GU vs. Architekt

scoutair

New member
03. Apr. 2014
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[SIZE=10pt]Liebe Bauherr(in)en und solche, die es werden wollen[/SIZE]

[SIZE=10pt]Im Forum liest man immer wieder über von Bauherren gemachte Erfahrungen (vor allem über schlechte) im Zusammenhang mit GU’s und Architekten. Ich fände es spannend, diese Erfahrungen (positive wie negative) in einem einzigen Thread zu bündeln und damit allenfalls zukünftigen Bauherren bei der Entscheidungsfindung „GU oder Architekt“ behilflich zu sein.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Ziel ist es nicht, hier einen Glaubenskrieg zu entfachen oder alles schlecht zu reden. Es gibt ja bekanntlich gute GUs und gute Architekten, wie es schlechte GUs und schlechte Architekten gibt. Gleichzeitig kann bei einem Projekt alles in die Hose gehen und beim Nächsten alles perfekt laufen.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Aber oftmals gehen vor allem die positiven Erfahrungen unter, doch diese sind schlussendlich diejenigen, die zählen.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Folgende Informationen könnten hilfreich sein:[/SIZE]

  • [SIZE=10pt]Evtl. kurze Vorgeschichte zum Projekt[/SIZE]
  • [SIZE=10pt]Wie habt ihr gebaut? (GU, Architekt, andere)[/SIZE]
  • [SIZE=10pt]Was fandet ihr gut, was nicht? (Beispiele)[/SIZE]
  • [SIZE=10pt]Würdet ihr wieder so bauen? Weshalb?[/SIZE]


[SIZE=10pt]Liebe Grüsse[/SIZE]

[SIZE=10pt]scoutair[/SIZE]

 
[SIZE=10pt]Und ich mache sonst auch gleich den Anfang:[/SIZE]

[SIZE=10pt]Wir haben ein geräumiges EFH mit Unterkellerung in leichter Hanglage erstellt. Bei Projektbeginn haben wir uns vor allem mit der Thematik Holz und Massiv befasst und von verschiedenen Anbietern, eigentlich nur GUs (regional und national tätig), Offerten eingeholt. Die Vergleichbarkeit war aus unserer Sicht gegeben, da wir bereits einen fast fertig gedachten Grundriss sowie ein relativ ausführliches Pflichtenheft mit unseren Wünschen und Ansprüchen mitgegeben hatten.[/SIZE]

[SIZE=10pt]So kristallisierte sich dann ein regionaler, eher kleiner GU, der Individuell und Massiv baut, heraus, mit welchem wir das Vorprojekt starteten und bis zur Baueingabe gelangten. Nach Baueingabe und Studium des GU-Vertrags stimmte dann aber das Bauchgefühl nicht mehr, sodass wir den Vertrag des Vorprojektes kündeten.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Konkret hatten wir das Gefühl, dass auf unsere Wünsche/Anregungen nicht richtig eingegangen wurde, unsere Bedenken zu einigen Punkten in der Ausführung heruntergespielt wurden und der KV alle 2 Monate aus für uns nicht ersichtlichen Gründen teurer wurde. Nachdem wir einen Baubeschrieb verlangten und daraufhin eine Info bekamen, welche eher den Informationen aus der Bemusterung als dem Baubeschrieb entsprach, war für uns klar, dass wir unser Projekt mit diesem Partner nicht beenden wollen.[/SIZE]

