Grundwasser-Heizung

maison

Mitglied
Hallo zusammen

Wir heizen im Augenblick noch mit Oel, die Heizung muss aber irgend einmal ersetzt werden. Weil wir in einem Grundwasser reichen Gebiet wohnen, interessieren wir uns besonders für eine Wasser/Wasser - Heizung.

Die übrigen Installation müssten noch nicht ersetzt werden (Heizkörper und Bodenheizung kombiniert).

- Wer hat eine solche Heizung?

- Seid Ihr zufrieden?

- Wie war der Preis?

- Ist sie leise/laut?

- Welche Marke?

Danke für alle Beiträge

Gruss

Maisonette:139:

 
hallo maisonnette

wie funktioniert denn eine grundwasser heizung?

ich nehme an, dass das nicht dasselbe ist, wie eine wärmepumbe im boden, die ins grundwasser reicht. so wie ich das verstehe, darf in grundwassergebieten jedenfalls keine wärmepumbe in den boden gesteckt werden. der kanton bern hat online die sperrgebiete für wärmepumpen im boden abrufbar. alle mir bekannten grundwassergebiete sind dort als gesperrt markiert.

welche möglichkeiten gibts denn sonst noch? (ausser luft wärmepumpen und alles übrige)

gruss

rollwett

 
Auf der Homepage habe ich gesehen, dass es auch für die Grundwasser WP eine Bewilligung braucht.

Auf Grund von was wird da entschieden? Auch unser Haus steht in einem Grundwasser Gebiet, bei dem keine Sonden erlaubt sind. Aber ob eine Grundwasser WP erlaubt wäre, habe ich nicht abgeklärt.

Wer weiss da Genaueres?

Denn anscheinend braucht es da gar keine tiefen Bohrungen. Das wäre wieder ein Kostenvorteil.

Sicher ist, dass Sole- und Wasser/Wasser WP ziemlich leise sind.

 
Wasser/Wasser WP wäre bei uns sehr ideal gewesen. Ich habe es für uns abgeklärt. Das Kantonale Departement für Bau, und Umwelt ist dazu zuständig. Ein Anruf plus die Parzellennummer reicht für die Abklärung.

Etwas halte ich für wichtig, der Grundwasserspiegel muss sehr Konstant sein.

Ibo

 
Hallo Maisonette,

Ja wir müssen, ausser Bohren sind uns alles erlaubt auch Erdkollektoren. Die Grenze zwischen S-II und S-III lauft mittendurch unsere Parzelle daher müssen wir alles gegen unten (Vorplätze usw.) dicht machen. Wir haben ziemlich sichere Grundwasser.

Es ist guter Sache, wenn es erlaubt ist. Ich habe mal mit einem Dorf älteste gesprochen, laut ihm war es bis vor kurzem erlaubt. Gewässerschutz ist im Allgemeinen geschärft zum Teil stehen die Grundregeln nicht in den Bauverordnungen. Ich würde es abklären, dann hast du was Schriftliches in den Händen.

Hier sind allg. Infos:

BAFU - Gewässerschutz

GSA

Gruss Ibo

 
Vielen Dank ibo, für Deine Antwort und die links. Ich werde mal beim Kanton anklopfen, bevor ich etwas weiteres unternehme.

Liebe Grüsse

Maisonette

 
Ja, auf dem Kanton können Sie dir eine entsprechende Aussage geben.

Wenn in der Nähe eine Grundwasserfassung ist, wird es nicht erlaubt. Je nach Kanton müssen auch gleich mehrere Wohneinheiten angeschlossen werden, sonst wird keine Bohrung erlaubt. Ich würde eine Wasser-WP einer Luft-WP vorziehen wenn es zugelassen ist.

 
Wie teuer ist eine solche Bohrung?

Eine Bohrung für eine Erdsondenheizung bewegt sich doch so zwischen 10'000.- - 20000.-. Ist aber auch 100 - 200m tief.

Die Bohrung für das Grundwasser ist ja viel weniger tief. Wie teuer ist so eine?

 
Hallo,

Dazu könnte ich auch noch ein paar Infos beisteuern.

Wir betreiben seit 2006 eine GW Wärmepumpe.

Die erste Anlaufstelle ist der Kanton, da ja dieser

die "Oberhoheit" über GW und Gewässer allgemein hat.

