"grundputz und weiss eingefärbter abrieb, 1,5 mm körnung"

Tschorsch

Mitglied
02. Apr. 2009
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Hallo zusammen!

Im Baubeschrieb heisst es "grundputz und weiss eingefärbter abrieb, 1,5 mm körnung".

Ist das ok, oder sollte man noch einen Anstrich darüber legen? Ich habe schon gehört, dass eingefärbter Abrieb eher die Budget-Variante ist und das der Abrieb abblättern kann. Sprich ein zusätzliche Anstrich würde den Abrieb besser mit dem Untergrund verbinden!

Was habt im Haus und was macht Sinn??

Vielen, vielen Dank,

Georg

 
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salut,

bei uns wurde eingefärbter Putz mit 1.5mm Körnung aufgetragen. Dies empfand ich als sehr rau(spitzkörnig) wir hatten aber von Anfang an im Sinn dann noch zweimal weiss zu streichen. Gestern durfte ich das Resultat bestaunen und nun sieht es auch so aus wie ich mir das vorstellte.

mein Fazit für mich: nur mit dem Putz wäre ich nicht glücklich geworden zum einen wegen der Strucktur und zum andern weil dieser eingefärbte Putz einfach nicht richtig strahlend weiss war.

mfg tom

 
Wir haben überall 2mm Abrieb und der wurde auch 2x überstrichen. Man hat uns dazu geraten und ich finde, es hat sich gelohnt. Vorher war der "eingefärbte Abrieb" nämlich nicht wirklich weiss und auch seine Struktur kommt jetzt besser zur Geltung.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Wir haben auch eingefärbter Putz mit 1.5mm Körnung , jedoch schon mit Gedanken dies bald zu Streichen.

Es ist sehr Rau und vorallem kann man den Schmutz nicht einfach so Abwischen.

Gerade Kinder, die ab und zu mit Schmutzigen Händen die Wand berühren...

Wir haben vorallem im Treppenhaus so Dunkle Stellen.

Auch die Wasserschäden,saugt der Verputz auf und sieht unschön aus.

Werden unsere Sommerferien wohl mit Streichen verbringen.

 
Nimm normalen (nicht eingefärbten) Abried und lass ihn bestreichen - dann wirst du auch keine Probleme bezgl. den "Schwedenschitten" haben, weil diese mit dem Farbauftrag sauber kaschiert werden...

 
wir sind auch gerade in der überlegung, also danke für die inputs!

Serge, was ist bitte eine "schwedenschnitte"?

 
Schwedenschnitt ist glaube ich die Lücke zwischen Decke und Wand, oder so /emoticons/default_confused.png

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Nimm normalen (nicht eingefärbten) Abried und lass ihn bestreichen - dann wirst du auch keine Probleme bezgl. den "Schwedenschitten" haben, weil diese mit dem Farbauftrag sauber kaschiert werden...
Kann ich so nicht bestätigen.

Bei uns sehen die Schwedenschnitte immer noch wie Trauerrände aus. Langsam haben wir uns aber daran gewöhnt. Am Anfang habe ich mich sehr darüber aufgeregt.

Wir haben eine 1mm Körnung genommen und 2x drüberstreichen lassen. Für uns wäre 1.5mm zu grob, auch nach dem streichen. Noch lieber wäre uns 0.5mm, aber da wären Zusatzkosten angelaufen, weil der Untergrund anders behandelt werden müsste.

Also mein Tipp, den auch die anderen gegeben haben. 2x drübermalen lassen.

Gruss

Ritchie

 
Wir haben in den Kinderzimmern Abrieb (nicht eingefärbt) 1,5 mm und in allen anderen Räumen (Eingang, Wohnen, Bad etc.) 0.5 mm Abrieb/glatt gespachtelt. Alles wurde zwei mal gestrichen. Würde auch wenn möglich einen feineren Abrieb wählen, aber das ist Geschmacksache.

Gruss ENF

 
Sehr interessante Diskussion.

Wenn ich alles richtig gelesen habe, ist die Empfehlung den Abrieb zu überstreichen. Die Frage ist dann halt schon, was das kostet, aber das muss ich abklären.

Was ist (langfristig) der Nachteil des eingefärbten Abriebs??

Merci...

Georg

 
Der Nachteil sind einfach die Kosten... In meinem Haustagebuch solltest du Bilder meiner Wände und Decken finden... Der Gipser musste bei mir mehrmals kommen, um diese Spalten "auszubessern". Er meinte dann auch, dass er die Schlitze/Schnitte sonst nicht mehr machen müsste - nur bei uns musste er es tun... Mein damaliger BL meinte dann, dass sie (GU) das in Zukunft nicht mehr so machen werden (mit Fertigabrieb) - sondern eben wie von mir oben beschrieben... Ob jetzt nun ein- oder zweimal darüber gestrichen wird ist eine andere Sache... Klar ist zweimal besser als einmal... Oder halt eben 1x aber mit der richtigen Farbe resp. Farbrezeptur...

