Holz-Systembau vs. Massivbauweise

jaani

Mitglied
06. Okt. 2008
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Liebe Forümler

Ich lese zwar schon geraume Zeit bei euch mit, habe mich aber erst jetzt angemeldet. Zur Sache:

Wir planen den Bau eines Hauses. Wir sind immer noch in der Vorprojektphase und machen uns nun Gedanken zur grundsätzlichen Bauweise. Ein Fertighaus nach Katalog kommt für uns nicht in Frage.

Welches sind die Vor- u. Nachteile eines Massivhauses (Einschalenmauerwerk) bzw. eines Holz oder Holzsystembaus

- betr. Kosten? !

- betr. allfälliger Eigenleistungen?

- betr. Ökologie?

- betr. Sicherheit bei Brand/Erdbeben?

- betr. Dämmung?

- betr. Langlebigkeit?

Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich gemacht?

Herzlichen Dank für euren Input.

 
Wir wollten ursprünglich ein Haus in Holzständerbauweise, haben uns dann aber für das Einschalenmauerwerk mit Aussendämmung entschieden. Preislich machte es kaum einen Unterschied (Holzständer eher eine Spur teurer), aber wir hatten einfach den Eindruck, dass das aus Stein gebaute Haus auf Dauer langlebiger und robuster ist. Im Gegenzug mussten wir rund 4cm dickere Aussenwände akzeptieren, um in etwa dieselben Wärmedämmwerte zu erreichen.

Abgesehen von der Tatsache, dass es bei Massivbau aufgrund der längeren Bauphase mehr Geduld braucht (nicht grad unsere Stärke /emoticons/default_rolleyes.gif ), haben wir den Entschluss nie bereut, im Gegenteil.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Hallo jaani

- betr. Kosten? !

Aus unserer Erfahrung lässt sich ein Massivbau mit Einschalenmauerwerk heute immer noch günstiger realisieren als Holzbau.

- betr. allfälliger Eigenleistungen?

Ich denke, das kommt aufs Gleiche raus und hängt von Deinen Fähigkeiten ab.

- betr. Ökologie?

Siehe Kommentar von ibo.

- betr. Sicherheit bei Brand/Erdbeben?

Don't worry - dafür haben wir in der Schweiz prima Vorschriften.

- betr. Dämmung?

Siehe Kommentar von ibo.

- betr. Langlebigkeit?

Massivbauten haben naturgemäss eine lange Lebensdauer; Holzbauten auch, wenn sie fachgerecht ausgeführt werden. Für ein Menschenleben lang sollte es allemal reichen.

Wir haben einen Massivbau mit Aussendämmung und Holzverschalung bauen lassen. Der Massivbau garantiert uns einen besseren, unkomplizierteren Schallschutz; ausserdem besitzt unser Haus so mehr Speichermasse.

Grüsse - Thales

 
Hallo,

bin auch schon seit einigen Monaten am vergleichen und bin bis jetzt sehr überzeugt von der Holzbauweise. /emoticons/default_smile.png

Nun meine Frage, habe da einen Baubeschrieb eines GU erhalten, er baut mit dem System "Holzrahmenfackwerk" mit einer 140mm Mineralwolldämmung und 50mm Isalation als Putzträgerplatte. Ist das gut oder gibt es noch bessere varianten? oder ist das einfach die billigste Holz Version? /emoticons/default_ohmy.png

Die Innenwände sind mit 12mm OSB Montageplatten beplankt und haben noch 12.5mm Naturgipspaltten.

Die Fenster sind aus Kunststoff mit 2-fach Isolierglas (K-Wert Glas ca. 1.1)

Danke für eure hilfe

gruss patrick76

P.S dieser GU würde auch das selbe Haus konventionell Bauen also gemauert! Preislich aber ca. 6% teurer!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich frage mich einfach, wie schlimm z.B. ein Wasserschaden bei einem Holzbau ist. Sollte sowas passieren, denke ich ist ein Massivhaus besser. Allerdings kenn ich mit damit nicht aus.

