Hausbau - wann ist der richtige Zeitpunkt?

Hausbauer2014

Mitglied
27. Nov. 2012
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Hallo zusammen

Ich weis die Frage oben ist recht subjektiv und es gibt darauf keine eindeutige Antwort, es geht mir primär darum paar Ratschläge zu sammeln.

Meine Frau und ich möchte uns langsam an das Thema Hausbau/Hauskauf wagen, und bevor wir zu der Bank unseres Vertrauens laufen, wollte ich mich wenigstens ein wenig informieren was es so alles für Möglichkeiten für uns gibt, und haben wir überhaupt welche?

Ich bin 33, verheiratet, 1 Kind, weitere sind geplant :)

Als Eigenkapital haben wir ca 120.000 (70.000 freies Kapital, 50.000 Säule 3a).

Jahreseinkommen: 110.000 Meine Frau habe ich nicht eingerechnet, vielleicht arbeitet sie in 2 Jahren ja nicht mehr.

Die Häuser welche uns gefallen kosten alles so um die 700k-800k

Ich habe schon einiges über die 20% Mindestgrenze für Eigenkapital gehört. Auf mein Beispiel umgerechnet (120k Eigenkapital) dürfte das Hause nicht mehr als 600k kosten. Sind diese 20% von Bank zu Bank oder von Situation zu Situation unterschiedlich, was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Lohn es sich in unserer Lage überhaupt zur Bank zu gehen oder lachen die uns dann eher aus?

Danke für den Input

 
Hallo Flahselot

Es gibt diverse Hypothekenrechner, bei den meisten Banken auf der Homepage zu finden. Spiel mal ein bisschen damit, das hilft sicher schon weiter.

Die 20% werden z.T. unterschritten. PK könntest du sonst evtl. auch noch beziehen.

Ausgelacht wirst du aber eher nicht auf der Bank. Mach mal einen Termin, war für uns ziemlich lehrreich, und hat recht klar gezeigt was wie und wo limitierend wirkt. Falls die Bank abwinkt, wisst ihr auch gleich wieviel noch angespart werden muss für den Traum.

Gruss gulx

 
Hallo flashselot

Unter 20% EK geht bei den Banken nichts. Da würde ich keine unnötigen Gespräche machen. Aber du kannst natürlich auch deine Pensonskasse vorbeziehen oder verpfänden. Mit den PK-Geldern dürftest du die fehlenden 40k schon noch zusammenbekommen. Empfehlen würde ich dir das aber nicht. Nicht mal nur wegen der tieferen Rente im Alter, sondern primär weil ich die PK auch ein wenig als Notfallgroschen sehe, falls beim Bau/Umbau mal was total daneben gehen sollte und ihr massive Mehrkosten verdauen solltet. Denke auch daran, dass man im Haus allenfalls noch zusätzliche Geld für die Möblierung braucht und dass man allenfalls noch ein paar Extras benötigt, welche im Hauspreis noch nicht drin sind (z.B. bessere Küche, Einbauspots, Gartensachen etc.). So oder so, es kommt immer teurer als man zunächst meint. Und da wär's schlecht, wenn man die Finanzierung nur mit dem allerletzten Franken hinbekommt.

Also mein Tipp an dich: Solange deine Frau noch ein Einkommen hat erst mal alles was geht auf die hohe Kante legen. Wenn sie dann 100% Mutter und Hausfrau ist, ist es mit 110k Einkommen erst mal aus mit sparen. Im Prinzip sollte ja dein Lohn momentan locker reichen um eure kleine Familie durchzubringen. Dann könnt ihr mal den gesamten Lohn deiner Frau sparen. Wenn ihr dann die 20%-Marke erreicht habt, könnt ihr mal das Gespräch mit der Bank suchen und die passende Immobilie. Bei einem Neubau-Projekt dauert das ja dann bis zur Schlüsselübergabe meistens noch Monate bis Jahre. In der Zeit fleissig weitersparen, damit man damit dann allfällige Extras, Möbel oder andere unvorhergesehen Kosten abdecken kann. Das PK-Geld nur dann antasten, wenn auf dem Bau dann wirklich was total schief geht und ihr sonst nicht anders durchkommt.

 
Unter 20% EK geht bei den Banken nichts. Da würde ich keine unnötigen Gespräche machen.
Das stimmt schlicht und einfach nicht. Wir haben mit 15% Eigenkapital eine Hypothek erhalten! Mindestens zwei Banken hätten da mitgemacht.Allerdings muss ich auch sagen, dass wir noch weitere 15% Sicherheiten der Bank verpfändet haben. Darunter ist auch meine Pensionskasse. Somit habe ich hier also nichts vorbezogen und trotzdem hat sie mir geholfen eine Hypothek zu erhalten :)

 
@Chrimel: Ich habe ja geschrieben, dass man seine PK vorbeziehen oder verpfänden kann. Aber ob verpfändet oder nicht, die 20% müssen in irgend einer Form vorhanden sein - und seit neustem müssen es mind. 10% Cash sein. Wenn sich eine Bank auf <20% EK einlässt ohne Verpfändung, dann ist das in meinen Augen ziemlich kriminell.

 
Ich habe bei Gesprächen gemerkt, dass bei den Banken Spielraum besteht und nicht immer die gleichen Massstäbe angewendet werden. Gilt das Brutto- oder Nettoeinkommen? Darf die Belastung 33% oder 35% des Einkommens betragen? Wieviel wird für Nebenkosten berechnet? Diese Fragen werden von Bank zu Bank anders beurteilt und ich habe gemerkt, dass diese Unterschiede nicht marginal sind in Bezug auf die Tragbarkeitsberechnung.

Wenn man weniger als 20% EK bringt, steigen die Amortisationen an (normal muss in x Jahren bis auf 65% Hypothek amortisiert werden), was wiederum die Tragbarkeit eingrenzt. Ich habe für mich ein Excel erstellt. Da sieht man gut, was mit dem vorhandenen Einkommen möglich ist. Ich kann dir das ev. per PN schicken, falls du interessiert bist.

 
Tip, gibt weniger graue Haare: von Anfang an realistisch Zahlen verwenden!

Z.B.:

1) Preisschild des Angebots kritisch hinterfragen (unabhängige/kompetente Stelle!!)

2) Erfahrungswert: 3-8% können je nach Seriosität schnell hinzukommen! (im besten Fall VOR Unterzeichnung des Gesamtvertrages)

3) 7-12000.- sind schnell vor Baustart auch noch verbraten (Notar, Schuldbrief, Schutzraumabgaben, Baubewilligungsgebühren, Gebäudeversicherung)

4) kleine Portokasse führen (Aufrichte, Spesen Begleitung Bauphase, Baustellenznüni)

5) 30-50000.- abrufbare (nicht kommunizierte) Reserven vorsehen (Bauüberraschungen, Sonderwünsche, man gönnt sich sonst nix)

6) genug Reserve für das normale Familienleben/unvorhergesehene Ersatzbeschaffungen, nicht antastbar für Hausprojekt.

7) Einzug/Umzug: was nun? (Umzugskosten, neue Möbel, Rasenmäher, Hof & Hausutensilien, Mietwohnung Endreinigung)

8 ) Zinsdoppelbelastung während 6-12Mt

Sorry, kann alles öfters Realität sein als gedacht.

Lieber realistisch starten, als irgendwann operative Hektik.

 

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