Hallo Nikiteo
2011 ist ja nicht lange her, womit es für mich etwas schwer verständlich ist, dass Du hier noch ein 30er Mauerwerk verwendet hast (daher die Frage nach dem "wann"). Du hast aber natürlich einen Ernergienachweis/Wäremschutzberechnung beim damaligen Bauantrag vorliegen gehabt. Dort steht unter dem Hinweis "Aussenwand" dann auch der errechnete, nachgewiesene Wandaufbau (inkl. Dickenangaben). Evtl. schaust Du dort mal nach den Angaben.
30er Mauerwerk habe ich selbst schon seit Ende der 90er nicht mehr geplant und ausgeführt. Mindeststärke war für mich dann 36.5 cm.
Das aber nur am Rande, denn dies wäre dann wohl auch immer noch nicht die Ursache für das Fassadenbild.
Mörtelfugen in dem Sinne hast Du ja nicht. 0815 hatte hier ja auch explizit auf das Dünnbettverfahren verwiesen, was aber die meisten Bauherren/User (0815 schon) in der Schweiz so auch nicht wirklich kennen. Hier wird noch wirklich gemörtelt....was aber eben bei Ytong, bzw. dem Baustoff "Porenbeton" nicht funktioniert und auch nicht der üblichen Klebevariante gem. Herstellerangaben entspräche. Diese Klebefugen (eben das Dünnbettverfahren) sind aber natürlich trotzdem, wenn auch nur sehr dünn, Wärmebrücken. Gerade gegenüber dem Dämmstoff "Porenbeton".
Wäre das Fassadenmuster nur bei sehr kalter Witterung ersichtlich, wäre es in der Tat ein Muster der sich abzeichnenden Wärmebrücken. Wie Du aber schreibst, sieht man es wohl das ganze Jahr über, sobald die Wand nass wird.
Eine "Fernlösung" habe ich leider nicht parat... ein solch extremes Muster war mir bislang noch nicht zu Gesicht gekommen.
Dass die kleinen Risse, gem. Aussage des Putzherstellers verantwortlich wären, würde ich persönlich eher bezweifeln. Wenn, müssten diese ja kpl. über alle senkrechten und waagrechten Fugen vorhanden sein, da sie letztlich dieses Bild erzeugen sollen/würden. Daran würde ich nicht glauben wollen. Dein Rissbild zeigt auch eher eine üblich vorkommende Haarrissbildung bei Aussenputzen.
Wenn man das Thema "Kälte" und somit "Wärmebrücke" nicht als (Haupt-)Ursache ausmachen kann, bliebe nur die Möglichkeit das Problem ggf. beim Putzmaterial zu sehen. Porenbeton ist ein recht saugfähiges Steinmaterial, zudem ein eher "weiches" Material, wozu es eben auch einen speziell hierauf abgestimmten Putz benötigt. Der ist dann eben gem. Zulassung des Herstellers (das betrifft als System alle Komponenten) auszuführen.
Also bitte mal prüfen, welches Putzsystem, Putzsorte bei Dir verwendet wurde, ob der Sichtidickenaufbau eingehalten wurde (das lässt sich messen)?
Letztlich ist auch das Aufnahmeverhalten von Dünnbettkleber und Porenbeton, in Bezug auf eindringende Feuchte sehr unterschiedlich, was sich eben auch farblich darstellen würde.
Wie schon zuvor erwähnt, wäre dazu evtl. ein Beraterbeusch des Steinherstellers sehr sinnvoll. Führt das nicht zu einer passenden Erklärung, lasse Dir dies von einem Gutachter untersuchen.
Eine IR-Wärembildaufnahme der Fassade wäre evtl. auch eine ratsame Unterstützung, wobei dies dann aber eher in Richtung "Kälte & Wärembrücken" ginge. Wenn, dann aber bitte möglichst bei sehr kalter Witterung ausführen, damit auch entspr. aussagefähige Aufnahmen erstellt werden könnten.
Ich selbst habe dieses Material nur sehr selten verwendet, wenn, auch nur dickeren Versionen, kenne aber viele solcher Objekte wo ein solches Fassadenmuster definitiv nicht vorhanden ist.
Daher wäre es durchaus interessant zu erfahren, was am Ende letztlich als Ursache festgestellt wurde.