Holzfassade vorverwittert (chemisch) ?

foxtrail

Mitglied
10. Aug. 2008
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Hallo Forum

Habe irgendwo mal gelesen, dass es ein Holz gibt, das speziell ?vorverwitter? ist. Es ist wenn ich mich recht erinnere nur in Grau erhältlich. Der Vorteil ist, dass es nicht behandelt werden muss und somit eine sehr lange Lebensdauer hat, sprich keinen Unterhalt benötigt. Man muss einfach mit dem grau leben dafür hat man eine regelmässiges grau und nicht ein grau mix wie es entsteht, wenn man es unbehandelt an die Wand macht! Ihr wisst was ich meine, oben beim Vordach noch holz Farben und unten schon verwittert grau!

Leider weiss ich nicht mehr wer das Anbietet also bestellt werden kann!

Hoffe es kann jemand weiterhelfen!

 
Hallo

kurz und bündig

Materialien die auf Holz aufgebracht werden

werden auf kurz oder lang verwittern

es regent ,das Material das aufgebracht wurde wäscht sich aus!

wohin tropft es,.. in den Boden und in das Grundwasser!

und dann kommt es wieder zurück und wird dann getrunken! lecker

Holz kann nicht ohne Ihrgenwelchen Unterhalt langfristig verbaut werden!

Ein grauen Anstrich ist eine chemische Behandlung, nur wieder

für Leute die leichtgläubig sind anderst verpackt!

gruss

 
Hier ein kleiner Abriss, welche Möglichkeiten es zur Zeit gibt, um einer Holzfassade ein ausgeglichenes Versilbern zu ermöglichen und die Vergrauungszeit zu mindern.

Hier:

Oberflächenbehandlung

Es gibt verschiedene Oberflächenbehandlungen für Holzfassaden, welche zu guten, dauerhaften Ergebnissen führen.

Auch für "unbehandelte" Fassaden ist eine Oberflächenbehandlung zu empfehlen. Bis nämlich die gewünschte silbergraue Patina entsteht, vergehen einige Jahre mit gefleckter, unregelmässiger Oberfläche welche alle Braun- und Grautöne annehmen kann. Für "unbehandelte" Fassaden gibt es zwei Lösungen womit die sonst einige Jahre dauernde Periode einer gefleckten Fassade übergangen werden kann:

bullet Hydrophobierungsmittel (Böhme: AquaStop / WoodCare): Werden "unbehandelte" Holzfassaden mit einem Hydrophobierungsmittel 2x allseitig gestrichen, nehmen sie weniger Feuchtigkeit auf. Dies führt dazu, dass weniger Risse und Verwerfungen entstehen. Zudem vergraut das Holz viel regelmässiger. Der Grauton ist eher silbergrau als schwarzgrau. Das Hydrophobierungsmittel ist unsichtbar und bildet keinen Film, es kann also nicht abblättern.

bullet Vorpatinierung: Hierbei wird die Holzoberfläche so behandelt, dass sie in etwa aussieht, wie sie (ohne Vorpatinierung) nach etwa fünf bis acht Jahren Freibewitterung aussehen würde. Dementsprechend ist die Oberfläche nach der Behandlung silbergrau. Es gibt Methoden, bei welchen die Holzoberfläche künstlich "gealtert" wird. Anderseits gibt es auch Methoden, bei welchen ein silbergrau pigmentierter Anstrich aufgetragen wird, welcher sich nach zwei bis fünf Jahren "diskret" abbaut und die inzwischen vergraute Holzoberfläche freigibt. Für die Vorpatinierung gibt es unter Anderem folgende Methoden:

bullet UV-Bestrahlung: Bei dieser industriellen Technik wird durch eine starke UV-Bestrahlung der Vergrauungsprozess in kurzer Zeit künstlich erwirkt. Auf den Feuchtehaushalt und die Dauerhaftigkeit des Holzes hat diese Behandlung keinen Einfluss. Sinnvoll ist daher, die vergrauten Fassadenverkleidungen mit einem Hydrophobierungsmittel zu streichen (siehe oben).

bullet Pilzbehandlung (Batipro: Biood): Diese Methode wird ebenfalls industriell eingesetzt. Hierbei wird die Holzoberfläche mit speziellen Pilzen geimpft und bei freier Bewitterung innert kurzer Zeit vergraut. Auch diese Behandlung hat keinen Einfluss auf den Feuchtehaushalt und die Dauerhaftigkeit des Holzes. Entsprechend ist auch hier ein Anstrich mit einem Hydrophobierungsmittel sinnvoll (siehe oben).

