Flachdach - Wasser bleibt stehen?

edja2000

Mitglied
10. Jan. 2007
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hallo zusammen

bei unserem flachdach (mit schwarzen bahnen abgedichtet - bitumen?) über der terrasse bleibt das wasser immer rund 0,5-1cm stehen und rinnt nicht ab.

ich hab ja nichts gegen kleine pfützen aber bei mir ist das komplette dach bewässert. am rand ist zwar ein ablauf, aber der nimmt in dem fall nicht alles auf. die einen sagen, das sei kein problem - ich denke aber mittlerweile das dass einfach nicht gut sein kann, vorallem jetzt im winter wenn das ganze immer gefriert. was meint ihr? fällt das unter mangel?

 
Hallo edja2000

(@turbo),

das lässt sich so pauschal nicht sagen!

Es hängt davon ab, wie das Dach geplant und später ausgeführt wurde. Flachdach bedeutet nicht automatisch 0° Neigung!

Im Gegenteil, die meisten werden, gerade wegen dem stehenden Wasser, mit einer Mindestneigung von 2-5° ausgeführt, was für den Betrachter, von Außen, immer noch wie Flach aussieht, adererseits aber ankommendes Regenwasser oder Tauwasser gezielt und schnell abführt!

Daher solltest Du dies anhand der Unterlagen überprüfen und entsprechend handeln.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo edja

Wenn die die "Dachbahnen" berührst - wie fühlt es sich an ?

Kannst du es "abstossen" wie eine weiche Masse oder ist es eher gummiähnlich ?

Andy

 
@wellingtonia

fühlt sich gummig an ...

@pfälzer

danke, hab jetzt noch die unterlagen rausgeholt und siehe da, dort steht zb. ein gefälle von 1,39% drauf, aber nicht richtung auslauf, sondern nach aussen ... so kann es ja gar nie richtig zum ablauf kommen. mhh, grmmll - da werd ich mal nachhaken müssen. danke

 
gu war heute da und hat mir gesagt, das dass ganz normal sei und darauf auch garantie ist, sollte eines tages wasser durchkommen. das ganze wurde mit RESITRIX verklebt.

das gefälle geht weg vom haus ins linke eck - dort möchte ich nun einen ablauf zusätzlich installieren lassen - mal schaun was raus kommt. ist das aber wirklich normal? ein grund war unter anderem das es einfach nicht so schön aussieht, deshalb wurde dort kein ablauf gemacht, den dann würde das fallrohr genau hinter der terrasse irgendwie verlaufen. gefragt hat man mich damals aber nicht, ob ich mit so etwas leben könnte.

 
Hallo edja2000,

nein, normal ist dies nicht. Wenn ein Planer ein Gefälle einzeichnet und somit vorgibt, dann ist die auch so auszuführen, es sei denn, es hätte Gespräche und Wünsche durch die Bauherren gegeben, dies entgegen der Planung anders auszuführen (was aber in der Praxis ja fast keiner macht!), dann sollte auch ein Gefälle vor Ort hergestellt werden.

Und wenn ein Gefälle vorgesehen/geplant ist, dann MUSS dies natürlich auch in Richtung des Ablaufes führen! Wenn dem nicht so ist, dann liegt eben ein Baumangel vor. Dann muss die Abdichtung aufgenommen, ein Gefälle hergestellt werden und die Fläche erneut abgedichtet werden.

Oder Du gibst Dich mit der Ausage zufrieden (es ist ja nicht mehr als ein Hinweis...da passiert nichts...) bzw. Du misstraust dem und lässt Dir, gerade weil er so selbstsicher auftritt, schriftlich die Garantie für diesen Dachbereich auf 15 Jahre verlängern. So hättest Du auch die passende Sicherheit--- wobei man dann gespannt sein dürfte, ob der GU seinen eigenen Worten Glauben schenkt und Dir die Erweiterung einfach zugesteht???

Zudem hast Du natürlich auch die Möglichkeit bei einem örtlichen Baugutachter, einfach mal vorab telefonisch, den Sachverhalt anzusprechen und ihn um eine grundsätzliche Meinung zu bitten.

Gruß vom Pfälzer

 
Hi

Habe kurz nach Restirix gegoogelt.

Mit 1.39% kann durchaus einiges an Wasser aufgrund der Adhäsion liegenbleiben.

Mit 0.5- 1cm Wasserstand wirst Du kaum einen neu Aufbau erreichen können.

Sehe da keine Probleme mit diesem Aufbau.

