Es ist ein Geben und Nehmen. Willst Du das Objekt, dann bezahlst Du den Preis, willst Du Handeln, dann liegst Du manchmal auf Platz 2.
Als potentieller Käufer habe ich ein für CHF 800 000 ausgeschriebenes Objekt näher betrachtet und, nach einem Augenschein mit einem Architekten, CHF 710 000 geboten. Lange nichts gehört, dann Absage. Gemäss später erhaltenen Informationen war ich Nummer 2, falls die Nummer 1 nicht zahlungsfähig gewesen wäre.
Erfahrung als Verkäufer
- Schätzung IAZI 1 130 000
- Schätzung Makler A 960 000 Provision 3.0 %
- Schätzung Makler B 1 350 000 Provision 2.5 %
- Schätzung Makler C 1 450 000 Provison 2.0 %
Es gibt also keine absolute Wahrheit beim Preis.
Der Makler arbeitet auf Provision und hat ein Interesse, möglichst gut zu verkaufen. Gut heisst aber für den Makler aber auch, zu einem vertretbaren Aufwand. Liegt er im Preis zu hoch, so bekommt er zwar den Auftrag, zeigt das Haus aber unzählige Male, liegt er zu tief, so bekommt er den Auftrag nicht.
Ich habe den Makler C mit dem Verkauf beauftragt. Von zwei Interessenten weiss ich, dass die geldgebenden Banken den Preis OK fanden, aber das Eigenkapital der Käufer nicht ausreichte. Er hat vermutlich an seinem Preis selbst gezweifelt, denn er zeigte das Haus einige zig Mal ohne Erfolg.
Nach einem Jahr habe ich mit dem Makler einen Spielraum nach unten definiert. Schlussendlich lief der Verkauf bei 1 150 000.
Generell dürfte beim Verkauf von bestehenden Objekten ein grösserer Spielraum vorhanden sein, denn die Preise werden erst mal hoch angesetzt. Auf die Schnelle einen wesentlich tieferen Preis zu erhalten dürfte aber nicht einfach sein. Bei 1 000 000 und 3 % Zins kann ich ein Objekt für 30 000 pro Jahr halten, statt 100 000 herunter zu gehen kann ich auch 3 Jahre warten. Dies immer unter der Voraussetzung, dass der Preis marktgerecht ist.
Langer Rede kurzer Sinn : The winner takes it all. Es gibt nur einen Sieger, aber mehrere Verlierer.
Felix