bullet Weathering Stain Beschichtung: (Kählin: SamiColor Weathering Stain): Dieses System wird in den USA seit vielen Jahren eingesetzt und ist nun auch in der Schweiz erhältlich. In der Schweiz wird auch dieses System industriell angewendet. In den USA kann die Beschichtung als Anstrich von jedem Maler appliziert werden. Hierbei wird die Holzoberfläche mit einer silbergrau pigmentierten, speziell eingestellten Leinöllasur beschichtet. Die Beschichtung schützt die Holzoberfläche in den ersten Jahren vor Witterungseinflüssen und verleiht ihr ein silbergraues Aussehen. Mit der Zeit baut sich die Beschichtung ab, wodurch die natürliche Patina der Holzoberfläche zum Vorschein kommt.

bullet Silbergraue, dünnschichtige, lösungsmittelhaltige Alkydlasur: Bei dieser Methode wird eine dünnschichtige, silbergraue, Alkydlasur 1x aufgetragen. Diese Lasur hält nur etwa zwei bis drei Jahre und blättert dann in ganz feinen Schuppen ab. Während diesem Prozess vergraut das Holz. Somit wird ebenfalls die Periode einer gefleckten Fassade "kaschiert". Die Lasur darf keinen dicken Film bilden, welcher nur über längere Zeit in groben, blassen Stücken abblättert. Dies ist bei den wasserlöslichen Acryl- und Hybridlasuren immer der Fall.

? Bei dieser Methode erhält die Bauherrschaft allerdings keine Funktionsgarantie, wie dies bei den drei obgenannten industriellen Methoden der Fall ist.

Gruss

billabon

 
Wow Billabon

Das nenn ich doch mal eine Zusammenfassung! Super, herzlichen Dank ! /emoticons/default_additional/114.gif

Bin einmal mehr beeindruckt von der Qualität dieses Forums! /emoticons/default_additional/140.gif

 
Guten Morgen foxtrail

Na ja, die Zusammenfassung ist eine Kreation aus eigenem und fremdem Zutun (Internetrecherche sei Dank...)

Wir werden eine vorverwitterte Rhombusverschalung aus saegerohem Laerchenholz haben ...

Gruss

billabon

 
Hallo Billabon

Was mich noch interessieren würde ist, wie lange eine solche Fassade danach nicht mehr behandelt werden muss. Ich habe mal gelesen, dass eine verputzte Fassade nach ca. 15 Jahren neu gestrichen werden sollte. Hast du eventuell auch noch preisliche Informationen was die mehr oder weniger Kosten einer solchen Fassade auf den Quadratmeter ist, im Vergleich zu einer verputzen Fassade?

Besten Dank!

 
Salue foxtrail

Wie lange eine verputzte Fassade hinhaelt kann ich so nicht beantworten, da sehr viele verschiedene Faktoren hineinspielen (Witterungseinfluesse, Art und Weise des Verputzes usw).

Ich denke andere Forumsteilnehmer haben da mehr Erfahrungen und Kenntnisse ..

Der Thread handelt ja eigentlich von vorverwitterten Fassaden und dazu kann ich, laut Herstellern und "meinem holzigen" Bauleiter sagen, dass die gaengigen Fassadenhoelzer wie Laerche und Douglasie (hoher Harzanteil, deshalb sehr geeignet als unbehandelte Fassadenverkleidung) heute meistens vorvergraut werden ... vor allem deswegen, weil beim natuerlichen Vergrauen wetterseitig, stellenweise ins schwarzgraue umschlaegt.

Die Vorpatinierung wird ja rausgewaschen in 1-2 Jahren und dann hast du eben den Effekt wie nach ca 5 Jahren natuerlicher Patienierung, aber eben schoen silbrig regelmaessig.

Ein Bekannter behandelt seine Robiniefassade mit Nanoschutz, schaut super aus, aber alle 2 Jahre pinselt er ....

Generell denke ich, dass die verputzte Fassade etliches billiger ist.

Ist bei mir aber kein Thema, da ich halt eine Rhombushozfassade will und nebst der moeglichen Selbstmontage die Hinterlueftung auch fuer sehr wichtig halte.

Gruss

billabon

 
Hallo billabon

Wie kann man sich eine Rhombusfassade vorstellen? Hast Du ein Bild oder eine einfache Erklärung?

Gruss

Binu

 
Salue Binu

kein Problem ...

Im Anhang sind ein paar pics zur Veranschaulichung.

Meistens wird Laerchenholz verwendet (hoher Harzanteil).

