Fussbodenheizung mit tiefen Vorlauftemperatur

lollo68

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22. Nov. 2009
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Hallo,

wir werden eine solche Heizung haben.

Der Monteur hat uns gesagt, dass wir nicht die gewünschten SIA-Norm Temperaturen erreichen werden (22° Zimmer und 24° Bäder bei - 7°).

Mit dem Vorlauftemperatur 35° wäre die Situation besser aber wir müssen Thermostaten installieren und das bedeutet Zusatzkosten.

Z.B. bei der Küche brauche ich 468W und werde ich 319W haben ( - 32 %).

Wäre das so schlimm? Früher war für die Zimmern 20° genug ...

Der Monteur möchtet, dass ich alles schriftlich akzeptiere. Was soll ich machen?

Grüsse.

lollo68

 
Ich verstehe die Situation nicht. Eine FBH hat Systemgebunden eine tiefe Voraluftemperatur. Tief im Sinne, dass diese sich irgendwo zwischen 25 und 35 Grad befindet. Im Gegensatz dazu Radiatoren, welche etwa 60°C benötigen, da die Heizfläche eines Radiators viel kleiner ist, als die gesamte Bodenfläche.

Was das erreichen einer Zimmertemperatur mit einem Raumthermostaten zu tun, ist mir ebenso schleierhaft. Deswegen gibt es ja nicht eine höhere Vorlaufttemperatur. Umgekehrt ebenfalls, wenn die Vorlauftempertaur auch 35°C erreicht, muss deswegen noch lange kein Raumthermostat installiert werden. Ein Handventil pro Raum reicht auch um so ca. die Raumtemperatur zu erreichen.

Persönlich bin ich ja ein Verfechter von Raumthermostaten im Zusammenhang mit einer Hausautomation. Technisch zwingend ist dies nicht unbendingt nötig, um einen Raum auf ne halbwegs ungefähre Temperatur zu bringen, bzw. zu halten, das geht auch mit einem Handventil.

Also bevor du irgendwas unterschreibst, würde ich mal die Situation klären. Mir scheint da der Monteur etwas laienhaft....

 
Hallo Lollo

Die SIA Normen geben in Zimmern 20 Grad und im Bad 22 Grad vor.

Die tiefen Vorlaftemperaturen sind auch hauptsächlich bei Minergie-Häusern pflicht. Es können aber auch mit tiefen Vorlauftemperaturen 22 und 24 Grad erreicht werden. Dies ist zu erreichen, wenn die Bodenheizungsschlangen dichter verlegt wird und die Durchflussmenge erhöht wird.

Ein Raumthermostat ist aber dafür nicht nötig.

Lg Sternli71

 
Gemäss MuKEn muss bei Vorlauftemperaturen über 30°C eine Einzelraumregulierung vorgesehen

werden, darum diese Vorgabe des Installateurs.

Die Frage ist wohl eher, wer hats verbockt ? Planer falsch berechnet, Architekt falsche Angaben gemacht ?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gemäss MuKEn muss bei Vorlauftemperaturen über 30°C eine Einzelraumregulierung vorgesehen

werden, darum diese Vorgabe des Installateurs.
Ja, aber die MUKEN schreibt nicht vor, wie die Einzelraumregelung technisch zu funktionieren hat. Dies kann von einfachen Handventilen, welchen den Durchfluss permanent einfach auf ne bestimmte Menge halten, bis zu Raumthermostaten mit Stellantrieben mit PWM alles sein.
 
Der Monteur möchtet, dass ich alles schriftlich akzeptiere. Was soll ich machen?

lollo68
Hallo lollo68

Ich kann Deinen Monteur gut verstehen..hätte ihm diesen Schritt durchaus auch ans Herz gelegt. Es geht hier um seine wirschaftliche Absicherung...wenn er gegen eine Ausführungsnorm verstösst.

Machen solltest Du.... unbedingt ein klärendes Gespräch mit Architekt (ich weiss nun nicht mehr genau, ob Du mit GU baust oder nicht..), ggf. den Heizungsplaner...und dem Heizungsbauer führst. Klärt ab, was und wieso diese Vorgaben gemacht wurden?

Die Vorlauftemperaturen sind, wie schon geschrieben wurde, eine Sache... die Menge an Warmwasser als Wärmeverteilung eine andere... und das alles hängt davon ab, wie gut das Haus gedämmt ist. Je mehr Dämmung, weniger Wärmebrücken...um so weniger Wärme wird zur Aufrechterhaltung der gewünschten Raumtemperatur benötigt... siehe MINERGIE-P....also immer weniger.