Turbo

 
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hallo turbo

anbei ein bild ...

bei punkt 1 befindet sich ein ablauf der in die regenrinne läuft. im bereich von punkt 2 sind es 2-3 cm wasserstand.

danke für euer feedback ... ich möchte einfach verhindern, das ich da in 5-10 jahre da stehe und im unteren bereich bei der terrasse das wasser durchdrückt...

einen neuaufbau erwarte ich eigentlich ja nicht... es wäre doch schon viel getan wenn im bereich "punkt 2" ein ablauf nachträglich eingefügt wird und dieser dann mit einem gefälle richtung "punkt 1" per wasserrinne gefördert wird. denke, das kann ich mir schon erwarten, oder?

IMG_9797_.jpg

 
Hallo

Na ja, besonders toll sieht es ja wirklich nicht aus. Ist aber von mir aus gesehen nur eine optische Beeinträchtigung.

Da etwas über das Produkt welches bei Dir eingesetzt wurde.

Spreche mit den verantwortlichen. Ich würde versuchen eine Minderung zu erreichen. Denn die Masse sind auf dem Bau zu kontrollieren. Da hätte es den ausführenden auffallen müssen, das das Gefälle nicht Richtung Ablauf verläuft und eine Korrektur verlangen müssen. Der wird sich jedoch mit Senkungen herausreden. Was ja durchaus möglich währe.

Mache den Vorschlag mit der eingelegten Rinne. Vieleicht gehen sie darauf ein. Eventuell können sie auch das Vordach einseitig anheben. Dann währe das Problem gelöst.

Turbo

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Ich habe auch ein Problem mit der Neigung auf meinem Flachdach. Wie man auf dem Foto gut sehen kann, bleibt das Wasser wegen fehlender Neigung liegen. Es gibt zum Thema einen interessanten Artikel vom Hauseigentümer – Ausgabe Nr. 11 – 15. Juni 2008 - Flachdächer nach neuer SIA-Norm (kann man Googlen)

2203211IMAG0088.jpg

Man kann sehen dass die Abflüsse trocken sind. Dies ist absolut nicht was wir wünschten, haben auch extra keine Retention auf dem Dach geplant, damit das Wasser so schnell wie möglich abläuft. Es gibt gemäss dem obengenannten HEV Artikel ja eine SIA Norm die eine Minimalsteigung von 1.5% vorschreibt.

Meine Frage: Muss die GU Unternehmung diesen Mangel beheben? Wenn ja, wie gehe ich am besten vor (Das Haus ist noch nicht fertiggestellt). An wen soll ich mich wenden?

Ein paar Eckdaten:

GU Vertrag nach SIA 118 (SIA 271 wird nicht genannt)

GU argumentiert Sie bauen Ihre Flachdächer immer so

Verkäufer hatte von Neigung gesprochen

Ablaufrichtung auf Plänen in Vogelperspektive klar eingezeichnet

Höhendifferenzen in Querschnitten nicht vorhanden

Aufbau: Bitumenbahnen

Im Voraus vielen Dank!

PFJP

 
GU Vertrag nach SIA 118 (SIA 271 wird nicht genannt)

GU argumentiert Sie bauen Ihre Flachdächer immer so

PFJP
Hallo PFJP

Dann bauen sie seit Jahren schon entgegen gültiger Normen, denn die zitierte Norm SIA 271 besteht seit September 2007. Da gibt es klare Ansagen, abgesehen vom Gefälle, wie die Dachlandschaft auszusehen hat, welche Abläufe und welche Notüberläufe vorhanden sein müssen.

Da dies wohl nicht der Fall ist, ist dies ein Mangel der zu beheben ist.

 
wenn es sich um ein bitumendach handelt ist es nicht schädlich, wenn dort wasser stehen bleibt - bitumen is, wennes dicht verschweisst ist - eben dicht. besser noch: wenn wasse stehen bleibt ist dies ein kühlendes puffer im sommer, der für kurze zeit das aufweichen durch sonneneinstrahlung verzögert. und im frühjahr wenn e taut steht auch dauern schneematsch und wasse darauf. zudem verhindern die nähte der schweissbahnen ebenfalls ein vollständiges ablaufen des wassers, da diese bis zu fast 10 mm überstehen.

Angst habe ich eher vor einer reparatur mit resitrix. bitumenbahnen kann man leicht verschweissen, auch löcher und risse, die als alterserscheinung in zehn-zwanzig jahren auftreten können.

