HELP! Schimmel im Keller ;-((((

Isabelle

Mitglied
26. März 2007
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Na super, die nächste "Baustelle", diesmal aber in Zürich in unserem Küferhaus.

Vor einigen Tagen haben wir diese Situation im Keller vorgefunden:

Schimmel im Keller 2 - Haus-Forum Galerie

Wir fragen uns jetzt natürlich, wo der Schimmel herkommt? Eindringende Nässe von außen? Oder aufsteigende Nässe von unten? Feuchtigkeit, weil Raum nicht gelüftet?

Infos zur "Fundstelle":

Bei dem Raum handelt es sich um eine ehemalige Werkstatt im Keller von unserem Haus mit ca. 30qm Größe. Dieser Raum war ursprünglich strassenseitig ebenerdig, wurde aber von den Vorbesitzern ca. 1 Meter tief ausgebaggert (um ein Fotostudio mit besonderer Höhe zu erstellen), also ins Erdreich gebaut. /emoticons/default_ohmy.png

Grundwasser ist sehr nah (durch diesen Ausbau, aber auch durch die Hanglange). Daher haben wir einen Zisternendeckel und zwei Wasserpumpen im Keller, falls das Wasser zu hoch steigt. /emoticons/default_ohmy.png

Wir haben an dieser Raumseite ca. 1 Jahr lang Bücherkisten (hochaufgestapelt über die gesamte Lände und in 3 Reihen) stehen gehabt.

Der Raum ist nicht bewohnt und wird nur gelüftet, wenn wir durch diesen Raum in die Waschküche laufen.

Als die Kartons vor ca. 1 Monat entfernt wurden, gab es keine Feuchtigkeit/ Schimmel. Diesen haben wir erst vor einigen Tagen bemerkt; mir scheint er breitet sich in den letzten Tagen weiter aus. /emoticons/default_eek.png

Die linke Seite von dem Foto ist die Hausaussenseite. Der Schimmel scheint sich über die gesamte Seite zu ziehen (leider zum Teil noch durch Kisten blockiert). Auf der Stirnseite ist keine Aussenseite, sondern die dicke (60cm) Wand zum Hauskeller. Warum also auch dort Schimmel??????

Woher könnte die Feuchtigkeit kommen? Was ist zu tun?

Wir planen in den kommenden Monaten diese Werkstatt zu Wohnraum auszubauen (es hat Fenster und eine Ausgangstür in diesem Raum) und wollen entgegen der Empfehlung verschiedener Architekten den Raum wieder anschütten bzw. auf die Originalbodenhöhe wieder anheben (Rückführung auf die vernünftigen Ausgangsverhältnisse, auch um von der Grundwasserproblematik weg zu kommen). Läßt sich damit auch dieser Schaden "beheben"?

Für jeden Hinweis sind wir dankbar. MERCI und einen schönen Sonntagabend wünscht

Isabelle

 
Hallo Isabelle,

ja, das sieht nicht gut aus und sollte umgehend, auch wegen dem geplanten Ausbau zum Appartement, beseitigt werden. Hierzu würde ich vorsorglich auch den befallenen Putz entfernen und erneuern. Damit bekommst Du die vorhandenen Sporen aktuell aus dem Putz aber natürlich nicht aus der Raumluft.

Die Ursache kann mehrere Gründe haben, aber wenn ich den Text richtig gelesen und verstanden habe, bist Du ja nicht permanent in Zürich um das Haus zu bewohnen.

Die Bücherkisten über einen längeren Zeitraum vor den Wänden eines nicht beheizten Raumes zu platzieren war sicherlich keine gute Lösung. Insbesondere dann, wenn wie Du sagst, ggf. Probleme mit Hang- oder Grundwasser zu erwarten sind.

Dass dies bisher keine Auswirkungen hatte mag evtl. daran liegen, dass die Wärme im Raum und somit an der Wandfläche hinter den Kisten, relativ gleichmäßig war und erst durch die Veränderung nun das passende Wachstumsklima für den Schimmel gegeben ist?

