Handwerker liess uns in Messer laufen

Hüsli-Traum

Mitglied
29. Apr. 2008
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Wir wollten für unseren neuen Anbau eine Haustüre über unseren Zimmermann bestellen. Da genau dieselbe Türe jedoch in der Schweiz rund 50% teurer war als wenn wir sie in Deutschland bestellen, haben wir sie vor ein paar Wochen in Deutschland bestellt. Der Zimmermann hat sich bereit erklärt dem Lieferanten die genauen Haustür-Masse mitzuteilen, da wir uns ja mit diesen ganzen Fachbezeichnungen nicht auskennen.

Die beiden sogenannten Fachpersonen haben sich dann kurz geschlossen und von da an ging alles schief. Der Zimmermann wollte nur das Futterlichtmass angeben und der Haustür-Mensch in Deutschland benötigte zudem noch das Rohbaumass und das Rahmen-Aussenmass. Der Zimmermann hat ihm jedoch immer nur das eine Mass angegeben und hat gemeint, das sei so üblich und er wisse kein anderes Mass. Er kenne die anderen Bezeichnungen auch nicht und eine kleine Skizze wollte er auch nicht anfertigen. Anscheinend hat er sich richtig bockig gestellt. Lange Rede kurzer Sinn, die Türe wurde geliefert und montiert und nun eben ist sie zu klein. Sie hat nur einen Durchgang von 75cm also 0 Change zum irgendetwas zügeln so.

Der Zimmermann hat sich überhaupt nicht drum gekümmert und gemeint es sei ihm egal, das sei nicht sein Fehler. Schliesslich hätten wir die Türe so bestellt und er hätte nichts unterschrieben. Nein unterschrieben hat er nichts, aber da er sich einverstanden erklärt hat die Masse korrekt durchzugeben, sind wir der Meinung dass er diese Türe nun bezahlen müsste oder zumindest den grössten Teil. So wie er reagiert hat, hat er uns bewusst ins Messer laufen lassen und das macht mich extrem wütend. Das Vertrauen ist dahin.

Wozu hat man denn Fachleute wenn die es nicht mal fertig bringen eine Türe richtig zu bestellen? Sehe ich das Falsch? Der Zimmermann will nun aber nichts davon wissen und kam uns sehr frech und ungehalten. Details will ich Euch jetzt hier ersparen. Diesen Holzbau aus Dinhard bei Winterthur kann ich Euch auf keinen Fall empfehlen. Schade, er hatte zuerst einen so guten Eindruck hinterlassen.......

Was würdet Ihr da unternehmen? Gibt es rechtliche Aspekte? /emoticons/default_additional/188.gif

Liebe Grüsse

Hüsli-Traum

 
Schwierige Situation. Sie zeigt eindrücklich, das Sparen teuer werden kann.

Ich verstehe allerdings nicht ganz, warum ihr

A) nicht selber die Masse am Bau genommen und dem Türlieferanten mitgeteilt habt (selber messen ist nicht wirklich schwer - die Türlieferanten haben in der Regel eine Anleitung, wie "korrekt" gemessen wird);

/emoticons/default_cool.png - da offenbar direkt selber bestellt - nicht vorher mal das Mass von 75cm angeschaut habt: dann wäre ja offensichtlich, dass eine solche Tür untauglich ist.

Es dürfte schwierig sein, diesen Schreiner in die Pflicht zu nehmen - kenne aber die genaue Situation nicht, welche Aufgabe ihm da genau übertragen wurde.

Alles was mit "Ausmassen" zu tun hat, wird vorteilhafterweise vor Ort gemacht - bei mir hat z.B. der Küchenbauer (aus D) im Rohbau vor Ort selber die Masse aufgenommen - war eine Bedingung von mir bei der Auftragserteilung.

Drücke die Daumen, dass sich sowohl der Türenlieferant als auch der Schreiner an der wohl nötigen neuen Türe kostenmässig beteiligen.

Martin

 
Leider gab es noch keinen Anbau zu dem Zeitpunkt und so konnten wir oder der Lieferant auch nichts ausmessen gehen. Drum hat ja der Zimmermann sich einverstanden erklärt dem D-Lieferanten die genauen Masse anzugeben.....

Es war auch nicht von 75cm die Rede sondern von 92cm nur hat der eine den Durchgang in der Breite gemeint und der andere die Gesamtbreite der Türe. Und der Zimmermann hat den Irrtum nicht aufgeklärt....../emoticons/default_mad.png

 
Hallo

Da hat der Lieferant aus Deutschland aber auch einen an der Waffel.

Das eine Eingangstüre nicht 75cm hat, sollte auch in Deutschland bekannt sein.

Abgesehen davon musstest Ihr doch sicherlich den Anbau beim Bauamt eingeben. Daher liegen doch Pläne vor, welche dem Türlieferanten hätten gemailt werden können.

Das leide Thema mit nicht funktionierenden Schnittstellen. Ich befürchte, das Du auf diesen Kosten sitzenbleiben wirst.

