Feuchtigkeit an Fenster

Dabadee

Mitglied
01. Feb. 2008
605
1
0
Letztes Wochenende, als es so extrem kalt war (bis minus 13 Grad bei uns) hat sich Feuchtigkeit an den Fenstern gebildet. Insbesondere am unteren Rand der Fenster setzte sich relativ viel Wasser an der Scheibe an. Dies obwohl wir regelmässig lüften und die Feuchtigkeit im Innern gemäss Hygrometer bei ca. 50% war.

Ein Kollege sagte mir, dass es bei einem Neubau mit den entsprechenden Temperaturen durchaus üblich sei, dass sich Wasser an den Fenster niederschlägt. Die Raumfeuchtigkeit in einem Neubau sei einfach etwas höher. Erst nach 2-3 Jahren werden Normalwerte erreicht. Mir erscheint ein Wert von 50% jedoch absolut ok.

Jedenfalls bin ich etwas verunsichert. Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist die Wasserbildung normal oder muss ich hier aktiv werden und etwas unternehmen?

 
Mit einem Neubau hat dies meiner Meinung nichts zu tun. Bei uns laufen die Fenster unter -5° auch an sodass wir am Morgen beim Lüften wegwischen müssen obwohl wir derzeit durch trockene Heizungsluft höchstens 40% Feuchte haben. Die Kondensatbildung an diesen Stellen ist halt bei sehr kalten Aussentemperaturen gross. Das war auch schon zu Mietzeiten in anderen Wohnungen bei uns so.

Wichtig ist, dass die Restfeuchte bei jedem Lüften aufgenommen wird damit sich kein Schimmel an Dichtungen oder Fensterkonstruktion bilden kann.

 
Wir wohnen jetzt den zweiten Winter in unserem Haus. Letztes Jahr hatten wir ständig Wassertropfen an den Fenstern. Diesen Winter hatten wir das noch nie!

Also, entweder hatten wir den ersten Winder noch eine hohe Restfeuchte vom Bau, oder wir haben in der Zwischenzeit gelernt, wie man richtig lüftet....

 
In unserer Mietwohnung bilden sich an diversen Fenstern auch immer Wassertröpfchen, z.T. so stark, dass es runtertropft! Wir lüften mehrmals täglich, doch im Badezimmer bringt man die Feuchtigkeit nur raus, wenn wir wirklich stundenlang das Fenster kippen (leider absolut nicht ökologisch) oder dann für 1-2 Stunden das Fenster ganz offen haben. Dies ist natürlich auch blöd, wenn man arbeiten geht...also haben wir das Fenster eigentlich immer gekippt. Machen wir das nicht, werden im Badezimmer sogar die Wände feucht-nass. Die Verwaltung hat mir nur mal gesagt, dass die Wohnung zu gut isoliert sei?!

 
@mtinchen

Wie lüftest Du denn z. Bsp. im Bad? Öffnest Du nur das Fenster im Bad? Das wäre nicht ideal. Denn nur querlüften ist wirklich effektiv. D. h. Du musst alle Fenster und Türen eines Geschosses gleichzeitig öffnen, damit ein Durchzug entsteht. Dabei vergiss nicht die Fenster und Türen zu sichern, damit sie nicht zuschlagen. Dies solltest Du pro Tag 5 Mal machen ? 10-15min.

So bin ich überzeugt, dass Du auch im Bad die Wände trocken kriegst.

Aus diesem Grund haben wir uns für eine Kontrollierte Wohnungslüftung entschieden. So geht dies automatisch, denn meine Frau würde das Querlüften so nicht durchziehen (sagte sie).

 
Hi, danke für die Antwort.

@mtinchen

Wie lüftest Du denn z. Bsp. im Bad? Öffnest Du nur das Fenster im Bad? Das wäre nicht ideal.
Ja, genau so mache ich es, ich öffne einfach ganz das Fenster. So ganz durchlüften 5 x 10 min kann ich nicht, da ich Katzen habe und ja nicht alle Fenster gesichert habe. Zudem ist es ja auch sehr umständlich so zu lüften und dies mehrere Male am Tage. Machen das wohl alle anderen Leute so?? Oder gibt es wirklich "bessere" und "schlechtere" Wohnungen? In unserer alten Mietwohnung war das nie ein Problem und da habe ich auch nur so gelüftet.

Aus diesem Grund haben wir uns für eine Kontrollierte Wohnungslüftung entschieden. So geht dies automatisch, denn meine Frau würde das Querlüften so nicht durchziehen (sagte sie).
Falls wir dann (hoffentlich) wirklich mal bauen, würde ich also in dem Fall sofort auch diese kontrollierte Wohnungslüftung haben wollen. Ist das nicht sowieso Pflicht bei Minergie oder vermische ich da zwei ganz verschiedene Sachen /emoticons/default_wink.png ?

Liebe Grüsse und frohe Festtage an alle!