Kisten weg, die Wandfläche erhält nun eine ggf. feuchtwarme Luft, obwohl sie noch relativ kalt und ggf. auch durchfeuchtet ist und schon beginnt der Schimmel zu wachsen.

Ein Wasserschaden als solchen, von Grundwasser oder Hangwasser kann man meist ausschließen, da Schimmel eigentlich nur auf sauberem, reinen Wasser gedeiht. Das kommt dann vom Kondensat an/auf den Bauteilen (hier wohl die Wand oder ggf. auch der Beton/Estrich der scheinbar als "Ergänzung" zwischen Laminat und Wand eingebracht wurde?).

Wenn die frühere Tieferlegung (ich hoffe man hatte damals nicht die statische Funktion der Fundamente außer Acht gelassen) nur mit einer neuen Bodenplatte "zwischen den Wänden" abgeschlossen wurde, dann wird auch Feuchte über die Wände nach oben transportiert und an die, ggf. stehende, Raumluft abgegeben. Womit diese wieder entsprechend angereichert wird.

Speziell beim geplanten Ausbau zu Wohnzwecken, solltest Du mit dem Kollegen vor Ort, dieses Problem angehen. Abdichten, wie man es beim Neubau machen würde/könnte, ist bei Dir nicht möglich. Also muss man ggf. mit der Stituation leben und die beste Lösung anstreben. Es wäre doch sehr schade, wenn die Möbel später, bei längerer Abwesenheit, Schaden nehmen würden.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo

Um die Problematik fürs erste zu entlasten würde ich einen Entfeuchter in den Raum stellen um dem Schimmelpilzwuchs die Grundlage zu nehmen.

Da der Schimmelbefall nicht allzu stark ist, würde ich nicht den ganzen befallenen Putz entfernen, sondern chemisch dagegen angehen.

Wie ist die Aussenwand jetzt aufgebaut?

Sollte der Ausbau gemacht werden, dürfte sich ein Wandaufbau mit Wärmedämmung und Dampfbremse aufdrängen.

Dies eine erste Grobeinschätzung die aber aufgrund fehlender Infos absolut falsch sein kann.

Gruss Turbo

 
Hallo Isabelle

Wenn ich die Bilder betrachte tippe ich auf 2 Faktoren die zusammenspielen.

1. Wenig bis kein Luftaustausch in diesem Raum und zusätzlich kalte Luft die aus den bewohnten Räumen absinkt. Als der Raum ursprünglich genutzt wurde (nachdem er tiefergelegt worden ist), war er auf irgend eine Art beheizt. Wäre dies nicht so gewesen, hätte es bereits nach kurzer Zeit muffig gerochen !! Inzwischen sollte es muffig riechen.

2. Sperrschicht durch Laminatboden und evt. feuchteundurchlässige Platte darunter. Die Feuchte vom Erdreich unter der Bodenplatte muss irgendwo hin. Es wird im Bereich der Mauerbasis keine umlaufende Sickerleitung geben.

Durch folgende Schritte kannst du die Ursachen erkennen und dagegen vorgehen:

Im Raum einen Feuchtemesser anbringen und die Luftfeuchte laufend kontrollieren. Aktuell müsstest du 95% oder mehr im Raum haben.

Klebesockel aus Kunstsotff und Silikonfuge zum Parkett entfernen.

1. Hinter dem Klebesockel sollte es aussehen wie der Rest der Wandfläche d.h. nicht grau bis schwarz? Wenn ja, verursacht die Luftfeuche durch Abkühlung an den kältesten Stellen ein Klima das Schimmel wachsen lässt.

Durch den Klebesockel war die Wand vor direktem Luftkontakt geschützt und es gab hinter dem Sockel keine Feuchteansammlung.

2. Wenn es hinter dem Klebesockel gleich aussieht wie an den dunklen Wandstellen kommt die Feuchte aus der Wand resp. von der Bodenplatte her.

Bei 1. eine Wärmequelle vor die feuchte Wandpartie stellen. Elektroheizkörper ohne Ventilator damit Schimmelsporen nicht verteilt werden. Türe zum Raum offen lassen, damit eine Luftumwälzung entsteht.

