Fussbodenheizung in oder auf dem Unterlagsboden?

wonga

New member
28. Aug. 2014
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Ich weiss, es wurde schon sehr viel über Fussbodenheizung diskutiert, aber ich denke dass diese Thema noch nicht wirklich diskutiert wurde. Die Suche in diesem wie auch in anderen Foren hat nichts gebracht. Deshalb starte ich jetzt ein neues Thema dazu.

Wir haben folgendes vor: Pelletheizung im Wohnzimmer für 90% Heiz- und Brauchwasser. Dazu einen 1000l Speicher und Sonnenkollektor auf dem dach für Heisswasser im Sommer. Dazu eine Fussbodenheizung.

Das System gibt es als 'komplett System'. Dieses System wird allerdings mit einer speziellen Fussbodenheizung angeboten. Diese wird nicht im Unterlagsboden, sonder darüber installiert. Die installation besteht aus Wärmeleitplatten in welchem Rohre mit kleinerem Durchmesser verlegt werden.

Vorteil dieser Lösung soll sein, dass sie schneller als herkömliche FBH reagiert. Das scheint mir soweit auch logisch. Da auch ein Unterlagsboden vorgesehen ist, ist auch dafür gesorgt, dass ein gewisser Speicher vorhanden ist. Wofür auch immer diese Masse wirklich gut sein sollte? Soweit ich weiss ist diese Masse für den Sommer vorteilhaft, damit sich der Raum nicht so schnell erhitzt.

Frage:

Was sind die Nachteile dieses Systems?

Wie sieht es mit Sanierung aus (sehr dünne Rohrleitungen)?

Wer hat bereits Erfahrung mit ener solchen FBH?

Stimmen die Vorteile tatsächlich?

Was hat sas System für einen Einfluss auf Bodebeläge?

Da ich davon ausgehe, dass dieses System teurer ist, lohnen sich die Mehrkosten?

Danke und Gruss ans Forum

 
Lieber Wonga

Grundsätzlich ist eine Pelletsheizung eine gute Sache. CO2 neutral und relativ einfach in der Bedienung. Wichtig ist einfach, dass man schaut, dass die Verbrennung wirklich tadellos ist. Da gibt es schon noch Unterschiede bei den Herstellern.

Nun möchtest Du das mit einer Fussbodenheizung kombinieren, aber nicht mit dem was sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt und bewährt hat. Da frag ich einfach mal, wieso? Wenn ich nämlich von dünnen Rohren höre, stellt es mir die Nackenhaare. Je dünner, desto anfälliger. Magersüchtige Rohre, lieber nicht! Wenn es dann noch mehr kosten soll, erst recht nicht!

Der Unterlagsboden puffert Dir die Wärme im Sommer wie im Winter. Daher bringt er mit sich, dass man allenfalls auf einen Pufferspeicher verzichten kann. Aber das System wird dadurch auch träge. Daher ist die Steuerung genau aufss haus abzustimmen.Generelle Aussagen sind aber als so isolierte Betrachtungen schwierig. Man müsste das Haus als Ganzes beurteilen.

Aber kannst Du uns mitteilen, was das für ein System sein soll, dem Du Dein Vertrauen schenken möchtest? Vielleicht ist der heutige Stand des Irrtums ja morgen schon wieder falsch! /emoticons/default_smile.png

Herzlicher Gruss

Urs

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke Urs. Das System ist von Hafnertec und die FBH von Actifloor. So wie och shehe ist das aber vom gleichen Hersteller. Ich vermute, dass es nicht zwingend genau diese FBH sein muss, es wird aber immer in diesem Zusammenhang erwähnt.

Die Pellets werden automatisch angesaugt - also kein manuelles Nachfüllen. Zusätzlich kann auch mit Stückholz gefeuert werden. Das System scheint mir ausgereift und erprobt. Im Internet finded man aber kaum was, weder positives noch negatives.

Nur die FBH lässt mich etwas verunsichern - genau aus dem Grind der Röhrchen. Scheint mir einfach ein bisschen zuwenig solid, robust, dauerhaft.

 
Lieber Wonge

Ich werde mir das System mal anschauen und Dich dann über meine Meinung informieren. Aber nicht mehr heute..... /emoticons/default_additional/145.gif

Schönen Abend, Urs

 
Kein Problem. Wir haben noch Zeit :-) und es gibt hoffentlich auch andere hier, die das System kennen und Erfahrungen damit gemacht haben.

 
Hat sonst jemand bereits Erfahrungen mit diesem oder einem ähnlichen Produkt?

Bin für jeden Tipp dankbar :-)

 
Lieber Wonga

Ich bin Dir ja noch meine Antwort schuldig betreffend des "Activfloorsystems".

