Hier ein kleiner Abriss, welche Möglichkeiten es zur Zeit gibt, um einer Holzfassade ein ausgeglichenes Versilbern zu ermöglichen und die Vergrauungszeit zu mindern.
Hier:
Oberflächenbehandlung
Es gibt verschiedene Oberflächenbehandlungen für Holzfassaden, welche zu guten, dauerhaften Ergebnissen führen.
Auch für "unbehandelte" Fassaden ist eine Oberflächenbehandlung zu empfehlen. Bis nämlich die gewünschte silbergraue Patina entsteht, vergehen einige Jahre mit gefleckter, unregelmässiger Oberfläche welche alle Braun- und Grautöne annehmen kann. Für "unbehandelte" Fassaden gibt es zwei Lösungen womit die sonst einige Jahre dauernde Periode einer gefleckten Fassade übergangen werden kann:
bullet Hydrophobierungsmittel (Böhme: AquaStop / WoodCare): Werden "unbehandelte" Holzfassaden mit einem Hydrophobierungsmittel 2x allseitig gestrichen, nehmen sie weniger Feuchtigkeit auf. Dies führt dazu, dass weniger Risse und Verwerfungen entstehen. Zudem vergraut das Holz viel regelmässiger. Der Grauton ist eher silbergrau als schwarzgrau. Das Hydrophobierungsmittel ist unsichtbar und bildet keinen Film, es kann also nicht abblättern.
bullet Vorpatinierung: Hierbei wird die Holzoberfläche so behandelt, dass sie in etwa aussieht, wie sie (ohne Vorpatinierung) nach etwa fünf bis acht Jahren Freibewitterung aussehen würde. Dementsprechend ist die Oberfläche nach der Behandlung silbergrau. Es gibt Methoden, bei welchen die Holzoberfläche künstlich "gealtert" wird. Anderseits gibt es auch Methoden, bei welchen ein silbergrau pigmentierter Anstrich aufgetragen wird, welcher sich nach zwei bis fünf Jahren "diskret" abbaut und die inzwischen vergraute Holzoberfläche freigibt. Für die Vorpatinierung gibt es unter Anderem folgende Methoden:
bullet UV-Bestrahlung: Bei dieser industriellen Technik wird durch eine starke UV-Bestrahlung der Vergrauungsprozess in kurzer Zeit künstlich erwirkt. Auf den Feuchtehaushalt und die Dauerhaftigkeit des Holzes hat diese Behandlung keinen Einfluss. Sinnvoll ist daher, die vergrauten Fassadenverkleidungen mit einem Hydrophobierungsmittel zu streichen (siehe oben).
bullet Pilzbehandlung (Batipro: Biood): Diese Methode wird ebenfalls industriell eingesetzt. Hierbei wird die Holzoberfläche mit speziellen Pilzen geimpft und bei freier Bewitterung innert kurzer Zeit vergraut. Auch diese Behandlung hat keinen Einfluss auf den Feuchtehaushalt und die Dauerhaftigkeit des Holzes. Entsprechend ist auch hier ein Anstrich mit einem Hydrophobierungsmittel sinnvoll (siehe oben).
bullet Weathering Stain Beschichtung: (Kählin: SamiColor Weathering Stain): Dieses System wird in den USA seit vielen Jahren eingesetzt und ist nun auch in der Schweiz erhältlich. In der Schweiz wird auch dieses System industriell angewendet. In den USA kann die Beschichtung als Anstrich von jedem Maler appliziert werden. Hierbei wird die Holzoberfläche mit einer silbergrau pigmentierten, speziell eingestellten Leinöllasur beschichtet. Die Beschichtung schützt die Holzoberfläche in den ersten Jahren vor Witterungseinflüssen und verleiht ihr ein silbergraues Aussehen. Mit der Zeit baut sich die Beschichtung ab, wodurch die natürliche Patina der Holzoberfläche zum Vorschein kommt.
bullet Silbergraue, dünnschichtige, lösungsmittelhaltige Alkydlasur: Bei dieser Methode wird eine dünnschichtige, silbergraue, Alkydlasur 1x aufgetragen. Diese Lasur hält nur etwa zwei bis drei Jahre und blättert dann in ganz feinen Schuppen ab. Während diesem Prozess vergraut das Holz. Somit wird ebenfalls die Periode einer gefleckten Fassade "kaschiert". Die Lasur darf keinen dicken Film bilden, welcher nur über längere Zeit in groben, blassen Stücken abblättert. Dies ist bei den wasserlöslichen Acryl- und Hybridlasuren immer der Fall.
? Bei dieser Methode erhält die Bauherrschaft allerdings keine Funktionsgarantie, wie dies bei den drei obgenannten industriellen Methoden der Fall ist.
Gruss
billabon