 
Hallo zusammen,

wir sind auch völlig überzeugt von der Holzbauweise... selbst da gibt es verschiedenste Systeme... /emoticons/default_rolleyes.gif

Freunde von uns wohnen in einem Holzhaus - was man von aussen ja nicht unterscheiden kann - und schwärmen von dem viel besseren Klima - Sommer gekühlt, Winter gewärmt - jedenfalls nicht eiskalt.

Ibos Argumente sind auch die unseren.... Wir tendieren sogar zur vorgefertigten Bauweise: FERTIGHAUS /emoticons/default_tongue.png (so - jetzt ist es raus /emoticons/default_ohmy.png). Freie Architektenplanung ist möglich und warum sollte man darauf verzichten, dass alles wetterunabhängig im Werk gefertigt wird (trocken eben).

Die Maschinen arbeiten präzise (kaum Spaltmasse) und die Bauzeit ist DEUTLICH verkürzt.

Die ganzen Millionen-Villen in den USA sind Holzbauweise. Gerade wegen der Flexibilität bei Erdbeben. Und erst die Details, die da möglich sind (money, money, money.... /emoticons/default_wink.png/emoticons/default_eek.png).

Viele Grüsse

Tamara

PS: Habe gehört, bei Feuer reagiert das massiv gebaute Haus sogar schneller - aber: Nix genaues weiss man nicht...... /emoticons/default_ohmy.png

 
Die von Dir angesprochenen amerikanischen Villen in Holzbauweise können nicht mit unseren (Fertig-)Häusern verglichen werden. Die Qualitätsansprüche sind vollkommen anders und ein solches US-Haus muss im allgemeinen höchstens eine Generation lang halten.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Einmal ein solches "Millionenvilla" live erlebt, und Du willst nie was damit zu tun haben. Das sind eben Pappbecher zu Millionenpreisen...

 
Hi Mirella und dannyboy,

da mögt Ihr Recht haben, was die US-Villen betrifft. Aber das heisst ja nur, dass hiesige Holzbauweise viiiiiel besser ist - eben nicht zu vergleichen. /emoticons/default_smile.png

Ich wollte eigentlich nur sagen, dass man (trotz anderer Qulitätsansprüche) dort nicht auf Stein oder Beton setzt. Holz ist tatsächlich flexibler wenn die Erde bebt und das Raunklima wird auch gelobt (/emoticons/default_rolleyes.gif - obwohl: die haben doch alle Klimaanlage... /emoticons/default_confused.png/emoticons/default_biggrin.png)

Dannyboy: Ist ja dennoch spannend... DU warst anscheind schon mal Gast in solch einer Villa... erzähl´ doch mal...

Viele Grüsse

Tamara

 
Hi Mirella,

wegen der Haus-Überlebensdauer noch folgendes: Wenn die US-Häuser nur so eine Halbwertszeit haben, weiss man wenigstens nach Baujahr, ob man es noch übernehmen/abkaufen sollte oder nicht..... /emoticons/default_ohmy.png (eigentlich dann fair)

Wir haben hier auch bestehende Liegenschaften besichtigt - und ganz ehrlich: Wenn man kein ausgewiesener Eperte ist, erkennt man doch oft gar nicht, ob das Haus damals von einer seriösen Firma in Wertarbeit oder als Ausbauhaus selbstgezimmert wurde. /emoticons/default_eek.png

Schlussendlich erkennt man auch kein Typenhaus oder die Architektenplanung.... wenn ich eine Altliegenschaft kaufe ist der Grundriss sowieso nie auf mich zugeschnitten.

Ich glaube einfach, dass Häuser aus diversesten Gründen weiterverkauft werden noch ehe Generationen der eigenen Familie davon profitieren. Und den Verkäufer interessiert die Langlebigkeit des Hauses dann auch nicht mehr wirklich.....