 
@mtinchen

Eure alte Mietwohnung wird nicht so gut isoliert gewesen sein. Da wurde viel mehr Wärmeenergie nach draussen verpufft. Ausserdem kam so automatisch viel mehr kühle Luft von draussen herein und senkte so Eure Luftfeuchtigkeit.

Dafür wurde eine viel grössere Energie "verschwendet".

 
Wir erleben den 3 Winter in unserem Haus und haben nur noch selten Wasser an den Fenstern, dh muss ca -5 Grad und mehr sein.(Dachfenster ist ein anderes Problem).

Ich mache es mit dem Durchlüften immer so.

Fenster überall auf.

Fenster Beschlagen sich.

Warten bis die Fenster wieder Klar sind (ca 8-10 Minuten) und dann schliessen.

Das Bewährt sich sehr gut.

Bei uns sind vorallem die Schlafräume betroffen, insbesondere die zwei Kinderzimmer.

 
@mtinchen

Das was Du in deinen Beiträgen beschreibst, kenne ich aus meiner täglichen Praxis sehr gut. Folgendes möchte ich hier einbringen.

Wenn Du die Fenster gekippt hast, dann ist das nicht nur ökologisch nicht Sinnvoll sondern kann auch zu weiteren Problemen führen. Denn hierdurch kann es zu einem Auskühlen der Bauteile kommen, wodurch sich Schimmel bilden kann.

Richtig ist es immer nur Stoss zu lüften.

Wenn dann die Feuchte nicht wegzubekommen ist, muss das Lüftungskonzept vom Planer hinterfragt werden. Dies ist Grundsätzlich in der SIA 180 festgehalten.

Wenn Du dann noch Wände im Bad hast die Feucht werden, so deutet das auf eventuell vorhandene Wärmebrücken hin.

Dies ist nur eine Ferndiagnose, welche natürlich erst durch eine Ortsbegehung mit entsprechenden Messungen überprüft werden kann.

Gruss Bauprofi

 
Mit der relativen Luftfeuchtigkeit hat das Beschlagen der Fenster wenig zu tun. Bei den extrem kalten Temperaturen hat sich das Fenster einfach auf der Innenseite so stark abgekühlt, dass sich Wasser niedergeschlagen hat (so wie an einer kalten Wasserleitung in einem warmen Raum). Hat mit Dicht, Undicht, etc. nichts zu tun. Bei schlechter isolierenden Fenstern passiert das einfach früher als bei besser isolierenden.

 
Hallo atucano

Willkommen im Forum!

Deine Aussagen stimmen so nicht.

Die Luftfeuchtigkeit spielt eine zentrale Rolle. Wobei bei eisigen Temperaturen auch bei niedriger inneren Luftfeuchte die Fenster an der kältesten Stelle anlaufen. Dies ist nur durch richtiges Lüften, wie bereits von anderen beschrieben, zu kontrollieren.

Und... undichte Fenster können natürlich auch beschlagen. Jedoch ist die Differenztemperatur innen/außen bei undichten Fenstern geringer. Insoweit sinkt die Kondensationsneigung und undichte Fenster beschlagen weniger als dichte Fenster.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@atucano

Leider muss hier deutlich sagen, dass Du von Physik und im speziellen von der Bauphysik schlicht keine Ahnung hast.

Dies was ich schreibe kannst Du in jedem Buch was sich mit diesen Themen befasst nachlesen.

@lunatics

Die Differenztemperatur hängt nicht von dicht oder undicht ab, sondern vom U-Wert der Fenster. Wenn ich bei einem neuen Fenster die Dichtelemente heraus nehme, so verändert das den U-Wert nur minimal. Dies gilt dann aber nur für das Fenster selbst. Für die Gesamtenergiebilanz des Raumes ist es jedoch ein sehr grosser Unterschied.

Es ist in der Praxis aber selten das so etwas gemacht wird. Deshalb sind natürlich meist ältere Fenster die weniger beschlagen vorzufinden. Diese weisen aber vom Grundsatz einen wesentlich schlechteren U-Wert auf.

Gruss Bauprofi

 
@bauprofi

Wenn du wirklich so viel von Physik verstehen würdest, dann würde dir einleuchten, dass feuchte Luft alleine noch keine beschlagenen Fenster macht... Was ich mit meinem Kommentar sagen wollte, war eine Antwort auf die Bedenken von Leuten, ihr Haus sei zu feucht. Auch beim besten Raumklima können die Fenster beschlagen, das meinte ich mit "hat mit der relativen Feuchte wenig zu tun". Physikalisch genauso entscheidend wie die relative Feuchte, ist die Oberflächentemperatur des Fensters, sowie die Raumtemperatur. Kurz gesagt, der Innenraum kann noch so trocken sein - auch bei 10% relativer Feuchte wird sich das Fenster beschlagen, wenn die Scheibe innen extrem kalt ist! Jetzt mal rein theoretisch physikalisch betrachtet...

 
@ersatz

Nein Du hast nichts verpasst.

@atucano

Leider verstehe ich nichts von der Bauphysik.

