Freiraum

pascii

Neuer Benutzer
01. Sep. 2009
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Hallo Väter! Ich glaube, ich bin nicht der erste der hier über seine Sorgen wegen dem eigenen Freiraum und der Freizeit einen Post eröffnet, doch muss ich die Gelegenheit nützen, um mal los zu werden was mich beschäftigt... ich glaube, es tut jedem werdenden vater gut, seine Befürchtungen zu teilen!

Ich werde in 8 Wochen wenn alles gut läuft stolzer Vater. Ich bin im März dieses Jahr von einem Auslandaufenthalt heimgekommen und ZACK hat es eingeschlagen. Ich bin unglaublich froh, denn ich wollte immer schon Kinder und habe endlich die richtige Frau gefunden um dieses "Projekt" zu realisieren.

Trotzdem, kurz vor dem Ziel, habe ich realisiert dass es doch gerade etwas sehr schnell gegangen ist. Die Schwangerschaft verläuft sehr gut und ich kann mit meiner Partnerin über alles sprechen. Ausser...

...wenn es darum geht wie man die Zeit mit Kind planen sollte. Da werden nämlich meine Füsse kalt, weil ich bin kein Mensch der sich zuhause einschliessen kann. Um nicht von der Rolle zu kippen muss ich meinen Körper beim Sport lüften und muss mich mit meinen Freunden ab und zu treffen. Ich habe auch ein Hobby das ich einmal in der Woche abends pflegen muss weil ich es nicht aufgeben kann/will. Bei der Arbeit reduziere ich auf 80% und wenn es irgendwie klappt, nächsten Sommer auf 60%.

Die grösste Angst habe ich wirklich davor, dass ich mich plötzlich eingesperrt fühle und dann dem Kind die Schuld daran gebe. Leider habe ich keine Väter in meinem Umfeld, mit denen ich über das sprechen kann...

Wie seht ihr das? Und wie seitihr damit klar gekommen? habt ihr gut geplant, alles aufgegeben?

 
Hallo pascii

Die Freiraum-Frage hat sich mir - wie vielen andern Vätern ebenfalls - auch gestellt. Zwischendurch hatte ich nach der Geburt auch meine kleine Krise deswegen. Meine Erfahrung sagt: Du wirst nicht darum herumkommen, Deine ganz persönliche Zeitplanung umzustellen. Hobbies, Freunde, etc. werden zwangsläufig weniger Zeit vom "Gesamtbudget" zugeteilt erhalten als vorher.

Ich glaube, es gibt zwei Möglichkeiten, damit umzugehen, und beschreibe sie mal schwarz-weiss (die Extrempositionen):

1) Du versuchst, das Kind so zeiteffizient wie möglich zu managen, so dass Du Dein altes Leben mit möglichst wenig Einschränkungen weiterführen kannst.

2) Du akzeptierst, dass sich Dein Leben fundamental geändert hat, und dass Du jetzt eine komplett neue Priorität hast, die nicht nur viel Zeit braucht, sondern Dir auch sehr viel zurückgibt.

Ich denke mit 1) wird man nicht glücklich, denn ein Kind ist kein "Projekt" für nebenher, es wird zu einem Hauptlebensinhalt - das ist jedenfalls mein Erleben. Ich habe mental eher etwas bei 1) angefangen, und bin dann zu 2) geswitcht, wo ich viel glücklicher bin. Und ja: Ich sehe meine Freunde weniger, ich treibe keinen Sport mehr (was mehr an mir liegt als an der effektiven Möglichkeit), und muss mehr planen, wenn ich mich mit jemandem treffen will. Spontanes "lass uns heute Abend irgendwo was trinken gehen" ist die Ausnahme.

Aber das ist alles ok, denn was mir unser kleines Schätzchen gibt, ist viel mehr wert!

... vielleicht glaubt man das erst, wenn man so weit ist.

Alles Gute auf dem Weg!

Gruss,

Noki

 
Hallo Pascii

Dein Beitrag ist schon etwas älter und dein Kind dürfte schon bald 2 Monaten auf der Welt sein. Ich hoffe, dass alles gut gegangen ist!

