Finanzierung der Immobilie und der Renovationskosten

wurzeli77

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17. Juni 2009
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Liebe Forümler

Ich habe auch wieder einmal eine Frage!

Es sieht zur Zeit nicht schlecht aus, dass wir uns den Traum vom kleinen Häuschen erfüllen können.

Wir waren bei zwei Banken die beide das OK gaben! Nun warten wir eigentlich nur noch darauf, dass die achtzigjährige Eigentümerin den Zuschlag uns gibt und nicht dem Mitbewerber; oder aber, dass der Mitbewerber noch weniger zahlen will als wir! /emoticons/default_additional/52.gif

Der Kaufpreis des Objekts sieht wie folgt aus:

CHF 670' Haus und Grundstück

CHF 300' Umbau-/Renovations-/Anbaukosten

beide Banken (Raiffeisen und Neue Aargauer Bank (CS)) haben uns informiert, dass sie die Finanzierung übernehmen würden wie folgt:

80% des Grundstücks inkl. Haus und

80% von ca. 2/3 der Umbau-/Renovations-/Anbaukosten

Die 2/3 sind nur geschätzt und über die definitive Höhe werden wir von den Banken erst informiert wenn wir detailierte Offerten der Handwerker, oder eines Architekten vorgelegt haben.

Unsere Eigenmittel müssten dann wie folgt sein:

20% des Grundstückes inkl. Haus

1/3 der Renovationskosten und

20% von 2/3 der Renovationskosten.

(nicht falsch verstehen: EK in diesem Umfang haben wir)

Ich finde das sehr eigenartig. Wieso finanzieren die Banken die Renovationskosten nicht vollumfänglich?

Die Renovationskosten setzen sich in etwa wie folgt zusammen:

120' Innenausbau (Küche, Bäder, Nasszellen, Böden, Wände, Decken, Wasserleitungen, elektrische Leitungen)

120' Fassade und Heizung

60' Anbau eines zusätzlichen Raumes

Wir wollten anfangs allenfalls gewisse Umbauten/Renovationen hinausschieben - aber wenn es genau diese wären, welche von der Bank finanziert würden, wäre das ja sinnlos!

Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich?

Sollen wir noch eine weitere Bank anfragen, wie die das handhaben?

Wie verhält es sich mit Eigenleistungen unsererseits?

Fragen über Fragen und ich verspreche euch: wenn wir den Zuschlag für das Haus haben werden die Fragen an euch nicht weniger! ;-)

Grüsse euer wurzeli /emoticons/default_additional/192.gif

 
eventuell rechnet die Bank nicht Land+Hauspreis+Renovationskosten um den Wert zu erhalten sonderen setzt als Wert den wert einer Vergleichbaren neuen Immobile an?

 
Hey Wurzeli,

Wir sind gerade in der selben Situation Haus plus Renovation zu finanzieren. Jede Bank hat ein wenig andere Regeln und schätzt Wert des Hauses bzw. Renovation anders ein.

Raiffeisen hat uns ebenfalls nur 2/3 der Renvationen finanzieren wollen mit der Begründung, dass nicht alle Kosten bei einer Renovation wertvermehrend sei bswp. Abbruch, Mulde, etc.

Andere Banken wie bspw. die UBS haben unser Vorhaben attraktiver eingeschätzt. Ein Vergleich plus Begründung hilft.

Gruss

Mitch

 
sind denn die Fenster und das Dach noch so gut dass diese bestehen bleiben können? Hab auch ne umfassende Renovation hinter mir und deine Zahlen scheinen mir doch etwas knapp bemessen, vor allem die 120'000 für den in eurem Umfang geplanten Innenausbau.

 
Aber das wolltest du ja gar nicht wissen. Also bei uns hat die Bank so gerechnet. Vom geschätzen Wert des Hauses nach der Renovation hat sie 80 Prozent finanziert. Bei uns war die Gesamtinvestition (Anschaffung plus Renovation) etwa 990'000. Der geschätzte Wert nach Renovation aber von den Banken zwischen 780'000 und 890'000. Heisst nur gerade eine Bank, diejenige mit dem höchsten geschätzten Wert, hat und die von uns benötigten Gelder finanziert. Bei allen anderen Banken sind wir wegen wenig Eigenmittel im Verhältnis zum Wert des Hauses abgeblitzt. Sicher wird bei der Vergabe der Hypotheken aber auch die Einkommensituation berücksichtigt. Diese war bei uns zwar bei allen ok, aber eben nur ok, nicht viel darüber.