Sicher ist dies für Umbauten und Sanierungen ein sehr interessantes System /emoticons/default_additional/114.gif, wenn wenig bis keine Aufbauhöhe zur Verfügung steht. Oder bei Kellerausbauten, wenn auch dort aber zusätzlich noch isoliert werden muss. Durch die Verlegung der Rohre direkt unter dem Bodenbelag ist die Heizung natürlich auch extrem flink und kann problemlos bei zuviel Wärme (ohne Nachheizung) abgestellt werden. Die angepriesene Energieeinsparung gegenüber anderen Systemen ist von mir aus gesehen aber illusorisch.

Für den Neubau würde ich Sie Dir aber trotzdem nicht empfehlen, da sie Dir solare Wärmegewinne mindert. Der Unterlagsboden fällt in diesem Fall weg, da er eigentlich keine Funktion (ausser verbessertem Schallschutz) mehr hat. Die "Masse" von Parkett oder Keramikbelag hat nahezu keine Speichermöglichkeit für die Sonnenenergie, welche durch die Fenster eingetragen wird. Und, ein Speicher von 1000lt ist dann das Mindeste was Du benötigst, damit Du mit der Wämepumpe vernünftig heizen kannst.

Meine zuerst geäusserten Bedenken betreffend der Rohre sind vermutlich unbegründet, da Haka-Gerodur der namhafte Hersteller von Erdsonden für Solewasserwärmepumpen ist. Wenn diese Firma die Rohre als diffusionsdicht anpreist, werden diese auch dicht und somit die Verschlammung kein zu grosses Thema.sein. Aber der Preis dürfte nicht ganz der Tiefste sein.....

Hoffe, dass Dir meine Meinung hilft.

Herzlicher Gruss, Urs 

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lieber Urs

Danke für deine Expertise.

Ich glaube nicht, das es das Ziel ist mit diesem System Energie zu sparen. Das Haupargument scheint die schnelle Reaktion zu sein. Wenn also der Holz/Pelletofen im Wohnzimmer brennt und somit den Speicher wieder einheizt, wird mindestens 10% der Wärmeenergie an das Wohnzimmer abgegeben. In diesem Fall gibt es einen schnellen Temperaturanstieg im Wohnzimmer. Damit es dann nicht zu warm wird, kann die Bodenheizung schnell darauf reagieren/abstellen. Ich denke das ist der Vorzug von Actifloor.

Falls die kleinen Rohre also nicht als ein Problem angesehen werden müssen, dann ist es wohl eher die Frage nach Bodenaufbau und Kosten

Betreffend fehlendem Unterlagsboden hast du natürlich Recht. Dieser dient ja als Masse zur längeren Erhalt der Temperatur (Winter und Sommer).

Wenn ich das System aber Richtig verstehe, dann kann dies nicht nur als Trockensystem ausgelegt werden. Es kann also trotzdem ein Estrich gelegt werden. Damit sind natürlich wieder Kosten verbunden.

Würde ich nun eine konventionelle Verlegung der Bodeheizung wähle, dann ist das System wahrscheinlich zu träge und das Wohnzimmer wäre schnell zu warm. Die konventionelle Verlegung wäre natürlich um einiges günstiger - vom Budget gesehen.

Ist schon etwas verzwickt., den eine Wärmepumpe möchten wir nicht. Wir legen viel Wert auf Heizung mit Holz und es ist für uns auch wichtig, dass wir das Feuer auch sehen :-)

Ich denke, dass 1000l reichen sollte, muss aber noch gerechnet werden. Im Regelfall würde die Heizung 2x am Tag automatisch nach Bedarf befüllt und gefeuert.

Mal schauen ob sich noch jemand meldet der bereits Erfahrungen damit hat.

Wünsche dir ein schönes Wochenende

 
Sorry Wonga,

Du willst ja mit Pellets heizen. Und, die österreichischen Anbieter sind führend in dieser Technologie. Aber gerade eine Pelletsheizung kannst Du ja ganz fein auf den Verbrauch hin abstimmen und modulieren. Und wenn Du das Feuer als "Showeffekt" Im Wohnraum willst, lädst Du damit den Speicher im Keller. Was für ein Modell von Hafnertec hast Du denn als Heizung vorgesehen?

Herzlicher Gruss, Urs

 
So wie es zur Zeit aussieht interessiert uns der Aquafire mit AWE Wärmetauscher. Mit dieser Kombination wird bis 90% der Wärme für Heisswasser entzogen. Mit diesem System ist das Wasser komplett vom Ofen getrennt und soll so eine längere Lebendauer aufweisen.

Natürlich braucht es dafür noch einen Sonnenkolektor für das Warmwasser im Sommer, oder einen elektrischen Heizstab im Boiler/Speicher, denn wir wollen kein Holz im Sommer für Brauchwasser verbrennen.

 

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