Im Kt. AG z.B. kann jeder im Internet (GIS) zum voraus mal sehen,

wo die Grundwasserströme und Schutzzonen liegen.

Dort werden keine Tiefenbohrungen, wie für Erdsonden bewilligt.

Falls man eine Grundwasserfassung plant, muss man einen Geologen

beiziehen, der abklärt, ob das GW genügend mächtig ist, um die

gewünschte Menge fördern zu können.

Falls ok, kann man das "Risiko" eingehen und bohren lassen. Die

Tiefen sind je nach örtlichen Gegebenheiten 20...40m. Es muss tief

genug gebohrt werden, damit die GW-Förderpumpe immer genügend tief

im GW ist, auch bei Schwankungen des GW-Pegels.

Der Kanton verlangt ein geologisches Gutachten der Bohrung mit genauer

Dokumentation der angetroffenen Gesteinsschichten während der Bohrung.

Mit der Bohrung ist allerdings die Sache noch nicht fertig. Ins Bohrloch

kommt ein Filterrohr, welches in Kies eingebettet ist. Danach folgt die

Entsandung dieses Filterbrunnens. Weiter wird ein mehrstündiger

Pumpversuch gemacht, in welchem festgestellt wird, wie durchlässig die

GW führenden Schichten sind und ob nun die gewünschte Menge GW

gefördert werden kann.

Für die Erstellung einer solchen Filterbrunnens (ca. 30m bei uns) inl.

entsanden und Pumpversuch fallen 20 000.- CHF an und ca. 3 000.--

für den geologischen Bericht.

Die Fassung muss in einem Schacht mit einem abschliessbaren Deckel gesichert sein.

Das abgekühlte GW kann mittels Sickerschacht zurückgegeben werden.

Gruss

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo martin88

Danke für Deinen aufschlussreichen Bericht. Irgendwie .../emoticons/default_additional/65.gif:65:/emoticons/default_additional/65.gif/emoticons/default_additional/140.gif

Seid Ihr wenigstens zufrieden mit der Heizung, funktioniert sie einwandfrei?

Lieber Gruss

Maisonette

 
Hallo Maisonette

Um nochmals etwas auszuholen...

Grundsätzlich liegt das Risiko der Bohrung beim Bauherrn ( Man könnte ja

trotz Geologe und Grundwasserkarten genau dort wo gebohrt wird nach 10m

auf Fels treffen, kein Wasser, nur Kosten...)

Es gibt einigen Aufwand, sich durch den Dschungel der Vorschriften und

Abläufe zu kämpfen, wenn man dies in Eigenregie macht. Aber nur Mut.

Am Ende hat man einen eigenen GW Brunnen, aus dem das (Trink)Wasser

auch für andere Zwecke genutzt werden kann (sofern man ein solches Gesuch

gestellt hat).

Leider fliesst das Wasser nicht von selbst. Es muss aus der Tiefe gepumpt

werden, was Energie braucht.

Summasumarum lässt sich sagen, dass ca. 75...77% der Energie aus dem GW

kommt. Die restllichen 23...25% teilen sich in etwa 14% Betrieb der WP, 3..4%

Hilfsbetriebe wie Steuerung, Umwälzpumpe und immerhin ca. 5% für die GW-

Förderung.

Wir sind zufrieden und die Anlage funktioniert einwandfrei.

Gruss

 
Hallo martin88

Danke für Deine interessanten Ausführungen.

Inzwischen haben wir an der Hausbau- und Energiemesse in Bern ein paar Infos zum Thema erhalten.

Ebenfalls warten wir auf die Antwort des Kantons, ob überhaupt eine GW-Heizung möglich ist.

Es freut mich, dass Ihr mit Eurer Heizung zufrieden seid. Vielleicht kannst Du mir die Marke nennen und angeben, ob die Installation gleich vom Hersteller der WP gemacht wurde?

Mit liebem Gruss

Maisonette:)

 
Hallo Maisonette

Nicht alle Hersteller lassen ihre WP's im WP Testzentrum prüfen. (Gütesiegel)

Wenn man in den Genuss eines Förderbeitrages kommen will, ist dies aber

Voraussetzung (Kt. AG)

Da liegt noch eine PN bereit...

Gruss

 

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