 
Hallo zusammen

Der Unterschied zwischen normalem und eingefärbtem Abrieb ist lediglich, dass letzterem Farbpigmente beigemischt werden. Die Qualität beeinflusst das im Innenbereich nicht. Die gängigsten Deckputze haben eine Vollabriebstruktur (hervorstehende Körner) oder eine Rillenstruktur (der Name sagt bereits alles). Der ?normale? bzw. eingefärbte Abrieb ist einfach eine kostengünstige Variante, um Oberflächen im Innenbereich dekorativ zu gestalten. Für gehobene Ansprüche wird der Deckputz nach Erstellung überstrichen.

Bei der Beschichtung von ungestrichenen Verputzen, egal ob mineralisch oder kunststoffgebunden, empfiehlt es sich, erst einen Tiefgrund (vorzugsweise einen weiss eingefärbten) zu streichen, um die Saugfähigkeit des Untergrundes auszugleichen. (Alternativ geht auch stark verdünnte Dispersionsfarbe, es sollte dann aber eine gute und bindemittelreiche Qualität sein!) Damit verhindert man, dass nachfolgende Anstriche ?aufbrennen? (ungenügende Haftung) und vor allem, dass alle Roller- und Pinselstriche sichtbar bleiben, da ungleichmässiger Materialauftrag (als Folge zu schneller Trocknung) die Struktur des Verputzes und somit die Reflektion des Lichts verändert. Als Schlussanstrich empfiehlt sich der Auftrag einer hochdeckenden, qualitativ hochwertigen Wohnraumfarbe (meist Dispersion). So sind die Verputzflächen später einfach zu renovieren und behalten die ursprüngliche Oberflächenstruktur.

Hässlich aussehende, ?verschlargte? Anstriche an Wänden sind in der Regel auf nicht erfolgte Grundierung und die Wahl einer billigen Innendispersion zurückzuführen. Teurere Produkte beinhalten mehr und qualitativ bessere Bindemittel und höherwertige Pigmente, überdies sind sie angenehm zu verarbeiten. Billige Produkte (mit einer meist schlechteren Deckkraft) enthalten wenig Bindemittel, billigere Pigmente und einen höheren Anteil an Füllstoffen. Mit dem Sonderangebot aus dem Baumarkt, z.B. Innendispersion für Fr 1.50 pro kg, kann man sich seine Wohnräume unter Umständen regelrecht ruinieren. Derartige Produkte eignen sich - wenn überhaupt - z.B. für Keller, Garagen, Industriebauten usw. Das ist wichtig zu wissen, denn egal ob man die Malerarbeiten selbst ausführt oder einen Profi damit beauftragt, der Mehrpreis für ein gutes Produkt lohnt sich immer.

?Schwedenschnitt? nennt man übrigens die Trennfuge zwischen der verputzten Fläche und einem angrenzenden Bauteil bzw. in Ecken. Beim Verputzen werden im noch nassen Zustand des Abriebs die Anschlüsse mit der Kelle oder einer Spachtel bis auf den Untergrund aufgeschnitten. Dies entlastet die verputzte Fläche von eventuellen Spannungen zwischen den verschiedenen Bauteilen (verursacht durch unterschiedliche Bewegungen) und verhindert Rissbildungen im Abrieb. Insbesondere ist das wichtig bei Anschlüssen an Holz, Metall, Kunststoff, aber auch an Gipsdecken und andere verputzte Flächen. Wer am Aussehen der Schwedenschnitte keinen Gefallen findet, kann sie vor dem Schlussanstrich mit einer plastoelastischen Spachtelmasse, sprich Acrylkitt aus der Kartusche, verfüllen.

Gruss

Knurri Murri

 
Sehr interessante Diskussion.

Wenn ich alles richtig gelesen habe, ist die Empfehlung den Abrieb zu überstreichen. Die Frage ist dann halt schon, was das kostet, aber das muss ich abklären.

Was ist (langfristig) der Nachteil des eingefärbten Abriebs??

Merci...

Georg
Mir hat kürzlich ein Maler erklärt, dass wenn der Abrieb überstrichen wird, es später möglich ist eine "schadhafte Stelle" (z. Bsp. Kinder haben an die Wand gemalt) punktuell auszubesser indem man die Stelle einfach überstreicht. Das sei bei einem einfärbten Abrieb nicht möglich, weil man die gepinselte Stelle sieht.

 
Hallo Viremar!