Turbo

 
ist wirklich dumm gelaufen, aber wahrscheinlich wird nicht viel zu machen sein.

rechtlich vorgehen kostet wahrscheinlich nur zeit und geld. vor allem weil es noch grenzüberschreitend ist, würde ich sagen, dass sich das nicht wirklich lohnt.

ich würde sicher mal noch mit dem deutschen lieferant das ganze besprechen.

eventuell sieht der ja ein, dass es nicht ganz seriös war eine hauseingangs-türe mit nur 75 cm zu liefern und liefert und zeigt sich kullant und gibt eine grosszügige ermässigung für eine weitere türe mit den richtigen massen.

 
@ Hüsli-Fraum

Ich hoffe, dass ihr eurer Problem mit der 75cm Tür lösen könnt.

Dies ist das Risiko, wenn man im Ausland bestellt. Wenn ihr die Türe im Inland bestellt hättet wäre der Preis höher gewesen, jedoch auch eine gewisse Garantie-Sichereit, dass die Türe passt.

Generell unterstütze ich die Handwerker in der Schweiz. Wenn man verschiedene Offerten einholt und auch noch Verhandelt, bekommt man für Schweizerqualität einen guten Preis.

Gruss Stef

 
Dies ist das Risiko, wenn man im Ausland bestellt.

Gruss Stef
...das ist leider völlig falsch!

Das eigentliche Problem hat Martin clever herausgelesen /emoticons/default_wink.png und exakt beschrieben.

 
Dies ist das Risiko, wenn man im Ausland bestellt.Gruss Stef
Ins Messer gelaufen seit Ihr dem Schweizer Handwerker tatsächlich.

Alles erwähnenswerte ist auch meiner Meinung nach erwähnt worden. Rechtlich gesehen, habt Ihr leider null Möglichkeiten, den schweizer Unternehmer zur Haftung zu zwingen, zumal er keinen Vertrag zur Herstellung eines Werkes, noch sonst wozu hat. Er ist/war Euch also höchstens moralisch verpflichtet, nach der mündlichen Abmachung auch Wort zu halten.

Noch einige Worte zu meiner persönlichen Einstellung:

Grundsätzlich schaue auch ich über die Grenzen der Schweiz; bin es mir auch gewohnt die gleiche Leistung für weniger Geld zu suchen (schliesslich wächst das Geld ja auch bei mir nicht am Baum im Garten).

Auch ich habe allerdings damit auch schon einige, negative Erfahrungen gemacht (immer in Sparten, um Artikel ausserhalb des Bauens), was mich einige Male auf John Ruskin`s "Gesetz der Wirtschaft" denken liess:

Zitat:

"Es ist unklug, zuviel zu bezahlen, aber es ist noch viel schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.

Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht vollständig erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten!

Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen."

 
Irgendwie macht Ihr da ein Schwarz-Peter-Spiel.

Aber den Schwarzen Peter hast Du!

Entweder, Du lässt jemanden offerieren, irgend etwas nach Mass zu bestellen und einzubauen. Dann ist spätestens bei Offerierung klar, was bauseitig geleistet wird und was der Auftragnehmer zu erbringen hat. In diesem Fall haftet der Auftragnehmer für Masse, Arbeit und Material, d.h. wenn warum auch immer eine falsche oder nicht passende Tür geliefert wird, darf sich der Zimmermann mit dem Lieferanten herumschlagen. Für dieses Risiko steht ihm natürlich etwas zu. Seriöse Bauschreiner messen deshalb immer selber an Ort nach, wenn sie den Auftrag haben, um Ärger dieser Art zu vermeiden.

Oder Du bestellst selber etwas und lässt es jemanden einbauen. Auch dann ist klar, wer welche Leistung zu erbringen hat. Aber dann ist es Dein Problem, ob die Sache passt oder nicht, d.h. wenn Du falsch gemessen hast, oder falsch geliefert wurde, oder Du lichte Durchgangsbreite gemeint hast und der Lieferant das als Zargenweite aufgefasst hat, ist es nicht dem Zimmermann sein Problem. Auch dann wird er Dir zu Recht etwas berechnen, wenn Du ihn kommen lässt, etwas einzubauen, was warum auch immer nicht geht.

Wenn Du dem Zimmermann sagst, Du wollest diese Tür von einem bestimmten Lieferanten, dann kann er zusagen und offerieren, oder den Auftrag ablehnen.

Wenn Du, wie ich den Eröffnungsbeitrag lese, den Zimmermann eine Türe samt Einbau offerieren lässt und sie dann nach Auftragsvergabe später woanders selbst bestellst, hättest Du mindestens eine neue Offerte machen lassen müssen.

So ist es wirklich Dein Problem - auch wenn der Zimmermann sich, was ich aus seiner Sicht allerdings nachvollziehen kann, nicht besonders kooperativ gezeigt hat. Den Batzen und das Weggli gibts halt nicht.

Für die nächste Türe: Erst den Lieferanten heraussuchen und denjenigen, der sie einbauen soll, "Bestellen und Einbauen einer Türe Typ XY vom Lieferanten Z" offerieren lassen.

 

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