Die Holzindustrie zeigt sich in der letzten Zeit sehr innovativ und hat sich auch an die Veredelung des Holzes an sich gewagt und eine echte Neuerung auf den Markt gebracht. Z.B Pappelholz ist in der Holzindustrie nicht wirklich gefragt aber mit einem speziellen thermischen Verfahrens (Nachfolger von Thermowood) wird der "Zuckeranteil", welcher ja die Holzschaedlinge ausschliesslich interessiert, praktisch auf Null gesetzt. Diese thermisch behandelten Hoelzer sind nun in der gleichen Klasse wie Tropenhoelzer angesiedelt! Also sehr Witterungs- und Schaedlingsresistent.

Mein Haus ist noch nicht ganz soweit, als das die Fassade montiert werden kann aber die Fassade wird eine Rhombusverschalung erhalten.

Gruss

billabon

Fassade pGW-Pappel Rhombus 2.jpg

doufarombus.jpg

SH-002-4_terrasse.jpg

 
Hoi billabon

Ich hätte dem glatt "Lättlifassade" gesagt:) Danke, jedenfalls habe ich wieder was gelernt. Sieht auch sehr gut aus.

Gruss

Binu

 
"aber mit einem speziellen thermischen Verfahrens (Nachfolger von Thermowood) wird der "Zuckeranteil", welcher ja die Holzschaedlinge ausschliesslich interessiert, praktisch auf Null gesetzt."

Das ist so nicht richtig, es geht weniger um den Zucker, als um den Eiweissanteil, der denaturiert wird.

Was ich an der Sache nicht verstehe: Warum tut man sich den Aufwand an, mit viel Kosmetik eine Entwicklung aufhalten zu wollen, die man nicht aufhalten kann? Die Verwitterung von Holz ist ein ganz natürlicher Prozess, der, wenn Bausünden vermieden werden, überhaupt nicht zu hässlichen Fassaden führen muss.

Kosmetik, als die Kunst, aus der Not eine Jugend zu machen!

Mir gefallen Häuser nicht, welche auf die gleiche Weise jung ausschauen wie zum Beispiel Silvio Berlusconi ...

Im Gegenteil, die natürliche Oberflächenverwitterung trägt mit einer geschickten Umpflanzung viel dazu bei, dass ein Haus weniger als harter Fremdkörper in einer gewachsenen Landschaft wirkt. Diesen Effekt sollte man ausnützen, statt ihn aufhalten zu wollen!

 
@Emil17

mir gefallen die verwitterten Fassaden auch besser. Dieses Holz verwittert genau so aber eben gleichmaessiger da schon behandelt.

Diese Art der Behandlung ist ja auch als Alternative fuer Tropenhoelzer gedacht und es werden eben auch Hoelzer verwendet/veredelt welche sonst fuer den Innenbereich gebraucht werden oder sonst fast keine Verwendung finden. Ich bin aber alles andere als ein "Hoelziger", sondern nur ein Interessierter.

Ich lege noch einen Link bei welcher solche "Berlusconi :)" -hoelzer anbietet, da ist auch das Verfahren und die Vorteile erklaert.

Gruss

billabon

proGOODWOOD Produktinfos

 
Meinst Du das Biood-Verfahren?

biood

Gemäss Anbieter wird dabei der natürliche Prozess einfach vorweggenommen. Es sei also weder ein chemisches Verfahren, noch ein Anstrich.

 
@juehoe

Das Biood-Verfahren hat nichts mit dem Thermowoodverfahren zu tun sondern das Holz wird natuerlich vorverwittert, die Holzstruktur bleibt dieselbe,du hast dann halt eine gleichmaesserige silbergraue Fassade.

Das kannst du auch selber machen, du brauchst nur Zeit und einen offenen Lagerplatz. Braucht nur Zeit, wie beim Wein /emoticons/default_smile.png.

Dieser Tread ist eigentlich in 2 Themenbereiche zu unterteilen, meine Antwort an /Binu/ bezog sich nur auf die Form der Rhombusfassade und ich habe dann noch Bezug genommen auf die Holzart um Fassaden einzudecken, da hierzulande mehrheitlich Nadelhoelzer verwendet werden (welche sich ja auch wunderbar eignen!), es eben auch Moeglichkeiten der Verwendung von Laubhoelzern gaebe (mir hat es Pappel antgetan). Diese neuen ausgekluegelten Postthermoverfahren erhoehen die Auswahl der Moeglichkeiten um einheimisches Holz im Aussenbereich zu verwenden und alsTropenholzalternative gelten koennten. Den Gruenstich der dampfdruckimpraegnierten Hoelzer ist auch ueberwunden.

Mit allfaellig auftretender Staunaesse waere ich aber trotzdem vorsichtig.

Auf jeden Fall zeigen die erwaehnten Verfahren, dass der Werkstoff Holz sich zunehmend zu einem Hitech-Baustoff entwickelt und erst noch "gratis" nachwaechst.

Gruss

billabon

 

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