Hochtemparatur Luft-Wasser-Wärmepumpe

flueck

Mitglied
Hallo zusammen

Ich habe bei meinem vor ca. 2 Jahren gekauften EFH die Auflage, dass ich die Heizung sanieren muss.

Kessel: JG 1975

Brenner: JG 1983

Da es sich um ein Haus aus dem Jahr 1951 handelt (9.50x8.00m), haben wir im EG, OG und DG sowie in den zwei beheizbaren Räumen im UG jeweils Radiatoren.

Wir haben bereits die Fenster saniert (Minergie-Modul), das Dach mit 200mm Isolation (Aufsparren) optimiert, und zusätzlich haben wir alle Heizungsrohre ab Heizung neu gezogen (also nur noch Brenner und Kessel sind noch alt).

Da wir aus geologischen Gründen keine Bohrung machen können, möchten wir eine Luft/Wasser Wärmepumpe installieren (Holz und Ersatz von Oel kommt nicht in Frage, Erdgas und Fernwärme geht nicht). Nun meine Frage:

1. Braucht es trotz den Radiatoren eine Hochtemparatur WP? Reicht eine Niedrigtemp-WP (55 Grad) nicht auch aus? Bei der aktuellen Oelheizung ist dies ja sehr ähnlich. Das Brauchwasser heizen wir übrigens mit Strom.

2. Es gibt ja immer wieder diese Diskussionen um Lärm der Luft-Wasser-WP. Gibt es ganz neue Produkte mit sehr tiefem Lärmpegel? Oder hat sonst jemand eine gute Empfehlung (Leise und energie-Effizient)...

3. Inneninstallation im Keller (abgeschlossen): Spricht etwas dagegen?

Danke für Euer Feedback. Ich freue mich auf einen spannenden Austausch.

LG Flueck1

 
Hallo flueck

Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe ist ein Widerspruch in sich.

Wärmepumpen funktionieren im Niedertemperaturbereich optimal.

Aufgrund einer aktuellen Heizbedarfsermittlung sollte es möglich sein, den optimalen Vorlauf für deine Bedürfnisse zu ermitteln.

Ist der Einsatz von Heizkörpern mit grösserer Wärmetauserfläche evtl. ein Thema.

Andy

 
Vielen Dank für Deine Antwort, Wellingtonia

Ich werde nun die Heizbedarfsermittlung durchführen.

Es ist schon klar, dass eine höhere Vorlauftemperatur entsprechend mehr Energie verbraucht. Für mich kommt einfach der Ersatz der alten Heizung wiederum mit Oel nicht in Frage.

Die Ratiatoren sind relativ grosszügig bemessen und dimensioniert (ausser vielleicht im UG, aber hier brauchen wir auch nicht mehr als 16 - 18 Grad).

Was meinst Du, ab welcher Vorlauftemperatur macht eine Luft/Wasser-WP sinn? Sind dies 50 Grad?

Kann somit eine akzeptable Heizleistung realisiert werden?

Was würdest Du allenfalls als Alternative sehen? Auch mit einem etwas höheren Stromverbrauch sehe ich bei der Luft/Wasser-WP momentan die sinnvollste Alternative.

Bester Gruss

Flueck

 
Moderne WP haben eine Vorlauftemperatur von 25-35 Grad... also weit von den 50 entfernt, darum hat Andi berechtigt den Vorbehalt gebracht.

Eine WP ist nicht immer sinnvoll, auch Strom wird irgendwo erzeugt (Atom, Kohle, Wasser) und ist nicht CO2-frei, es ist daher genauer anzuschauen welches Heizsystem Sinn macht zumal es heutzutage auch sehr effiziente Ölbrenner gibt.

 
Bin mit Raycecile nicht ganz einverstanden. Es gibt auch moderne Wärmepumpen die eine Vorlauftemperatur bis 60 Grad haben. Natürlich ist dann der Wirkungsgrad nicht der gleiche wie bei 30 Grad. In meinen Augen ist eine WP auch mit höhrerer Vorlauftemperatur in jedem Fall die bessere Lösung als ein neuer Ölbrenner.

@flueck

Wir haben auch ein altes Haus umgebaut und isoliert. Wir haben eine WP mit 2 Heizkreisläufen (EG Bodenheizung, OG Radiatoren wegen Raumhöhe). Da wir erst Ende Sept. einziehen kann ich dir leider noch keine Daten betreffend Energieverbrauch liefern. Ich bin aber ziemlich sicher, dass das System auch so ziemlich effizient funktionien wird.

 
Hallo hufi

Du hast deine WP mal in einen Beitrag gestellt.

Was sind die technischen Daten, der Energieverbrauch, der output und die anderen highlight's.

Danke

Andy

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Hufi

Besten Dank für Deine Antwort. Das tönt sehr vielversprechend.