Bei 2. einen Entfeuchter in die entgegengesetzte Ecke stellen und die Türe schliessen. Am Feuchtemesser kannst du erkennen wie die Luftfeuchte abnimmt.

Auf beide Arten wird der Raum ausgetrocknet und die Luftfeuchte sollte abnehmen.

Die Schimmelflecken sollten nicht weiter wachsen (Kontrolle durch Fotos oder Bleistiftstriche an den Randbereichen).

Aufgrund der Fotos ist nicht klar welchen Wandaufbau ihr habt. Bei einem Grundputz mit Farbanstrich wird, wenn du daran kratzt (im Bereich des Klebesockels), grauer Sand herunterfallen. Fallen weisse Krümel herunter ist es Kunstharzverputz. Schimmelbelag mit einer Reisbürste (keine Stahlbürste - erkennst du mit einm Magneten) bei geschlossener Türe und Munschutz durch abbürsten entfernen wenn der Grundputz (meine Annahme) noch gut hält. Löst sich der Grundputz bereits. Die losten Bereiche mit einem Spachtel abstossen. Dreck aufnehmen und Wand mit Staubsauger absaugen.

Dies ist die Momentanlösung.

Zur Nutzung des Raumes bedarf es einer langfristigen Lösung.

Eine Heizquelle im Raum ist nicht vorhanden?

Durch die Tieferlegung ist es möglich einen Bodenaufbau mit Luftzwischenraum zu erstellen. Dieser Luftzwischenraum sollte jedoch belüftet sein, um die Feuchte der Bodenplatte abzuführen.

So oder so den Laminatboden entfernen. Dies ist eine abolute Sperrschicht. Zustand des Bodens darunter kontrollieren und weitere Schritte vorsehen.

Andy

 
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@ Pfälzer

@ Turbo

@ Wellingtonia

IHR SEID SPITZE!!!!

So schlimm das Ganze ist, vor allem da wir selbst den Sch.... verursacht haben /emoticons/default_ohmy.png , so froh bin ich zu lesen, dass es wohl keine feuchten Außenwände sind, sondern schlechtes Raumklima (dem man ja zügig zu Leibe rücken kann) oder die Bodenfeuchte, die wir ja auch angehen wollen.

DANKE für die sehr konkreten Tipps, die wir in den kommenden Tagen/ Wochenenden sofort umsetzen werden.

Der Wandaufbau ist uns auch SEHR schleierhaft. Leider können wir uns auf Aussagen der Vorbesitzer nur wenig verlassen, da sie uns bereits viel Mist erzählt haben, um Bagatellsachen zu vertuschen.

Diese Werkstatt ist aber insgesamt das einzige Schrottmoment am Haus - der Rest wurde von den Vorgängern immer recht bis sehr vernünftig renoviert, wenn auch in scheusslichen Stil- und Farbentscheidungen.

Und on top sind alle diese Umbauten komplett illegal gemacht worden, so dass wir auch noch so einigen Erklärungsbedarf bei der Stadt haben. Aber wir kämpfen tapfer mit der Sanierung und das nicht zuletzt durch Eure tatkräftige Unterstützung.

Dafür ein HERZLICHES MERCI aus Zürich!

 
Sorry, vergaß die Fragen zu beantworten.

1. Ja, es gibt 2 große Heizkörper - da es aber in dem Raum immer eine gemäßigte Temperatur gab und wir die Räume ja nicht nutzen, haben wir die Heizung nicht eingeschaltet.

2. Die Luftfeuchtigkeit ist mir aufgefallen in den letzten Monaten, weil es in der angrenzenden Waschküche (ehemals Fotolabor) die wenigen Wäschestücke, die dort trocknen sollten (95% wandern in den Trockner), nie richtig trocken wurden trotz ausreichender Lüftung und manchmal Heizung.

Wir werden heute/ morgen die Feuchtigkeit messen und die Klebeleisten/ Wandputz untersuchen. Ich werde berichten.

 

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