Haus 1991 Ölheizung -> Solar u Pellet?

andreasl

Mitglied
09. Okt. 2008
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Hallo zusammen!

Unser EF Haus mit Einliegerwohnung von 1991 hat eine Ölheizung und einen Warmluft-Cheminee im Wohnzimmer.

Ich würde nun gerne eine Solaranlage zur Warmwasser erzeugung installieren lassen.

Folgende Überlegungen halten mich jedoch noch zurück.

Cheminee: Zwar finde ich das Feuer im Wohnzimmer fantastisch, aber die ganze Wärme geht nach oben raus, es ei denn, wir schalten das Umliftgebläse an. Dann wird es aber unakzeptabel laut. Wir hätten (auch aus ökologischen Gründen) gerne einen Pelletofen im Wohnzimmer, der das Heizwasser/Brauchwasser mitheizt.

Aber:

- wie würde denn das Ganze geregelt (Solar, Pelletofen und die Ölheizung im Keller (die müsste dann nur noch in den kalten Wochen ran)?

- gibt es Pelletöfen, die kein lautes Gebläse haben (und über Strahlung die Wärme in den Raum abgeben)? Finde Lärm im Wohnzimmer furchtbar

- gibt es empfehlenswerte Pelletöfen, die man in den vorhandenen Cheminee einbauen könnte?

Solar: Bin auch am Überlegen, ob Solar nur für Warmwasser oder für Warmwasser und Heizung. Macht ökonomisch wohl nicht soviel Sinn?

Kann man die ganze Anlage so aufbauen, dass die nachträgliche Erweiterung von nur Warmwasser auf Warmwasser und Heizung leicht möglich ist?

Haus hat ca 270qm und ca 3,000l Ölverbrauch/Jahr. Heizung hat 14-27 kw, wenn ich mich recht erinnere (Oertliblock PUS 301).

Freue mich auf Meinungen und Ratschläge!

Andreas

 
Hallo andreasl

Also bei dem Ofen ob Pelletnachrüstung geht kann ich nicht sagen, aber alles zu Steuern ist kein zu grosses Problem. Auch in diesem Fall ist das Zentrale Element der Pufferspeicher, hier läuft alles drüber. Dem Pufferspeicher ist es egal wo die Energie her kommt. Ob vom Wasserführenden Ofen, Vom Solar oder vom Oelkondenskessel. Ab da wird in die Heizung verteilt. Auch hier wiederhole ich mich wenn ich schreibe. Boiler nicht mehr notwendig, da Warmwasser dann via Pufferspeicher von der Frischwasserstation just in Time erwärmt wird. Habe selbst eine ähnliche Anlage die im August aufgebaut wird. Ist aber kein Prototyp /emoticons/default_biggrin.png

Also such Dir mal in Ruhe deine Ofenlösung aus. Wenn Du diese hast, kannst Du mich Infomieren und dann kann man mal genauer Planen und auch mal ein Schema für Aufbau und Steuerung aufzeichnen.

Ach noch was Du hast den Brennertyp aufgeschrieben. Wäre auch wichtig zu wissen welchen Kessel Du genau hast, damit dann nachher wirklich alles zusammenpasst.

Gruss Bauprofi

 
Das wäre ja zu schön, wenn das so klappen würde:125:

Zu dem Cheminee kann ich auch nicht sagen ob es da einen Einsatz zu gibt.

In jedem Fall gibt es aber Pelletsöfen die im Wohnzimmer aufgestellt werden können und als Heizkessel geeignet sind. Die Schwierigkeit dabei liegt in der automatischen Nachführung der Pellets. Da müßte man mit Sauglanzen arbeiten. Ob das möglich ist muss man sich örtlich ansehen.

Moderne Lüfter sollten so leise sein, dass man sie eigentlich nicht hört. Aber meiner Meinung nach ist ein Lüfter bei einer Pelletsheizung nicht erforderlich. Da der Pelletsofen ja in das Heizsystem eingebunden wird, erfolgt die Wärmeverteilung über die Heizflächen. Zudem sollte eine gewisse Konvektion durch den Pelletsofen selber erfolgen.

Jetzt kommt aber das Problem. Was Bauprofi da ausführt ist nichts anderes als eine hydraulische Weiche. Die macht aber eigentlich die Effizienz der Solaranlage zunichte.