Jeder Mensch braucht seinen Freiraum, das ist glaub' ich unbestritten. Ein Paar kann sich relativ einfach absprechen, wer wann wo ist - und es sieht sich möglicherweise während mehreren Tagen nur kurz. Soabld aber ein Kind da ist, ist die Sache mit dem Freiraum nicht mehr so einfach.

Das Kind braucht 24 Stunden eine Person in seiner Nähe, in der Regel ist das wohl ein Elternteil. Wenn der eine Partner oft unterwegs ist, bleibt weniger Freiraum für den anderen. Neben dem Aspekt "Zeit" gibt es aber auch den Aspekt "Präsenz". Du als Partner und Vater wirst zu Hause gebraucht! Deine Frau ist dir dankbar, wenn du ihr Arbeiten abnehmen kannst. Stillen braucht Kraft und das Baby manchmal Nerven. Deine Frau ist dir dankbar, wenn auch du mit dem Baby einen Spaziergang machst oder ihr das Kind in der Nacht zum Stillen bringst.

Dein Kind möchte dich als Vater spüren. Ich habe es genossen, auf dem Sofa zu liegen, den Sohn auf der Brust und einfach nur zu "sein". Kein TV oder Radio, keine Zeitung, nur mein Sohn und ich. - Etwas, das ich mir vorher nie hätte vorstellen können... /emoticons/default_icon/wink.gif Unser Sohn hat sich übrigens schon als Baby ausgesucht, von wem er sich beruhigen liess.

Bei mir haben sich die Prioritäten nach der Geburt unseres Sohnes total verändert. Ich habe früher sehr viel Zeit auf der Arbeit verbracht und keine Fragen gestellt, wenn ganz selbstverständlich Überzeit angeordnet wurde. Nach der Geburt habe ich versucht, so wenig wie möglich Überzeit leisten zu müssen. Ich wollte ganz einfach zu Hause sein und für die Familie da sein. Natürlich haben beide ihren Freiraum, aber wir sprechen uns ab, so dass niemand zu kurz kommt, weder ich noch meine Frau noch unser Sohn.

Verrätst du uns, wie du dich nach 2 Monaten Papa-sein organisiert hast?

Gruss aus dem Thurgau

 
Nun, die Kleine ist seit dem 28.11. da : ) Und es wist wirklich etwas ganz besonderes. Die Geburt war sehr sehr schwer für die Mutter und mich da nach einem guten Start gar nichts mehr geklappt hat. Aber nun ist das Mädchen bei uns und es scheint, als wäre sie schon immer bei uns. Ich habe mir den Dezember als Vaterurlaub genommen damit ich bei allem dabei sein konnte!

Bis jetzt ist alles wunderbar und ich schicke mich in den Tag. Ich habe automatisch akzeptiert dass sich wirklich viel bei mir geändert hat und nehme mir einfach nichts mehr vor wenn ich zuhause bin. Ich und meine Frau haben einen Plan gemacht, wer wann wie Freizeit hat und den probieren wir nun aus.

Für mich entscheidend ist, dass ich trotz der Kleinen nicht eingesperrt fühle, und das habe ich bis jetzt noch nicht /emoticons/default_biggrin.png

 
Nun, die Kleine ist seit dem 28.11. da : ) Und es wist wirklich etwas ganz besonderes. Die Geburt war sehr sehr schwer für die Mutter und mich da nach einem guten Start gar nichts mehr geklappt hat. Aber nun ist das Mädchen bei uns und es scheint, als wäre sie schon immer bei uns. Ich habe mir den Dezember als Vaterurlaub genommen damit ich bei allem dabei sein konnte!
Bis jetzt ist alles wunderbar und ich schicke mich in den Tag. Ich habe automatisch akzeptiert dass sich wirklich viel bei mir geändert hat und nehme mir einfach nichts mehr vor wenn ich zuhause bin. Ich und meine Frau haben einen Plan gemacht, wer wann wie Freizeit hat und den probieren wir nun aus.

Für mich entscheidend ist, dass ich trotz der Kleinen nicht eingesperrt fühle, und das habe ich bis jetzt noch nicht /emoticons/default_biggrin.png
Herzliche Gratulation!

 

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