Haus bauen mit 1.1 Mio Budget

Mone

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28. Jan. 2015
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Hallo und guten Tag

Ich lese mich seit Wochen quer durchs Forum... Ich dachte eigentlich, dass man mit 1.1 Mio ein Haus bauen könnte.... Wir haben keine enormen Ansprüche...

Unser Bauland ist eben und 880m2 gross, kosten dafür belaufen sich auf 400'000.-- , es bleiben also noch 700'000 .-- übrig.

Nun meint der Architekt, dass das Budget nicht reicht... Er braucht 1,4 Mio. Diese Summe kann ich unmöglich aufbringen!!

Habe ich mich dermassen verkalkuliert und bin unrealistisch? Wenn ich die Fertigbauanbieter sehe und vergleiche würde das allemal reichen...

 
Vielleicht solltest du mal mit dem Architekten schauen wie sich die Summe zusammensetzt. Und dann entscheiden wo und was reduziert werden kann. Im Prinzip kann entweder die Grösse oder der Ausbaustandard angepasst werden bis es ins Budget passt.

 
Lieber Mone

So vom Schiff aus gesehen, schwierig zu beurteilen. Denn es kommt natürlich darauf an, wie gross das Haus werden sollte. Wir haben schon für die eine, wie die andere Summe Häuser gebaut. Mit CHF 700'000 auf einem ebenen Grundstück solltest Du aber eigentlich auch mit einem "Architektenhaus" relativ problemlos 150m2 Nettowohnfläche hinzaubern können. Wenn Dir das nicht ausreicht, dann müsste man von Dir schon genauere Angaben haben. grundsätzlich dürfte ein Fertighausanbieter auch nicht mehr als 5-10% günstiger kommen, wenn man mehr oder weniger Gleiches mit Gleichem vergleicht! Sonst stimmt irgend etwas nicht.....

Herzlicher Gruss, Urs Tischhauser

 
Besten Dank für die Infos.

Herr Tischhauser, ihr erwähntes Haus, wäre dies dann mit oder ohne Keller?

 
Liebe Mone

Vielleicht zur Präzisierung. Ihr baut nicht mit 1.1Mio sondern mit 700k. Was ein Unterschied ist.

Über den Daumen gepeilt hätte ich gesagt: Unterhalb von 500k kannst Du das Bauen (ohne spezielle Umstände, Eigenleistungen, ...) tendenziell vergessen. Bis 650k brauchst Du sehr viel Selbstverantwortung und Disziplin, dass es funktioniert. Und einen weitsichtigen Architekten. Darüber sollte Bauen grundsätzlich schon möglich sein. Aber auch mit 700 brauchst Du viel Ausgabendisziplin und einen Architekten, der das auch will.

Warnung von meiner Seite als Geotechniker.

Heute überbaubare Parzellen, welche eben sind, haben in der Regel irgend einen anderen Haken. Falls es nicht die Lage ist (Industrie, Autobahn, Schattenloch, Komplett ab vom Schuss) ist es der Baugrund. Wohl Sumpf oder so. Was dann für die Fundation, Wasserhaltung oder so noch Kosten nach sich zieht. Darum.... ist auch vom Archi weitsicht gefragt. Rechtzeitig Randbedingungen überprüfen kann vorteilhaft sein.

Und ja. Keller sind nicht gratis.

Ohne Eure Situation zu kennen: Mit 880m² Land lässt sich Keller, Garage, Abstellraum, Technikräume möglicherweise oberirdisch realisieren, was günstiger kommen kann. (KANN, nicht muss!)

Grüsse

Haba

 
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Lieber Mone

Haba, " *Spezialist für alles Unterirdische" hat die Frage hoffentlich beantwortet und meine dürftigen Ausführungen präzisiert. Es stellt sich effekttiv die Frage, wieviele Geschosse man bauen will. Mann könnte sich ja bei der Parzellengrösse auch überlegen, einen nicht unterkellerten Bungalow hinzustellen. Obwohl Treppensteigen ja gesund sein soll.

Lieber Gruss, Urs

Haba  /emoticons/default_additional/145.gif  nicht gesagt, dass er unterirdisch schlechte Architektur macht, sondern als Geotechniker eben für alles Unterirdische die richtige Lösung parat hat.

 
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Über den Daumen gepeilt hätte ich gesagt: Unterhalb von 500k kannst Du das Bauen (ohne spezielle Umstände, Eigenleistungen, ...) tendenziell vergessen. Bis 650k brauchst Du sehr viel Selbstverantwortung und Disziplin, dass es funktioniert. Und einen weitsichtigen Architekten. Darüber sollte Bauen grundsätzlich schon möglich sein. Aber auch mit 700 brauchst Du viel Ausgabendisziplin und einen Architekten, der das auch will.
 
