Geburt von Colin Jack am 14.09.2004
Der Termin für die Geburt unseres Sohnemannes war eigentlich der 8. September. Aber der kleine Mann fand es im Bauch gemütlicher und wollte sich nicht auf den Weg machen. Da meine Frau während der Schwangerschaft einen etwas erhöhten Zuckerwert hatte, wollte der Frauenarzt kein Risiko eingehen und sie für Montagmorgen, den 13. September zum Einleiten im Spital Bülach an.
Um 6 Uhr morgens mussten wir anrufen, um zu fragen, ob wir kommen könnten (falls ein Riesenandrang in der Gebärabteilung wäre, würde man den Termin verschieben) und um 7 Uhr mussten wir dann dort eintreffen. Da wir an diesem Tag noch unser 2. Auto verkaufen wollten, mussten wir mit zwei Autos nach Bülach fahren. Mir wahr nicht wohl beim Gedanken meine Frau noch Auto fahren zu lassen, aber sie versicherte mir, dies sei kein Problem.
Im Spital wurden wir von der Nachtschwester empfangen und sie wurde gleich untersucht. War noch alles zu, wie zu erwarten. Da gleich Schichtwechsel war, übernahm uns eine neue Hebamme. Ich war immer noch ganz ruhig von Nervosität keine Spur. Nach Aufnahme der Krankengeschichte und dem Schreiben eines CTG’s wurde ihr eine erste Tablette zum Schlucken gegeben. Daraufhin wurden wir in ein separates Zimmer verlegt, wo wir auch gleich Frühstück bekamen. Ich musste dann schnell weg, um unser Auto dem neuen Besitzer zu übergeben. Da gab es mal ein kurze Phase der Nervosität, nur ungern fuhr ich jetzt weg. Aber dieser Termin liess sich leider nicht verschieben, aber wie sich herausstellte, hatte ich nichts verpasst.
Um 11.00 wurde ihr eine weitere Tablette gegeben. Das CTG zeigte ein paar „Berge“ mehr an, aber noch nichts Nennenswertes. Nach dem Mittagessen gingen wir erst mal spazieren. Es war ein wunderschöner Tag und gleich hinter dem Spital ist ein herrlicher Wald, wo wir etwas verweilten. Um 15.00 bekam sie nochmals eine halbe Tablette, da sich immer noch nichts getan hatte. Sie wurde wieder ans CTG gehängt, was langsam für sie ziemlich lästig war, da sie nicht mehr auf dem Rücken liegen konnte (ihr wurde ständig übel) und im Sitzen waren die Herztöne zu schlecht aufzeichbar. Also stand sie ziemlich viel. Für mich ging die ganze Sache ewig, ich fragte mich ob das noch was wirt /emoticons/default_wink.png
Nach dem Abendessen kam zu unserer Überraschung ihr Frauenarzt zu uns ins Zimmer, um mit uns das weitere Vorgehen zu besprechen. Wir vereinbarten, noch bis 22 Uhr abzuwarten und dann weiterzuschauen, ob wir für heute abbrechen sollten. Wir war von der ganzen Warterei schon sehr müde, dazu hatte meine Frau die letzten zwei Nächte auch praktisch nichts mehr geschlafen. Der Arzt sagte uns, dass er diese Nacht Pikett habe und alle wichtigen Entscheidungen von ihm getroffen werden würden. Dies beruhigte uns sehr, denn wir hatten grosses Vertrauen in ihn.
Doch die Entscheidung, ob weitermachen oder nicht, wurde diesmal von unserem Nachwuchs selber getroffen. Um 21.20 platze nämlich die Fruchtblase. Sie hatte zuvor schon stärkere Wehen und konnte nicht mehr liegen oder sitzen. Aber ab da ging es richtig los. Nachdem die Hebammen wieder Zeit für uns hatten (es waren gerade zwei Geburten im Endstadium zugange) wurden wir ins Gebärzimmer verlegt. Dort wurden die Wehen unerträglich. Sobald eine Wehe kam, musste Sie aufstehen und mich am Bett abstützen. Ich kühlte ihr während den Pausen die Stirn. Ab da wurde ich langsam ein bisschen Nervöser. Wir waren beide todmüde und ich fragte mich, wie lange sie das noch durchhalten würde. Die Schmerzen wurden immer Stärker. Ich kenne meine Frau, sie erträgt einiges. Deshalb entschlossen wir uns für eine PDA. Nach einer für uns unendlichen Wartezeit kam um 1 Uhr endlich der Anästhesist. Das Stecken der PDA ging schnell und schmerzlos. Mühsam war nur, dass sie mitten in einer Wehe ganz still halten musste.