Genau um das würde es mir gehen. Wenn der Abrieb nicht überstrichen ist, kann man schadhafte Stellen weniger gut reparieren! Das ist schon was! Der zusätzliche Anstrich würde uns ie SFr. 3000.- kosten, aber ist wahrscheinlich besser jetzt diese SFr. 3000.- in die Hand zu nehmen als später dann mehr zu bezahlen. Ich wirklcih noch nicht zu einem Entschluss gekommen...

Aber: vielen Dank an alle. Sehr interessante und lehrreiche Diskussion.

Georg

 
Mir hat kürzlich ein Maler erklärt, dass wenn der Abrieb überstrichen wird, es später möglich ist eine "schadhafte Stelle" (z. Bsp. Kinder haben an die Wand gemalt) punktuell auszubesser indem man die Stelle einfach überstreicht. Das sei bei einem einfärbten Abrieb nicht möglich, weil man die gepinselte Stelle sieht.
Das stimmt. Wobei zu beachten ist, dass unter Einfall von Streiflicht und je nach verwendetem Produkt auch Ausbesserungen sichtbar sein können, insbesondere auf glatten oder sehr fein strukturierten Oberflächen. Bei Verunreinigungen durch Malstifte, Kugelschreiber, Wasserschäden u.a. wird beim Ausbessern vorgängig noch ein Anstrich mit Isolierfarbe aufgetragen, um ein ?Durchschlagen? des Flecks im Deckanstrich zu verhindern, was einen zusätzlichen Materialauftrag und somit eine weitere punktuelle Veränderung der Oberflächenstruktur des Verputzes bewirkt. Im Normalfall sind Ausbesserungen an gestrichenen Wänden jedoch problemlos möglich, wenn die Originalfarbe noch vorhanden ist und der Erstanstrich nicht allzu viele Jahre zurückliegt, d.h. abgedunkelt oder verstaubt ist.

Auch ein ungestrichener bzw. eingefärbter Fertigputz (gilt nur für Nassputze) lässt sich ausbessern, sofern es sich bei den Flecken nicht um allzu grosse Flächen handelt und diese nicht durchschlagen. Man siebt z.B. mittels eines Nylonstrumpfs ein wenig vom Bindemittel des Kunststoffputzes ab (Dispersionsbinder wie in der Farbe) und tupft die Flecken damit aus. Dazu benetzt man einen Pinsel erst mit Wasser, taucht in nur leicht in die Farbe und trocknet in an einem Haushaltpapier oder Lumpen ab, mit dem halbtrockenen Pinsel lassen sich viele (sicher nicht alle!) Flecken auf dem Fertigabrieb kaschieren, ohne dass der zusätzliche Materialauftrag gross ins Auge sticht. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, oberflächliche Flecken (z.B. Handschweiss, schwarze Streifen von Schuhsohlen im Fussbereich) auf dem Fertigabrieb vorsichtig mit einem Schleifpapier abzuschmirgeln (letzteres funktioniert allerdings nur bei Putz mit Rillenstruktur). Bei leichten Verunreinigungen hilft oftmals auch schon ein Abtupfen mit einem feuchten Schwamm. Bei allen Ausbesserungen gilt: erst einen Versuch an einer nachher nicht sichtbaren Stelle machen.

Ein ungestrichener bzw. eingefärbter Verputz kann eine preiswerte Lösung sein, wenn man die Kosten für Malerarbeiten auf einen späteren Zeitpunkt vertagen möchte. Es kommt halt immer auch auf die Ansprüche an den Finish, auf die vorgesehene Nutzung der Wohnräume und die zu erwartende Beanspruchung der Oberflächen an.

Bei der Wahl ?Verputz ohne Anstrich? empfiehlt es sich meist, statt des normalen Abriebs einen eingefärbten zu bestellen, wenn man z.B. einen reineren Weiss-Ton oder einen leichten Pastellton wünscht. Die Mehrkosten des Farbtonzuschlags belaufen sich im Einkauf für einen professionellen Verarbeiter je nach Produkt und Hersteller ca. im Rahmen von Fr. -.20 bis Fr. -.60 pro Kilo bei helleren Farbtönen (Der Materialverbrauch bei Korngrösse 1,5mm beträgt ca. 2.3 kg/m? bei Vollabrieb und ca. 2.0 kg/m? bei Deckputz mit Rillenstruktur). Um eine bessere Deckkraft zu erzielen, sollte dabei der Grundieranstrich (Plastikgrund, Putzgrund oder Voranstrich genannt) für den Abrieb im selben Farbton abgetönt und gleichmässig vorgestrichen werden.

Hoffe damit ein wenig weitergeholfen zu haben.

Gruss

 

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