Frage wegen Finanzierung

dssd88

Mitglied
02. Okt. 2009
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Hallo, ich bin neu und hoffe ein Paar Antworten auf unklare Fragen zu bekommen.

Wir leben seit Oktober 2007 in der Schweiz und beabsichtigen nun ein Haus zu kaufen oder aber eventuell zu bauen(Weberhaus).

Anbei ein paar Eckdaten, Familie 2 Ki. 1 Einkommen >150.000, Eigenkapital ca. 60.000 plus 3 Säule 42.000.

Die gesamte Finanzierung würde ca. 800.000 betragen und nun meine Frage, ich war bei der Bank (Raiffeisen) und man sagte mir das mindestens 20% EK sein müssen? Aufgrund meines Gehaltes wäre die Bank bereit ca. 1.000.000 zu geben aber wir haben uns selbst ein Limit von maximal 800.000 gesetzt.

Leider sind 60.000 und 3 Säule aber keine 20%, wer kann mir sagen ob eine Finanzierung trotzdem

a) realisierbar

/emoticons/default_cool.png sinnvoll ist

Ich bin dankbar über jeden Kommentar und die eventuell daraus resultierende Hilfe.

Lg

dssd88

 
Hallo

Grundsätzlich gibt es immer wieder Banken, welche auch Finanzierungen machen, wenn nicht 20% EK vorhanden sind. Ob dies jedoch sinnvoll ist, muss meiner Meinung nach jeder für sich selber entscheiden, da dadurch die Belastung und das Risiko deutlich höher ist.

So wie ich es sehe, wären die angegebenen Zahlen ca. 12% EK. Dies ist meiner Meinung nach recht wenig, jedoch ist das Gehalt ziemlich hoch, was eine hohe Tragbarkeit ergibt.

Du schreibst von Bar 60000 und 3. Säule 42000. Besteht die Möglichkeit einer Verpfändung oder Vorbezug ab 2. Säule (PK)?

Wenn Ihr ein Haus selber baut besteht auch die Möglichkeit, gewisse Arbeiten selber zu erledigen. Dies wird von den meisten Banken als EK angerechnet, sofern sichergestellt ist, dass du a) die Zeit hast die arbeiten zu erledigen und /emoticons/default_cool.png das Wissen. D.h. Arbeiten wie Streichen, Tapezieren u.ä. wird von den meisten Banken als Eigenleistung akzeptiert. Wenn du aber als z.B. KV-Angest. angibst du möchtest die Elektrik selber machen, dürfte dies schwierig sein.

Eine Möglichkeit die in gewissen Kantonen besteht (z.B.BL) ist die Förderung von Wohneigentum mittels einer Bürgschaft durch eine Bürgschaftsgenossenschaft. D.h. diese Genossenschaft bürgt für einen definierten Betrag bei der Bank. Im BL ist es so, dass du der Genossenschaft einen betrag von 1% auf die Bürgschaftssumme im Jahr bezahlst, dieses % jedoch von der Bank wieder als Rabatt erhälst.

Grundsätzlich denke ich, dass es für Euch möglich ist, eine Finanzierung zu erhalten, sofern Ihr bereit seit, das Risiko der hohen Belastung zu tragen.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.

Liebe Grüsse

Stephaniev

 
Hallo DSS88

Herzlich willkommen im Forum und in der Schweiz.

Neben der bereits hohen Hypo-Belastung (basierend auf 4% - 5% denn die Zinsen werden irgendwann auch wieder steigen) die Amortisation und Nebenkosten nicht vergessen!

Auch wenn du ein ganz schönes Einkommen hast, wirst du am "Limit" der Tragbarkeit laufen. Dazu kommt, dass bauen und das folgende Einrichten auch noch Geld kostet (ev. neue Vorhänge, ein neues Möbelstück hier und da).

Nach einem Jahr in der Schweiz hast du sicher schon gemerkt, dass die Lebenshaltungskosten höher als in anderen Ländern Europas sind.

Ich kenne eure Grundbedürfnisse nicht würde jedoch mit dieser finanziellen Ausgangslage nicht bauen da wir auch noch Leben wollen (Ferien, mal schön essen gehen oder sich sonst was gönnen).

Mit deinem Einkommen solltest du relativ schnell, einen schönen "Bazen" zusammensparen können und dann, mit einer finanziell besseren Ausgangslage und weniger Risiko ans bauen gehen können?

Gruss

Bär

 
Danke für die ersten Antworten.

Zur Erklärung warum der Gedanke reift ist zu sagen das wir augenblicklich eine recht hohe Miete zahlen von kalt 2.300 zzgl. aller NK sind das 3.000 pro Monat.

Diese Summe ist sehr hoch und da mir die Bank im Infogespräch vorgerechnet hat das wir bei 20% EK eine Finanzierung von 800.000 mit mtl. 1.386 beleihen können ist wohl nachvollziehbar das dies Idee entstand. Die Differenz beträgt schliesslich fast 1.000 zur jetztigen Kaltmiete, selbst mit weniger EK sollte da immer noch eine Ersparnis rausspringen denn wenn wir auf Niedrigenergie gehen werden auch die Nebenkosten deutlich sinken (extremer ÖLVERBRAUCH!) und wir haben 1/1 gesehen sicherlich immer noch eine Ersparnis zu jetzt, und auch im Augenblick leben wir noch ausser Miete zu zahlen...