Sobald die PDA wirkte konnte sie sich wieder etwas entspannen. Ich konnte mich in einem leeren Zimmer hinlegen. Trotz der Aufregung konnte ich schnell einschlafen. Inzwischen hatten wir nach 3 Hebammenwechseln wieder dieselbe Nachthebamme, mit der wir schon am Morgen früh begonnen hatten. Da zurzeit keine anderen Geburten stattfanden, hatte sie viel Zeit für meine Frau. Der Kopf des Babys wollte einfach nicht genug runterkommen, auch mithilfe des nun angeschlossenen Wehentropfes ging es nicht vorwärts. Meine Frau und ihre Hebamme probierten alle möglichen Stellungen aus: Vierfüssler, Seitenwechsel.. Es nützte nichts. Die Hebamme sprach noch von zwei Möglichkeiten: entweder Geburt mit Hilfe der Saugglocke oder einem Kaiserschnitt. Es komme drauf an, ob der Kopf genug weit unten sei. Diese Entscheidung musste aber ein Arzt treffen und so rief sie den Frauenarzt an.
Der war eine halbe Stunde später auch schon da. Er entschied, dass wir es mit der Saugglocke probieren würden. Inzwischen hatte die PDA trotz Nachspritzen wieder nachgelassen, so dass sie die Wehen wieder spürte. Dadurch konnte sie helfen, mitzupressen.
Während der Arzt mit der Glocke zog, drückte ihr die Hebamme auf den Bauch und sie presste was sie konnte. Leider fielen die Herztöne des Babys schnell runter, so dass der Arzt meinte, dass wir nur noch einen Versuch hätten, sonst müssten wir doch noch einen Kaiserschnitt machen.
Durch dies aufgeschreckt gab meine Frau bei der nächsten Wehe nochmals alles.
Ok, nun war ich wirklich nervös und auch ängstlich. Ich konnte absolut nichts machen, weder meiner Frau konnte ich helfen noch dem kleinen.
Dabei rutschte der kleine ein gutes Stück weiter und ich sagte zu meiner Frau, dass der Kopf schon etwas rausschaue und es bald geschafft sei. Bei der nächsten Wehe war es dann wirklich geschafft und sie hatte ein kleines, ziemlich rutschiges Bündel auf ihrem Bauch. Ich konnte es noch gar nicht richtig fassen! Nach einem Moment der Anspannung fing Colin auch an zu Schreien und wir wussten, es ist alles in Ordnung.
Er wurde auch gleich untersucht und während wir noch auf die Nachgeburt warteten, der auch etwas nachgeholfen werden musste und sie dann (lange) genäht wurde, durfte ich zusammen mit der Hebamme den Kleinen das erste Mal baden und anziehen. Was war ich stolz. Solche Gefühle gibt’s nur in solchen Momenten. Danach durfte Colin wieder zur Mutter, bis wir ins Wochenbettzimmer verlegt wurden. Wir konnten uns mich nicht sattsehen, an diesem kleinen Menschen!
Total erschöpft, ging ich nach zwei Stunden nach der Geburt nach Hause. Wäre ich nicht todmüde gewesen hätte ich wahrscheinlich gar nicht einschlafen können.
Ich kann euch nur sagen, nur wer selber mal bei der Geburt seines Kindes dabei war, weiss hart eine Frau bei der Geburt arbeiten muss, ich, meine Freunde, würde nie im Leben diese Rolle übernehmen wollen. Ich bin total stolz auf meine Frau und überglücklich das mein Junior kern gesund auf die Welt kam.