Kannst Du mir sagen, welchen Hersteller Ihr gewählt habt? Würde mich sehr interessieren.

Hallo raycecile

Klar, ich könnte auch den Oelbrenner ersetzen. Aber das macht von meiner Seite her keinen Sinn. Ich bin gerne auch bereit, etwas mehr für den Oekostrom zu bezahlen, dann habe ich auch die Garantie, dass ich so ziemlich C02-neutral bin. Deshalb: WP immer noch die beste Alternative (lasse mich aber gerne eines besseren belehren).

Zurück zur Diskussion: Somit könnte man also auch mit 50 Grad Vorlauftemp. eine "normale" und nicht Hochtemp-WP nehmen und somit die Radiatoren speisen. Oder spricht hier (ausser dem Wirkungsrad) etwas dagegen?

Lieber Gruess Flueck

 
Schau mal unter:Heizung, Kapitelübersicht

Ist ne verdammt gute HP.

WP geht heute auch mit Radiatoren, die Vorlauftemperatur ist eben höher, daher der Wirkungsgrad eben kleiner.

Eine Alternative wäre Gas-Brennwert-Technik.

Dabei ist die Anschaffung günstig und der Unterhalt weniger hoch wie bei Oel, zudem braucht man keinen Tank mehr.

Aber erkundige Dich mal bei einem guten Heizungsfachmann.

 
Also ich weiss den Typ nicht mehr auswendig, aber ist auf jeden Fall ne Stiebel Eltron. Zahlen zum Energieverbrauch kann ich erst nächsten Frühling liefern, da die Pumpe im Moment erst zum aufheizen des Unterlagsbodens läuft und wir erst Ende September einziehen. Werde den genauen Typ aber später noch posten.

Gruss

Hufi

 
Ich bin ja in einer ähnlichen Lage wie Flueck. Die Frage ist erst mal bis wann muss die Heizung ersetzt sein. Hast du noch einen Winter wo die Heizung betrieben wird? Dann wäre dieser Winter genau richtig für die Ermeittlung. Am besten täglich Aussentemperatur und Vorlauftemperatur erfassen und ca. alle 7 Tage den Ölverbruch (mit dem Messstab). Dann hast du genaue Daten um nächstes Jahr die neue Heizung auslegen zu lassen.

Natürlich hat bei tiefen Vorlauf einen besseren Wirkungsgrad als bei höherem Vorlauf. Ist aber alles relativ - es gibt auch Leute die heizen ihr Haus mit einer Elektrospeicherheizung da dies in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts mal als das Absolute gepriesen wurde. Schlussendlich muss man bei einer Renovation Kompromisse machen und sich ja nicht von den Lobbisten der verschiedenen Interessengruppen vereinnamen lassen. Am Schluss muss man einfach zusammenzählen was die Varianten kosten - also kurz gesagt "viel investieren und weniger laufende Kosten" versus "weniger investieren und höhere laufende Kosten" abwägen und das ganze dann noch je nach mehr oder weniger ökologischer Gesinnung bewerten (oder eventuell auf die "versprochene" Klimaerwärmung vertrauen und einen Kühlanlage ansteller der Heizung planen).

 
@hufi

mich würde der Typ Deiner WP auch interessieren. Denn bei 50°C Vorlauftemperatur geht der Wirkungsgrad doch ziemlich zurück.

 
Danke für den Link:

Geht doch mal hier hin

Viessmann - Vitocal 350-A

und schaut Euch das Datenblatt an, dort hat es eine spannende Grafik mit den COP-Werten bei je nach Temperatur und Vorlauftemperatur.

Ich finde also diese Werte nicht so extrem schlecht.

Oder gibt es noch effizientere Geräte?

Lieber Gruss Flueck

 
Extrem schlecht sind diese Werte sicher nicht. Aber im Vergleich zu einer Vorlauftemperatur von 35°C auch nicht wirklich gut.

Diese Vitocal 350-A hat bei 65°C Vorlauf und -2°C Aussentemp gerade noch knapp einen COP von 2. Bei 35°C Vorlauf wäre es bereits ein COP von 3.

Das macht doch ziemlich viel aus!

 
Hallo zusammen

Eine HT Wärmepumpe ist noch nicht genügen Ausgereift, da die Kompresoren noch nicht die Technik aufweisen welche man möchte. Aus diesem Grunde ist es möglich das solch ein Kompressor nach ca. 5 bis 10 Jahren defekt geht und ihr eine Rep. habt von mind. Fr. 5000.-. Ich empfehle zu erst die Gebäudehülle i.o. bringen, dies heist Islolieren und dann die Heizung sanieren, somit könnt ihr auch genügend Energie einsparen und die neue Heizung wird auch günstiger da die Heizleistung durch die bessere Dämmung kleiner wird.

Gruss

 

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