Fussbodenheizung sanieren oder ersetzen?

Ellegon

Mitglied
09. Okt. 2007
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Hallo zusammen,

Ich hab ein kniffliges Problem und weiss nicht einmal, wer mir am besten helfen kann. Aber vielleicht hat ja jemand von Euch einen Tip.

Wir haben vor ca. 2 Jahren ein Haus gekauft, das mittlerweise 22-jährig ist. Anfangs Jahr haben wir nun unsere Fussbodenheizung überprüfen lassen, da einige Räume nicht oder nur sehr schlecht geheizt wurden. Das ganze war eine Aktion des HEV und wurde von der Firma LSE gemacht, die ja Sanierungen anbieten.

Das Resultat war in etwa so, wie wir es erwartet haben. Die FBH muss saniert werden, da sie schon spröde ist (wir haben auch einen Druckabfall im System). Risse sollten noch keine vorhanden sein. Das ganze würde uns rund 30'000 Fr. kosten.

Nun sagt die Firma LSE ja, dass mit ihrem System die Lebensdauer um 15-20 Jahre verlängert wird. Anscheinend kann man das ganze etwa zweimal machen, bevor die Rohre zu dünn werden. Da haben wir das ganze mal durchgerechnet:

Jetzt sanieren und in 20 Jahren (Maximum) noch einmal würde bedeuten, nach 40 Jahren und 60'000 Fr. müssten wir die FBH wohl endgültig komplett ersetzen, da man sie nicht mehr sanieren kann. Rechnet sich das wirklich? Anders gefragt: wenn wir jetzt eine Komplettsanierung machen würden, würde sich das evtl. über die nächsten 40-80 Jahre (wir denken auch an unsere Nachkommen) eher lohnen? Halten heutige FBH's länger als die vor 20 Jahren? Oder könnten wir einfach umstellen auf Radiatoren, die sicher länger halten? Aber mit der Wärmepumpe ginge das wohl gar nicht, oder?

Beim rumstöbern habe ich oft gelesen, man müsse die FBH nur häufig spülen, dann halte sie quasi unendlich. Der Herr von der LSE meinte aber, das sei eher schädlich, da dadurch sauerstoffhaltiges Wasser eingebracht würde, was die Korrosion fördert. Ausserdem kann es durch den Druck zu Verstopfungen kommen. Stimmt das, oder ist das ein Verkaufsargument für die Sanierung?

Ich weiss einfach nicht, wer mich wirklich unabhängig beraten kann. Bei der LSE könnte es ja sein (ohne das unterstellen zu wollen), dass sie einfach ihre Sanierung verkaufen wollen. Andererseits würde ein FBH Installateur vielleicht eher eine Komplettsanierung verkaufen wollen. Klar ist, dass wir etwas machen müssen, denn ein Kollaps könnte wirklich bevorstehen (vor allem der Druckverlust macht mir Sorgen). Gibt es eine unabhängige Beratungsstelle (Ingenieurbüro) die Erfahrung mit Sanierungen von FBH's hat?

Ich hab einfach Angst, Tausende von Franken in den Sand zu setzen, was sich dann in 20 oder 40 Jahren erst herausstellen würde.

 
Angenommen ihr würdet den Stress mit Boden aufspitzen etc auf euch nehmen, warum denkt ihr dass die neue FBH auf einmal doppelt bis viermal so lange leben sollte?

Jedes Wasser ist Sauerstoffhaltig, schliesslich ist Wasser H2-O, wichtig ist auch entkalktes Wasser zu nehmen damit es keine Ablagerungen gibt.

Bei uns wurde die Heizung aber befüllt bevor die Wasserenthärteranlage im Haus war.

 
Hallo

Neue FBH bestehen aus 2 inneinander verlegten Rohren. Somit könnte nach einer Erneuerung vermutlich wieder in ca. 20 Jahren "einfach" das innenrohr mit durchziehen einer neuen Leitung ersetzt werden.

Wenn man dieses System kennt, verstehe ich Deine überlegungen schon.

Ich würde dies abhängig von den Bodenbelägen machen.

