Heiraten: Ja - Nein?

Noricum

Neuer Benutzer
12. Jan. 2008
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Hallo zusammen

Ich bin neu hier, und werde im kommenden Juni Vater. Ich freue mich riesig darauf.

Ich bin nicht verheiratet, und habe das auch nicht im Sinn. --> Wieso?

Meine Mutter z.B. war 3 x verheiratet, und hatte dazu noch 2 "Lebensabschnittpartner". Ein Zeugnis für mich, dass das mit "bis das der Tod uns scheidet", eben längst nicht mehr so ist. Die Scheidungsrate liegt in der CH ja auch irgendwo um die 40 %. Oft sieht man dies ja auch im näheren Umfeld, kaum verheiratet, schon bald wieder geschieden.

In den letzten Tagen gibt meine Freundin mir immer mehr zu verstehen, dass sie mich heiraten will. Ihre 2 Haupbegründungen:

1. Der Familienname: Sie will nicht, dass unser Kind den Namen der Mutter trägt, ausserdem würde sie selber auch lieber so heissen, wie ich.

2. Sie würde gerne "mein Mann" zu mir sagen ...

Wenn ich mir ihre Motive zur Heirat so anschaue, und diese mit meinen Befürchtungen vergleiche, streubt es mir die Haare.

Ihr geht es einfach ums schöner Klingen:

- das Klingen des Familiennamens

- das Klingen des "mein Mann"

Mir geht es aber darum, dass wir Männer ja eigentlich von Gesetzeswegen ja immer in der Schattenseite stehen.

Mein Argument also, nicht zu heiraten ist eigentlich ziemlich plump, aber ür mich doch sehr gewichtig:

Bei einer Trennung (die Chance steht ja bei 40 %), bezahle ich den Unterhalt des Kindes (Allimente, was ich auch absolut OK finde), und hab wahrscheinlich kaum das Sorgerecht, sondern nur das Besuchsrecht.

Wären wir auch noch verheiratet, müsste ich bei einer Trennung ja auch noch für den Unterhalt für SIE aufkommen.

Und das will ich nicht!

Begründet ist das eigentlich einfach. Meine Freundin und ich sind seit 10 Jahren zusammen, ..., mit Unterbruch.

Sie vor ein paar Jahren ins Ausland, um spanisch zu lernen, und um ein Praktika in sozialer Arbeit zu machen. Da passierte es, sie ging fremd. Nicht nur das, sie hat es mir erst nach ihrer Rückkehr erzählt, und log mich 5 Monate lang an.

Nach drei weiteren Jahren - alte Liebe rostet ja bekanntlich nicht- sind wir wieder zusammen gekommen, und werten nach weiteren 3 Jahren Partnerschaft Eltern.

Was soll ich machen?

Was sind die Pro's und Contra's einer Ehe (Steuerrecht, Erbrecht, Unterhaltspflicht, Scheidungsrecht, etc.)

Wäre um eine Hilfe der Gegenüberstellung der Pro's und Contra's dankbar.

Ein mit Freude werdender Vater, ein liebevoller Partner mit Horror vor der Ehe.

Noricum

 
Nun ja, wir haben uns gegen eine Heirat entschieden, denn rein 'technisch' sahen wir zu wenig Gründe dazu. Was das Kind angeht kann man auch ohne Ehe praktisch alles regeln (ist halt etwas 'aufwändiger' als wenn man heiratet... Wobei: wahrscheinlicher vordergründig). Vielleicht ist es ja sogar besser, wenn man sich die Gedanken machen muss, welche durch die Heirat gleich mitgeliefert werden. Was die Beziehung angeht können wir die emotionalen Dinge auch ohne das offizielle Papier so halten. Warum soll mich meine Freundin nicht als 'mein Mann' bezeichnen können, wenn sie das möchte? Den Bund fürs Leben, oder vielleicht auch nur ein öffentliches Bekenntnis zur Liebe kann man auch ohne Eheschein in einer Art Zeremonie machen.

Daher: Keine Heirat (wobei, ich hätte schon zugesagt, wenn es für meine Partnerin ein Thema gewesen wäre /emoticons/default_wink.png )

 
Naja, meiner Feundin geht es in erster Linie um den Familiennamen.

Sie will, dass unser Kind, und sie selbst so heissen wie ich. Ich wäre em nicht abgeneigt, aber geht das auch ohne Heirat?