Ich staune ab Deinen Zahlen... Was heisst für Dich Ausgabendisziplin? Keine Marmorböden und vergoldete Wasserhähnen? Ich bin also mit 650k ohne Probleme über die Runden gekommen! Wir hatten aber auch keine zu hohen Ansprüche. Ich denke, da ist das Hauptproblem...
 
Ich bin also mit 650k ohne Probleme über die Runden gekommen! Wir hatten aber auch keine zu hohen Ansprüche.
Lieber Chrimel

Um so besser!

Ich kenne einfach mehrere Leute, die hatten ursprünglich ein Budget von 550k und sind schlussendlich (auch ohne nennenswerte Probleme) mit 680k durchgekommen.

Sicher, ich glaube, dass es auch mit 500 funktionieren kann. Aber eben, es ist die Frage nach den Ansprüchen. Und - darum das Wort «Disziplin» - was man dann noch alles dazunimmt, weil "man baut ja nicht so schnell wieder". Doch der schönere Parkett, schöne Platten auch im Gästebad statt Novilon, die Pergola in Sichtbeton weil Typ2 ja scheusslich werden kann, das im Vorprojekt noch weggelassene Stützmüürli damit jemand mehr parkieren kann, aus ökologischen Gründen die besseren Fenster. Und dann muss man beim Aushub noch eine kleine Böschungssicherung mit Geröllbeton machen. Und weil der Boden weich ist, noch hier und dort eine Magerbeton-Tatze als Fundation.

Und dann wär noch die Frage nach der Reserve. Viele Leute planen (zu Recht!!! ist wichtig!!!) 50 bis 100k als Reserve in ihrem Budget ein für vergessenes, ungeplantes, trotzdem gewolltes. Und lösen diese dann am Schluss auf. Da werden aus 550k dann halt 650k.

@ Urs, Du alter Charmeur!

Denkst Du wirklich, dass Dir das jemand abnimmt? Dass ein Ingenieur «nicht unterirdische Architektur» produzieren würde? Eben, meine Architekten-Kollegin war immer der Meinung, ich heirate einmal ein Denkmal. Hauptsache mit einem Klotz aus Beton...

Immerhin bezeichnest Du mich nicht mehr als "Maulwurf", was schon reichlich blind tönt. Daher: DANKE.

Und. Ich mag den Begriff "Architektenhaus" nicht so gerne. "Richtige Lösung auf einer bestimmten Parzelle für bewusst diskutierte Ansprüche und Bedürfnisse" wär' hoffentlich präziser!

@Mone

Lass uns wissen, wie es weiter geht.

Grüsse an alle

Haba

 
Hallo zusammen

sind wir Schweizer wirklich so verwöhnt ??? Sind unsere Ansprüche so orbitant hoch, dass 700k für ein "normales" EFH nicht mehr reicht.....ich finde es erschreckend.

Habe letzte Woche die Möglichkeit gehabt ein gemütliches Minergiehaus zu besuchen.

6 Zimmer, 200qm, Wohnfläche (kein Keller), WP, kein Schnickschnack erstellt für 450k CHF in der CH mit CH Handwerken und einem CH Architekten.

Ansprüche....wenig: Haus ist von aussen mit heimischen Holz verschalt,von Innen sieht man überall die rohen OSB Platten, kein Putz, nichts.

Am Boden liegt Laminat und im Bad Marmor-Plättlis (Restposten....aber echt schön. Deckenverkleidung ebenfalls OSB und rohe Balken.

In jedem Raum hängt eine Kugellampe in der Mitte......Elektrik......ja, vorhanden :)

Die Bauherren fühlen sich in Ihrem Haus s....wohl und möchte es nicht mehr hergeben.

Fazit: Mit Grund, Boden und Gebühren in der Agglo Bern für 700k CHF bauen.......es geht !!!

Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was ist Schnickschnack ?

Für die obigen Bauherren sind es Dinge wie: verputze Wände (innen wie aussen), verkleidete Decken, elektr. Storen, Plättlis für 50CHF/m3 und mehr.....

Ja, der ein oder andere mag schmunzeln, aber zum "schöner" Wohnen brauchts nicht mehr....ausser die eigen Ansprüche verlangen es.

nachdenkliche Grüsse, moudi

PS: Grüsse von meinen Ansprüchen: Ich wollte in einem solchen Haus auch nicht wohnen. /emoticons/default_additional/125.gif

 
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Lieber Moudi

Ich konnte nur [gefällt mir] drücken - es gefällt mir sehr gut.