Der Termin für die Geburt unseres Sohnemannes war eigentlich der 8. September. Aber der kleine Mann fand es im Bauch gemütlicher und wollte sich nicht auf den Weg machen. Da meine Frau während der Schwangerschaft einen etwas erhöhten Zuckerwert hatte, wollte der Frauenarzt kein Risiko eingehen und sie für Montagmorgen, den 13. September zum Einleiten im Spital Bülach an.
Um 6 Uhr morgens mussten wir anrufen, um zu fragen, ob wir kommen könnten (falls ein Riesenandrang in der Gebärabteilung wäre, würde man den Termin verschieben) und um 7 Uhr mussten wir dann dort eintreffen. Da wir an diesem Tag noch unser 2. Auto verkaufen wollten, mussten wir mit zwei Autos nach Bülach fahren. Mir wahr nicht wohl beim Gedanken meine Frau noch Auto fahren zu lassen, aber sie versicherte mir, dies sei kein Problem.
Im Spital wurden wir von der Nachtschwester empfangen und sie wurde gleich untersucht. War noch alles zu, wie zu erwarten. Da gleich Schichtwechsel war, übernahm uns eine neue Hebamme. Ich war immer noch ganz ruhig von Nervosität keine Spur. Nach Aufnahme der Krankengeschichte und dem Schreiben eines CTG’s wurde ihr eine erste Tablette zum Schlucken gegeben. Daraufhin wurden wir in ein separates Zimmer verlegt, wo wir auch gleich Frühstück bekamen. Ich musste dann schnell weg, um unser Auto dem neuen Besitzer zu übergeben. Da gab es mal ein kurze Phase der Nervosität, nur ungern fuhr ich jetzt weg. Aber dieser Termin liess sich leider nicht verschieben, aber wie sich herausstellte, hatte ich nichts verpasst.
Um 11.00 wurde ihr eine weitere Tablette gegeben. Das CTG zeigte ein paar „Berge“ mehr an, aber noch nichts Nennenswertes. Nach dem Mittagessen gingen wir erst mal spazieren. Es war ein wunderschöner Tag und gleich hinter dem Spital ist ein herrlicher Wald, wo wir etwas verweilten. Um 15.00 bekam sie nochmals eine halbe Tablette, da sich immer noch nichts getan hatte. Sie wurde wieder ans CTG gehängt, was langsam für sie ziemlich lästig war, da sie nicht mehr auf dem Rücken liegen konnte (ihr wurde ständig übel) und im Sitzen waren die Herztöne zu schlecht aufzeichbar. Also stand sie ziemlich viel. Für mich ging die ganze Sache ewig, ich fragte mich ob das noch was wirt /emoticons/default_wink.png
Nach dem Abendessen kam zu unserer Überraschung ihr Frauenarzt zu uns ins Zimmer, um mit uns das weitere Vorgehen zu besprechen. Wir vereinbarten, noch bis 22 Uhr abzuwarten und dann weiterzuschauen, ob wir für heute abbrechen sollten. Wir war von der ganzen Warterei schon sehr müde, dazu hatte meine Frau die letzten zwei Nächte auch praktisch nichts mehr geschlafen. Der Arzt sagte uns, dass er diese Nacht Pikett habe und alle wichtigen Entscheidungen von ihm getroffen werden würden. Dies beruhigte uns sehr, denn wir hatten grosses Vertrauen in ihn.
Doch die Entscheidung, ob weitermachen oder nicht, wurde diesmal von unserem Nachwuchs selber getroffen. Um 21.20 platze nämlich die Fruchtblase. Sie hatte zuvor schon stärkere Wehen und konnte nicht mehr liegen oder sitzen. Aber ab da ging es richtig los. Nachdem die Hebammen wieder Zeit für uns hatten (es waren gerade zwei Geburten im Endstadium zugange) wurden wir ins Gebärzimmer verlegt. Dort wurden die Wehen unerträglich. Sobald eine Wehe kam, musste Sie aufstehen und mich am Bett abstützen. Ich kühlte ihr während den Pausen die Stirn. Ab da wurde ich langsam ein bisschen Nervöser. Wir waren beide todmüde und ich fragte mich, wie lange sie das noch durchhalten würde. Die Schmerzen wurden immer Stärker. Ich kenne meine Frau, sie erträgt einiges. Deshalb entschlossen wir uns für eine PDA. Nach einer für uns unendlichen Wartezeit kam um 1 Uhr endlich der Anästhesist. Das Stecken der PDA ging schnell und schmerzlos. Mühsam war nur, dass sie mitten in einer Wehe ganz still halten musste.
