Holzfassade Dämmung

Galileo. Tozzi

New member
13. Jan. 2021
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Hallo, 

Ich habe eine Frage zum Thema Holzfassade. 

Wir wollen ein Haus kaufen 1900, welches eine Holzfassade aus den 80er Jahren hat. 

Der Verkäufer erzählt uns das Außenfassade noch sehr gut sei. 

Habe da aber Bedenken.. 

Außerdem müssten wir die Heizung erneuern, da aktuell Ölheizung. 

Da auf der Scheune eine Photovoltaik Anlage angebracht ist, würde eine Luft Wärmepumpe eigentlich dafür sprechen.. 

Könnte man die Dämmung mit der Fassade so lassen? 

Wie lange halten so Holzfassade bis man sie "erneuern" sollte

Sieht schon sehr verwittert aus. 

Wir werden uns das Haus nächste Woche ansehen. 

Welche wichtigen Fragen sollte ich noch stellen? 

Tipps 

Danke und Liebe Grüße 

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Screenshot_20210113_102022_com.google.android.apps.docs.jpg

 
Hallo Galileo

Die Holzfasade aus den Achtziger Jahren des letzten Jahrhundert kann durchaus noch in Ordnung sein, wenn sie richtig konzipiert wurde. Was ja schon mal gut ist, dass das Haus ein Vodach hat, welches die Fassade vor Regen schützt. Somit ist das Holz nicht wie bei vordachlosen Häusern permanent durchnässt, was einen Schädlingsbefall viel mehr anheizt als viele (auch Architekten) glauben.

Die genügend dimensionierte Hinterfüftung der Holzfassade dient dem Abtransport von Hitze durch die Sonneneinstrahlung vor allem im Sommer, aber auch dem Abransport von Feuchte, welche in der Heizperiode im Winter duch die Fassade ausdiffundiert.

Wenn ich Deine Bilder anschaue, sieht man etwas Dunkles im unteren Bereich (der Westfassade?). Dies dürfte aber nur ein optischer Mangel sein. Du kannst dies ganz einfach prüfen. Nimm eine Leiter und drück den Fingernagel mal dort mal an zwei, drei Stellen ins Holz. Wenn die Eindringtiefe nur klein ist, ist das Holz gesund. Wenn es verfault wäre, wäre es weich. Aber danach sieht es für mich auf den Bildern nicht aus.

Bei einem 120 jahre alten Haus musst Du mal schauen, wie es um die Feuchtigkeit der Grundmauern steht. Das ist oftmals das grösste problem, bei solchen Häusern.

Heizungsersatz: Wenn Du keine Nachbarn in unmittelbarer Umgebung hast, ist eine Luft-Wasser.Wärmepumpe eine valable Option. Ansonsten wäre es möglich eine Erdsonde zu bohren und das haus mit einer Erdsonden-Wärmepumpe zu beheizen (ist nicht überall möglich: Gewässerchutzzonen). Dann wäre allenfalls eine Pelletsheizung auch eine Alternative.

Herzlicher Gruss

Urs Tischhauser

PS: Tipp: Nimm einen Baufachmann Deines Vertrauens an die Besichtigung mit. Kostet nicht alle Welt, aber gibt Dir zusätzliche Sicherheit.

 
Könnte man die Dämmung mit der Fassade so lassen?
Hallo Galileo

Ist denn eine Wärmedämmung überhaupt vorhanden? Falls ja, wie dick ist sie, aus welchem Material?

Mir scheint es auf den Bildern so auszusehen, dass hier nur eine Lattung und darauf die Holzschalung kam. Wäre als zu klären und zu prüfen.

Der Verkäufer muss Dir ja einen Energieausweis vorlegen (Pflicht beim Verkauf) aus dem die einzelnen Angaben entnehmbar sind.

Wie lange halten so Holzfassade bis man sie "erneuern" sollte

Sieht schon sehr verwittert aus.
Nun, wenn das Holz noch gut ist, keine Fäulnis aufweist, ist es eben nur "unschön anzuschauen", hält aber noch viele Jahre. Manche Bauherren mögen das (verwitterte, unbehandelte Holzschalung) für ihe Häuser.... erspart dann eben  auch die Malerarbeiten mit Gerüstbau. Ist also ggf. nur eine Geschmacksfrage.

Außerdem müssten wir die Heizung erneuern, da aktuell Ölheizung.
Das "muss" man, wenn die Anlage noch super läuft, alle Werte stimmen, nicht sofort in Angriff nehmen. Je nach Budget kann man ggf. wichtigere Arbeiten zuerst machen.

Falls doch gleich, solltest Du einige Angebote (inkl. den Daten aus dem Ernergieausweis) von Heizungsbauern einholen.

Wenn das Haus, wovon ich mal ausgehe, keinen tiefen U-Wert hat, keine FBH sondern Heizkörper hat, wäre eine Wärmepumpe nicht wirklich eine gute Wahl.

In einem solchen Fall würde ich, wie von Urs schon angedeutet, eine Pellet-Heizung ins Auge fassen.

Bei einer Umstellung von Öl auf Pellet kannst Du entspr. Förderbeiträge (KfW) beantragen. Ich bin aktuell nicht sicher, aber 2020 waren dies wohl bis zu 30% der Kosten. Nachfrage, mit passenden Kostenvoranschlägen könnte sich somit direkt lohnen.

Wenn Du das Objekt anschaust, dann schaue auch auf die allgemeine Bausubstanz (Risse/defekte Beläge/Fensterqualität/Eingangstüre(n)/Sanitäraustattung) und wie Urs schon erwähnt hatte, auf Feuchtigkeit, auch im Keller.

Falls Du zudem Räumlichkeiten verändern möchtest (Umgestaltung/Umnutzung der Räume), auch auf die baulichen Möglichkeiten. Ggf. mit einem Gespräch mit einem Baufachmann/Statiker.

Zudem solltest Du die Bauakte (Baupläne/Berechnungen/statische Berechnung) einsehen, bei Kaufabschluss auch erhalten. Diese würden die evtl. weiteren Arbeite erleichtern.

Zudem würde ich empfehlen mal einen Blick hinter den Wilden Wein zu werfen. Das ist zwar "schön zugewuchert", im Sommer/Herbst schön anzuschauen, verbirgt aber auch Probleme an der Fassade. Wenn man diesen nicht jährlich zurückschneidet, dann wächst er üppig und überall hin. Auch in Spalten der Holzschalung und in/unter die Dachziegel. Die Fassade, gerade auch eine Holzschalung, bleibt dahinter natürlich sehr lange nass, da das dichte Blattwerk eine schnelle Ablüftung und Abtrocknung verhindert.

 
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