Frage re Heizung und Rauschen

Zelmira

Mitglied
29. Okt. 2009
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Hallo zusammen

Gerne gelange ich mit einer Heizungs-Frage an euch. Wir sind im Januar diesen Jahres in unser Reiheneinfamilienhaus (Jahrgang 1935, Gasheizung) eingezogen. Von Anfang an hat uns das Rauschen in den Heizungskörpern und den Leitungen gestört. Der Heizungsfachmann hat uns dann die Wärmepumpe von der Stufe 2 auf 1 gestellt, was schon viel Besserung brachte. Aber auch jetzt hört man (vor allem in der Nacht und nach dem Lüften) ein Rauschen in den Leitungen. Der Fachmann meinte, jetzt könne nur noch ein Überströmventil helfen (wenn überhaupt, das wisse man bei Heizungen halt nie).

Wir sind nun unsicher, ob sich diese Investition lohnt (dieses Ventil kostet anscheinend mehr als CHF 2'000). Wir haben folgende Beobachtung gemacht: Wenn wir alle Thermostaten im Haus voll aufdrehen, rauscht die Heizung überhaupt nicht mehr. Dies bedeutet doch, dass wir bei halb-geschlossenem Thermostat zuviel Wasserdruck auf den Leitungen haben und ein solches Ventil helfen würde. Mit einem Überströmventil hätten wir dann normal den gleichen Zustand, den wir jetzt bei voll aufgedrehten Thermostaten haben, oder nicht? Stimmen meine laienhaften Überlegungen?

Danke vielmals für euer Feedback, Zelmira

 
Hallo Zelmira

Leider kann ich dir deine Frage nicht beantworten /emoticons/default_sad.png

Also ich bin aufgrund der Aussagen unseres Heizigers immer davon ausgegangen, dass das Rauschen in den Heizkörpern von Luft im Heizkreis her stammt!!??!!

Ich komme langsam zur Überzeugung, dass viele Heiziger sehr viel erzählen.... Wie beim Arzt: Zweite Meinung einholen.

Ausserdem: Wasserdruck prüfen, allenfalls Luft (falls vorhanden) aus den Radiatoren rauslassen.

Grüsse Griff

 
Hallo griff

Besten Dank für deine Antwort. Von der Luft im Heizkreis sollte das Rauschen meiner Meinung nach nicht stammen, denn entlüftet haben wir schon. Ist, so finde ich, auch ein ganz anderes Geräusch.

Sonst noch jemand eine Idee?

Gruss, Zelmira

 
Hallo zusammen

Mit einem Überströmventil hätten wir dann normal den gleichen Zustand, den wir jetzt bei voll aufgedrehten Thermostaten haben, oder nicht? Stimmen meine laienhaften Überlegungen?

Danke vielmals für euer Feedback, Zelmira
Stimmt.

Das Überströmventil wird zwischen Vor und Rücklauf eingebaut.

Die Wirkung ist in etwa dieselbe wie bei voll geöffneten Radiatoren.

Der Wiederstand im System wird reduziert.

Auch die Drehzahlreduzierung der Umwälzpumpe welche der Heizungsmonteur durch umschalten oder umverdrahten von Stufe 2 auf 1 vornahm, hat den selben Hintergrund. Reduzieren von Körperschall und Reduktion des Wiederstands im System.

Mit Luft in den Heizungsleitungen dürfte das nichts zu tun haben.

Teile dem Heizungsmonteur doch deine Beobachtung mit. Vielleicht kommt er so auf eine günstigere "Bastellösung" welche den selben Effekt mit kleinen Kosten erreicht.

Turbo

 
Statt Fr. 2000.- für ein Überströmventil auszugeben, würde ich eine drehzahlregulierende Pumpe einbauen. Die bringt automatisch soviel Volumenstrom wie Ihr benötigt. Wo bei nicht das Überströmventil so teuer ist sondern der Einbau.

Frage doch mal deinen Heizungsmenschen was er dazu meint.

Wenn Ihr alte Heizungsventile habt, würde sich ein Ersatz durch moderne Ventile mit Thermostatgriff lohnen.

Gruss Walter

 
Hallo

vermutlich wurde der Altbau in den letzten Jahren mit einer Wärmedämmung versehen oder zumindest wurden die Fenster ausgetauscht, dadruch passen die Heizkörper nicht mehr zum aktuellen Wärmebedarf.