Sind diese gerade neu, oder wenige Jahre alt, würde ich sarnieren.

Sind die Bodenbeläge langsam aber sicher "End of Life" -> Erneuern

 
Hallo Ellegon

Ich staune ein bisschen! 22 Jahre ist doch noch kein Alter für deine Fussbodenheizung. Zudem sollte diese annodazumal bereits mit vernetzten Kunststoffrohren verlegt worden sein. Also diffusionsdichtes Material.

Hat der LSE-Typ gesagt, dass die Heizung "spröde" ist? Wasserprobe oder dergleichen? Bei denen spielt natürlich der Kundenfang und wann immer es geht die Sanierung im Vordergrund. Also GROSSE Vorsicht!

Bevor du dich in Unkosten stürzt, frag mal einen Heizungsinstallateur in deiner Nähe. Für ein paar hundert Franken spült er deine Leitungen durch. Meistens ist das Problem mit den "kalten Leitungen" dann gelöst.

 
Hallo

Das kann eine Variante zur LSE sein.

Frag deinen Heizungsintallateur.

Gruss

Turbo

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Neue FBH bestehen aus 2 inneinander verlegten Rohren. Somit könnte nach einer Erneuerung vermutlich wieder in ca. 20 Jahren "einfach" das innenrohr mit durchziehen einer neuen Leitung ersetzt werden.

Wenn man dieses System kennt, verstehe ich Deine überlegungen schon.

Ich würde dies abhängig von den Bodenbelägen machen.

Sind diese gerade neu, oder wenige Jahre alt, würde ich sarnieren.

Sind die Bodenbeläge langsam aber sicher "End of Life" -> Erneuern
Hi

Träum weiter.

Das mag bei einer Pex Trinkwasser Leitung mit drei groszügigen Bögen funktionieren. Aber schon da ist es ein riesen Kraftakt.

Bei einer Bodenheizung mit den engen Radien und den vielen Bögen ein Ding der Unmöglichkeit.

Die zwei Rohre benötigt es damit die Material-Ausdehnungen aufgenommen werden könnnen.

Gruss

Turbo

 
Hallo Ellegon

Als erstes würde ich mit dem Heizungsbetrieb der die Anlage bisher gewartet hat sprechen. Es gibt sicherlich mehrere Möglichkeiten warum die Heizleistung nicht zufriedenstellend ist. Wenn es sich nicht um diffusionsdichte Rohre handelt, so ist eine Verschlammung möglich. Diese lässt sich bei einem gut aufgebauten System durch einfaches Spülen beseitigen. Eventuell sind aber auch an den Bodenheizungsverteiler Veränderungen vorgenommen worden. Hier kann dann sein das die Hydraulik nicht mehr stimmt.

Der gute Heizungsbetrieb kann in all diesen Fragen weiterhelfen und ist sicher wesentlich Kostengünstiger.

Gruss Bauprofi

 
Hallo roncos

Im Fussbodenheizungsbereich werden niemals Rohr in Rohr Systeme Verlegt, da dies die Wärmeübertragung negativ beeinflusst. Es werden seit einigen Jahres Mehrschichtverbundrohre eingesetzt, damit eine Sauerstoffdiffusion vermieden wird. Es handelt sich um Kunststoffrohre. Da Kunststoff ein Organischer Werkstoff ist ist er auch gegen den organischen Sauerstoff diffusionsoffen. Deshalb wird eine Alu_sperrschicht aufgebracht.

Gruss Bauprofi

 
Hallo raycecile

Bei Heizungssystemen, da ein geschlossenes System, nach heutigen Standart. Wird der Sauerstoff im Laufe der Zeit aus dem System Ausgeschieden, so das älteres Heizungswasser kaum noch einen Sauerstoffanteil aufweisst. Kalk ist klar zu vermeiden. Neue Systeme werden schon mit entsprechenden Medien gefüllt. So vermeidet man Korosion im System oder warum Rosten alte Stahlheizungsrohre und Stahlheizukörper nicht durch?

Gruss Bauprofi

 

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