Vielleicht kann mir jemand Tips geben welche Bank die richtige für ein Infogespräch sein könnte. Danke schon jetzt

 
Hypo 800k und Zinsbelastung von 1'386.-- entsprechen einem Zinssatz von 2,079%!? Für wieviele Jahre hat er dir diesen (Festhypo?) garantiert?

Bei 3% bist du monatlich bereits bei Fr. 2'000.-- Zinsbelastung pro Monat.

Hat der Berater der Bank dich auch darüber aufgeklärt, dass die Hypo amortisiert werden muss (und bei einer solch hohen Belastung auch dementsprechend viel)? Was ich nicht weis ist, ob wenn du die 3. Säule schon für die Eigenmittel belehnen willst, eine indirekte Amortisation auch noch möglich ist --> müsstest du mit der Bank checken.

Weiter solltest du im Budget auch Unterhalt miteinrechnen. Als Eigentümer bezahlst du die Reparaturen (Waschmaschine, Kochfeld, u.s.w.) nach der Garantie (in der Regel 1-2 Jahre) selber.

Gruss

Bär

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Bär,

also das mit der Armotisierung muss ich nochmals checken, die Festhypo war auf die 7 Jahre fixiert. Was die Repararur angeht haben wir im Haus auch jetzt sowieso alles selber eingebracht, Elektrogeräte, Waschmachinen etc. Unser Mietkosten beziehen sich auch ein blankes leeres EH; wir damals offensichtlich etwas vorschnell den Vertrag unterzeichnet welcher so nicht kalkulierte Nebenkosten enthält, wir tragen sämtliche NK wie ein Eigentümer, Abfall, Wartungskosten Heizungsanlage, Kaminreiniger, Rohrreinigung durch die Gemeinde, Umalgekosten etc. Aus diesem Grunde werde die Kosten kalkulierbar sein weil sie bereits jetzt existieren und selbst wenn wir am Ende auf den gleichen Preis kommen (3.000 incl NK) ist es so wenigsten für uns und nicht einen abgezockten Bauträger der ein mit versteckten Mängel behaftetes Haus vermietet! Aber Danke für die Hinweise denn es ist in der Schweiz doch einiges rund um das Thema Finanzierung anders im Verhältnis zu Deutschland, besser wenn du mich fragst, aber halt anders.

lg

 
Hallo dssd88

Nun in Deutschland muss ja voll amortisiert werden was ich eigentlich auch gut finde. Dies trägt dazu bei, dass das Eigenheim auch wirklich zum Eigenbesitz wird und bei der Pensionierung die Belastungen weg sein sollten.

In der Schweiz gibt es immer noch viele "Eigenheimbesitzer", welche ihr Haus oder die Wohnung nach der Pensionierung verkaufen müssen, da es nicht mehr tragbar ist.

Der Eigenmietwert (welchem die abzugsfähigen Zinsen und Hyposchuld als Minderung des Vermögens gegenüber stehen) war bisher nicht wirklich motivierend um mehr als das "Muss" zu amortisieren. Aufgrund der zurzeit tiefen Hypozinsen ergibt sich zwischen dem Eigenmietwert und der effektiven Zinsschuld eine grössere Differenz welche als Einkommen zu versteuern ist.

Soviel mir ist, habt ihr in Deutschland keinen Eigenmietwert oder?

Gruss Bär

 
Hallo, also den Eigenmietwert gibt es in D nicht und ehrlich gesagt ist er mir auch noch etwas fremd, ich lese mich gerade durch die Informationen.

Wir schaun mal was aus der Sache wird denn unser grösstes Problem ist eher das Grundstück welches nicht zu finden ist oder aber ein bestehendes Haus.

Vielleicht suchen wir auch eine Zwischenlösung mit einer neuen Anmietung und eventuellem Vorkaufsrecht...wir wollen halt aus dem jetzigen Haus raus da wir auch mit dem Vermieter/ (=Bauträger) Probleme haben weil der Keller feucht ist und die Wände schimmeln und selbst die Fugen schon feucht werden. Laut seiner Aussage ist er nicht in der Lage die Ursache zu finden obwohl auch schon ein "Experte" der Firma Ematec da war, ebenfalls ohne Resultat.

Keine Ahnung was sich so ergibt. Ich habe jetzt einen Termin bei der Migros Bank, Raiffeisen und Banca di Gottardo.

Gruss dssd88

 
Hallo dssd88

Das mit dem Kaufen mit weniger als 20% ist möglich und in meinen Augen (jetzige Zinsen) auch sinnvoll. Vorausgesetzt, dass bei der Erneuerung der Hypo du genug amortisiert hast, nicht dass plötzlich die monatliche Belastung zu hoch anfällt.

Also mein Fazit: Kauf dir eine WHG/Haus, aber nur wenn dich das Objekt zu 110% überzeugt. Längerfristig ist das die beste Lösung.

Gruss

caramelo

 

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