Holzfassade: Lärche, Zedern oder künstlich?

2guys

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14. Aug. 2009
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Hallo miteinander

Seit längerem bereitet mir unsere Fassade Kopfzerbrechen. Wir haben uns entschieden, klassisch zu bauen und eine Fassade aus Holz anzubringen. Wir sind in Seenähe (also relativ feucht) und freuen uns, wenn das Holz eine schön graue Patina kriegt.

Zur Holzwahl habe ich mich etwas informiert. Luxus wäre Robinie (wie z. B. am Berner Einkaufszentrum Westside angebracht), das ist jedoch nicht zahlbar. Als zweitbestes Holz gilt Lärche. Nun hat uns unser Architekt ein Haus gezeigt, bei dem das Lärchenholz mit den Jahren schwarz wurde. Wirklich nicht anzusehen. Als Alternative schlägt er uns darum Zedernholz vor. Zudem als Billigvariante Fichte (das jedoch irgendwie grünlich aussieht).

Hat jemand Erfahrung mit dem idealen Holz für eine Fassade? Lärche oder Zedern? Oder besser auf eine künstliche Fassade à la Fundermax anbringen? Und: Kann es sein, dass Zedern mehr kostet als Lärche? Wir hätten bei Fichte keinen Mehrpreis, bei Lärche rund 4000 Franken, bei Zedern rund 6000 Franken. Kann das stimmen?

Danke für euer Feedback und liebe Grüsse, Tom.

 
Hallo Tom

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.

Bei Zeder ist das Angebot klein.

Die Preise können stimmen.

Fichte wäre somit noch zusätzlich mit einer Deckfarbe behandelt ??

Denn nur mit einer Deckfarbe wäre der gleiche Preis wie Lärche gerechtfertigt.

Ohne Schutzschicht sieht Fichte schnell hässlich aus.

Achtung vor der Qualität von solchen Holzschalungen:

Seitenbretter und Durchgehende Äste sind ein nogo und vermindern die Dauerhaftigkeit erheblich.

Im Handel und an verbauten Fasaden sind sie aber immer wieder zu sehen.

mausi

 
Hallo Mausi

Danke für dein Feedback. Fichte ist vorbehandelt, auf Französisch heisst das "auto-clavé". Sieht wirklich sch.... aus ;-) Irgendwo wird die Wahl zwischen Zeder oder Lärche ausfallen. Das mit den Ästen und Seitenbrettern war mir nicht so bewusst. Werde bei der Auswahl speziell darauf achten.

LG, Tom.

 
Bei Holzverkleidungen spielt die Holzart, die Bauweise und das Klima die entscheidende Rolle, wie es mit der Zeit aussieht. Wenn man zu dünne Ware montiert, schüsseln und reissen die Bretter mit der Zeit, besonders auf der Sonnseite. Vor allem dann sind Äste ein Problem. Sind die Holzstärken ausreichend, dann weniger. Da Äste zu einem Baum gehören, sind sie kein Fehler im eigentlichen Sinne und ganz astfreie Bretter wird es in der Praxis nicht geben, zumal dann nicht, wenn man mit einheimischem Holz baut. Ausfalläste und dergleichen müssen nicht in Kauf genommen werden, aber in der Offerte steht gewöhnlich die Güteklasse des offerierten Holzes und in dieser ist vorgeschrieben, wieviele Äste zulässig sind.

Am dauerhaftesten wären gespaltene Schindeln aus Lärche, aber diese seit Jahrhunderten bewährte Bauweise ist zur Zeit nicht in Mode, genausowenig wie der konstruktive Holzschutz. Man sieht heute moderne Holzhäuser ohne Dachvorsprünge - unverständlich. Andereseits können Holzfassaden aus Fichte Jahrhunderte überdauern und schön bleiben, wie man an den Bauten im Berner Oberland sehen kann, wo es bekanntlich nicht an Regen mangelt.

Am besten schaut man sich Häuser in der gleichen Gegend an, die schon einige Jahre alt sind. Wer seine Fassade farblich über Jahrzehnte unverändert haben will, der sollte keine Holzverkleidungen wählen. Verfärbungen sind aber ein rein ästhetisches Problem.

 
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Hallo emil

Danke für die Ausführungen.

Hier noch die Erklärungen nach SIA:

http://www.vsh.ch/files/mblaetter/3_6_07_d.pdf

Die Erneuerungsintervalle abhängig vom Decksystem (am Schluss) gaben Angaben zum Unterhalt.

Auto-clavé meint druckimprägniert und ist eigentlich eine Zerstörung der natürlichen Holzqualitäten.

http://www.vsh.ch/files/mblaetter/sia_118_265.pdf

Die festgelegten Sortierkriterien nach SIA mit Bildern und Erklärungen.

Der nachfolgende Satz ist dabei entscheidend:

Die einzelnen Anbieter von Hobelwaren können auch eigene Qualitäten sortieren und

Sortierbestimmungen erlassen. Werden die Begriffe , „VSH A “, „VSH B“ und VSH A/B ohne

weiteren Hinweis verwendet, darf jedoch keine geringere als die oben umschriebene Qualität

geliefert werden.

Es reicht wenn aufgrund von Mustern die Sortierbestimmungen nach SIA vom Lieferanten bestätigt werden !!

Entspricht die gelieferte Ware nicht den Anforderungen (5% Toleranz sind zulässig) muss dies angezeigt werden und der Lieferant muss nachliefern oder ein Preisabschlag kann vereinbart werden.

Die beschriebenen Sortierkriterien führen dazu dass neben einem kontruktiven Holzschutz die vollbrachte Arbeit länger ansehnlich aussieht.

Der Verlauf der Jahresringe spielt dabei eine bedeutende Rolle:

http://www.vsh.ch/files/mblaetter/1_4_06_d.pdf

mausi

 
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