Insofern bin ich rückblickend froh keinem Baupfusch aufgesessen zu sein - und wir selbst werden versuchen, nachhaltig zu bauen... /emoticons/default_wink.png

Grüsse, Tamara

 
Genau Ibo,

ein Haus in Holzbauweise (egal welche) muss weder aussen wie ein Blockbohlenhaus aussehen noch innen sichtbare Balken zeigen.

Die Fassade kann verklinkert, verputzt oder mit vorgehängten Platten völlig individuell aussehen.

Uns interessiert diese Bauweise auch wegen Deiner (Ibos) anderer Argumente - die wie gesagt auch die unseren sind. /emoticons/default_smile.png

Jaani: Verfolgst Du eigentlich noch Deine Anfrage??????

LG Tamara

 
Hi Mirella,

wegen der Haus-Überlebensdauer noch folgendes: Wenn die US-Häuser nur so eine Halbwertszeit haben, weiss man wenigstens nach Baujahr, ob man es noch übernehmen/abkaufen sollte oder nicht..... /emoticons/default_ohmy.png (eigentlich dann fair)

Wir haben hier auch bestehende Liegenschaften besichtigt - und ganz ehrlich: Wenn man kein ausgewiesener Eperte ist, erkennt man doch oft gar nicht, ob das Haus damals von einer seriösen Firma in Wertarbeit oder als Ausbauhaus selbstgezimmert wurde. /emoticons/default_eek.png

Schlussendlich erkennt man auch kein Typenhaus oder die Architektenplanung.... wenn ich eine Altliegenschaft kaufe ist der Grundriss sowieso nie auf mich zugeschnitten.

Ich glaube einfach, dass Häuser aus diversesten Gründen weiterverkauft werden noch ehe Generationen der eigenen Familie davon profitieren. Und den Verkäufer interessiert die Langlebigkeit des Hauses dann auch nicht mehr wirklich.....

Insofern bin ich rückblickend froh keinem Baupfusch aufgesessen zu sein - und wir selbst werden versuchen, nachhaltig zu bauen... /emoticons/default_wink.png

Grüsse, Tamara
Entschuldige, aber ich kann Deiner Argumentation irgendwie nicht ganz folgen.

Ich denke, es macht sehr wohl einen Unterschied, ob eine Liegenschaft langlebig gebaut wurde oder nicht und zwar unabhängig davon, ob später nun Generationen meiner Familie oder "Fremde" das Haus nutzen. Wenn ich Geld in den Bau meines Hauses stecke, möchte ich doch, dass der Gegenwert so hoch wie möglich ist (und bleibt), oder?

Was die Bauweise mit Holz betrifft, ist es zweifellos so, dass wohl die meisten Holzbauten nicht wie Blockhäuser aussehen. Fast allen "Fertighäuser" ? la Schwörer & Co. sieht man weder von aussen noch von innen an, dass sie aus Holz gebaut wurden.

Mirella /emoticons/default_smile.png

 
Ich verfolge den Thread weiterhin. Danke für eure Äusserungen und Meinungen. Unser Entscheid geht wohl eher in Richtung Massivbau, da wir dort mehr Eigenleistungen erbringen können.

Mich würde interessieren, ob jemand von euch in Massivbauweise gebaut hat und dabei auf die Erdbebensicherheit geschaut hat. Unser Haus dürfte sich über 3 Stöcke erstrecken und mit der Elementarversicherung müsste eine Vereinbarung betr. Erdbebensicherheit abgeschlossen werden. Dann müssten wohl einige Wände in Beton gegossen werden, damit diese nicht in sich zusammenfallen können. Hat das schon jemand berücksichtigt? Wer hat euch diesbezüglich beraten, macht dies ein Ingenieur, Statiker? Mehrkosten?

Hat jemand diesbezüglich auch Erfahrungen mit Brandschutzvorschriften? Worauf ist dabei zu achten?