Ich habe versucht, mich im WEB schlau zu machen. Aber laut Gesetzen über Ehe - Konkubinat - Lebensgemeinschaften ist klar definiert, dass das Kind den Namen der Mutter übernimmt.

Gibt es keine andere Möglichkeit? - Ich dachte allenfalls an eine Adoption des Kindes meineseits. Dadurch würde es ja auch meine Namen tragen.

Doch dann wäre da noch immer meine Freundin, welche ebenfalls gerne meinen Namen tragen würde...

Kennt jemand Alternativen?

... und wer könnte mir an dieser Stelle ein paar Pro's und Contra's zur Ehe zu nennen?

 
Hallo zusammen
Mir geht es aber darum, dass wir Männer ja eigentlich von Gesetzeswegen ja immer in der Schattenseite stehen.
Rein von der nüchternen Art betrachtet, wie es "nach der Ehe" aussieht, magst du wohl recht haben. Und meiner Meinung nach rate ich dir von der Ehe ab, wenn bereits vor der Eheschliessung Ängste über das Danach vorhanden sind.

40% werden geschieden, ja das stimmt - umgekehrt heisst das aber, dass 60% der Ehen bestehen, also mehr als geschieden werden. Die Chance, zusammen zu bleiben ist also grösser. Interessant wäre zu wissen, wie hoch die Trennungsrate bei Konkubinatspaaren ist.

Du schreibst, nach der Scheidung verlierst du das Sorgerecht und eventuell sogar das Besuchsrecht. Ich sage, im Konkubinat hast du faktisch weder das eine noch das andere - es sei denn, du adoptierst das Kind. Wobei wir aber nach einer Trennung vor ähnlichen Problemen stehen wie bei einer Scheidung. Ich glaube auch, dass ein Konkubinat sich eher auflösen kann als eine Ehe, da mit weniger Umtrieben verbunden.

Die "Leidensgeschichte" deiner Mutter auf dein eigenes Leben umzumünzen ist meiner Meinung nach bloss ein Alibi. Du musst dir sicher sein, was du willst und ob du es willst und die gesamte Umwelt aus dem Spiel lassen.

Gegen eine Reihe der "gesetzlichen Benachteiligungen" im Falle einer Scheidung kann man mittels Ehevertrag abhilfe schaffen. Dazu rät sich allerdings professioneller Beistand.

Übrigens:

Meine Eltern liessen sich scheiden, als ich vier war. Die Leidensgeschichte meiner Eltern würden den Platzrahmen hier sprengen. Vor meiner Ehe hatte ich keine Beziehung, die länger als ein paar Monate dauerte. Meine Frau und ich waren erst 3 Monate zusammen, als wir uns gleichzeitig einen Heiratsantrag machten. Wir befinden uns mittlerweile im 9. Ehejahr und würden wieder heiraten. (Wir hatten übrigens einen Ehevertrag vorbereiten lassen - ihn aber nie unterschrieben...)

Manchmal muss man auch etwas riskieren um zu seinem Glück zu gelangen.

 
Als bei uns damals das Thema Heirat aufkam, war für uns von Anfang an klar, das dies ein Bund fürs Leben ist. Das bedeutet, dass ich allen Statistiken zum Trotz, mich nie von meiner Frau trennen will. Über allfällige Konsequenzen, die so eine Trennung mit sich bringt, habe ich mir darum nie gross Gedanken gemacht. Hinzu kommt, dass für mich klar ist, dass wenn wir eine Familie gründen, wir uns sowieso nie trennen werden. Ich bin selber ein Scheidungskind - ich war gerade mal 2 Jahre alt - und habe mir geschworen, das dies meinen Kindern nie passiert.

Und überhaupt, einer der schönsten Tage in meinem Leben war der Hochzeitstag, weil der halt doch sehr emotionell ist, und wir so vor Gott und der ganzen Welt unsere Liebe besiegelt haben.

Ich glaube auch, dass verheiratete sich eine Trennung eher überlegen als Konkubinatspaare.

Gruss

Youngster

 
Und überhaupt, einer der schönsten Tage in meinem Leben war der Hochzeitstag, weil der halt doch sehr emotionell ist, und wir so vor Gott und der ganzen Welt unsere Liebe besiegelt haben.
Danke auch für Deine Meinung.

Das mit Gott ist bei mir so eine Sache... Vor Gott heiraten sowieso.

