Handeln

Homie

Mitglied
22. Jan. 2010
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Hallo zusammen,

mich würden Eure Erfahrungen beim Hauskauf bzw.. Preisverhandlungen mit Makler(Betterhomes speziell) interessieren. Sind die knallhart und geben keinen Rappen beim Preis nach oder gehen sie auch mal etwas mit dem Preis runter?

Kennt Ihr auch die Masche mit den anderen Interessenten, oder ist das in der Regel ein Bluff?

Vielen Dank für Eure Antworten und Tipps.

LG

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Hallo

Meine Antwort ist allgemein und nicht im Speziellen auf Betterhomes gemünzt:

Grundsätzlich ist es so, dass der Makler nur Verhandlungsspielraum (nach unten) hat, wenn er auch einen solchen vom Auftraggeber (Hauseigentümer, Verkäufer) erhalten hat.

Die Sache mit dem "gegeneinander ausspielen und den Preis hochtreiben" ist leider nicht so einfach zu beantworten. Da musst du ev. auch auf äussere Zeichen achten. Ist z.B. eine Liegenschaft schon lange im Verkauf, so ist es eher ungewöhnlich, dass plötzlich gleichzeitig noch ein weiterer Interessent vorhanden ist.

Dieses Spiel wird der Makler wohl eher spielen, wenn du klar signalisierst, wie "scharf" du auf das Objekt bist. Denn dann bist du auch eher gewillt, noch etwas draufzulegen.

Ob es ein Bluff ist/war erfährst du erst im Nachhinein, wenn du nicht mehr bietest und der Makler dann wieder auf dich zu kommt, bzw. das Objekt dann weiterhin im Angebot hat.

Grüsse Griff

 
Ganz am Anfang vor ca. 2 Jahren hatten wir auch bestehende Häuser angeschaut. Bei zwei Häusern (2 verschiedene Maklern) wurde der Preis des Hauses um 100T, ja CHF 100'000.-- reduziert... für mich absolut unseriös... Daher mein Rat; aufpassen... und nicht einlullen lassen...!

 
Bei zwei Häusern (2 verschiedene Maklern) wurde der Preis des Hauses um 100T, ja CHF 100'000.-- reduziert... für mich absolut unseriös...
Da gebe ich dir absolut recht. Allerdings könnte es hier auch so gewesen sein, dass die Verkäufer einfach einen utopischen Verkaufspreis wollten. Da hat ein Makler nur die Möglichkeit damit zu arbeiten, oder den Auftrag sausen lassen. Letzteres wird wohl eher selten der Fall sein....

Daher mein Rat; aufpassen... und nicht einlullen lassen...!
Aufpassen und nicht einlullen lassen gehört sowieso zur Grundeinstellung beim Hauskauf /emoticons/default_wink.png

 
Aufpassen und nicht einlullen lassen gehört sowieso zur Grundeinstellung beim Hauskauf /emoticons/default_wink.png
Ja, schon... Aber mit der Zeit wird man "schwach und müde"... fast hätte ich damals auch nachgegeben... Zum Glück hat dann mein innerer Sauhund noch obsiegt... Also, standhaft bleiben und notfalls eine Nacht mehr darüber schlafen...

 
....wenn es um einen fairen vernünftigen preis geht: wieso nicht dem makler auf den zahn fühlen?

und wenn die antwort bzw. vergleichsmöglichkeiten mit anderen objekten in der region nicht möglich ist, eine unabhängige schatzung machen!?

kostet ab ca 700...800.-

daneben: ein verkäufer hat meistens die maklergebühr/provision auch gleich im verkaufspreis drin.

betterhome: kann ich nichts spezielles sagen. ausser, dass ihr geschäftsmodell (scheinbar) auf einen grossen netzwerk beruht (sagen sie zwar alle).

