Gasbildung in Niedertemperatur Heizungssystem (verdeckter Mangel)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

turbo

Active member
12. Okt. 2014
784
108
43
Salü zusammen

Ich habe eine Frage an die Profis hier im Forum. In einem 4 jährigen MFH haben wir immer anfangs Heizsaison im Heizsystem massive Gasbildung. Wesentlich stärker als akzeptierbar. Niedertemperatur System mit WP.

Mir geht es nicht um die möglichen Lösungswege. Die hab ich selber. Ich suche nach Normen, Leitsätzen etc. Die belegen was "Stand der Technik" ist. (Verdeckter Mangel)

Ich stelle mich auf den Standpunkt.

Eine Heizung welche nach "Stand der Technik" erstellt wurde benötigt keine Entgasungsanlage, Spirovent oder Giftbefülllung.

Der Ersteller mauert so das eine rechtliche Klärung wahrscheinlich ist

Danke

Turbo

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo turbo

Hat dein Heizi die Anlage mit entmineralisiertem Wasser befüllt?

Verhindert auch Fäulnisbildung und deren Ablagerungen im System, sollte heute

eigentlich Standard sein.

FG Range

 
Salü Range

Selbstverständlich. Auch die Wasserwerte sind zurzeit i.o.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da du vermutlich einen Mangel beweisen musst, weil die Sache schon abgenommen ist, musst du schon selber herausfinden, wo das Problem ist.
Wenn die Gasblase kontinuierlich grösser wird, auch ausserhalb der Heizperiode, hat es irgendwo ein Leck.
Wenn das Ausgleichsgefäss im Heizkreislauf zu klein bemessen wurde, steigt der Druck im System durch die thermische Ausdehnung des Kreislaufwassers beim Aufheizen unzulässig hoch an, worauf die Überdrucksicherung abbläst. Wenn das System sich dann wieder abgekühlt hat, zieht sich das Wasser wieder zusammen und du hast eine Gasblase im System. Die wird dann beim nächsten Aufheizen wieder rausgedrückt.
Hauptproblem dabei ist, dass bei jedem Vorgang Sauerstoff aus der Luft in den Kreislauf kommt, was zu innerer Korrosion führen kann.
Für die Bemessung des Expansionsgefässes gibt es Tabellen - je grösser das Gefäss, desto geringer die Druckschwankungen. Faustregel: etwa 10% des gesamten Heizkreiswasservolumens. Dieses sollte sich der Heizungsdokumentation entnehmen lassen.
Abhilfe ist einfach: ein grösseres oder ein zusätzliches Expansionsgefäss montieren. Die Mehrkosten, wenn man gleich ein ausreichend grosses Expansionsgefäss montiert hätte, sind Sowiesokosten. Die Firma sollte aber den Rest (Anfahrts- und Montagekosten) selber übernehmen, denn das ist ein Planungs - bzw. Bemessungsfehler.

 
Salü Emil

Danke für deine Antwort.

An das Expansionsgefäss habe ich auch schon gedacht. Kann es aber eigentlich ziemlich ausschliessen. Der Druck im System ist schön konstant.

Werde es aber nochmal vertieft prüfen.

Ob die Ursache für die Gasansammlung Bakteriell oder aufgrund einer undichten Verschraubung, Pumpe etc. entsteht weiss ich zurzeit noch nicht.

Möchte diese Eingrenzung auch auf den Unternehmer abschieben.

Die Wasseranalyse wurde erst ausgeführt als die Monsteraktion mit der Entgasung durch war. Es sind Top Werte welche das Wasser hat.

Die Wasseranalyse wird beim nächsten Auftreten des Mangels vor Entgasung also voraussichtlich im Herbst wiederholt.

ich suche nach einer Beschreibung was Stand der Technik ist. Also nach einer Beschreibung was an Gasbildung akzeptabel ist und was nicht.

Es heisst ja so schön die Anlage muss nach Stand der Technik ausgeführt werden.  

Dies ist der Punkt an dem ich anknüpfen möchte. Eine Expertise lohnt sich aufgrund der geringen Sanierungskosten (ca. Fr. 3000- 5000.-) kaum.

LG Turbo

 
Mich würde, als Unbeteiligter, natürlich zuerst interessieren was in Deinen Rohren und Speichern geschieht.

Druck konstant und Gasbildung würde bedeuten, ein Volumen Wasser im Heizkreislauf wird durch ein gleiches Volumen Gas ersetzt?