Ich würde mich als Atheist bezeichnen. Nicht, dass ich nicht an eine höhere Macht glauben würde, aber diese ist für mich nicht "personifiziert", geschweige denn, dass davor etwas besiegelt (bewiesen) werden muss.

Daher wurde leider meine (naive?) Frage noch immer nicht beantwortet, die mich eigentlich brennend heiss interessieren würde.

Was sind die Vorteile (Facts) einer Ehe?

Was war vor der Ehe anders, was während der Ehe anders, und hat evtl. bereits jemand Erfahrungen gemacht, wie es "nach" der Ehe ist?

... und würde derjenige alles nochmals genau so machen?

Also nicht, dass man sich einander "eiwige Liebe" schwört und so, dass kann ich meiner Partnerin auch ohne standesamtliche Heirat.

Vermutlich bin ich in diesem Punkt einfach etwas zu "kühl", aber schliesslich bedeutet Ehe auch einen Vertrag (Bund), welche auch rechtliche Komponente beinhaltet.

Gruss

Noricum

 
Ich würde mich als Atheist bezeichnen. Nicht, dass ich nicht an eine höhere Macht glauben würde, aber diese ist für mich nicht "personifiziert", geschweige denn, dass davor etwas besiegelt (bewiesen) werden muss.
Du bis in diesem Falle kein Atheist sondern Agnostiker... aber das ist ein Detail...

 
Hoi zäme.

Es ist natürlich klar, dass eine Heirat nicht nur auf der Gefühlsebene, sondern auch auf der Sachebene intensiv betrachtet werden muss. Schliesslich zieht diese Entscheidung einige Folgen nach sich, man denke hier nur schon an die Steuern etc...

Trotz aller Nachteile (leider ist das heute so) werde ich hier ein Statement FÜR die Heirat einlegen, dies aus folgenden (persönlichen) Gründen:

Entscheidung:

Die Heirat meiner Freundin war für mich eine bewusste Entscheidung, dass ich mit ihr mein Leben verbringen will, eben egal was kommt. Es gibt nichts schöneres, als wo meine Frau diese Entscheidung für mich auch getroffen hat.

Und anschliessend besiegelt man diese Entscheidung mit dem gegenseitigen Versprechen, diese Entscheidung nicht mehr zu widerrufen.

Zusammenleben:

Mit dem Wissen der obenstehender Entscheidung ergibt sich ein komplett anderes Zusammenleben als im Konkubinatsrahmen. Meine Frau und ich haben uns zuvor schon 4 Jahre gekannt, davon haben wir 2 Jahre im Konkubinat gelebt. Die Beziehung änderte sich nach der Heirat dahingehend, dass sich eine Sicherheit und damit eine noch grössere Vertrautheit breitmachte. Und dies empfinde ich als den grössten Gewinn. Zudem bietet der "Ehehafen" auch eine grössere Sicherheit für unsere Tochter.

Natürlich gibt es grosse Gefahren für eine Ehe, ich denke, die liegen gerade beim Grossziehen von Kindern: Schnell lebt man sich auseinander, weil man sich so auf seine Aufgabe als Vater/Mutter konzentriert, dass die Aufgabe als Ehemann/Ehefrau ziemlich darunter leidet. Denke, dieses Problem ist im Konkubinat umso grösser, da man ja eigentlich keine Verpflichtung gegenüber seinem Partner eingegangen ist...

Streit:

Natürlich streiten wir (oder vielleicht besser: diskutieren... /emoticons/default_icon/wink.gif ) wir nun als Ehepaar nicht seltener und auch nicht besser, obwohl wir daran arbeiten...

Aber auch hier spricht mir dann das Versprechen/die Entscheidung ins Gewissen: "Hey, Du hast zu dieser Frau mal ja gesagt. Also überleg Dir gut, was Du sagst. Du bist noch jung und End-of-Life ist noch nicht in Sicht..." Wie dies Youngster korrekt vermutet: Mich hindert das Versprechen daran, meine Frau zu verlassen: Es wird sicher die eine oder andere Situation gegeben, wo ich ohne dieses Versprechen sicher anders reagieren würde, evt. sogar mit Trennung.

