Lieber Angelo
Liebe Leute
... boah ... super-gau.
Da Angelo (gemäss Profil) im Reich des Bären (Bern) residiert, bin ich wenigstens nicht im Verdacht, Ing oder Gutachter gewesen zu sein. Uns alle würde es natürlich interessieren, was genau gegangen ist. Sei es aus professionellem Interesse, Voyeurismus, oder einfach "was wir dann anders machen".
Dass Du, Angelo, darauf nur begrenzt Lust hast, verstehen wir alle natürlich auch. Nebst den Finanzen ist das ja auch eine Super-Belastung, wenn da dauernd noch was ist. Ob man schon im Haus wohnt, oder doch noch länger an einem anderen Ort sein muss.
Was mich grundsätzlich interessieren würde, ich weiss nicht ob Du mit RA unterwegs bist: Irgend wann gab es Entscheide, dass Planer (Archi, Ing, ...) für einen KV verantwortlich seien. Auch finanziell. Die "Ohnehinkosten" mit denen Du ja Bekanntschaft gemacht hast, das wären ja Kosten, welche im KV hätten drin sein müssen. Und es nicht waren. Falls Du eben einen RA hast... wenn Du ihn dazu befragst, würde uns im Forum hier seine Antwort doch seeeehr interessieren.
Die Probleme kann man gleich riechen:
Rutschhang. Es rutscht tatsächlich. Bodennägel und Mikrobohrpfähle, und weils günstig sein muss, nimmt man Selbstbohrsysteme. Die bauen mit dem Injektionsgut einen Druck auf, und weil der Boden nahezu gesättigt ist, wird die Porenwasserspannung erhöht, worauf es noch mehr rutscht und setzt... Mit jedem Anker, bewegt es sich noch ein Bisschen mehr.
Zum Posting von Urs.
So wie ich Angelo verstanden habe, gibt es ein geologisches Gutachten. Nur einfach in der Schublade vom Architekten... Der Archi hat da wohl etwas missverstanden.
Den Ingenieur einfachso in die Pfanne zu hauen, finde ich als a priori Idee etwas vorschnell: Aus meiner Praxis werden "Gartenmauern" und "Stützmauern" vom Ing nicht gerechnet, weil "das können wir mit dem Gartenbauer günstiger machen". Zeichnen tut es der Architekt, der Gärtner baut ein paar Eisen ein. Fertig. (Natürlich, kann auch anders sein. Aber in der Regel, wenn ein Ing es rechnen muss, wird es überdimensioniert.)
Und die Gemeinde muss gar nichts prüfen. Weder die Diplome von Archi und Ing, noch die Statik. (Ehrlich, kennst Du einen Bauverwalter, der von Statik eine Ahnung hat und die Zeit hätte, das zu prüfen? Das ist nicht die SBB! (Die haben zwar auch keine Ahnung, aber immerhin die Zeit))
Und nein, solche Blindgänger werden nicht aus dem Markt gedrängt. Dazu brauchts dann grössere oder weit mehr Schadenfälle. Schliesslich: Es darf nichts kosten. Das einzige, was wirklich funktionieren würde (und ich habe erst von einem Fall gehört, wo das zur Anwendung kam): (kleiner) Institutioneller Bauherr, hat die Ing.-Honorare abgrundtief vergeben. Teurer Schadenfall. Versicherungen haben es bis Gericht durchgezogen (wäre bei einem grossen nicht passiert...). Entscheid: Bauherr hätte wissen müssen, dass Ing. bei dem Honorar nicht seriös planen kann. Bauherr mitschuldig, Bauherr zahlen. Aber funzt nur, wenn Bauherr definitiv genügend Wissen hat.
Solange billig bauen und auf Versicherung hoffen funktioniert, wird es nicht ändern. Als "kleiner EFH-Bauherr" hast Du nämlich keine Chance: Wenn Archi Dir vorschlägt, den günstigsten zu nehmen ("Der kann das auch, rechnen können die alle"), was willst Du dann sagen?
Angelo:
Auch ich wünsche Dir viel Kraft, um das ganze durchzustehen. Und zwar so weit, dass Du nicht in 10 Jahren zurückblickst und Dir reuig bist, zuwenig gekämpft zu haben. Wir wissen: Das ist schwierig, schwer und bemühend. Sei es der Schadenfall oder die ("ordentliche") Abrechnung.
Alles Gute!
Haba