Das wasser, welches auf dem bild zu sehen ist, finde ich nicht bedenklich - nur nass

mein ältestes dach dieser bauart ist nun 32 jahre alt und es steht noch immer wasser drauf - gott sei dank ... wenn nicht dann ist mein dach undicht :-(

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen

@knallhuuch; bist du in einer anderen Zeitzone oder wirklich so früh auf ? oder noch so spät wach /emoticons/default_ohmy.png

egal ... deine Aussagen finde ich etwas "heikel"

Richtig ist; Bitumen ist dicht ...

die Aussage, dass wenn das Wasser stehen bleibt dies eine kühlende Wirkung hat und der Bitumen so keinen Schaden nimmt, sind meiner Meinung nach aber falsch. Die Sonne heizt das Wasser extrem auf, dieses verdunstet und dort wo es sich am Rand zurückzieht/verdunstet, aber noch Feuchtigkeit auf der Bitume liegt wird es noch viel heisser und dies gibt mit der Zeit so feine Risse (Spinnennetze) welche langsam aber sicher die Bahn undicht machen .. und zwar nicht in zehn-zwanzig Jahren .. sondern schon viel früher

es kommt nun noch etwas drauf an wie es ausgeschrieben ist, bzw was noch draufkommt

ich hoffe ich setze mich jetzt nicht in Nesseln;

wenn eine 5mm dicke, wurzelfeste, beschieferte Bahn verwendet wird, die Abläufe 20 mm tiefer gesetzt sind und pro "Feld" ein Kontrollschacht gesetzt wird, darf das Dach auch ohne Gefälle erstellt werden

wenn das so ist und nun ein Vlies und Kies drauf kommt ... dann würd ich sagen; kann man so lassen ... nicht das Gelbe vom Ei, aber ok

falls das Dach so "nackt" bleibt .... klarer Mangel ! Nacktdächer müssen Gefälle haben

Gruss

Flat E.

 
Erstmals vielen Dank für das Feedback. Interessant ist, dass keine Einigkeit herrscht. Das Dach wurde später mit einer Vliesschicht und ca. 3cm Kies bedeckt. Der Aufbau könnte nicht einfacher sein. Es gibt nur zwei Abläufe and den Ecken, etwas tiefer gesetzt, nur sind diese an den Dachecken die etwas höher sind. Resultat Swimmingpool /emoticons/default_cool.png Dann gibts noch zwei Notüberläufe.

Ich frage mich was geschieht wenn meine 5cm Wasser im Herbst plötzlich gefrieren...

Kann man die SIA Norm 271 irgendwo runterladen oder hat jemand Zugang dazu?

Ist diese Norm auch verbindlich wenn sie nicht im Vertrag steht (nur 118)?

Gruss PFJP

 
Sieh Dich mal unter folgendem link um.

Entwässerung - Flachdach - Das Online-Fachlexikon - baunetzwissen.de

ganz gut beschrieben, wie es sein sollte

Auszug aus einem Text:

[U]Stehendes Wasser

Dauernd stehendes Wasser auf gefällelosen Abdichtungen beschleunigt nicht nur den biologischen und chemischen Abbau des Bitumens, es schadet auch physikalisch durch Nass-Trockenzonen im Sommer und Eisbildung im Winter, die sich kerbend auf die Dachhaut auswirkt. Die wirksamste Maßnahme zur Verhinderung von Eisbrüchen ist der Einbau von Gefälleschichten zum Abfluss des Oberflächenwassers. Andernfalls benötigen solche in den Flachdachrichtlinien als „Sonderkonstruktionen“ bezeichnete Dächer bzw. Dachbereiche (d.h. Flächen bis zu einem Gefälle von 2%) besondere Maßnahmen wie eine verstärkte Dachabdichtung, um die höhere Beanspruchung in Verbindung mit stehendem Wasser auszugleichen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sieh Dich mal unter folgendem link um.

ganz gut beschrieben, wie es sein sollte
das Wissen nützt in der Schweiz leider nichts. Hier ist es etwas anderst in der Handhabung und im Verständnis der Beteiligten mit solchen Vorgaben.

 
Habe von einem Eidg. Dipl. Dachdeckermeister folgende Antworten auf meine Fragen bekommen:

Ein Gefälle ist zwingend mit mind. 1.5% Gefälle auszubilden – es ist jedoch möglich das örtlich etwas Wasser liegen bleibt – Achtung vielleicht ist der Ablauf verstopft!

SIA Normen sind grundsätzlich Richtlinien werden erst im Streitfall rechtsverbindlich

SIA 118 ist die allgemeine Norm, in der Regel werden dann ALLE folgenden sowieso gültig

Ein Experte der Gebäudehülle wiederum meint dass ein flacher Aufbau möglich sei wenn gewisse Kriterien wie spezielle Dampfsperre, keine Begehung und tiefer gelegte Abläufe erfüllt seien. Die Deutschen Erklährungen von Knallhuuch machen aber meines Erachtens durchaus Sinn und um definitif sicher zu sein werde ich die Frage direkt an den Rechtsdienst der SIA stellen. Post folgt...

 

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Ideu