Vergebung:

Bei einer solchen Konstellation ist eben dann Vergebung gefragt. Kaum jemand kann Verletzungen im Laufe der Zeit in sich sammeln und trotzdem glücklich und gesund bleiben. Weil ich Christ bin, weiss ich, dass es wirkliche Vergebung gibt, Gott uns dazu auffordert und uns auch die Kraft dazu gibt. Vergebung ist eine bewusste Aktion, dies ist kein passiver Prozess wie beispielsweise das Vergessen.

Trennung und Statistik:

Ich sag jetzt mal sehr provokativ: Leute, die sich scheiden lassen, sind Lügner. Ihr Wort taugt nicht viel. Womit wir im Mainstream der heutigen Kultur sind: Viele oberflächliche Diskussionen, aber selten jemand bezieht eindeutig Stellung und übernimmt Verantwortung. Sich möglichst nicht festlegen, man weiss ja nie.

Meiner Meinung nach haben sich bei den 40% die Leuts auf ein schönes Fest mit Trari-Trara gefreut, romantisch und so, sich aber nie wirklich Gedanken gemacht, was dies dann für ihr Paarleben auch bedeutet.

Respektive Gedanken gemacht vielleicht schon noch, aber die entsprechende Umsetzung kostet dann im entscheidenden Moment eben doch eine riesen Portion Kraft.

So, ich denke, dass ich mit diesem Beitrag ziemlich polarisieren werde. Wichtig ist auch, dass ihr versteht, dass ich das Konkubinat trotzdem respektiere, aber das muss wohl jeder für sich entscheiden.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag noch,

Papo.

 
Aus meiner Sicht ist die Qualität der Partnerschaft entscheidend und nicht der Zivilstand.

 
Hmm, was anders ist als vor der Heirat?...eigentlich...nichts. Das ist einfach so. Ich habe mit 21 geheiratet, viele meiner Bekannten sagten mir: Du spinnst doch, wirf doch dein Leben nicht weg...etc. Nun ich habe trotzdem geheiratet, und ... es hat sich nichts geändert. Ich wache am morgen immer noch neben derselben Frau auf, muss jeden morgen zur Arbeit und so weiter.

Nur, wie oben schon erwähnt: Ich habe genau dieser Frau, die ich am morgen als erstes sehe, ein Versprechen gegeben, ein Leben lang zu ihr zu stehen, in guten wie in schlechten Zeiten. Und das finde ich genial.

Zum Thema Gott und Versprechen. Ich bin nicht streng gläubig, es kümmert mich auch wenig was in Rom oder sonstwo diskutiert wird, aber ich bin doch der Überzeugung, dass es einen Gott gibt, egal wie der betitlet wird. Und irgendwie gibt mir es doch auch innere Sicherheit, das unser Eheversprechen auch vor genau diesem Gott seine Gültigkeit hat.

Aber um zum Thema zurückzukommen. Da Du ja von Beginn weg eher nur die negativen Seiten siehst, lass es bleiben, kommt Dich eh billiger. Aber wie erklärst Du dies eines Tages Deinen Kindern?

Gruss

Youngster

 
youngster hat da einen guten aspekt eingebracht: wenn die kinder erst mal da sind, wirst du erst merken, wie sich deine sichtweise - zu verschiedenen themen - plötzlich ziemlich verändert. das kannst du vorher noch gar nicht ahnen, das musst du zuerst erleben...

ich hatte da so ein schlüsselerlebnis: meine tochter wurde schon mit drei jahren opfer eines sexuellen übergriffs (bei der tagesmutter zu hause). das war natürlich furchtbar schlimm - und ich wollte der ganzen misere am liebsten ausweichen, wegrennen, abschieben, irgendjemand anderen vorschieben: aber nein - jetzt wurde mir erst richtig bewusst "du bist der vater dieses kindes, du hast die verantwortung, da musst du jetzt durch - und dem täter so richtig eins an die birne knallen..." (hab ich dann natürlich nicht mit gewalt gelöst, obwohl das natürlich mein impuls gewesen wäre...).

was das mit dem heiratsthema zu tun hat? die geschichte zeigte mir, dass es plötzlich nicht mehr so sehr darum geht, was ICH will, sondern dieses kleine hilflose geschöpf ist jetzt stark darauf angewiesen, dass ich mich für SIE/IHN einsetze und danach handle, was für ihn/sie am besten ist... und da könnte vielleicht auch heiraten dazu gehören. und gott beizuziehen und sich die starke hilfe von oben zu sichern kann dabei auch nicht schaden - man fühlt sich dann nicht so alleine mit den grossen herausforderungen /emoticons/default_icon/wink.gif

 
@DACHS

Wie ist diese üble Geschichte ausgegangen? Ich stelle mir das nicht ganz einfach vor. Die Beweislage musstest Du ja erbringen.