Evtl. geht man auch davon aus, dass man im Tessin ja grundlegend keine so kalten Tage hätte...ich weiss es natürlich nicht. Aber bevor etwas entschieden und ausgeführt wird, sollten alle Fakte besprochen oder/und ggf. überarbeitet werden.

Wenn Du selbst...wie evtl. von früher gewohnt...auch gut mit tieferen Raumtemperaturen leben kannst..das ist private Einstellungssache....bedenke daran, bei einem Wiederverkauf könntest Du genau auf einen Käufer treffen..dem das nun überhaupt nicht reichen würde!

 
Hallo, danke an alle.

Ich habe einen provisorischen Minergie-Zertifikat.

Mit 35° Vorlauftemperatur steht auf meinem Minergie-Protokoll, dass man die Temperatur in jede Zimmer regulieren können muss.

Mit 30° oder weniger ist das nicht mehr Pflicht. Wir haben dem Monteur gefragt, ob es möglich ist und er hat uns gesagt er muss nur mehr Heizungsröhren verlegen.

Bei einem Holzhaus gibt es schon das Gefühl, dass es mit gleicher Temperatur wärmer ist als mit Backsteine.

Das Bauland liegt in die Bergen (720 m.ü.M).

Das Haus steht schon. Man kann immer die Vorlauftemperatur erhöhen und eine Wireless Thermostat installieren. Ich glaube ich habe diese (mit Batterie) in meine Wohnung.

Ich würde wissen, ob andere Bauherren mit tiefen Vorlauftemperatur das gleiche Problem haben.

Grüsse.

lollo68

 
Hallo Lollo

Wenn es sich um ein EFH handelt und Du nicht an einer Fernwärme angeschlossen bist, würde ich mir keine Sorgen machen. Du könntest alles so machen wie geplant und bei Bedarf die Vorlauftemperatur selber erhöhen. Die meisten Minergie Häuser sind eher zu warm als zu kalt, weil die Gebäudehüllen so dicht sind.

Wenn Du Dir die Option für Funk-Raumthermostaten offen halten willst, würde ich einen Stromanschluss im Heizungsverteilerkasten vorsehen und falls noch nicht zu spät etwas mehr Platz.

Kleine Anmerkung zu allen Arten Raumthermostaten bei Bodenheizung:

Eine Bodenheizung reagiert sehr langsam. Das heisst, wenn um 12.00 Uhr die Temperatur erreicht ist, weil die Sonne rein scheint braucht es ca. 4 Stunden bis eine Reaktion festgestellt werden kann und die gleiche Zeit zum wieder aufheizen. Somit finde ich persönlich diese Raumthermostaten eine reine Alibiübung :).

Lg Sternli71

 
Kleine Anmerkung zu allen Arten Raumthermostaten bei Bodenheizung:

Eine Bodenheizung reagiert sehr langsam. Das heisst, wenn um 12.00 Uhr die Temperatur erreicht ist, weil die Sonne rein scheint braucht es ca. 4 Stunden bis eine Reaktion festgestellt werden kann und die gleiche Zeit zum wieder aufheizen. Somit finde ich persönlich diese Raumthermostaten eine reine Alibiübung :).

Lg Sternli71
Dazu gibt es ja auch hier schon reichlich Diskussion. Es geht nicht nur um Absenkung, sondern auch um eine genaue Raumtemperatur (Kosteneinsparungen), Anbindungen an ne Hausautomation für Komfortfunktionen (Abwesenheiten, sporadische Nutzung von Räumen, Ferneinwirkung.......)
 
@Automation

Das mit der genauen Raumtemperatur ist eben nur dann möglich, wenn man die äusseren Einflüsse nicht einbezieht.

Zudem ist das mit dem Energie sparen auch nicht ganz richtig, da die Heizungen meist nicht mehr richtig einreguliert werden und somit immer (zuviel) geheizt, dann stellt der thermostat ab und heizt das Wasser wieder auf.

Aber wie Du auch geschrieben hast, wird es in anderen Posts schon diskutiert

Lg Sternli71

 
Ich habe auch eine CTC Heizung Jahrgang 1978 nur mit Innenraumregelung für mich ist das auch die beste Lösung. Evtl. were ich aber bei einem Ersatz der Heizung auch noch zusätzlich einen ATF montieren, da die Heizkurve so optimal angepasst werden kann.

 

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