Auch wenn ich mich sehr für schönes Holz begeistern kann (unser Esstisch ist aus Schweizer-Birne) und auch sonst gerne schön wohne - ich glaub' ich könnt' mich anfreunden mit dem beschriebenen Projekt. Einzig... die Storen: Ich mag keine elektrischen Storen, aber aus Wärmeschutzgründen würde ich wohl elektrische wollen.

Da mir zur Zeit das passende Land fehlt, werde ich nicht so schnell bauen. Aber eine Bitte: Könntest Du den Namen des Architekten posten? Offensichtlich gehört er zu einer Spezies, welche nicht zwingend teure Luxusobjekte machen möchte, scheint sich nicht zu schade zu sein, einfaches einfach einfach bleiben zu lassen. Und nicht nur auf dem Papier. Das dürfte diverse Leute im Forum a) interessieren und /emoticons/default_cool.png begeistern. Und ein oder zwei Fotos würden mich auch interessieren. Wohl nicht nur mich - es gibt doch immer wieder so Threads "Was krieg ich denn für ...".

Liebe Grüsse und Merssi

Haba

 
Könntest Du den Namen des Architekten posten? Offensichtlich gehört er zu einer Spezies, welche nicht zwingend teure Luxusobjekte machen möchte, scheint sich nicht zu schade zu sein, einfaches einfach einfach bleiben zu lassen. Und nicht nur auf dem Papier.
Ich bin überrascht... Ich höre zum ersten mal, dass Architekten einen Auftrag nicht übernehmen wollen, weil es zuwenig "exkusiv" ist... Ich bezahle meinen Architekten dafür das er macht was ich will, und nicht damit er sich mit meinem Objekt selbst verwirklichen kann. Ist jetzt etwa krass ausgedrückt, aber im Kern stimmt es etwa.

 
Liebe Chrimel

Ich höre auch zum ersten Mal, dass Architekten den Auftrag nicht übernehmen würden... Es wird einfach anders ausgesprochen. Du kannst es im ersten Post nachlesen, wie das richtig ausgesprochen wird:

Nun meint der Architekt, dass das Budget nicht reicht... Er braucht...
sonst würde es heissen: «Ich zeige Dir, was ich Dir für dieses Budget machen könnte».

Es ist immer extrem fies: Es gibt Moment, wo auch ich als Profi einem Bauherrn sagen muss, «zu dem Preis, wo Du willst, geht es nicht». Und dann geht es (in meinen Augen wirklich nicht.) Oder dann geht es nicht, weil ich mir das (das Risiko, das immer-super-knapp) nicht antun will, weil ich am Schluss sonst drauf lege. Als Laie weisst Du nie, ob es faktisch nicht geht, oder ob die Fakten so geschaffen werden, weil man es nicht tun will.

Haba

 
Lieber habaUgeot

Also wir hatten am Anfang auch gewisse Ideen betreffend grösse des Hauses, spezielle Dachform usw. Unser Architekt hat das dann ausgerechnet und uns "die Entscheidung" überlassen - wohl im wissen, dass es nicht drin liegt. Aber es war auch immer eine Variante im "Angebot", die unserem Budget entsprach. Er hat sich von Anfang an für unseren Auftrag interessiert und uns betreffend Budget und Möglichkeiten auch nichts vorgemacht. Schlussendlich lagen wir mit den Kosten rund 40'000 über dem Budget. Die hälfte davon ging auf unser Konto weil wir uns während dem Bau für einen teureren Innenausbau entschieden haben (z.B. Whirlpool).

Gruss

(der) chrimel

 
Man sollte von der im Raum stehenden Summe für das Hausprojekt dann noch einige Beträge in Abzug bringen, womit sich die letztliche Summe für das Haus selbst ergibt!

Sollte ein Keller kommen.. je nach Grösse... gibt es passende Aushub und Deponiekosten... die grundsätzlichen Baunebenkosten fallen natürlich auch noch an, also für Grunderwerb, Bewilligung, Anschlüsse (eben je nach Gemeinde ganz unterschiedlich hoch..), und natürlich nicht zu vergessen, die Honorarkosten für den Architekten/Bauleiter und sonstige Fachplaner..

Dann ist man schnell bei einer Summe von rund 500.000,- bis 550.000,- für das Haus. Da muss dann entsprechend genau geschaut werden, was man sich als Bauherr unbedingt gönnen müsste, oder auf was man ggf. auch verzichten könnte, wenn man grundsätzlich am Hausbau festhalten möchte.

Entscheidend ist daher wohl die letztliche Grösse des Objektes, mit oder ohne Keller/Doppelgarage und die Ausstattung in Bezug auf Technik und Baustoffe.