Wenn das System dicht ist (was es sein muss), steigt der Druck beim Einheizen an und nimmt mit dem Abkühlen des Zirkulationswassers wieder ab, wegen der thermischen Ausdehnung des Wassers. Das ist völlig reversibel, nachdem das eingefüllte Wasser sich einmal ausgegast hat, was nach wenigen Wochen Heizbetrieb der Fall ist.

Eine Erklärung (Druck völlig konstant) wäre dann, dass das System oben offen ist, z.b. durch ein undichtes Entlüftungsventil. Dann hast du aber zuoberst einen Druck von Null und nach jedem Nachfüllen beim ersten Hochheizen Wasseraustritt.

In den Leitungen sollte auch an der höchsten Stelle nur Wasser sein. Weil da ein Entlüftungsventil sitzen sollte, mal prüfen.

Ebenfalls alle Heizkörper und Heizkreise entlüften. Wenn sich da Luftblasen angesammelt haben, werden die durch den Wasserstrom oft mitgerissen und sammeln sich dann anderswo wieder an, was Gasbildung vortäuschen kann.

Ein Leck im Heizkreislauf würde bedeuten, dass sich auch dann, wenn die Heizung Pause hat, die Gasblase kontinuierlich vergrössern müsste.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mich würde, als Unbeteiligter, natürlich zuerst interessieren was in Deinen Rohren und Speichern geschieht.

Druck konstant und Gasbildung würde bedeuten, ein Volumen Wasser im Heizkreislauf wird durch ein gleiches Volumen Gas ersetzt?

.
Nein, eigentlich heisst es nur das das Expansionsgefäss seinen Job macht. Ein Druckanstieg im Masse wie wenn das Expansionsgefäss defekt ist konnte nicht beobachtet werden.

Und nein es ist kein uralt-offenes System sondern ein 4 jähriges Mfh mit Bodenheizung, Plattentauscher und Wp.

Danke

 
Salü Emil

Da du schreibst das es dich interessiert, was im Heizsystem passiert einige Infos.

Zum System.

Wir fahren mit einem Überdruck von ca. 0.5 Bar was üblich ist.

Wasserverlust hat das System nicht.

Mögliche Ursachen für die Gasbildung:

- Diffusion der Rohre kann vermutlich ausgeschlossen werden.

- Luftansaug durch Verschraubungen, Pumpen, Entlüftungsventile etc. kann nicht ausgeschlossen werden.

- Chemische Reaktion durch verschiedene Materialien kann nicht ausgeschlossen werden.

- Bakterien welche sich bei Anstieg der Vorlauftemperaturen sprunghaft vermehren kann nicht ausgeschlossen werden. Zurzeit sind die Wasserwerte in Ordnung.

Wünsche allen einen schönen Tag.

Turbo

 
Naja - Bakterien die sich sprunghaft im Heizungskreislauf vermehren??

Bakterien brauchen auch Nahrung - wovon leben sie??

Was für Wassertemperatruren hast Du im System? bei 60°C sollten keine Bakterien überleben.

Luftansaugung bei einem System, welches mit Überdruck gefahren wird?? Dann wohl eher Lufteinpressung? Aber wer sollte die Luft einpressen??

Allerdings halte ich 0,5 bar für sehr wenig für ein Heizsystem. Ich bin zwar kein Fachmann, aber auf meinem System habe ich sicher 2 bis 2,5 bar.

0.5 bar entsprechen einer Wassersäule von 5 Metern. Da bist Du dann sätestens im Dachgeschoss bei einem Druck in den Leitungen der dem der Umgebungsluft entspricht. Dann kann sehr wohlö an undichten Stellen Luft mit ins System dringen. Also würde ich als erstes mal prüfen, ob das System wirklich dicht ist uind der Wasserdruck richtig eingestellt ist.

Du schreibst auch, dass der Wasserdruck konstant ist. Dieser ändert sich immer - auch mit einem Expansionsgefäss, wenn es Wärmeänderungen hat. Die Lufz im Expamsionsgefäss wird komprimiert und das erhöht den Druck.

Wenn sich Dein Druck nicht ändert. muss irgendwo Wasser austreten. Wenn dann die Systemtemperatur wieder absinkt, wird entsprechend Luft ins System gezogen. Beachte: Wasser ist nicht komprimierbar

ich würde also in jedem Fall die Dichtigkeit des Systems als erstes prüfen.

Gruss

Christoph

 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Statistik des Forums

Themen
27.511
Beiträge
257.801
Mitglieder
31.794
Neuestes Mitglied
RodriguezJa