Sorry, ich weiss das sind Detailfragen, aber vielleicht kann man in der Planung schon Fehler und Mehrkosten vermeiden, wenn man darauf schaut und etwas Bescheid weiss.

Besten Dank!

 
Hi Mirella,

ja, ganz Unrecht hast Du nicht damit, dass ich mich etwas umständlich ausgedrückt habe... ich war soooo müde.... /emoticons/default_wink.png

Sagen wollte ich: Die Holzbauweise hier ist ja einvernehmlich nicht mit der US-Bauweise vergleichbar (dannyboy, wo bleibt Dein Erfahrungsbericht?). Insofern kann man hierzulande auch mit der Holzbauweise nachhaltig bauen. /emoticons/default_smile.png Wir planen das ja so. /emoticons/default_smile.png

Ich finde eben, dass auch die Massivbauweise KEIN Garant für Langlebigkeit und Qualität ist, wenn man hier entweder/oder entscheidet. Wir haben einige Altliegenschaften besichtigt - mit zertifiziertem Sachverständigen - und "oh Gott oh Gott... :eek:".... Pfusch am Bau ist nichts dagegen....

Heisst natürlich nicht, dass alle Häuser so sind. Für beide Bauweisen gibt es Vor- und Nachteile.....

Grüsse, Tamara

 
Hi Jaani,

welche Eigenleistungen habt Ihr denn alle geplant? Gibt doch schon die perfekten Ausbauhäuser aus Holz...

In Deutschland verzeichnet der Massivbau übrigens gerade auffällige Rückgänge (im Gegensatz zur Holzbranche). Der Hersteller Town & Country fusioniert jetzt sogar mit WeberHaus um für die Zukunft gewappnet zu sein. /emoticons/default_biggrin.png

Grüsse, Tamara

 
Ob Holz- oder Massivbauweise ist sicher eine ewige Diskussion. Ich habe ein massives Haus gewollt weil ich als jugendlicher schon mal den Bau eines solchen Hauses erlebt habe. Da kann man jederzeit mit Renovationsmassnahmen wieder etwas machen. Zudem stammt mein Haus auch aus meiner Jugendzeit:).

Und es ist klar unsere bisherigen Massiv- und auch die alten Holzhäuser wurden für mehr als eine Generation gebaut - ob die heute gebauten Holzfertigbauten auch so lange halten bzw. wie sich der Unterhaltsaufwand bei einem 50 jährigen Holzhaus heutiger Bauweise im Gegensatz zu einem Massivhaus verhält kann heute niemand sagen.

Zu den US Häusern - da ist eigentlich mehr Schein als Sein - und Worte wie Energieeffizienz oder Umweltschutz kommen in der USA ja eher weniger vor. Die entdecken gerade erst dass man auch mit weniger als 12 Liter Benzin pro Person und 100km autofahren kann.

Ich erinnere mich an Holz-Häuser in Norwegen und USA (Vermont) die eigentlich immer mit Elektroheizungen unter Vollast geheizt wurden (Temperaturregelung erfolgte durch öffnen der Fenster:mad:). Bei uns wäre so etwas sogar für die die Stromlobby inakzeptabel. Und im Sommer wird gekühlt mit Klimaanlagen der Qualitätsklasse Billig-Baumarkt und nicht etwa mit einem effizienten System. Solche Klimaanlagen würden bei uns genaus wenig bewilligt wie die Heizungssysteme oder die nahezu isolationslose Bausweise.

Ich kann mir sehr wohl vorstellen dass man ein Einfamilienhaus aus Holz bauen kann - die Isolationswerte die heute erreicht werden sind ja fantastisch - und die Entwicklung wird sicher weiter gehen. Wo Holzhäuser wohl eher Probleme haben ist bei der Schallisolation (vor allem zwischen den Zimmern) - was z.B. bei einem Mehrfamilienhaus dann doch zum Problem werden kann.

 

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