Folge ist die Thermostatventile schließen und fangen an zu rauschen oder zu zischen, da die Raumtemperatur erreicht ist.

Wenn man jetzt also die Heizkörper nicht austauschen will gibt es zwei Möglichkeiten den Fehler zu beheben, wobei auch ein Kombination geht.

Entweder reduziert man grundsätzlich die Wassermenge die durch den Heizkörper fliesst, das wurde ja schon gemacht über die Leistungsreduzierung der Heizungsumwälzpumpe (Wärmepumpe???) Das hat ja schon etwas gebracht, ob sich eine weitere Reduzierung lohnt kann man einfach ausprobieren. Man dreht ein Ventil im Pumpenstrom fast zu, dadurch erhöht sich der Druckverlust im Rohrnetz und die Pumpenleistung (Volumenstrom) geht runter. Dann sollte eigentlich auch das Rauschen aufhören. Einen ähnlichen Effekt kann man erreichen wenn man die Fußventile an den Heizkörpern auslitert, also etwas zudreht. Nur dazu muss man wissen welcher Volumenstrom akutell gebraucht wird.

Dann gibt es aber noch eine weitere Möglichkeit, wobei beide eben auch kombiniert werden können. Man senkt die Heizkurve ab. Eine geringere Vorlauftemperatur heißt auch eine geringere Heizkörperleistung, das Thermostatventil macht also nicht mehr so schnell zu. Wenn man den Wärmebedarf aber nicht kennt, kann man nur probieren

Der Fachmann meinte, jetzt könne nur noch ein Überströmventil helfen (wenn überhaupt, das wisse man bei Heizungen halt nie).
Ein Überstromventil hilft zwar, zeigt aber nur das die Heizung schlecht hydraulisch abgeglichen ist. Hobbyhandwerker empfehlen sowas aber kein Fachleute. Das Überstromventil hat einen völlig anderen Sinn. Vor allem nudelt die Heizung immer im eigenen Saft, die Pumpe läuft also ununterbrochen durch und frist Strom

 
Bei manchen Umwälzpumpen hat es einen kleinen Drehregler, an dem man die Stufe einstellen kann (meistens 1-3), meistens nützt es schon die Stufe runterzustellen

http://www.bosy-online.de/Umwaelzpumpe.jpg

Ansonsten würde ich auch zum Einbau einer drehzahlregulierten Pumpe tendieren,

spart Strom und ist von den Kosten her etwa gleich wie Deine Offerte fürs Ueberströmventil

 
Hallo Zelmira

Im Nov 2008 wurde unsere Heizung erneuert. Zunäscht war die Pumpe auf Stufe 2 und es hat in allen Radiatoren gerauscht.

2 Dinge brachten Abhilfe: Die Pumpe auf Stufe 1 und der hydraulische Abgleich, damit alle Radiatoren minimal versorgt werden.

Der Gesamtvolumenstrom ging dadurch von 1000l/min auf 720l/min zurück.

mfg

Protos

 
Willkommen im Club.

Am meisten Abhilfe hat bei uns tatsächlich die Reduktion der Soll-Heizwärme auf 18 Grad gebracht - wir haben nun noch irgendwie 45 Grad Vorlauftemperatur und 40 Grad Rücklauf. Die 18 Grad entsprechen übrigens in der Realität gut 20 - 22 Grad /emoticons/default_wink.png

Dadurch können wir zum Erreichen der Soll-Heizwäre die Raumthermostaten auf oder gar 5 stellen und es gibt keine "Strömungsreduktion" durch geschlossene Ventile. Wichtig: 1 einziges Ventil im Heizsystem, das geschlossen ist, kann die Strömungsgeräusche auf alle Heizkörper bringen!

Was aber bei unserem System viel mehr stört: Am Morgen beim Anlaufen der Heizkörper haben wir überall Klopfgeister und wissen nicht, wie wir selbige wegbringen.

 
Hallo zusammen

Besten Dank für die vielen Antworten. Was genau muss man machen, um einen hydraulischen Abgleich zu erhalten? Braucht es dazu eine neue Umwälzpumpe?

Noch was anderes: Bei uns rauscht es in der Nacht ununterbrochen, obwohl gar nicht geheizt wird und die Heizkörper kalt sind. Am Tag rauscht es nur, wenn in den Heizkörpern auch wirklich geheizt wird. Das kann ich ja noch nachvollziehen. Aber wieso rauscht es in der Nacht? Kann auch hier eine neue Pumpe helfen?