 
Ach ja, und wo sind die Kosten für den Architekten? Oder wilst du diesen ganzen Umbau ohne Architekt machen?

 
Hallo allerseits!

herzlichen Dank für eure zahlreichen Antworten!

Wir werden demnach sicherlich noch zu weiteren Banken gehen! Bei der UBS und der Kantonalbank waren wir noch nicht. Dann werden wir die auch noch aufsuchen!

@hufi: so wie es aussieht warst du ja tatsächlich in der gleichen Situation wie wir!

Da werden wir - sobald wir den Zuschlag haben - ja wahrscheinlich immer wieder mal miteinander zu tun haben...!! Die Preise sind von einer Architektin. Sie hat dies mal anhand der Pläne und der Besichtigung geschätzt. Natürlich würden wir uns bei den Renovationen von ihr Begleiten lassen! Die offerte der Architektin für Ihre Leistungen bis zum Abschluss des Projektes sollte ich bis Ende der Woche haben. Die Detailofferten der Renovationen lassen wir aber erst Erstellen wenn ein Reservationsvertrag vorhanden ist.

hufi, wenn du magst erzähle ich gerne mehr über den Zustand unseres Traumhauses!

sonnige Grüsse

wurzeli

 
Die Beiträge sind zwar schon etwas älter, aber vielleicht kann ich mit meiner Erklärung weiteren Lesern helfen:

Gehen wir mal von den Standardnormen aus: Eine Bank finanziert dir maximal 80% der Liegenschaft, also bei einem Verkehrswert von CHF 1'000'000.00 gibt sie dir CHF 800'000.00 und du selbst musst CHF 200'000.00 als Eigenmittel bringen (meist 5% (z.B. bei CS, NAB, UBS) bis 10% ( z.B. bei AKB, ich glaube auch inzwischen Raiffeisen, bin mir aber nicht sicher) davon müssen Barmittel sein, der Rest kann in Form von Verpfändung und Eigenleistungen erbracht werden).

Wenn du nun eine Liegenschaft renovierst, finanziert dir die Bank nur die Wertvermehrenden Investitionen. D.h. wenn sich der Wert durch deine Renovation um CHF 100'000.00 erhöht, kann dir die Bank weitere CHF 80'000.00 geben. Bei werterhaltenden Investitionen geht dies nicht, denn die Bank will die Liegenschaft ja nicht überbelehnen - dafür kannst du werterhaltenede Investitionen bei den Steuern abziehen, aber das ist ein anderes Thema.

Im hier genannten Fall rechnet die Bank also so:

Kaufpreis Land + Haus = Verkehrswert (davon gehen die meisten Banken aus, wenn der Kaufpreis +/- dem intern errechneten Schätzwert entspricht) -> davon finanziert die Bank 80%

Beispiel: Kaufpreis 1'000'000.00 -> Bank gibt dir 800'000.00 -> Eigenmittel 200'000.00

Investitionen: 2/3 der Investitionen sind wertvermehrend, 1/3 werterhaltend, d.h. nach der Renovation ist deine Liegenschaft um 2/3 der Investionen mehr wert. Davon wiederum kann dir die Bank 80% finanzieren. Den Rest zahlst du selbst.

Beispiel:

Investitionen: CHF 120'000.00

Wertvermehrend davon: CHF 80'000.00

Davon finanziert die Bank: CHF 64'000.00

Du trägst selbst: 1/3 + 20% von 2/3 = CHF 56'000.00 (40'000 + 16'000.00)

Insgesamt ist deine Liegenschaft wert: CHF 1'080'000.00

Die Bank finanziert insgesamt: CHF 864'000.00 (was wiederum 80% von CHF 1'080'000.00 entspricht)

Du selbst bringst: CHF 216'000.00 (was wiederum 20% von CHF 1'080'000.00 entspricht)

Zudem trägst du selbst CHF 40'000.00 an werterhaltenden Investitionen, die dir die Bank nicht finanzieren kann, weil du schon am Limit deiner 80%-Belehnung bist. Du kannst CHF 40'000.00 als werterhaltende Investionen bei den Steuern als Abzug geltend machen.

Ich hoffe euch mit diesen Berechnungen weitergeholfen zu haben ;-)

Grüsse

Häuslebauerle

 

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