Ich weiss nicht wie ich in einer solche Situation reagieren würde. Deinem Gewaltverzicht gebührt grossen Respekt. Ich weiss nicht ob ich mich da ebenfalls zurück halten könnte. /emoticons/default_icon/evil.gif

 
Ich muss sagen, dass mir da die Unterstützung der Beratungsstelle Castagna eine grosse Hilfe war - die können das professionell und nüchtern betrachten: das hat dann auch bei mir eine gewisse Emotionalität gedämpft.

Sie rieten mir, dass ich das in erster Linie mit der Tagesmutter ansprechen muss, da ich ja ein Vertragsverhältnis mit ihr hätte - der Täter war ein Verwandter aus ihrem Umfeld.

Sie war natürlich defensiv und wollte die Vorwürfe nicht glauben (wer glaubt schon den Aussagen einer Dreijährigen...).

Castagna betonte auch, dass ich nichts beweisen müsse, sondern nur mein Kind schützen müsse - und es sei nicht mein Problem zu beweisen, ob wahr oder unwahr...

Am nächsten Tag meldete sich auch noch der Ehemann - und ich machte mich schon aufs Schlimmste gefasst. Aber er kam, um sich zu entschuldigen (er war nicht der Täter!) und versprach, sich ernsthaft um die Sache zu kümmern - klar, dass wir die Tagesmutterbetreuung beenden mussten, was mir am meisten leid tat, da meine Tochter echt gerne dorthin ging (war auf einem Bauernhof) und gar nicht verstand, worum es ging und weshalb sie nicht mehr dorthin gehen darf...

Zusätzlich belastend war, dass meine Frau zu dieser Zeit hochschwanger war und durch die ganze Aufregung auch noch die Schwangerschaft in eine kritische Phase geriet.

Ich war echt fertig mit den Nerven - kriegte einmal in einer Mittagspause im Restaurant einen Weinkrampf, als ich einer guten Kollegin davon berichtete. Echt peinlich!

Warum ich die Geschichte ja eigentlich eingebracht habe, war meine Erkenntnis, dass jetzt plötzlich die ganze Verantwortung auf meinen Schultern lastete, die mir niemand abnahm...

 
Wir sind seit bald 7 Jahren verheiratet, nachdem wir zuvor 6 Jahre lang verlobt waren und seit mittlerweile 16 Jahren zusammen sind.

Geheiratet haben wir, weil wir wissen dass wir für den Rest des Lebens zusammenbleiben.

Rationelle Gründe für die Heirat? Das ist per se schon eine falsche Frage, das ist doch eine rein emotionale Sache! Dass dies aber ausreichend sein kann, das beweist doch eigentlich jeder von Euch selber auch - Gibt es denn vernünftige rationelle Gründe um Papi zu werden? Sicherung der Altervorsorge kanns ja hoffentlich bei keinem von Euch gewesen sein... Rationell betrachtet ist ja ein Kind äusserst ungünstig, wenn man so nur die Kosten und den Zeitaufwand betrachtet und die eingeschränkte Mobilität etc. Mit Ausnahme jener, welche "unfreiwillig" Papi wurden, hat also jeder von Euch auch schon eine Entscheidung nur aus emotionalen Gründen gefällt! Wieso soll das beim Heiraten anderst sein?

 
Ich habe versucht, mich im WEB schlau zu machen. Aber laut Gesetzen über Ehe - Konkubinat - Lebensgemeinschaften ist klar definiert, dass das Kind den Namen der Mutter übernimmt.