Danke schonmals und Gruss, Zelmira

 
Willkommen im Club.

Was aber bei unserem System viel mehr stört: Am Morgen beim Anlaufen der Heizkörper haben wir überall Klopfgeister und wissen nicht, wie wir selbige wegbringen.
Hallo

Dies kommt vermutlich von der Ausdehnung der Leitungen. Die Geräusche entstehen vermutlich, wenn die Leitungen die entstandenen Spannungen (Die Leitungen "wachsen" mit der Erwärmung) an das Mauerwerk abgeben.

Was helfen könnte ist ein langsames Stufenweises aufheizen.

Also nicht um 06:00 Tagbetrieb sondern 05:45 bis 06:00 Tagbetrieb. Anschliessend bis 06:15 Nachtabsenkung. Anschliessend wieder aufheizen etc.

Mit der Vorlauftemperatur wie beschrieben ein wenig spielen bis die Geräusche weniger werden.

Die Aufheizphase allenfalls auf mehrere kleine Schritte aufteilen.

Ob es was bringt? Keine Ahnung. Kommt auf deine Leitungsführung an. Kann aber durchaus sein. Je nach Regler oder Mischer kann dies auch programmiert werden. Es gibt auch extra langsam öffnende Ventile, welche dieses Problem reduzieren.

Turbo

 
Hallo zusammen

Besten Dank für die vielen Antworten. Was genau muss man machen, um einen hydraulischen Abgleich zu erhalten? Braucht es dazu eine neue Umwälzpumpe?

Noch was anderes: Bei uns rauscht es in der Nacht ununterbrochen, obwohl gar nicht geheizt wird und die Heizkörper kalt sind. Am Tag rauscht es nur, wenn in den Heizkörpern auch wirklich geheizt wird. Das kann ich ja noch nachvollziehen. Aber wieso rauscht es in der Nacht? Kann auch hier eine neue Pumpe helfen?

Danke schonmals und Gruss, Zelmira
Hallo

Vieleicht kann der Heizungsmonteur beim letzten Radiator eine Umgehung einbauen mit welcher das Problem gelöst werden kann.

Wie schon weiter vorne geschrieben, teile ihm deine Beobachtung mit.

Turbo

 
Super Tipp! Danke.

Ich habe in der Tat eine Steuerung, mit welcher ich X-Programme pro Tag "abfahren" kann - ich werde also den Versuch unternehmen, von Nachts 10 Grad um 05.00 Uhr auf 14 Grad zu gehen und um 06.00 Uhr auf 18 Grad.

Wir haben uns schon gefragt, ob irgendwo bei den Heizkörpern Vor/Rücklauf verwechselt wurde - dies macht ja auch dieses Phänomen. War leider nicht so.

@Threatstarter: Uebrigens: Ein Ueberströmventil wurde mir von meinem Heizungsbauer für 400 Franken angeboten. 2000 Franken ist mehr als Wucher! Ich habe im ganzen Haus für insgesamt 6600 Franken sämtliche Heizkörper vorverlegt bzw. zwei neue Heizkörper eingebaut und musste teilweise Umgehungen bauen, weil die Anschlüsse nicht mehr passten. Es waren insgesamt 9 Heizkörper, die verlegt und 11 Ventile, die ersetzt wurden, von der Uebung betroffen. Ausserdem wurde bei allein Heizkörpern Absperrventile eingebaut.

Hallo

Dies kommt vermutlich von der Ausdehnung der Leitungen. Die Geräusche entstehen vermutlich, wenn die Leitungen die entstandenen Spannungen (Die Leitungen "wachsen" mit der Erwärmung) an das Mauerwerk abgeben.

Was helfen könnte ist ein langsames Stufenweises aufheizen.

Also nicht um 06:00 Tagbetrieb sondern 05:45 bis 06:00 Tagbetrieb. Anschliessend bis 06:15 Nachtabsenkung. Anschliessend wieder aufheizen etc.

Mit der Vorlauftemperatur wie beschrieben ein wenig spielen bis die Geräusche weniger werden.

Die Aufheizphase allenfalls auf mehrere kleine Schritte aufteilen.

Ob es was bringt? Keine Ahnung. Kommt auf deine Leitungsführung an. Kann aber durchaus sein. Je nach Regler oder Mischer kann dies auch programmiert werden. Es gibt auch extra langsam öffnende Ventile, welche dieses Problem reduzieren.

Turbo
 
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