Eine Solaranlage arbeitet nur dann effizient wenn das aufgewärmte Wasser aus dem Solarkreis auf möglichst niedrige Systemtemperaturen trifft. Ein Pufferspeicher, der von deinem Ölkessel und dem Pelletsofen aufgeheizt wird ist von daher Unsinn und wird weder vom Ölkessel noch vom Pelletsofen gebraucht. Ich gebe dazu mal ein Beispiel. Die Solaranlage bringt in der Übergangszeit maximal eine Temperatur von 50 Grad Celsius. Hat der Pufferspeicher diese Temperatur erreicht, kommt aus der Solaranlage nichts mehr raus. Das wird so gut wie immer im Winter und in der Übergangszeit der Fall sein, denn dann laufen Ölkessel und Pelletheizung und machen den Effekt der Solaranlage platt.

Jetzt hat Bauprofi natürlich recht, wenn er sagt ich muss ja was machen um die Wärmeerzeuger zu kombinieren, denn die laufen mit unterschiedlichen Temperaturen und vor allem Wassermengen. Dazu gibt es kleine Puffer, die eben eigentlich eine hydraulische Weiche darstellen. Auf diese Puffer arbeiten Ölkessel und Pelletsofen im Bedarfsfall wird der Pufferspeicher für die Solaranlage im Durchlaufprinzip nachgeheizt, oder es kann auch Wärme entnommen werden wenn genügend zur Verfügung steht. Dabei hat man allerdings den Nachteil, dass etliche Wärmetauscher auch wieder für Wärmeverluste sorgen und so den solaren Deckungsgrad reduzieren.

Zudem kommt hinzu das die Anlage ein ziemlich umfangreiches Regelpaket braucht, sowas gibt es fertig in Modulbauweise von etlichen Herstellern. Das wird aber nicht ganz preiswert.

Also ich würde das mit der Solaranlage wirklich mal durchrechnen lassen, ob sich das überhaupt rentiert. Vor allem wenn du einen Pelletofen einbaust. Dann heizt du eh schon mal umweltschonend und zudem noch kostengünstig. Den Pelletkessel so auslegen, dass der Ölkessel nur als Spitzenlastkessel dazu kommt. Beide Heizsysteme über eine hydraulische Weiche mit kleinem Puffer kombinieren, dadurch wird ein Takten des Pelletskessels vermieden. Den alten Warmwasserspeicher lassen und über den Ölkessel im sommer Warmwasser erzeugen

 
Hallo Bangolo

Also ich benötige für den von mir beschriebenen Aufbau keine Weiche. Es kommt eben darauf an wie man den Pufferspeicher aufbaut. Auch das was Du schreibst, mit Solar ist so wie ich geschrieben habe möglich. Man muss eben sehen das man Schichtung und Einspeissung in einklang bekommt. Einziges Problem bei solchen Anlagen sind die Platzverhältnisse und hier speziell die zur Verfügung stehende Höhe. Je höher desto besser.

Zur Info, der Oelkessel als Wärmeerzeugung für WW im Sommer ist wohl das schlechteste was man machen kann.

Gruss Bauprofi

 
Hallo Bauprofi,

Mit dem Ölkessel habe ich unter dem Gesichtspunkt geschrieben, das keine Solaranlage zur Verfügung steht und selbst wenn eine Solaranlage vorhanden ist wird man über den Ölkessel im Sommer das Warmwasser nachheizen müssen. Du erreichst nur mit der Solaranlage höchstens einen solaren Deckungsgrad von 60% bei der Warmwasserbereitung, im Sommer kann es Tage geben wo du 100% abdeckst, aber den Rest der Zeit mußt du nachheizen. Mit dem Pelletsofen geht es nicht, kaum jemand macht im Wohnraum im Sommer einen Ofen an oder?

Du hast doch selber geschrieben, dass du alle Wärmeerzeuger auf einen Puffer schickst, wie hoch soll der denn sein das du noch eine vernünftige Schichtung im Speicher realisieren kannst? Grundsätzlich ist das ja mit deinem Puffer auch richtig, denn du brauchst den eben als hydraulische Weiche für die beiden Wärmeerzeuger und für den Überschuss der von der Solaranlage erbracht wird und nicht in der WWB verbraucht wird. Aber warum willst du die Wärme von Ölkessel und Pelletsofen puffern, die laufen ja dann wenn die Wärme auch gebraucht wird. Puffern ist nur sinnvoll wenn zwar Wärme vorhanden ist aber keine Abnehmer da sind. Je mehr du puffers je größer sind die Wärmeverluste im Pufferspeicher selber. Du kannst natürlich alles bauen aber es sollte ja auch effizient sein.