Gibt es keine andere Möglichkeit? - Ich dachte allenfalls an eine Adoption des Kindes meineseits.
hallo zusammen

misch mich auch noch ein... /emoticons/default_wink.png

voraus: wir sind nicht verheiratet. und werden dies aller wahrscheinlichkeit auch nicht nachholen. aber sag niemals nie. /emoticons/default_wink.png

zuerst: die geschichte deiner mutter prägt dich sicherlich stark. bei mir war das eher das gegenteil - meine eltern sind immer noch verheiratet. ob glücklich oder nicht, darüber kann ich nicht viel sagen.

ich kann einfach erklären, wie wirs sehen und machen:

ebene kind:

ich habe meinen sohn anerkannt. dies geschieht bei verheirateten paaren meines wissens automatisch. unverheiratet: du musst als vater ertsmal klarstellen, dass du auch wirklich der vater bist. (deine frendin bestätigt das)

adoption? warum denn? du BIST doch schon der vater! du musst dein kind nur noch anerkennen.

dann haben wir die gemeinsame elterliche sorge geregelt. auch dies ist nicht nötig, wenn du verheiratet bist.

hier wird geregelt, wie die betreuung des kindes abläuft, wer sich wieviel an erziehung und entscheiden beteiligt. bei uns: beide.

ebenfalls ist geregelt, wie der unterhalt finanziert wird.

falls wir uns trennen ist ein betrag fetgelegt, falls unser sohn bei mir bleibt, zahlt meine freundin den betrag x an mich als unterhalt. und umgekehrt. (aller voraussicht nach - der betrag bezieht sich auf unsere momentane arbeitssituation und ist lohnabhängig)

steuern: dazu kann ich zu wenig sagen, das müssen dir andere beantworten. /emoticons/default_smile.png

erben:

kann man regeln. konkubinatspartner haben - anders als ehepartner - kein automatisches erbrecht. wenn ihr - wie bei uns - kinder habt, geht das erbe automatisch auf den nachwuchs über. der partner geht leer aus. nachwuchs kann allerdings auf den pflichtteil heruntergesetzt werden (ich glaube 3/4 - behaftet mich nicht) - dann bekommt der partner den rest. dazu müsst ihr aber ein testament machen.

vollmachten: gegenseitige vollmachten kann man dirket auf der bank / post usw. amchen lassen. zb. könnt ihr bestimmen, ob der partner nur bei deiner handlungsunfähigkeit die vollmacht hat. oder zb bei deiner abwesenheit. das macht aus meiner sicht sehr viel sinn,das zu klären.

pensionskasse:

abklären, ob die pensionskasse leistungen im todesfall für den überlebenden partner vorsieht.

patientenverfügung:

ihr könnt bestimmen, ob der partner im falle eines unfalls oder bei krankheit die entscheidungen treffen soll, wenn du dazu selbst nicht mehr in der lage bist. einblick in krankenakte möglich etc etc.

das ist as was wir gemacht haben. also n ganz schöne wusch an abmachungen

ahja: konkubinatsverträge: sollten wir noch machen./emoticons/default_smile.png

abmachen, wem was gehört in der wohnung, wer welche kosten trägt, entschädigung für die kinderbetreuung wenn dies nicht geteilt ist etc.

ich glaube nicht, dass die auflösung eines konkubinats leichter von statten geht als die auflösung einer ehe. aber das hängt bestimmt auch an den betroffenen personen und ist kaum so allgemein zu sagen.

für uns ist klar, dass wir gemeinsam den weg gehen wollen. mit allen schlenkern zwischendurch. dazu gehören vielleicht auch solche wie ihr erlebt habt - die haben wir auch erlebt.

unser kind ist ein zusätzlicher grund sich mühe zu geben, sich um die beziehung zu kümmern. er braucht uns beide. und falls wir irgendwann gar nicht mehr miteinander auskommen sollten, dann ist es halt so. aber wir werden alles versuchen, dass es nicht soweit kommt. dennoch: DAVOR schützt dich die ehe nicht.

ich glaube sogar, dass sich unverheiratete paare oft mehr überlegen, wie sie zusammen sein wollen, was die beziehung für sie für eine bedeutung hat etc. kann mich aber auch täuschen... /emoticons/default_wink.png

liebe grüsse

lass dir auf jeden fall zeit - sprecht immer wieder darüber. dann wird sich das schon lösen denke ich.

 
ich glaube sogar, dass sich unverheiratete paare oft mehr überlegen, wie sie zusammen sein wollen, was die beziehung für sie für eine bedeutung hat etc. kann mich aber auch täuschen... /emoticons/default_wink.png
Ich denke (hoffe?) dass man sich bei einer Hochzeit sehr wohl zuvor überlegt hat, was die Beziehung für eine Bedeutung hat - grundsätzlich heiratet man ja in der Hoffnung, dass dies für den Rest des Lebens halten wird. Wenn man alles ohne Ehe per Vertrag (mit eingebauter Ausstiegsklausel?) regelt, dann hat man sich eher darüber mehr Gedanken darüber gemacht, was nach dieser Beziehung kommen könnte...