 
Normalerweise möchte der Makler lieber das Objekt verkaufen, als einen potentiellen Kunden wegen ein paar Franken verlieren. Üblicherweise kostet der Makler etwa 3% vom Verkaufspreis. Für 20'000 Fränkli würde er also NUR 600 Fränkli mehr/weniger verdienen. Also lieber billiger verkaufen. Den Spielraum gibt eh der Verkäufer vor.

Ich kenne Betterhomes selber auch nicht, ausser dass sie mich genervt haben, als ich meine Wohnung verkaufen wollte. Ich habe es im Internet ausgeschrieben. Wöchentlich habe ich ein Telefon von Betterhomes bekommen, obwohl ich gesagt habe dass ich vorläufig selber verkaufen möchte aber bei Bedarf gerne auf sie zurückkommen werde.

Schlussendlich habe ich dann die Wohnung einem anderen Makler übergeben.

Gruss

Ritchie

 
Es ist ein Geben und Nehmen. Willst Du das Objekt, dann bezahlst Du den Preis, willst Du Handeln, dann liegst Du manchmal auf Platz 2.

Als potentieller Käufer habe ich ein für CHF 800 000 ausgeschriebenes Objekt näher betrachtet und, nach einem Augenschein mit einem Architekten, CHF 710 000 geboten. Lange nichts gehört, dann Absage. Gemäss später erhaltenen Informationen war ich Nummer 2, falls die Nummer 1 nicht zahlungsfähig gewesen wäre.

Erfahrung als Verkäufer

  • Schätzung IAZI 1 130 000
  • Schätzung Makler A 960 000 Provision 3.0 %
  • Schätzung Makler B 1 350 000 Provision 2.5 %
  • Schätzung Makler C 1 450 000 Provison 2.0 %
Es gibt also keine absolute Wahrheit beim Preis.
Der Makler arbeitet auf Provision und hat ein Interesse, möglichst gut zu verkaufen. Gut heisst aber für den Makler aber auch, zu einem vertretbaren Aufwand. Liegt er im Preis zu hoch, so bekommt er zwar den Auftrag, zeigt das Haus aber unzählige Male, liegt er zu tief, so bekommt er den Auftrag nicht.

Ich habe den Makler C mit dem Verkauf beauftragt. Von zwei Interessenten weiss ich, dass die geldgebenden Banken den Preis OK fanden, aber das Eigenkapital der Käufer nicht ausreichte. Er hat vermutlich an seinem Preis selbst gezweifelt, denn er zeigte das Haus einige zig Mal ohne Erfolg.

Nach einem Jahr habe ich mit dem Makler einen Spielraum nach unten definiert. Schlussendlich lief der Verkauf bei 1 150 000.

Generell dürfte beim Verkauf von bestehenden Objekten ein grösserer Spielraum vorhanden sein, denn die Preise werden erst mal hoch angesetzt. Auf die Schnelle einen wesentlich tieferen Preis zu erhalten dürfte aber nicht einfach sein. Bei 1 000 000 und 3 % Zins kann ich ein Objekt für 30 000 pro Jahr halten, statt 100 000 herunter zu gehen kann ich auch 3 Jahre warten. Dies immer unter der Voraussetzung, dass der Preis marktgerecht ist.

Langer Rede kurzer Sinn : The winner takes it all. Es gibt nur einen Sieger, aber mehrere Verlierer.

Felix

 
[*]Schätzung IAZI 1 130 000

Nach einem Jahr habe ich mit dem Makler einen Spielraum nach unten definiert. Schlussendlich lief der Verkauf bei 1 150 000.
Da IAZI auf effektiven Verkaufszahlen und durchgeführten Verkäufen basiert, sind ihre Werte in Gegenden wo relativ viele Liegenschaftsverkäufe passieren recht gut...
 
Langer Rede kurzer Sinn : The winner takes it all. Es gibt nur einen Sieger, aber mehrere Verlierer.
Felix,

Wow und vielen Dank für alle die Hintergrundinformationen ... Dein Schlusswort kenne ich vom Sport. Da gibt es idR auch nur einen Sieger.

Gruss

Christian

 

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