Wenn deine traumhaften Werte und Aussagen mit der Realität und der gestellten Frage etwas zu tun hätten.

(Rein Physikalisch hast Du mit deinem zweiten Beitrag richtig geschrieben)

Gruss Bauprofi

 
Das ist ja ein interessantes Thema.

@mtinchen

Das was Du in deinen Beiträgen beschreibst, kenne ich aus meiner täglichen Praxis sehr gut. Folgendes möchte ich hier einbringen.

Wenn Du die Fenster gekippt hast, dann ist das nicht nur ökologisch nicht Sinnvoll sondern kann auch zu weiteren Problemen führen. Denn hierdurch kann es zu einem Auskühlen der Bauteile kommen, wodurch sich Schimmel bilden kann.
Unsere Mietwohnung wurde 1998 gebaut in einem guten Standart, ich weiss aber den U-Wert der Fenster nicht. Es ist einfach so, dass man hier eben furchtbar schlecht lüften kann und ich zudem noch Katzen habe, die ich nicht mehrere MAle pro Tag für 10 Minuten einsperren möchte. Auch wenn ich mal alle Fenster auf habe, zieht es leider nicht so richtig durch die Wohnung. Dies liegt vielleicht am L förmigen Grundriss?

Zu der Schimmelbildung habe ich noch etwas. Als wir zwei Wochen weg waren im Herbst wurde nie gelüftet und überall an den Fensterfugen hatte sich Schimmel gebildet. Während der zwei Wochen wurde aber die Wohnung weitergeheizt wie normal (resp. schaltet die Heizung automatisch ein, unsere Radiatoren sind auf null, weil es von oben und unten immer genügend heizt). Wie ist dieser Schimmel zu erklären?

Dies ist Grundsätzlich in der SIA 180 festgehalten.

Wenn Du dann noch Wände im Bad hast die Feucht werden, so deutet das auf eventuell vorhandene Wärmebrücken hin.

Dies ist nur eine Ferndiagnose, welche natürlich erst durch eine Ortsbegehung mit entsprechenden Messungen überprüft werden kann.

Gruss Bauprofi
SIA habe ich schon oft gehört/gelesen, weiss aber (noch) nicht was es genau ist. Eine genauere Abklärung werde ich nicht machen lassen, da es ja eben nur eine Mietwohnung ist. Noch was zu den Fugen, die Fugen im Badezimmer sind auch alle "aufgerissen".

LG

 
Hallo mtinchen,

SIA bedeutet:

Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein

Sitz in:

Selnaustrasse 16, Postfach, 8027 Zürich

Zuständig für Normen der Schweizer Bauwelt, welche eben Grundlage von Arbeitsleistungen oder Verträgen sind, oder sein können..

Die "Fugen" im Badezimmer solltest Du dann dem Vermieter melden! Es handelt sich hierbei um "Arbeitsfugen", welche gerade bei der damaligen Schweizer Baukunst, die einzige Abdichtung darstellt. Sind sie gerissen, kann das schwerwiegende Folgen haben!

Da ja ggf. eh noch ein Termin aussteht, schaue ich es mir bei Bedarf auch gerne einmal an.

Ggf. schaust Du auch einmal auf dem H-F-K- Bauseminar rein... da wird auch solches behandelt und erklärt...

 
Hallo,

danke für die Erklärungen.

Die "Fugen" im Badezimmer solltest Du dann dem Vermieter melden! Es handelt sich hierbei um "Arbeitsfugen", welche gerade bei der damaligen Schweizer Baukunst, die einzige Abdichtung darstellt. Sind sie gerissen, kann das schwerwiegende Folgen haben!
Wir haben dies mal gemeldet, dann kam jemand vorbei und hat in der ganzen Überbauung die Fugen angeschaut, da das Problem in allen Wohnungen auftritt. Dies ist jetzt aber schon über ein halbes Jahr her und seither haben wir nix mehr gehört. Ich muss aber auch sagen, dass ich mich nicht darum kümmere...da wir uns ja mit dem Traum vom Eigenheim beschäftigen .../emoticons/default_smile.png.

Innerhalb von vier Monaten haben sie uns übrigens einen Aldi vor die Nase gestellt, es hat durch den Bau div. grössere und kleinere Risse in den Wohnungen gegeben, ich hab's gemeldet, aber da kann man scheinbar auch nichts machen. Dabei ist der Besitzer der Häuser nicht irgendwie ein kleiner Vermieter.

Da ja ggf. eh noch ein Termin aussteht, schaue ich es mir bei Bedarf auch gerne einmal an.

Ggf. schaust Du auch einmal auf dem H-F-K- Bauseminar rein... da wird auch solches behandelt und erklärt...
Du meldest dich ja mal bei uns, oder? Und so ein Bauseminar wäre sicherlich super, wenn es dann endlich losgeht...ich hätte ja da Fragen über Fragen...

 

Statistik des Forums

Themen
27.544
Beiträge
257.941
Mitglieder
31.819
Neuestes Mitglied
NUNA89