Sobald die PDA wirkte konnte sie sich wieder etwas entspannen. Ich konnte mich in einem leeren Zimmer hinlegen. Trotz der Aufregung konnte ich schnell einschlafen. Inzwischen hatten wir nach 3 Hebammenwechseln wieder dieselbe Nachthebamme, mit der wir schon am Morgen früh begonnen hatten. Da zurzeit keine anderen Geburten stattfanden, hatte sie viel Zeit für meine Frau. Der Kopf des Babys wollte einfach nicht genug runterkommen, auch mithilfe des nun angeschlossenen Wehentropfes ging es nicht vorwärts. Meine Frau und ihre Hebamme probierten alle möglichen Stellungen aus: Vierfüssler, Seitenwechsel.. Es nützte nichts. Die Hebamme sprach noch von zwei Möglichkeiten: entweder Geburt mit Hilfe der Saugglocke oder einem Kaiserschnitt. Es komme drauf an, ob der Kopf genug weit unten sei. Diese Entscheidung musste aber ein Arzt treffen und so rief sie den Frauenarzt an.
Der war eine halbe Stunde später auch schon da. Er entschied, dass wir es mit der Saugglocke probieren würden. Inzwischen hatte die PDA trotz Nachspritzen wieder nachgelassen, so dass sie die Wehen wieder spürte. Dadurch konnte sie helfen, mitzupressen.
Während der Arzt mit der Glocke zog, drückte ihr die Hebamme auf den Bauch und sie presste was sie konnte. Leider fielen die Herztöne des Babys schnell runter, so dass der Arzt meinte, dass wir nur noch einen Versuch hätten, sonst müssten wir doch noch einen Kaiserschnitt machen.
Durch dies aufgeschreckt gab meine Frau bei der nächsten Wehe nochmals alles.
Ok, nun war ich wirklich nervös und auch ängstlich. Ich konnte absolut nichts machen, weder meiner Frau konnte ich helfen noch dem kleinen.
Dabei rutschte der kleine ein gutes Stück weiter und ich sagte zu meiner Frau, dass der Kopf schon etwas rausschaue und es bald geschafft sei. Bei der nächsten Wehe war es dann wirklich geschafft und sie hatte ein kleines, ziemlich rutschiges Bündel auf ihrem Bauch. Ich konnte es noch gar nicht richtig fassen! Nach einem Moment der Anspannung fing Colin auch an zu Schreien und wir wussten, es ist alles in Ordnung.
Er wurde auch gleich untersucht und während wir noch auf die Nachgeburt warteten, der auch etwas nachgeholfen werden musste und sie dann (lange) genäht wurde, durfte ich zusammen mit der Hebamme den Kleinen das erste Mal baden und anziehen. Was war ich stolz. Solche Gefühle gibt’s nur in solchen Momenten. Danach durfte Colin wieder zur Mutter, bis wir ins Wochenbettzimmer verlegt wurden. Wir konnten uns mich nicht sattsehen, an diesem kleinen Menschen!
Total erschöpft, ging ich nach zwei Stunden nach der Geburt nach Hause. Wäre ich nicht todmüde gewesen hätte ich wahrscheinlich gar nicht einschlafen können.
Ich kann euch nur sagen, nur wer selber mal bei der Geburt seines Kindes dabei war, weiss hart eine Frau bei der Geburt arbeiten muss, ich, meine Freunde, würde nie im Leben diese Rolle übernehmen wollen. Ich bin total stolz auf meine Frau und überglücklich das mein Junior kern gesund auf die Welt kam.