 
Hallo Bangolo

Leider scheinst Du teilweise von alten Ansätzen auszugehen.

1.) wenn der Pufferspeicher richtig bemessen ist habe ich im Sommer mit der Kombination einer Frischwasserstation gegen 100% Deckung für WW.

2.) mit dem Pellet und der Oelheizung wird nur ein Teil des Pufferspeichers geheizt, so das ich gerade in der Uebergangszeit einen Teil des Speichers mit tiefer Temperatur habe, damit ich Solar optimal Nutzen kann.

3.) für bestimmte Heitzungstypen ist der Puffer eine Effizientssteigerung

Du hast auch noch von teuren Steuerungen gesprochen. Moderne Anlagen können das alles, die haben genügend Kanäle.

Gruss Bauprofi

 
Woran siehst du das ich von veralteten Ansätzen ausgehe, weil ich nicht alles glaube was in den Prospekten der Hersteller steht ?

Du musst nicht davon ausgehen was technisch machbar sondern was ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist.

Natürlich kannst du im Sommer 100% der WW abdecken über eine Solaranlage mit passendem Pufferspeicher, die Frage ist nur ob das sinnvoll ist. Vermutlich ist dein speicher zu groß, denn so genau kann man keinen Pufferspeicher auf den Bedarf beim WW abstimmen. Gerade im Mai 2009 ist zur Auslegung von Solarspeichern eine Studie vom Produktmanager und Entwickler eines großen deutschen Herstellers für Solaranlagen erschienen. Danach sind die meisten Pufferspeicher überdimensioniert, eine langzeit Speicherung von Solarwärme bei kleinen Anlagen nicht effektiv. Das würde auch auf deinen Speicher mit der 100% Deckung zutreffen, denn diese Speichergröße brauchst du nur an wenigen Tagen im Sommer, ansonsten machst du dir den Effekt der Solaranlage durch dauerndes nachheizen zunichte

Ja eine Effizienzsteigerung ist zum Beispiel bei der Pelletsheizung möglich, da die Anlage weniger taktet, nur dazu brauch man nur einen relativ kleinen Speicher.

Sicher können moderne Regelanlagen alles bieten was man braucht, nur trotzdem muss man es bezahlen. Die meisten Hersteller bieten Module an, je mehr Module je teurer.

Aber mal eine andere Frage wieviel Anlagen hast du den schon gebaut, dass du meinst so genau zu wissen wie es geht?

 
Haus hat ca 270qm und ca 3,000l Ölverbrauch/Jahr. Heizung hat 14-27 kw, wenn ich mich recht erinnere (Oertliblock PUS 301).

Freue mich auf Meinungen und Ratschläge!

Andreas
Annahme: 4 Personen, Brauchwasser und Heizung mit Oel)

3000 L Oel/Jahr für 270 qm entsprechen ca 85 kW/m2 pro Jahr, was man als "leicht erhöhter Energiebedarf" bezeichnen kann: also gar nicht so schlecht, für ein Haus mit Baujahr 1951..

Grundsätzlich: es ist nicht so einfach Oelheizung, Pellet/Chemineé und Sonne miteinander zu verbinden... (technisch sicher kein Problem, aber wirtschaftlich....?)

1. Brauchwasser mit Sonnenkollektoren: ca. 14'000 Fr. ... ?? macht wenig Sinn

2. Integration mit Heizung: macht ev Sinn, aber: Wohnort? Sonneneinstrahlung Januar-Mai und September-Dezember? (im Sommer ist so oder so kein Problmem....)

3. Pelletöfen im Cheminée einbauen: was mein deiner Frau dazu?/emoticons/default_mad.png

Resultat: Cheminée sieht fürterlich aus, Wärme geht zum grössten Teil so oder so nach oben raus, und du hast keine schöne Wohnzimmer mehr...

Und last but not last: muss die bestehende Heizung ersetzt/saniert werden?

 

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