam um ihn zu entfernen. dann würd ich den kies ersetzen. erkundige dich mal bei weinbauern wie sie ihren kellerboden aufs erdreich aufbauen, welcher sand, kies sie empfehlen würden.

kies, optimaler wandanstrich, das rohr und die optimale fensterlüftung ja dann fehlen nur noch die weingestelle aus holz, das holzfass in der mitte mit kerze drauf und du kannst den wein geniessen.

zu feucht kann es ja noch nicht sein, zu glück hast du noch keinen schimmel.

 
Hoi painter,

vielen Dank für Deine Ausführungen, die absolut Sinn machen. Es sind bereits Weingestelle (aus Lochsteinen) in einer Ecke des Raumes. Also war schon mal ein weingeniessender Bewohner im Haus.

In der letzten Woche haben sich die Ereignisse hier leider überschlagen. Das Haus wurde vom Eigentümer quasi über Nacht an eine Immobilienfirma verkauft und die wollen es schnellstmöglich weiterverkaufen. Nun erleben wir eine Frechheit nach der anderen, unter anderem, dass wir innerhalb von 2 Wochen ausziehen sollen (gestern kam die rosa Kündigung) und alle freien Tage mitteilen sollen, damit Interessenten das Haus besichtigen können. Die Schlichtungsbehörde ist nun mit der Anfechtung und Ersetzung beschäftigt. Da fällt man doch vom Glauben ab, dass einem so etwas in der zivilisierten Schweiz passiert.

Liebe Grüsse,

maxi

 
Hallo maxi

Als Mieter hast du auch Rechte.

Du kannst vorab mal Mieterstreckung beantragen !!

d.h. 2 Wochen ist so oder so nicht Gesetzeskonform.

Auf einen ordentlichen Kündigungstermin d.h. auf Ende eines Monats.

Unter Einhaltung der vorgeschriebenen Kündigungsfristen.

Die Kündigungsfristen stehen in eurem Mietvertrag - wenn nicht gilt automatisch das OR !!

http://www.schweizerischer-mieterschutz.ch/documents/Mieterstreckung.pdf

Hausinfo - Entscheidungskompetenzen der Schlichtungsbehrden

Hier ein paar Tipp's.

Andy

 
Hoi wellingtonia,

danke für die Tipps. Das Schreiben an die Schlichtungsstelle habe ich heute morgen schon abgeschickt, nachdem ich dort angerufen habe und mir dort gesagt wurde, dass das, was der Eigentümer da macht, absolut nicht haltbar ist. Wir haben 5 Monate Kündigungsfrist im Vertrag, also bis 30.11.09 ist sowieso nichts zu machen. Der Grund der Kündigung ist ja lediglich, dass das Haus verkauft werden soll. Also nichts mit dringendem Eigenbedarf oder so etwas. Dann haben wir einen schulpflichtigen Sohn und eigentlich wollte ich ja mein Küchenstudio auch noch eröffnen und das hängt jetzt vollends in der Luft. Hätte ich bloss nicht diesen Geschäftsraummietvertrag auf 3 Jahre unterzeichnet. Was soll ich da jetzt für die paar Monate Küchen reinstellen und dann? Und einen Nachmieter zu finden ist auch nicht so einfach (das Geschäft stand vorher schon mindestens 2 Jahre leer und hat 190 qm). Im Moment könnte ich nur heulen.

Liebe Grüsse,

maxi

 
Hallo maxi

Habt ihr den Mietvertrag auf 3 Jahre als Privatpersonen oder als Unternehmung abgeschlossen.

Die Miete einer Lokalität zu Gewerblichen Zwecken ist eine Existenzgrundlage und unterliegt schärferen Bestimmungen.

Der Mietvertrag wurde auf einen fixen Endtermin abgeschlossen.

Der Vermieter sollte durch diesen Vertragsbruch schadenersatzpflichtig werden.

Aufgrund der Vertragslage müsste eigentlich der neue Käufer die bestehenden Mietverträge übernehmen zu den vereinbarten Konditionen.

Ist dem so, wird sich für euch nichts ändern.

Ihr bekommt in dem Fall einen neuen Besitzer der Liegenschaften.

Andy

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo Maxi

ja, das ist ja eine grosse überraschung mit dieser kündigung.

wie Wellingtonia schon geschrieben hat, ist ein mietvertrag verbindlich. du hast also mindestens die kündigungsfrist lang zeit etwas anderes zu suchen. und da gibt es sicher irgendwas in der umgebung! und vieleicht erreichst du mit dem mietamt gar, dass die vorsorgliche kündigung zurückgezogen wird, bis ein definitiver kauf über die bühne ist.

ich nehme an, ihr wollt das haus nicht kaufen. sonst hättet ihr das ja bereits vom bisherigen besitzer tun können.

wenn ich das richtig verstehe, ist das küchenstudio in einer anderen liegenschaft. und damit ist das ja nicht verloren! wenn du eine wohnung irgendwie in der nähe findest, kannst du das ja trotzdem weiterführen.

über die besichtigung von kaufinteressenten gibt es klare regeln. erkundige dich danach beim mietamt oder dem mieterverband. jeden tag besuche am späten abend musst du nicht akzeptieren. aber ab und zu die türe tagsüber dem besitzer und interessenten öffnen wirst du schon machen müssen....

kopf hoch, es gibt sicher eine gute lösung! /emoticons/default_additional/114.gif

viel glück!

rollwett

 
Hoi zusammen,

das Haus, in dem wir wohnen hat 5 Monate Kündigungsfrist (Privatmieter). Das Ladengeschäft liegt 500 m weiter entfernt in einem ganz anderen Gebäude mit einem anderen Eigentümer (Mieter ist meine Firma). Der Laden-Vertrag läuft auf 5 Jahre, erstmals kündbar nach 3 Jahren (2012). Das habe ich so durchgesetzt, weil ich im Traum nicht damit gerechnet habe, dass uns hier mit der Wohnhauskündigung aus einer ganz anderen Richtung der Boden weggegraben wird.

Hier in der Gegend gibt es kein Haus zu mieten und wir haben immer in Häusern gewohnt, nie in Wohnungen. Kaufen können wir das Haus nicht, weil wir das Eigenkapital nicht dazu haben. Es war mal mit dem alten Eigentümer abgesprochen, dass wir das Haus in den nächsten 5-10 Jahren kaufen und wir haben es in den zwei Jahren, die wir hier wohnen, in diesem Glauben "renoviertsaniert", natürlich auf unsere Kosten...

Liebe Grüsse,

maxi

 

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