Es gibt, wenn alle Beteiligten mitspielen immer eine Umsetzungsmöglichkeit!

 
Meiner Meinung nach sollte das Budget ausreichen, solange keine exorbitanten Ansprüche an den Baustandard bestehen.

Wir bauen derzeit in einer sehr ähnlichen Grössenordnung - mit einem GU.

- Gesamtbudget etwa 1'150'000

- leichte Hanglage

- 800qm Parzelle (CHF 340'000)

- vollunterkellert

- 200qm Nettowohnfläche

- 60'000 für Umgebung eingerechnet

- höherer Ausbaustandard - aber nicht übertrieben

Soweit kommen wir ohne Probleme mit dem Budget zurecht. Es wäre auch ohne weiteres günstiger realisierbar gewesen, hätten wir uns mehr zusammengerissen.

 
Und. Ich mag den Begriff "Architektenhaus" nicht so gerne. "Richtige Lösung auf einer bestimmten Parzelle für bewusst diskutierte Ansprüche und Bedürfnisse" wär' hoffentlich präziser!
Lieber Haba

genau das verstehe ich eben unter einem Architektenhaus! /emoticons/default_additional/145.gif  Aber es gibt natürlich auch Architekten, welche dies (auch) nicht begriffen haben!

Lieber Housy

Bei uns kostet natürlich die Parzelle schon mehr als das Budget, darum bauen wir heute eher auf 500m2 denn auch 800m2 Schön ist es immer wenn das Land nicht viel mehr als das Haus kostet und ich für das Gebäude mehr Geld habe, als die Frau des Bauherrn für den Ausbau! Leider ist dies halt eben nicht immer so. Aber träumen dürfen wir ja alle. Sogar die Architekten! /emoticons/default_smile.png

Schönen Abend, Urs

 
Ich bezahle meinen Architekten dafür das er macht was ich will, und nicht damit er sich mit meinem Objekt selbst verwirklichen kann.
Damit degradierst du ihn zu einem Bauzeichner.

Wenns klappt, findest du deine Ideen auf eine von Dir so nicht vorhergesehene und schöne Weise verwirklicht.

Das klappt vermutlich nicht gut, wenn der Archi gerne Würfel baut und du mediterranen Stil willst. Sich deshalb einige Objekte in der Preisklasse zeigen lassen, die der Archi gelungen findet.

 
Damit degradierst du ihn zu einem Bauzeichner.
Ich habe ja geschrieben, dass dies etwas krass ausgedrückt ist! Unser Architekt ist auch mit Ideen gekommen. Einige haben wir übernommen, andere nicht. Aber es gab nie Diskussionen, denn das letzte Wort hatten immer wir.

Wenn mir also ein Architekt unverblümt ins Gesicht sagt, dass er meine Idee nicht umsetzen will, weil ihm das Objekt zuwenig exklusiv ist, dann hat er mich zum reinen Zahlobjekt degradiert. So habe ich aber auch keine Skrupel ihn zum reinen Bauzeichner zu degradieren!

 
Nein - ich würde das gleich am Anfang klären.

Was willst du mit einem Menschen, der für Dich kreativ tätig sein soll, wenn ihn Dein Projekt nicht interessiert? Da ist es doch besser für beide, wenn man das voher weiss und dann eben gar nicht erst miteinander anfängt.

Ich hätte jedenfalls lieber, wenn mir der Archi gleich zu Beginn sagt, dass ihn diese Art Bau nicht interessiert, als wenn man das erst nachher herausfindet.

Aus dem gleichen Grund macht es z.B. überhaupt keinen Sinn, einen Architekten, der sich für modernen Neubau interessiert (zur Zeit Würfel, Beton, Glas), mit Umbauten im denkmalgeschützten Altbau zu quälen. Das wird auch für den Bauherrn nichts. Du bestellst ja auch nicht die Simmentaler Jodlerbuben an die Hochzeit, wenn du klassische Streichquartette gespielt haben willst.

Zudem besteht das Risiko, dass du irgend etwas verlangst, wovon der Architekt - im Gegensatz zum Bauherrn bauerfahren - weiss, dass das dann in der Praxis nicht funktionieren wird. Nachher gibts Streit, wer am Murks schuld ist. Der Archi ist Dein Partner, nicht Dein Diener - oder sollte es mindestens sein, und entsprechend sollte man miteinander umgehen.

So wie beim Orchester, wo der neue Dirigent das Orchester schikaniert hat, bis der Kapellmeister gesagt hat: Wenn du jetzt nicht Ruhe gibst, spielen wir so, wie du dirigierst.

 
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