[SIZE=10pt]So suchten wir uns einen Architekten, welcher bereit war, das Projekt zu übernehmen und mit uns zu beenden. Die Baueingabe war bereits gemacht und so hatten wir Zeit, bis zur Erteilung der Baubewilligung sämtliche Details zu klären; der Architekt macht die Ausschreibungen und stellte uns die Offerten-Vergleiche zusammen etc.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Bis heute sind wir der Meinung, dass es die beste Entscheidung unseres Lebens war, nicht mit diesem GU zu bauen, sondern uns einem Architekten anzuvertrauen.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Was uns persönlich am GU gestört hat, war, dass wir kein bzw. ein sehr reduziertes Mitspracherecht gehabt hätten, er bei jeder Änderung, und wäre sie noch so klein gewesen, mitverdient hätte (auch wenn er damit keinen Mehraufwand gehabt hätte wie bsp. teureres Parkett, hochwertigere Küche, etc.) und sich das Recht herausgenommen hatte, Änderungen in der Ausführung vorzunehmen, solange sie gleichwertig oder besser sind (für uns ganz klar eine Definitions- und Auslegungsfrage, welcher wir mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert gewesen wären). Zudem herrschte null Kostentransparenz, und wir vermuten, dass unser damaliger GU zulasten der Qualität in seine eigenen Taschen gewirtschaftet hätte. Wir hatten einfach das Gefühl, einem unseriösen GU in die Hände geraten zu sein, sodass wir die Zusammenarbeit beenden mussten.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Vorteile beim GU wären allenfalls, dass man einen einzigen Ansprechpartner hat und der Bank lediglich 4-5 grosse Rechnungen weiterleiten muss. Für Bauherren mit wenig Zeit/Interesse sicherlich gut geeignet.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Allenfalls waren wir zu Beginn ein wenige blauäugig (vermutlich sind wir da auch nicht die Einzigen). Ob sich dieser kleine Umweg via GU mit einem doch überschaubaren, finanziellen Verlust von ca. 5‘000.- – 10‘000.- und einer zeitlichen Einbussen von geschätzt etwa einem halben Jahr hätte vermeiden lassen, wissen wir nicht. Wir können aber Folgendes weitergeben: Unbedingt auch auf das Bauchgefühl achten und Fakten, welche einem als gesichert verkauft werden, kritisch hinterfragen und sich allenfalls auch extern beraten lassen (was wir glücklicherweise auch getan hatten). Und unbedingt Referenzen einholen.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Also, wir hatten uns dann eben einem Architekten anvertraut und für uns brachte dieser nur Vorteile. Wir konnten bei jedem Detail, welches uns wichtig war, mitreden. Die Kosten waren voll transparent, der Architekt wurde für seine Arbeit entlohnt, wir wussten genau, was er kostet. Für Mehraufwand stellt er eine Rechnung, Änderungen, welche für ihn keinen Mehraufwand bedeuten, waren in dieser Hinsicht kostenlos. Wir bestimmten, mit welchen Unternehmen wir zusammenarbeiten möchten, wir sind deren Vertragspartner und können bei Problemen/Fragen oder auch kurzfristigen Änderungen direkt auf sie zugehen.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Wir bekamen alle Rechnungen der Unternehmer, nachdem sie durch den Architekten auf deren Richtigkeit überprüft worden waren, für die Weiterleitung an die Bank. Hier hätten wir nochmals intervenieren können, wenn etwas nicht gestimmt hätte.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Unser Architekt stand immer auf unserer Seite, wenn die Qualität nicht stimmte, in der Ausführung etwas falsch gemacht wurde, etc. Meistens sah er das schon, bevor wir auf der Baustelle waren, und hatte bereits die Änderung/Behebung veranlasst gehabt.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Wir waren, nachdem wir erste Erfahrungen mit einem GU machten, über die Entscheidung, mit einem Architekten fertig zu bauen, sehr froh. Für uns, eine anspruchsvolle, qualitätsbewusste Bauherrschaft die Mitbestimmen will und sich für den Hausbau interessiert und auch gerne mal selbst Hand anlegt, wenns sein muss, war das Bauen mit Architekt sicher die beste Lösung. Wir sind rundum zufrieden und würden beim zweiten Mal gleich mit diesem Architekten zusammen arbeiten, keine Frage![/SIZE]

[SIZE=10pt]Liebe Grüsse[/SIZE]

[SIZE=10pt]scoutair[/SIZE]

 
Lieber Scoutair

Grundsätzlich sollte man, wenn schon den umgekehrten Weg gehen. Ein Architekt ist ja genau dafür da, die Wünsche der Bauherrschaft in ein realisier- und finanzierbares Projekt zu transformieren. Wenn man nun aus Gründen von Termin- und Kostensicherheit sich zum GU begibt, hat man alös Bauwilliger eine ganz andere Position. Der Architekt kann dann weiterhin als fachlich versierter Treuhänder die Bautätigkeit begleiten und darauf achten, dass das Versprochene udn Vereinbarte auch so gebaut wird.

Herzlicher Gruss

Urs Tischhauser 

 
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