Bei einer Ehe ist halt vieles auch schon völlig automatisch geregelt, vom Erben über Pensionskasse etc. Aber eine Bankvollmacht erhält der Ehepartner auch hier nicht einfach so automatisch! Wenn man aber prinzipell nicht heiraten will, dann kann man die potentiellen juristischen Fragen wahrscheinlich genausogut auch ohne Ehevertag regeln.

Noricum: geht's deiner Partnerin wirklich nur um den Namen, oder will Sie einfach irgendwie eine Sicherheit spüren (nicht nur finanziell) wenn Sie Mami wird? Ich könnte das durchaus verstehen und ich finde es einfach wunderbar wenn zwei sich für den Rest des Lebens ein Beisammensein ohne Vorbehalte versprechen können! Für meine Frau und mich ist dazu die Ehe das Wunschmodell, für andere vielleicht nicht.

Was sich mit der Ehe geändert hat? Eigentlich nichts - aber irgendwie halt schon etwas ganz Entscheidendes: für mich steht unumstösslich fest, dass ich und meine Frau für den Rest unseres Lebens verheiratet sein werden und zusammengehören. Es ist für mich emotional schon ein Unterschied, ob sie meine Freundin oder Partnerin ist, oder ob sie meine Frau ist. Aber das ist eine emotionelle Sache und natürlich für viele auch kaum nachvollziehbar!

Wäre für Deine Partnerin denn auch eine "vertragliche Regelung" ohne Ehe denkbar oder ist ihr das "zu wenig"?

 
Ich denke (hoffe?) dass man sich bei einer Hochzeit sehr wohl zuvor überlegt hat, was die Beziehung für eine Bedeutung hat - grundsätzlich heiratet man ja in der Hoffnung, dass dies für den Rest des Lebens halten wird. Wenn man alles ohne Ehe per Vertrag (mit eingebauter Ausstiegsklausel?) regelt, dann hat man sich eher darüber mehr Gedanken darüber gemacht, was nach dieser Beziehung kommen könnte...

Bei einer Ehe ist halt vieles auch schon völlig automatisch geregelt, vom Erben über Pensionskasse etc. Aber eine Bankvollmacht erhält der Ehepartner auch hier nicht einfach so automatisch! Wenn man aber prinzipell nicht heiraten will, dann kann man die potentiellen juristischen Fragen wahrscheinlich genausogut auch ohne Ehevertag regeln.
Ausstiegsklausel? Das haben wir nicht. Wofür denn? Gibts wohl auch nicht - Bei der Scheidung von Ehen gibts auch Regeln wie das danach geregelt werden soll - da besteht kein Unterschied. Paare ohne Eheschein stehen nicht im rechtsleeren raum.

richtig: heiraten wird man wohl mit der annahme, dass dies für immer halten wird. tatsache ist aber, dass es bei vielen paaren nicht so ist. ob verheiratet oder nicht. wir haben uns gedanken gemacht, was alles "danach" kommen könnte. aber wir haben uns v.a. gedanken darüber gemacht, wie wir zusammen sein wollen.

deswegen mein ich schon lange: unverheiratete paare sollten den gleichen rechtlichen status bekommen wie verheiratete! es besteht aus meiner sicht kein grund, dies nicht so zu handhaben.

die eheschliessung ist gar keine absicherung - werde dem kind noch den partnern gegenüber.

da finde ich das ganze system schon ein wenig altertümlich... /emoticons/default_icon/rolleyes.gif

 
deswegen mein ich schon lange: unverheiratete paare sollten den gleichen rechtlichen status bekommen wie verheiratete!
... und verheiratete Paare den gleichen steuerlichen Status wie unverheiratete? /emoticons/default_icon/rolleyes.gif

 
die eheschliessung ist gar keine absicherung - werde dem kind noch den partnern gegenüber.
Es geht ja eben wieder genau NICHT um eine juristische Absicherung, sondern um das emotional begründete Versprechen, den Rest des Lebens gemeinsam verbringen zu wollen! Ausserdem meine ich ja auch nicht, dass man für dieses Versprechen unbedingt das Gefäss der Ehe benutzen muss, aber ich verstehe, wenn ein Partner den Wunsch nach eben genau diesem Versprechen hat, auch wenn dies auf andere Weise erfolgt!

 

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